Kategorie: Hardware

  • Intel bereitet diskrete Grafikkarten vor

    Bild: Graphikarte mit Intel i740 | Quelle: Wikimedia | Lizenz: GFDL

    Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass Intel für seinen Linux-Grafiktreiber i915 einen Satz von 42 Patches eingereicht hat. Anhand des Codes war schnell klar, dass es sich um anfängliche Infrastruktur für diskrete Grafikkarten handelt, die Intel ab 2020 auf den Markt bringen will.

    Eine erste Bestätigung von bereits länger kursierenden Gerüchten, dass Intel nachrüstbare Grafikkarten plane, gab es im Sommer 2018 auf der SIGGRAPH2018 Konferenz. Zum Jahresende folgten dann weitere Einzelheiten. Für die »Intel Xe Graphics Family« sollen entsprechende Karten für Gaming als auch für Rechenzentren in Planung sein.

    Um dieses Ziel zu erreichen hat Intel im letzten Jahr den AMD-Vizepräsidenten und ehemaligen Apple-Grafik-Chef Raja Koduri als Vizepräsidenten und Chief Architect seiner Grafikabteilung angeheuert. Jetzt bestätigte Intel auf Twitter auch die Vermutungen zwecks der Verwendung der jetzt eingereichten Patches.

    Diese dienen, wie vermutet, zur Vorbereitung des Konzepts von separaten Speicherregionen. Da die bisherigen integrierten GPUs des Herstellers dieses Konzept nicht benötigen, lag die Vermutung nahe, das Patch-Set diene der Vorbereitung des Umfelds des Treibers für diskrete Grafikkarten.

    Die Patches stellen unter anderem Unterstützung für die auf diskreten Karten verbauten RAM-Chips dar. So kann der Treiber auch Speicher auf diskreten Karten allozieren und ermöglicht es dem Speicherverwaltungscode des Graphics Extension Managers (GEM), Speicher für verschiedene lokale und externe Speicherbereiche zuzuweisen.

    Aller guten Dinge sind drei

    Bereits zwei Mal zuvor hatte Intel versucht, diskrete Grafikkarten im Markt zu platzieren. Bereits 1998, vor 20 Jahren, hat Intel einen diskreten Grafikchip auf den Markt gebracht. Dieser hörte auf den Namen Intel 740, kurz i740, trug den Codenamen Auburn und erlebte seinen zweiten Geburtstag nicht. Ein zweiter Versuch namens Larrabee scheiterte 2010. Aus dieser Entwicklung erreichte lediglich der Koprozessor Intel Xeon Phi den Markt.

  • Meltdown & Spectre 2019

    Spectre & Meltdown
    Bild: Meltdown & Spectre | by Natascha Eibl | License: CC0

    Vor über einem Jahr mussten Prozessorhersteller wie AMD und ARM, aber vor allem Intel eingestehen, dass das Rennen um immer schnellere Prozessoren in den letzten 20 Jahren an den Abgrund geführt hatte. Wo stehen wir heute?

    Pipeline immer gefüllt

    Eine der fortgeschrittenen Techniken moderner CPUs, die Sprungvorhersage ist verwundbar und erlaubt, wenn auch nur mit viel Aufwand, das Auslesen von Daten aus dem virtuellen Speicher. Bei der auf Englisch branch prediction geheißenen Funktion geht es darum, möglichst immer alle Stufen der Pipeline eines Microprozessors sinnvoll auszulasten.

    Verspekuliert

    Die dabei angewendete spekulative Ausführung erlaubt zwar eine hohe Effizienz, ist bei den verschiedenen Varianten von Spectre aber das Einfallstor für mögliche Angriffe. Wird die Spekulation der CPU verworfen und das Ergebnis einer anderen Stufe der Pipeline gewählt, ergibt das minimale Änderungen etwa im Cache, die über eine Seitenkanalattacke ausgelesen und genutzt werden können, um Seiten im virtuellen Speicher zu lesen und zu kopieren.

    Nur im Silizium zu beheben

    Dass es bis heute keinen bekannten Fall eines Angriffs per Spectre gegeben hat, ist bei der Beurteilung der Schwere des Fehlers unmaßgeblich. Tatsache ist, die Fehler sind endgültig nur im Silizium zu beheben. Die ergriffenen Maßnahmen, sei es im Microcode oder in den Betriebssystemen, führte zu teils hohen Leistungseinbußen. somit werden diese Maßnahmen von vielen Administratoren gar nicht angewendet.

