Kategorie: Mobil

  • Fairphone 4 von postmarketOS unterstützt

    Fairphone 4 von postmarketOS unterstützt

    Gestern wurde das Fairphone 4 des niederländischen Herstellers Fairphone B.V. offiziell vorgestellt. Wie seine Vorgänger ist es ein Mittelklassegerät, dessen Konzept sich durch faire Bedingungen bei der Herstellung und die Verwendung möglichst sauberer Rohstoffen auszeichnet. Der modulare Aufbau steht für Langlebigkeit und leichte Reparierbarkeit. Erstmals bietet der Hersteller eine branchenunüblich großzügige Garantiezeit von fünf Jahren.

    Gute Mittelklasse

    Die Spezifikation des Fairphone 4 bietet einen Qualcomm Snapdragon 750G Prozessor, der mit 6 GByte RAM und 128 GByte internem Speicher oder mit 8 GByte RAM und 256 GByte internem Speicher kombiniert werden kann. Per microSD-Karte lässt sich der Speicher um bis zu zwei TByte erweitern.

    Das 6,3-Zoll große, von Gorilla Glass 5 geschützte Display bietet eine Auflösung von 1080 x 2340 bei einer Pixeldichte von 410 ppi. Der austauschbare Akku leistet 3905 mAh. Das Gerät unterstützt den Mobilfunkstandard 5G.

    Als Betriebssystem kommt Android 11 zum Einsatz. Der Hersteller verspricht Updates bis mindestens 2025, die Android 12 und 13 umfassen. Darüber hinaus will Fairphone B.V. in Eigenleistung versuchen, die Unterstützung bis 2027 zu gewährleisten, was auch Android 14 und 15 einschließen würde. Die Preisgestaltung beginnt bei 580 Euro.

    postmarketOS unterstützt bereits am ersten Tag

    Interessant für Fans von Linux-Phones ist, dass das Fairphone 4 vom ersten Tag an durch postmarketOS im Mainline-Kernel rudimentär unterstützt wird. Laut dem Wiki des Projekts kann das OS auf das Gerät geflashed werden, wonach das Display als einfacher Framebuffer Screen funktioniert und Tasten sowie USB benutzbar sind. postmartketOS lieferte bereits Unterstützung für die ersten drei Generationen des Fairphone.

    Während das Fairphone 2 offiziell mit »Fairphone Open« alternativ ein Android ohne Google-Apps bot, wurde für den Nachfolger Fairphone 3 von der e.Foundation in Zusammenarbeit mit Fairphone B.V. Unterstützung für /e/OS realisiert. Ob auch das aktuelle Gerät künftig mit /e/OS zusammenarbeiten wird, ist noch unklar. Derzeit lässt es sich lediglich mit Android 11 vorbestellen.

    Dank geht an Leser tuxnix für die Info zu postmarketOS.

  • Aktualisierungen für Volla Phone und Volla Phone X

    Aktualisierungen für Volla Phone und Volla Phone X

    Hier wurde bereits mehrfach über das Volla Phone berichtet. Zuletzt ging es im Juli um das Volla Phone X. Die Volla Phones werden von der »Hallo Welt Systeme« aus Remscheid vertrieben, die auch für das Betriebssystem Volla OS verantwortlich ist. Als Alternative läuft auf den Geräten Ubuntu Touch. Dr. Jörg Wurzer als Gründer der »Hallo Welt Systeme« möchte mit dem Volla Phone neben dem gegenüber herkömmlichen Android-Phones verbesserten Schutz der Privatsphäre auch ein etwas anderes Bedienkonzept umsetzen, das weniger auf Apps zentriert ist.

    Zweimal Gigaset

    Die Hardware-Grundlage bilden beim Volla Phone das Gigaset GS290 sowie beim Volla Phone X das Gigaset GX290. Beide Geräte haben diesen Monat jeweils ein Update mit Bugfixes erhalten. Auch die Volla-Benutzeroberfläche bringt mit einem Update über den vorinstallierten App Store F-Droid neue Funktionen:

