Kategorie: Kurz notiert

  • Microsoft gibt dritte Linux-Distribution heraus

    Photo by Wesley Pribadi on Unsplash

    Bereits vor Wochen hat Microsoft in aller Stille seine dritte eigene Linux-Distribution unter dem Namen CBL-Mariner freigegeben. Wie zuvor 2016 mit SONIC und im April 2018 mit Azure Sphere OS ist auch CBL-Mariner nicht für die Allgemeinheit konzipiert, sondern soll intern bei Microsofts Cloud-Infrastruktur und Edge-Produkten und -Diensten eingesetzt werden.

    Selbst bauen ist Pflicht

    Laut dem Readme auf GitHub, wo das Projekt gehostet wird, wurde das RPM-basierte CBL-Mariner entwickelt, um eine konsistente Plattform für diese Geräte und Dienste zu bieten und soll Microsofts Fähigkeit verbessern, bei Linux-Updates auf dem Laufenden zu bleiben. CBL-Mariner ist öffentlich zugänglich. An der Einbindung von Linux-Distributionen in Azure ändert sich dadurch nichts.

    Für CBL-Mariner steht kein Abbild zum Download bereit, die Distribution muss im Build-System selbst erstellt werden. Eine Anleitung findet sich ebenfalls auf GitHub. Voraussetzungen zum Bau sind eine Linux-Distribution, Docker sowie eine aktuelle Version von Go. Für den privaten Gebrauch könnte CBL-Mariner als Container oder als Container-Host zum Einsatz kommen. CBL-Mariner macht Anleihen bei Fedora, denn es nutzt Tiny DNF als Paketmanager und RPM-OSTree für atomare Updates.

    CBL-Mariner wurde mit dem Gedanken entwickelt, dass ein kleiner gemeinsamer Kernsatz von Paketen die universellen Anforderungen von First-Party-Cloud- und Edge-Services erfüllen kann, während einzelne Teams zusätzliche Pakete auf den gemeinsamen Kernsatz aufsetzen können, um Images für ihre Workloads zu erstellen. Ermöglicht wird dies durch ein einfaches Build-System, das Folgendes ermöglicht:

    • Paketerstellung: Erzeugt den gewünschten Satz von RPM-Paketen aus SPEC-Dateien und Quelldateien.
    • Image-Erzeugung: Erzeugt die gewünschten Images wie ISOs oder VHDs aus einer bestimmten Menge von Paketen.
  • Nextcloud 22: PHP-Cronjobs gestoppt

    Nextcloud 22: PHP-Cronjobs gestoppt

    Nextcloud Hub 22 deaktiviert PHP-Cronjob
    Quelle: Nextcloud

    Bereits mit dem Update auf Nextcloud 21.0.3.1 erhielt ich im Backend unter Grundeinstellungen die Warnung, dass der PHP-Cronjob, der eigentlich alle fünf Minuten ausgeführt wird, um die Oberfläche zu aktualisieren, nicht funktioniert. Ich habe zunächst wegen fehlender Zeit auf Ajax umgestellt, was aber bei einem viel genutzten System keine Lösung auf Dauer ist. In der Hoffnung, mit NC 22 werde das Problem gelöst wartete ich ab.

    Da diese Hoffnung enttäuscht wurde, ging ich dem Problem auf den Grund. Wie sich herausstellte, war dies kein Bug, sondern eine Änderung, die nur versteckt dokumentiert ist. Die Lösung fand sich im Endeffekt in einer Warnung in der Dokumentation zum Caching im Abschnitt APCu. Dort steht:

    APCu is disabled by default on CLI which could cause issues with nextcloud’s cron jobs.

    Es werden zwei Lösungen vorgeschlagen. Die Zeile apc.enable_cli=1 kann in eine der beiden Dateien /etc/php/7.4/mods-available/apcu.ini oder /etc/php/7.4/cli/php.ini eingetragen werden. Beides hatte bei mir keine Wirkung. Erst das Editieren des Cronjobs selbst behob das Problem. Dazu wird der Cronjob mit dem Befehl sudo crontab -u www-data -e zum Editieren geöffnet und die Option --define apc.enable_cli=1 angehängt. Der Cronjob sieht dann folgendermaßen aus:

    */5  *  *  *  * php -f /var/www/nextcloud/cron.php --define apc.enable_cli=1

    Seitdem läuft der PHP-Cronjob wieder alle 5 Minuten. Vielleicht schaut ihr mal bei eurer Nextcloud ins Backend, ob ihr das Problem auch habt.