    Spekulative Ausführung muss weg

    Ein Team von Google-Sicherheitsexperten hat jetzt ein Papier unter dem Titel Spectre is here to stay vorgelegt, in dem sie erklären, Spectre werde uns so lange begleiten, bis einschneidende Änderungen am CPU-Design umgesetzt werden. Die Kernaussagen sind, dass auch künftig weitere Spectre-Varianten auftauchen werden und das sich das nicht ändert, bis die spekulative Ausführung aus den CPU-Architekturen entfernt wird.

    Das Papier kommt zu dem Schluss, dass das aktuelle CPU- und Architekturdesign mit drei ungelösten Problemen konfrontiert ist: weitere Schwachstellen im Seitenkanal zu finden, sie zu verstehen und sie auf effiziente und umfassende Weise zu mildern. Das Papier endet mit einer Erklärung, in der die Sicherheit für die Leistung von CPUs beleuchtet und festgestellt wird, dass Seitenkanal-Angriffsvektoren so lange bestehen bleiben, wie die CPU-Architektur unverändert bleibt.

    Schritt zurück?

    Die offensichtlichste Lösung ist die Beseitigung der spekulativen Ausführung, wie es im Papier heißt. Spekulative Ausführung ist jedoch eine wichtige Technik zur Leistungsoptimierung, die von den meisten x86-Prozessoren verwendet wird, weshalb CPU-Hersteller Schwachstellen lieber auf andere Weise minimieren würden, anstatt diesen radikalen Schritt zurück zu gehen, der mit schwer bis gar nicht zu umgehenden Leistungsminderungen einhergehen würde.

  • Pine H64 Model B greift Raspberry Pi an

    Pine H64
    Pine H64

    Auf der FOSDEM gab es am Stand von Pine64 neben einem unspektakulären ersten Blick auf das PinePhone ein Bastlerboard zu sehen, das dem Raspberry Pi Konkurenz machen könnte. Zum Pi-Preis von 35 US-Dollar bietet das Pine H64 des chinesischen Herstellers in der zweiten Ausgabe deutlich mehr Hardware fürs Geld.

    Das Board ist ein Upgrade des letztjährigen Pine H64 Model A und basiert auf dem Allwinner H6 SoC, der mit einer mit vier Kernen ausgestatteten Cortex-A53 ARM CPU und der Mali-T720 MP2 GPU ausgestattet ist. Ein freier Treiber für die GPU ist noch in Entwicklung.

    Mehr GHz

    Die CPU leistet 1,8 GHz, der Broadcom BCM2837 des RasPi bietet mit der gleichen CPU lediglich 1,2 GHz. Das Pine H64 verdoppelt zudem das RAM des Raspberry Pi 3 Model B+ auf zwei GByte LPDDR3-PC-1600. Eine besser ausgestattete Variante mit drei GByte Hauptspeicher soll für 45 US-Dollar erscheinen.

    USB 3.0

    Aber damit nicht genug, der Konkurrent bietet außerdem neben USB 2.0 auch USB 3.0, HDMI 2.0 und Gigabit-Ethernet. Was die USB-Ports angeht, liegt Pine allerdings zurück, bietet die Platine doch nur drei Ports (einmal USB 3.0, zweimal USB 2.0) anstatt viermal USB 2.0 wie beim RasPi.

    Der SD-Kartenslot nimmt beim H64 mit Kartem mit 64 GByte und somit der doppelten Kapazität des Pi auf. Zudem bietet Pine die Möglichkeit, eine eMMC-Karte mit 128 GByte Speicher aufzusatteln.

    Bessere Aufrüstmöglichkeiten

    Die Aufrüstmöglichkeiten des H64 sind durch einen Mini-PCIe-Steckplatz ebenfalls besser als beim Pi. Hier können Speicher, Netzwerk-Karten oder weitere USB-Ports eingesteckt werden. Auch die Zahl der GPIO-Pins ist beim H64 mit 74 deutlich höher als die 40 Pins des RasPi.

    Pi-Community gewinnt

    Aber einen großen Vorteil des Raspberry Pi kann weder Pine noch ein anderer Konkurrent bieten: Die Community, die sich um den RasPi gebildet hat, ist unschlagbar und zahlenmäßig der Konkurrenz weit überlegen. Bei den verfügbaren Distributionen verfügt Pine H64 offiziell lediglich über Armbian Debian »Stretch« und Android 7.0. Allerdings wird die Community hier bald nach Erscheinen des Boards erfahrungsgemäß auch andere Distributionen anbieten.