    • Es können nun beliebige Apps zu den Shortcuts hinzugefügt werden
    • Die Nachrichtensammlung unterstützt jetzt sowohl Atom- als auch RSS-Feeds
    • Für die Websuche können Nutzer in den Einstellungen der Benutzeroberfläche neben DuckDuckGo nun mit Startpage und MetaGer zwei weitere Suchmaschinen auswählen, die die Privatsphäre der Nutzer schützen
    • Wird in den Volla-UI-Einstellungen der helle, dunkle oder transparente Modus geändert, so passt das System jetzt auch die Farben des Systems und der meisten Apps wie Telefon, Kontakte und Kalender an

    Verbesserungen bei Ubuntu Touch

    Das kürzlich veröffentlichte Ubuntu Touch OTA-19-Update behebt einen Fehler, der dazu führte, dass die WLAN-Verbindung wiederholt bestätigt wurde. Am nächsten Update wird bereits gearbeitet, mit dem eine komfortablere Einrichtung eines VPN zur Anonymisierung des Internetverkehrs sowie die Abwicklung eines zweiten Anrufs während eines Gesprächs eingeführt werden sollen. Ebenfalls neu ist die Unterstützung von Volla Phone X im Ubports-Installer für die nachträgliche Installation von Ubuntu Touch. Die Unterstützung für Volla OS ist in Vorbereitung.

    Monatliche Fragestunde

    Ein monatliches Online-Event soll Volla Phone Nutzern und Interessenten die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen. Das nächste Online-Event findet am 6. Oktober von 18 bis 19 Uhr statt. Die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt, Fragen auf Englisch sind aber willkommen und werden auf Englisch beantwortet. Das Hauptthema wird die Nutzung von Ubuntu Touch im Alltag sein. Als Experte wird Alfred Neumeyer von der UBports Foundation Fragen beantworten. Alle aktuellen Änderungen können im September-Report nachgelesen werden.

  • Wo steht Sailfish OS beim Sandboxing?

    Wo steht Sailfish OS beim Sandboxing?

    Ein aktueller Eintrag im Blog von Jolla befasst sich mit dem Sandboxing-Modell, das Jolla im Februar mit der Veröffentlichung von Sailfish OS 4.0.1 »Koli« eingeführt hat. Der Beitrag geht auf den derzeitigen Stand und die Pläne für die Zukunft dieser Sicherheitstechnik bei Sailfish OS ein.

    Wie auch bei anderen Betriebssystemen soll das Sandboxing helfen, die Privatsphäre des Benutzers zu verbessern, indem eingeschränkt wird, was Anwendungen tun dürfen. Dies geschieht mithilfe der Sicherheitstechnologie der Namespaces im Kernel. Dabei handelt es sich um einen leichtgewichtigen, aber effektiven Mechanismus, mit dem sich relativ leicht definieren lässt, welche Ressourcen jede Anwendung nutzen kann. Dann wird die Kontrolle über die Berechtigungen in einem Dialog beim ersten Start einer App dem Anwender übergeben.

    Der derzeitige Stand

    Bei der Einführung im Februar war das Sandboxing auf eine Auswahl an Sailfish-Apps begrenzt. Das änderte sich auch nicht mit dem kürzlich veröffentlichten Sailfish OS 4.2.0 »Verla«. Unter der Haube wurden aber bereits Vorbereitungen getroffen, um Sandboxing auch auf Apps aus dritter Hand anzuwenden.

    Wenn eine App in einer Sandbox läuft, muss sie über eine Reihe von erforderlichen Berechtigungen verfügen, die in einem Anwendungsprofil definiert sind. Derzeit gibt es noch keine Anwendungen von Drittanbietern mit definierten Profilen. Benötigt wird zudem ein Standardprofil, das verwendet wird, wenn eine Anwendung kein eigenes Anwendungsprofil definiert hat. Das Standardprofil muss über ausreichend weitreichende Berechtigungen verfügen, damit jede zuvor vom Jolla Harbour Repository zugelassene Anwendung damit funktionieren kann.

    Anwendungsprofile definieren

    Derzeit ist geplant, Sandboxing für alle Apps mit Sailfish OS 4.4.0 einzuführen. Da die Planung noch in einem frühen Stadium ist, kann sich der Zeitpunkt noch ändern. Beginnend mit Sailfish OS 4.3.0 werden die Apps, die explizit ihr eigenes Anwendungsprofil definiert haben, in einer Sandbox laufen. Neben den Vorbereitungen für das Sandboxing aller Anwendungen wird zeitgleich an der Startgeschwindigkeit von Apps gearbeitet, indem häufig verwendete Bibliotheken im Speicher vorgeladen werden. Mit Version 4.3.0 wird das sogenannte Boosten für einige Sandbox-Anwendungen wie Kamera-, Browser- und E-Mail-Anwendungen standardmäßig aktiviert sein.