  • Kieler Open Source und Linux Tage 2021 suchen Vorträge

    19. Kieler Linux Tage

    Der Call for Papers (CfP) für die am 17. und 18. September stattfindenden 19. Kieler Open Source und Linux Tage hat begonnen. Schweren Herzens hat sich das Team entschlossen, als Vorsichtsmaßnahme auch in diesem Jahr die Veranstaltung online abzuhalten. Zusätzlich zu den »Kielux« ist mit dem »Linux Presentation Day« auch wieder ein Nachmittag / Abend für alle vorgesehen, die das freie Betriebssystem erst einmal kennenlernen möchten.

    Für die Vorträge sind sowohl Anfänger- als auch Fortgeschrittenen-Themen ausdrücklich erwünscht. Wer keinen Vortrag halten möchte, kann sich trotzdem einbringen und an vielen Ecken helfen, dass die Veranstaltung wieder ein Erfolg wird. Der CfP läuft noch bis zum 20. August. Die Termine für die Veranstaltung sind:

    • September 2021 : Linux Presentation Day
    • September 2021 : Kieler Open Source und Linux Tage (Tag 1)
    • September 2021 : Kieler Open Source und Linux Tage (Tag 2)

    Auch in diesem Jahr ist LinuxNews Medienpartner der »Kielux« und wird zusätzlich auch wieder ein Gewinnspiel veranstalten.

  • Canonical bietet Support für Blender LTS

    Canonical bietet Blender Supportoben

    Die Blender Foundation als Organisation der Entwickler der freien 3D-Grafiksuite zum Modellieren, Texturieren und Animieren von 3D-Mesh-Modellen hat eine Partnerschaft mit Ubuntu-Hersteller Canonical bekannt gegeben, bei der es um Enterprise-Support für Blender LTS geht. Der kostenpflichtige Dienst beschränkt sich nicht auf Ubuntu-Anwender, sondern steht Nutzern von Blender LTS unter allen Linux-Distributionen sowie Anwendern von macOS und Windows offen.

    In Canonicals Ankündigung heißt es dazu:

    Die Techniker von Canonical werden direkt mit den Kunden in Kontakt treten, um den Anwendern umfassenden technischen Support zu bieten, indem sie Probleme so schnell wie möglich verstehen, diagnostizieren und beheben. Canonical wird den gesamten Support-Prozess verwalten, einschließlich der Integration mit der Support-Infrastruktur von Blender.

    Das Angebot wird über Canonicals Ubuntu Advantage-Programm abgewickelt und bietet die Stufen Standard und Advanced für 500 bzw. 1.000 USD per anno. Die beiden Stufen unterscheiden sich hauptsächlich in der Reaktionszeit auf Support-Anfragen. Die erste Blender-Version mit Langzeitunterstützung war 2.83, derzeit aktuell ist Blender 2.93 LTS, das auch gleichzeitig den Abschluss des 2. Zyklus von Blender einleitet. Blender 3.0 wurde kürzlich um zwei Monate nach hinten verschoben und wird im Oktober erwartet.

  • Debian GNU/Linux 10.10 veröffentlicht

    Debian GNU/Linux 10.10 veröffentlicht

    Debian 10.10
    Vorschlag für Buster-Artwork

    Das Debian Release-Team hat mit Debian 10.10 »Buster« in der Folge von Debian 10.9 das letzte Erhaltungs-Release vor der Veröffentlichung von Debian 11 »Bullseye« freigegeben. Debian 11 soll am 31. Juli erscheinen. Erhaltungs-Releases schließen Sicherheitslücken und beheben schwere Fehler in Anwendungen. Sie bieten zudem aktualisierte Abbilder für Neueinsteiger, um Debian mit dem aktuellen Paketbestand zu installieren.

    Neben 81 Fehlerbereinigungen haben die Entwickler für Debian 10.10 auch 55 Sicherheitslücken geschlossen. Das Paket sogo-connector wurde entfernt, da es nicht zu aktuellen Thunderbird-Versionen kompatibel ist. Der Debian-Installer wurde aktualisiert, um die Korrekturen einzubeziehen, die mit dem Point-Release in Stable aufgenommen wurden. Der Kernel wurde auf Linux 4.19.194-1 aktualisiert.