    Noch ist das Board nicht im Handel erhältlich und laut Firmengründer TL Lim nur für Entwickler und Enthusiasten geeignet. Später soll das Pine H64 Model B in Varianten mit 1 GByte für 24.95, mit 2GByte für 34.95 und mit 3GByte für 44.95 US-Dollar im Handel erhältlich sein.

  • Linux-Notebooks: Tuxedo InfinityBook Pro 15v4

    Tuxedo InfinityBook Pro 15 v4

    Der auf Linux spezialisierte deutsche Notebook-Ausrüster Tuxedo Computers erweitert seine InfinityBook-Pro-Baureihe um ein aktuelles Notebook im Format 15-Zoll, das ab sofort in den Farben silber und rot zum Einstiegspreis von 974 Euro bestellt werden kann.

    Neuer Formfaktor

    Bisher wurden die Notebooks der Reihe InfinityBook Pro mit 13- oder 14- Zoll ausgeliefert. Das größere der beiden Modelle hatte ich in der zweiten Jahreshälfte 2018 ausgiebig getestet. Das jetzt veröffentlichte InfinityBook Pro 15 v4 bietet neben dem neuen Formfaktor auch mit aktualisierter Hardware daher.

    Rot oder silber?

    Das als »Red Edition« und »Silver Edition« angebotene Modell setzt bei Prozessor in der Grundkonfiguration auf eine Intel-Core-i5-8265U-CPU, die zum Aufpreis von 120 Euro gegen eine Intel-Core-i7-8565U getauscht werden kann. Es handelt sich dabei um Prozessoren der 8. Intel-Core-i-Generation, die auch den Codenamen Whiskey Lake trägt.

    Bis 64 GByte Hauptspeicher

    Beim Hauptspeicher kommt das Grundmodell mit 8 GByte RAM aus Crucicals Baureihe Ballistix Sport LT zum Einsatz, der mit 2.400 MHz taktet. Der Ausbau lässt sich bis auf 32 GByte der gleichen Baureihe konfigurieren. Alternativ wird High-Performance-Arbeitsspeicher von Samsung angeboten, der mit 2.666 MHz etwas höher taktet und in Stückelungen von 8 bis 64 GByte ausgewählt werden kann.

    Als interner Speicher wird eine 250 GByte fassende Samsung 860 EVO als M.2-SATA-III- oder -NVMe Modell angeboten. Die Kapazitäten reichen jeweils bis 2.000 GByte. Zudem steht eine Samsung 970 Pro als NVMe-Modell mit 512 oder 1.024 GByte zur Auswahl.

    Zweite Festplatte möglich

    Im Gehäuse ist zudem Platz für eine zweite Festplatte im 2,5-Zoll-Format, die entweder als herkömmliche HDD mit 500, 1.000 oder 2.000 GByte oder als Samsung-870-EVO-SSD bis 4.000 GByte ausgelegt sein kann. Alternativ kann Samsungs 860 Pro mit bis zu 4.096 GByte gewählt werden.

    WLAN und Bluetooth stellt Intels Modul Intel Dual AC 8265 & Bluetooth im Format M.2 2230 bereit. Die Tastatur ist beleuchtet, das Display in IPS-Technik ist matt und bietet Full-HD-Auflösung bei 1920 x 1080 Bildpunkten.

    Windows gegen Aufpreis

    Tuxedo bietet wie üblich Tuxedo Budgie 18.04 LTS 64Bit als Standard an, daneben sind Ubuntu 18.04 LTS mit GNOME sowie openSUSE 15 mit KDE, GNOME oder Xfce im Angebot. Windows 10 kann als Dual-Boot oder als virtuelle Maschine gegen Aufpreis geordert werden.

    Ich werde versuchen, ein Testgerät zu erhalten, um das InfinityBook Pro 15 v4 einem Vergleichstest mit einem kürzlich erworbenen und fast identisch ausgestatteten Lenovo ThinkPad E580 zu unterziehen. Das wäre bestimmt spannend.

  • Pine64 plant Smartphone, Tablet und Notebook mit Linux

    Pinguine überall Bild: Torsten Dederichs auf Unsplash

    Die Firma Pine64 erreichte 2016 einen gewissen Bekanntheitsgrad durch ihren Markteintritt mit dem RasPi-Konkurrenten Pine A64+, der in verschiedenen Ausbaustufen erhältlich ist. Es folgte das Pinebook, ein Notebook auf ARM-Basis mit 11 und 14 Zoll für unter 100 US-Dollar. Zusammmen mit KDE wurde Plasma Mobile darauf portiert.