    Jetzt ist es laut dem Blog an der Zeit, dass App-Entwickler ihre Anwendungen dahin gehend überprüfen, ob sie in einer Sandbox laufen oder ob sie gegebenenfalls auch außerhalb dieser Sicherheitszone noch funktionieren.

  • Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

    Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

    Oberflächen für mobile Betriebssysteme gibt es bereits einige. Das reicht unter anderem von dem für das Librem 5 entwickelten Phosh über Plasma Mobile von KDE und Lomiri, dem ehemaligen Unity8, das für Ubuntu Touch weiterentwickelt wird bis hin zum leichtgewichtigen Sxmo, das kürzlich in Version 1.5.0 erschienen ist. Darüber hinaus gibt es noch Hildon bei Maemo Leste, Glacier bei Nemomobile, Pangolin Mobile UI für dahliaOS als Essenz aus dem Besten von Linux und Fuchsia OS und einige mehr.

    Für Linux- und Android-Phones

    Jetzt stellt Brad Lindner auf der Webseite Linux Smartphones eine weitere Neuentwicklung vor. Der Neuzugang, der sowohl QtWayland-Compositor als auch Shell ist, heißt Cutie Shell und ist von der proprietären Oberfläche von Sailfish OS inspiriert. Neben Qt kommen QML, C++ und WML zum Einsatz. Angeschoben wurde das Projekt vom finnischen Entwickler Erik Inkinen, der das Projekt kürzlich auf Twitter erstmals vorgestellt hat. Inkinen ist auch bei Droidian involviert ist, zu dem wir gleich noch kommen.

    Droidian als Grundlage

    Den derzeitigen Stand des gerade einmal zwei Wochen alten Projekts bezeichnet der Entwickler als Pre-Alpha. Nichtsdestotrotz läuft es bereits auf PinePhone, Jolla Phone, Xiaomi Redmi 7, OnePlus 6t und Google Pixel 3a. Bei den Geräten auf Android-Basis läuft als Grundlage Droidian, eine GNU/Linux-Distribution, die auf Mobian aufbaut.

    Mobian auf Android-Phones

    Das Ziel von Droidian ist es, Mobian auf Android-Telefonen unter Verwendung von Technologien wie der Kompatibilitätsebene libhybris und dem Halium-Projekt lauffähig zu machen. Demnach lässt sich Cutie Shell neben Linux-Phones auf allen Geräten nutzen, auf denen Droidian lauffähig ist, Eine Anleitung zur Installation der Cutie Shell gibt es auf der ansonsten noch nicht sehr informativen Webseite. Die Entwicklung lässt sich auf GitHub verfolgen.

  • postmarketOS v21.06 Service Pack 1 freigegeben

    postmarketOS 25.05.1

    Gerade wurde das erste Service Pack für postmarketOS 21.06 freigegeben. Mit den Service Packs geben die Entwickler Funktionen aus dem Edge-Channel, die sie für ausgereift genug erachten, für die Nutzung in den stabilen Versionen von postmarketOS frei.

    Erstes Service Pack für 21.0.6

    Mit postmarketOS v21.06 Service Pack 1 wird das bereits angekündigte Upgrade auf Sxmo 1.5.0 ausgeliefert. Ferner wird der Kernel für das PinePhone auf 5.12.12 angehoben. postmarketOS Tweaks ist in Version 0.7.3 integriert, während die Firefox Mobile Config nun bei 2.2.0 steht. Den Media Keys wurde Unterstützung für MPRIS per Bluetooth zuteil während GNOME Clocks das PinePhone jetzt aus dem Suspend-Modus weckt, wenn ein Alarm hereinkommt.