    Im Blog von Projektleiter Andrew Carter ist zu lesen, dass es eingangs Probleme mit dem Bau der Abbilder gab. Eine komplette Liste der für dieses Release geänderten Dateien bietet das Changelog. Anwender, die häufiger Updates einspielen, werden viele der Änderungen bereits erhalten haben. Ansonsten spielen Bestandsanwender die Updates über die Paketverwaltung per sudo apt update && sudo apt full-upgrade ein. Für Neuinstallationen werden frische Abbilder zeitnah sowohl als Live-Medium zum Testen und als Installer auf Debians Download-Server bereitstehen.

  • KDE-Konferenz Akademy beginnt am 18. Juni

    Akademy 2021

    Die alljährliche KDE-Entwicklerkonferenz Akademy öffnet ihre digitalen Pforten für die gesamte Woche ab dem heutigen 18. Juni. Ab April konnten Interessierte Vorträge einreichen, jetzt steht das Programm. Traditionell bietet die Konferenz am ersten Tag Trainings-Sitzungen zu Themen rund um KDE-Software-Entwicklung. Am Samstag und Sonntag sowie am letzten Tag, dem Freitag steht ein gut gefülltes Vortragsprogramm im Vordergrund. An den anderen Tagen finden Workshops und Birds of a Feather Sitzungen sowie ein Treffen das Annual General Meeting des KDE e.V statt.

    Vorträge satt

    Die Liste der Vortragenden liest sich, begünstigt durch das Online-Format, wie ein Who-is-Who der KDE-Entwickler. Die Teilnahme ist einfach. Interessierte suchen sich auf der Webseite aus, ob sie den Vorträgen live in zwei Räumen folgen möchten. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, mit der Community zu interagieren. Die Vorträge können später auch als YouTube geschaut werden. Auch Trainings, Workshops, BoFs, und Social Events stehen allen Interessierten offen. Als Plattform nutzt KDE Matrix. Somit setzt die Teilnahme auch für Zuschauer einen Matrix-Account voraus. Für Teilnehmer in unserer Zeitzone falle die Veranstaltungen in den Zeitraum von 10:00 – 14:00 und von 19:00 bis 23:00.

  • GNOME: Dash-To-Panel für GNOME 40

    Die Veröffentlichung von Dash-To-Panel v43 bringt initiale Unterstützung für GNOME 40 und damit eine Kompatibilität, auf die viele User seit der Veröffentlichung der aktuellen GNOME-Version gewartet hatten. Denn Dash-To-Panel ist eine Task-Leiste, die die GNOME Shell für viele Anwender erst benutzbar macht. Diese Erweiterung verschiebt das Dash in das GNOME-Haupt-Panel, sodass die Anwendungsstarter und das System-Tray in einem einzigen Panel kombiniert werden, ähnlich wie das bei KDE Plasma standardmäßig der Fall ist.

    GNOME 40 und GTK 4 unterstützt

    Dash-To-Panel, das X11 und Wayland unterstützt ist in weiten Teilen konfigurierbar. Die neue Version unterstützt nicht nur GNOME 40, sondern macht teilweise auch Gebrauch von GTK 4, wie etwa in den Einstellungsdialogen. Die neue Version wurde trotzt einiger bekannter kleiner Bugs veröffentlicht, die die Entwickler jetzt nach dem Release angehen wollen. Dazu zählt beispielsweise, dass die virtuellen Desktops ihre abgerundeten Ecken verlieren, wenn Dash-To-Panel installiert ist.

    Dash-To-Panel v43 funktioniert nur zusammen mit GNOME 40, Anwender, die ältere GNOME-Versionen nutzen, müssen v42 nutzen. Die ebenfalls beliebte Erweiterung Dash-To-Dock ist noch nicht an GNOME 40 angepasst, soll aber ebenfalls bald erscheinen.

  • Schwere Lücke in VMware vCenter Server

    VMware Logo | Quelle: Wikipedia

    Zwei schwere Sicherheitslücken im VMwares Servermanagement-Software vCenter gefährden Anwender mit einer Schwere von bis zu 9,8 von 10 möglichen Punkten. Die als CVE-2021-21985 und CVE-2021-21986 katalogisierten Lücken erlauben die Ausführung von Code aus der Ferne und werden bereits aktiv ausgenutzt. Bereits am 25. Mai hat VMware die Lücken gepatcht.