    Unterstützte Geräte

    Das Update steht auf dem Downloadportal des Projekts mit Phosh, Plasma Mobile oder Sxmo für die offiziell unterstützten PinePhone, Librem 5 und für folgende von der Community betreuten Geräte bereit:

    • ASUS MeMO Pad 7
    • BQ Aquaris X5
    • Motorola Moto G4 Play
    • Nokia N900
    • OnePlus 6
    • Pine64 PineTab
    • Samsung Galaxy A3 (2015, SM-A300FU)
    • Samsung Galaxy A5 (2015, SM-A500F)
    • Samsung Galaxy A5 (2015, SM-A500FU)
    • Samsung Galaxy S4 Mini Value Edition
    • Wileyfox Swift
    • Xiaomi Mi Note 2
    • Xiaomi Redmi 2

    Bestandsanwender, die bereits 21.0.6 nutzen, erhalten das Service Pack mit dem nächsten System-Update.

  • Mobiles Linux: Sxmo 1.5.0 verbessert Networking

    Sxmo 1.5.0

    Sxmo (Simple X Mobile) ist eine noch relativ unbekannte, minimalistische Benutzeroberfläche, die für das PinePhone geschaffen wurde und auf Alpine und postmarketOS basiert. Es handelt sich um eine Sammlung von Anwendungen aus dem suckless-Umfeld, die mit einigen Scripten zu einer Oberfläche zusammengeschweißt werden. Sxmo ist laut den Entwicklern erdacht worden, um das volle Potenzial von Linux auf Mobilgeräten zur Entfaltung zu bringen. Wer also das PinePhone mit Oberflächen wie Phosh oder Plasma Mobile als zu langsam empfindet, sollte sich Sxmo einmal anschauen.

    WLAN-Hotspot erstellen

    Jetzt ist mit Sxmo 1.5.0 eine Weiterentwicklung der Oberfläche freigegeben worden. Die Liste der Verbesserungen ist lang, unter anderem bietet die neue Version die Möglichkeit, aus dem Netzwerk-Menü heraus einen WLAN-Hotspot zu erstellen. Der Modem-Monitor setzt das Modem in Situationen zurück, in denen es manchmal »verloren« geht, wie etwa nach einem langen Ruhezustand. Leider gibt es immer noch Probleme mit dem Modem-Manager und dem Suspend-Modus, wie etwa SMS, die nicht abgeholt werden. In solchen Fällen muss das Modem über das Menü zurückgesetzt werden, wodurch die SMS dann ankommen.

    Anrufverhalten verbessert

    Das Verhalten bei eingehenden Anrufen und beim Annehmen von Anrufen wurde überarbeitet, um die Bedienung zu vereinfachen. Es arbeitet effektiver mit dem neuen überarbeiteten Screenlock-System zusammen, Auch der Umgang mit verpassten und verworfenen Anrufen wurde erheblich verbessert. WLAN kann durch Entladen des Kernel-Moduls aus dem Menü heraus deaktiviert werden wenn es nicht benötigt wird und spart somit Akku-Leistung. Die Sxmo-Menüs sind jetzt SSH-kompatibel, sodass Sie sie von einer SSH-Sitzung aus aufrufen können.

    Unterstützung für weitere Geräte geplant

    Sxmo lässt sich unter postmarketOS 21.06 »edge« bereits jetzt ausprobieren. Updates für das stabile postmarketOS 21.06.1 werden in dieser Woche erwartet. Auch für Arch Linux werden neue Pakete erwartet. Wer Sxmo bereits nutzt, kann es mit folgendem Befehl auf den neuesten Stand bringen:

    apk update && apk upgrade -a

    Die Entwickler von Sxmo haben erste Vorbereitungen getroffen, die Oberfläche für weitere Smartphones wie das Librem 5, das Wileyfox Swift oder das Google Nexus 5 vorzubereiten.

  • WayDroid: Android-Apps auf Linux Phones

    WayDroid: Android-Apps auf Linux Phones
    Android-Game unter Anbox-Halium | Video: calebccff

    Linux Phones sind eine noch relativ junge Nische und naturgemäß fehlt es an entsprechend angepassten Apps. Anwendungen wie Anbox versuchen das abzumildern, indem sie Android in einem Container ausführen und so Android-Apps auf Linux Phones und Geräten mit anderen alternativen Betriebssystemen wie Ubuntu Touch ermöglichen. So erhielt beispielsweise postmarketOS im März 2020 Unterstützung für Anbox. Allerdings war die Performance mit Anbox bisher alles andere als berauschend.

    Lineage OS im Container

    Hoffnung macht die neue App WayDroid, die, basierend auf dem gleichen Prinzip, eine bessere Leistung bei der Ausführung von Android-Apps bieten will. Das berichtete am Wochenende die Webseite Linux Smartphones. WayDroid installiert das Android-basierte Lineage OS in einem Container und stellt damit eine Android-Benutzerumgebung zur Verfügung, von der aus Android-Apps ausgeführt werden können.

    WayDroid, ein Kofferwort aus Wayland und Android hieß zu Beginn der Entwicklung Anbox-Halium, bevor es umbenannt wurde, denn das auf GitHub entwickelte WayDroid läuft nicht nur auf Geräten mit Halium, sondern auch auf Linux Phones wie dem PinePhone oder Librem 5, die anstatt einem Android-Kernel einen aktuellen Mainline-Kernel verwenden. Allerdings ist, wie der Name vermuten lässt, Wayland eine Grundvoraussetzung.

    Noch am Anfang

    WayDroid steht noch am Anfang seiner Entwicklung, Ziel ist es, Android-Apps so laufen zu lassen als seien sie native Linux Apps, also ohne die Elemente der Android-Benutzerumgebung und mit den Gesten des Host-Betriebssystems. Derzeit fehlt noch ein Installer, was das Aufsetzen etwas aufwendig macht. Trotzdem benötigt das Projekt Tester. Wer helfen möchte und im Besitz eines unterstützten Phones ist, kann im Telegram-Kanal des Projekts Hilfe beim Aufsetzen erhalten.

    Ein YouTube vom Mai zeigt die App im Alpha-Stadium. Auf Twitter zeigt ein kurzes Video den derzeitigen Stand der Entwicklung.

  • Ubuntu Touch plant Unterstützung für VoLTE

    Ubuntu Touch plant Unterstützung für VoLTE

    VoLTE steht für Voice over LTE über das 4G-Netz. Es bringt Vorteile wie schnelleren Verbindungsaufbau, geringeren Stromverbrauch sowie bessere Sprachqualität. Die UBports-Foundation plant die Unterstützung von VoLTE aber nicht nur wegen der genannten Vorteile, sondern weil 2G/3G-Netze besonders in den USA zunehmend abgebaut werden oder es bereits sind und dann mit Ubuntu Touch keine Anrufe mehr möglich sind.

    Untersuchungsergebnisse

    Aus diesem Grund hat UBports eine Untersuchung in Auftrag gegeben, um diese Unterstützung hinzuzufügen, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Um VoLTE-Anrufe tätigen zu können, müssen das Betriebssystem des Telefons, die Modem-Firmware und der Mobilfunkbetreiber dies unterstützen. Die meisten neuen Telefone verfügen über VoLTE-Modems, aber Ubuntu Touch unterstützt es in seinem Fork von ofono noch nicht.

    Open-Source-IMS-Implementierung angestrebt

    Das Volla Phone wird eine Vorreiterrolle bei der Einführung von VoLTE für Ubuntu Touch spielen, denn es kann mit Volla OS, das auf Android basiert, VoLTE-Anrufe durchführen und ist somit technisch dafür gerüstet. Mit der Voruntersuchung und Planung hat UBports den Mobilfunkspezialisten sysmocom beauftragt. Die Spezialisten untersuchten dazu den Netzverkehr von VoLTE auf einem Volla Phone mit Wireshark, einem Open-Source-Tool zur Analyse und grafischen Aufbereitung von Netzwerkverkehr.

    Dabei stellten sie fest, dass auf dem Volla Phone das 3GPP- Architektur-Framework IP Multimedia Subsystem (IMS), auf dem VoLTE basiert, in der proprietären Komponente com.mediatek.ims implementiert ist. Für Ubuntu Touch soll eine Open-Source-IMS-Implementierung außerhalb von Halium erstellt werden. Es gab einige Projekte, die dies bereits versucht haben, aber alle wurden aufgegeben. Das am weitesten fortgeschrittene schien das Doubango-Projekt zu sein, dem allerdings ein Linux-Client fehlt.

    Volla Phone als Vorreiter

    Zunächst soll nun auf dieser Basis die Unterstützung für das MediaTek-Modem des Volla Phone erstellt werden, was zu der Hoffnung Anlass gibt, dass es dann auch auf anderen Geräten mit dem gleichen Modem funktioniert. Danach soll die Open-Source-IMS-Implementierung erweitert werden, um mit anderen Modem-Anbietern zu arbeiten. Der Ansatz mit Doubango hat einen weiteren Vorteil, denn er implementiert gleichzeitig auch VoWiFi, was für Voice over Wi-Fi, also Anrufe über ein Wi-Fi-Netzwerk mit der Mobiltelefonnummer steht.