    9,8 von 10 Punkten

    Die schwerere der beiden Lücken mit der Katalognummer CVE-2021-21985 findet sich in der Komponente vSphere-Client, wo aufgrund einer fehlenden Eingabevalidierung im Virtual SAN Health Check-Plug-in ein böswilliger Akteur mit Netzwerkzugriff auf Port 443 Befehle mit uneingeschränkten Rechten auf dem zugrunde liegenden Betriebssystem, wo vCenter gehostet ist, ausführen kann. Betroffen sind alle vCenter Server-Versionen ab 6.5.0 bis inklusive 7.x.

    Bei der Lücke, die als CVE-2021-21986 katalogisiert ist, gibt VMware einen Schweregrad von 6.5 an. Sie findet sich ebenfalls im vSphere-Client im Authentifizierungsmechanismus für die Plug-ins Virtual SAN Health Check, Site Recovery, vSphere Lifecycle Manager und VMware Cloud Director Availability. Mit Netzwerkzugriff auf Port 443 können von den betroffenen Plug-ins erlaubte Aktionen ohne Authentifizierung durchgeführt werden.

    Beide Lücken und deren Behebung sind im Blog von VMware ausführlich beschrieben. Anwender, die den vCenter-Server nutzen, sollten dringend ihre Installation aktualisieren.

  • Sailfish X bringt 64-Bit auf das Sony Xperia 10 II

    Sailfish X bringt 64-Bit auf das Sony Xperia 10 II
    Quelle: Jolla Blog

    Vor rund zwei Wochen hat die finnische Softwareschmiede Jolla ihr mobiles Betriebssystem Sailfish OS 4.1.0 »Kvarken« freigegeben. Jetzt folgt Sailfish X als Bezahlversion für das Sony Xperia 10 II und damit auch die erste 64-Bit-Version von Sailfish OS. Als Basis dient AOSP 10.

    Aus AOSP wird Sailfish X

    Das Open Devices Program von Sony ermöglicht es jedem, eine Auswahl von Telefonen mit einem selbst kompilierten Android-Open-Source-Project-Image (AOSP-Build) zu flashen. So baut Jolla Sailfish X auf dem zugrundeliegenden Minimum an Android-HW-Anpassung mit AOSP für die unterstützten Geräte auf. Bei der Entwicklung der jetzt veröffentlichten 64-Bit-Version sah sich Jolla einigen hartnäckigen Problemen einem nicht immer aktivierten Touchscreen, merkwürdigen Tönen beim Start des Geräts sowie beim Audio-Routing.

    Der Jolla Shop bietet Kunden Sailfish X ab sofort für einen begrenzten Zeitraum für 29.90 EUR an, danach gilt wieder der Preis von 49.90 EUR. Demnächst wird uns Matthias Böhm mit einem weiteren seiner Erfahrungsberichte an der neuen Ausgabe von Sailfish X auf dem Sony Xperia 10 II teilhaben lassen.

  • OSGeoLive 14.0 veröffentlicht

    OSGeoLive ist eine Linux-Distribution, die von der OSGeo-Foundation herausgegeben wird, um die Entwicklung, von Open-Source-Software aus dem Bereich der Geoinformationen, deren Verbreitung und Einsatz in der Lehre zu unterstützen und zu fördern. Gerade ist OSGeoLive 14.0 veröffentlicht worden.

    Keine Installation

    OSGeoLive wird als bootfähiges Live-Image in den Architekturen amd64 oder i386 für optische Medien oder einen USB-Stick sowie als virtuelle Maschine im Format VMDK, jeweils basierend auf Lubuntu angeboten. Eine Installation ist nicht vorgesehen. Die Distribution enthält vorkonfigurierte Anwendungen für ein breites Spektrum an Anwendungsfällen aus dem Bereich Geo-Informationssysteme (GIS) und erlaubt die Anzeige, Bearbeitung, Speicherung, Analyse und Veröffentlichung von GIS-Daten und -Karten. Sie enthält zudem Beispieldatensätze und eine Dokumentation.

    Viele Tools aus dem GIS-Bereich

    Die Software umfasst sowohl Desktop- als auch Browser-Anwendungen sowie Web-Dienste. Für den Desktop zählen dazu unter anderem GRASS GIS, gvSIG Desktop und QGis, während für den Browser neben anderen auch GeoMoose, GeoNode und Mapbender integriert sind. Bei den Web-Diensten sind neben vielen anderen GeoNetwork, GeoServer und MapCache vertreten. Die Distribution steht auf der Projektseite zum Download bereit.