    Zwei Phasen

    sysmocom ist beauftragt, dies so weit umsetzen, dass es mit einem einfachen Kommandozeilen-Client am Telefon demonstriert werden kann. Dann will UBports übernehmen und die VoLTE-Funktionalität in die Dialer-Anwendung von Ubuntu Touch integrieren. Der Report von sysmocom schlägt vor, in zwei Phasen vorzugehen, wobei die erste Phase Forschung und Prototyping umfasst und Phase 2 die eigentliche Implementierung. Die Finanzierung für Phase 1 steht bereits und kann also demnächst beginnen.

  • Plasma Mobile 21.07 verbessert viele Apps

    Plasma Mobile 21.07 verbessert viele Apps

    Plasma Mobile
    Quelle: KDE

    Plasma Mobile profitiert weiterhin von dem Schub, den das PinePhone ausgelöst hat und bringt mit Plasma Mobile 21.07 eine Veröffentlichung mit Verbesserungen unter anderem in der Shell, der Wähl-App sowie der Podcasting-App Kasts, wie aktuell dem Blog zu entnehmen ist.

    Schnellere Shell

    Die Shell reagiert nun schneller als bisher, vor allem im Bereich der Kopfleiste. In der App zum Wählen der Telefonnummern konnten einige Probleme mit internationalen Nummern gelöst werden. Zudem wurde ein Problem behoben, das dazu führen konnte, dass das Wählprogramm den falschen Kontaktnamen anzeigt, wenn ein Anruf eingeht. Darüber hinaus kann die Wähl-App nun auch korrekt mit einer Hardware-Tastatur verwendet werden.

    Die SMS-App Spacebar von Plasma Mobile erhielt mehrere Verbesserungen im User-Interface. Zum einen werden Fehler beim Senden von Nachrichten nun richtig gemeldet und es wird auch angezeigt, von welcher Nummer eine SMS gesendet wurde. Eine weitere Verbesserung bei Spacebar ist, dass Chats nun richtig geordnet angezeigt werden.

    Überarbeitete Apps

    Die KWeather-App wurde überarbeitet und bietet jetzt ein überarbeitetes Plasmoid und eine neue Inline-Seitenanzeige für den Flat Mode. Ebenfalls überarbeitet wurde die Kalenderanwendung Calindori, der die Entwickler abgewöhnt haben, das Phone jeweils um Mitternacht aufzuwecken. KClock wurde verbessert, indem sichergestellt wurde, dass der Empfang eines Alarms während des Schlafmodus in allen Fällen funktioniert.

    Qrca, der QR-Reader von Plasma Mobile wurde erweitert und erlaubt nun die Auswahl zwischen mehreren verfügbaren Kameras zum Scannen von Barcodes. Zudem können Barcodes von Fahrscheinen für Bus- oder Bahnreisen oder Flugtickets in KDE Itinerary importiert werden. Darüber hinaus bietet die App hilfreiche Links für Barcodes, die internationale Artikelnummern oder ISBNs enthalten.

    Kasts erleichtert Podcast-Suche

    Eine Menge an Neuerungen floss in die Podcasting-App Kasts ein. So ist es nun unter anderem möglich, aus der App per Discover auf der Webseite Podcast Index nach Podcasts zu suchen. Die Download-Anzeige der App wurde angepasst, um in die Kategorien Herunterladen Teilweise heruntergeladen und Vollständiger Download anzuzeigen. Auf Systemen, auf denen NetworkManager läuft, kann Kasts nun prüfen, ob eine gebührenpflichtige Verbindung verwendet wird. Zudem wurden die Einstellungen für die Wiedergabegeschwindigkeit überarbeitet. Ein Klick auf die Schaltfläche Geschwindigkeit öffnet nun eine Liste, die unter anderem erlaubt, die Wiedergabe in Stufen zu verlangsamen.

  • Pine64-Report für Juli 2021

    Pine64-Report für Juli 2021

    Der Report von Pine64 für den Monat Juli dreht sich hauptsächlich um das PinePhone und dessen kommende Hardware-Tastatur sowie um die Smartwatch PineTime, die gerade in einer neuen Auflage in Produktion ist. Zudem ist das Entwicklerportal PINE64 DevZone im Entstehen begriffen.

    Mehr Ordnung in der Entwicklung

    Die PINE64 DevZone trägt dem Zuwachs an Entwicklern bei den Projekten von Pine64 in den letzten Monaten Rechnung. Seit 2019 haben sich die Zahlen sogar mehr als vervierfacht. Dieses Wachstum macht es schwierig, den Überblick zu behalten, wer an was arbeitet. Mit der PINE64 DevZone soll die Entwicklung gerade auch für Einsteiger übersichtlicher, der Entwicklungsprozess als solcher rationaler und Entwicklungsressourcen auf effizientere Weise verbreitet werden. Die Anmeldung bei der DevZone ist bereits geöffnet.

    PineTime als Consumer-Version

    Im Dezember 2019 wurde die PineTime als Dev-Kit erstmals ausgeliefert. Jetzt ist die Smartwatch von Pine64 auch als Endkundenversion für $26.99 im Shop von Pine64 erhältlich. Vor dem Bestellen macht ein Warntext klar, dass dieses Modell versiegelt ist und sich somit nicht öffnen lässt wie etwa das Dev-Kit. Als Betriebssystem kommt InfiniTime 1.2 zum Einsatz. WaspOS, ein weiteres Betriebssystem für Smartwatches auf der Basis des nRF52-Microcontrollers wie PineTime, Colmi P8 oder Senbono K9, wurde um eine Sport-App erweitert und erhielt weitere Verbesserungen. Eine weiteres noch junges OS für die PineTime ist das auf RIOT OS basierende Malila.

    Tastatur-Cover für das PinePhone

    Die ehemals zwei Prototypen für die Hardware-Tastatur des PinePhone wurden mittlerweile auf eine Version eingedampft, bei der die Rückmeldungen der Entwickler bezüglich der Elektronik der Tastatur und des Gehäuses fast gänzlich eingearbeitet sind und die Feinabstimmung begonnen hat. Vom Entwickler Megi, der für seine Arbeit am Kernel und durch das Multi-Distro-Image bekannt ist, stammt eine offene Firmware für die Tastatur, welche als Standard mit dieser ausgeliefert werden. Eine offene Firmware für das Phone selbst ist bereits seit Längerem in Arbeit. Sollte eine letzte Vorserie keine Probleme aufwerfen, kann die Tastatur bald in Produktion gehen. Auch die Rückcover für den Fingerprint-Reader und das kabellose Aufladen sind produktionsreif.

    Hardwareunterstütztes Abspielen von Videos

    Auch aufseiten der Software für das PinePhone gibt es Neues zu berichten. Herausragend ist der Clapper-Videoplayer, der auf der Basis von GStreamer hardwareunterstütztes Abspielen von Videos unterstützt. Das PinePhone kann mithilfe der Beschleunigung 1080p bei 30fps ausgeben, was zum Tragen kommt, wenn das PinePhone etwa über ein Dock für Konvergenz an einem größeren Display genutzt wird.

    Arch mit Plasma auf dem PinePhone

    Weiterhin neu ist ein auf Arch basiertes Abbild mit Kernel 5.12.14, Plasma 5.22 und aktuellem Phosh 0.12.0. Bis zum Ende des Monats soll auch ein neues Abbild mit der minimalen Oberfläche SXMO vorliegen. Nicht zuletzt hat auch postmarketOS für das PinePhone eine Reihe von Verbesserungen erfahren. Die Wichtigste ist die kürzlich erschienene stabile Version v21.06, die aktualisierte Software für Benutzer der stabilen Zweige von postmarketOS mit Phosh 0.11 (und Phosh 0.12 in Edge) bringt. Der postmarketOS-Build erhielt auch Quick-Suspend/Resume-Unterstützung für das Modem für diejenigen, die den experimentellen Edge-Zweig verwenden. Das sollte die Zuverlässigkeit von Anrufen und mobilen Daten auf dem Telefon erhöhen. Die aktuelle Version von postmarketOS kann von der Projektseite mit Phosh, Plasma Mobile oder SXMO als Oberfläche heruntergeladen werden.