    Starkes Angebot…

    Im Herbst 2018 kündigte das Unternehmen ein günstiges Linux-Smartphone und -Tablet an, auf denen unter anderem ebenfalls Plasma Mobile laufen soll. Für 2019 hat sich das kleine Unternehmen viel vorgenommen. Neben den genannten Geräten soll eine Pro-Version des Pinebook für 199 US-Dollar erscheinen.

    Für den doppelten Preis des Vorgängers soll der Kunde ein 14.1-Zoll IPS-Display mit Full-HD-Auflösung, einen stärkeren Prozessor, 4 GByte LPDDR4-RAM und 64 GByte Speicher auf eMMC-Basis erhalten. Im Pine64-Forum angemeldete Kunden erhalten kostenfrei ein Update auf 128 GByte eMMC.

    Pine64
    PineBook Pro

    …mit guter Aussattung

    Auch die weitere Ausstattung klingt luxuriös für den angepeilten Preis. Neben USB-2- und -3-Schnittstellen ist auch ein USB-C-Port vorgesehen, der zum Laden des Akkus und als Video-Out mit bis zu 4K60hz dienen soll. Daneben wird es einen SD-Card-Reader, eine kombinierte Kopfhörerbuchse sowie eine 2-MP Webcam geben. WLAN nach 802.11ac und Bluetooth 4.2 runden das Paket ab. Eine M.2-NVMe-SSD kann per Adapter an PCIe x4 angeschlossen werden.

    Günstiges Linux-Phone

    Das in Entwicklung befindliche PinePhone wird ein reines Linux-Phone mit Mainline-Kernel und nutzt den Allwinner A64 als SoC, der von zwei GByte LPDDR3-RAM unterstützt wird. Entwickler von UBPorts, Maemo Leste, PostmarketOS und Plasma Mobile haben bereits frühe Entwicklerkits erhalten.

    Das PinePhone, das für 149 US-Dollar in den Handel gelangen soll, wird ein 4G-LTE-Modul mit einem Cat-4 150 Mbyte Downlink erhalten und die Regionen US, EU und Asien unterstützen. Das LCD-Display wird eine Auflösung von 1440 x 720 Punkten bieten.

    Pine64
    PinePhone Dev-Kit

    Hardware-Kill-Switches

    Das rund 165 x 77 mm messende Phone hat zudem zwei Kameras an Bord, die mit 2 und 5 MP auflösen. Bei Purism hat man sich die Hardware-Kill-Switches abgeschaut, die auf Knopfdruck Bluetooth. WLAN, LTE, Kamera und Lautsprecher stilllegen. Das PinePhone soll noch 2019 erscheinen.

    Tablet mit Magnet-Cover/Tastatur

    Als Dritter im Bunde gesellt sich das PineTab hinzu. Es ist ein BSD/Linux-Tablet, das ebenfalls auf dem Allwinner-A64-SoC basiert. Die Konfiguration des PineTab ähnelt der des 11,6″ Pinebooks und somit sollten die verfügbaren Linux- und BSD-Images für das Pinebook mit wenig bis gar keinen Code-Änderungen auch auf dem Tablet laufen.

    Das Tablet verfügt über ein 10.1-Zoll IPS LCD-Display und weist die üblichen Bedienelemente eines Tablet auf. Passend dazu soll ein magnetisches Cover mit Hardware-Tastatur angeboten werden. Die Tastatur verfügt über ein eingebautes Trackpad und verbindet sich mit dem Tablet über Pogo-Pins, die eine Standard USB-2.0-Schnittstelle verwenden.

    Pine 64
    PineTab mit magnetischer Tastatur

    Die weitere geplante Spezifikation umfasst 2 GByte LPDDR3-RAM, 16 GByte eMMC-Speicher, Micro-USB 2.0 OTG, einen mSD-Slot, zwei Kameras mit 2 und 5 MP und Bluetooth 4.0. Der angepeilte Preis für das Tablet liegt bei 79 US-Dollar, für die Tastatur kommen 20 Dollar hinzu.

  • Entroware stellt neue Linux-PCs vor

    Quelle: Entroware

    Der britische Linux-Ausrüster Entroware, dessen Programm ansonsten von Linux-Notebooks dominiert wird, hat in den letzten Wochen zwei sehr unterschiedliche Linux-PCs vorgestellt.

    Unterschiedliche Ansätze

    Dabei geht es einerseits um einen All-in-One-Linux-PC, der auf den Namen »Ares« hört und andererseits um eine Workstation, ein Powerpack, das passend den Namen »Hades« trägt.

    Entroware

    »Ares« wird in der Standardausführung mit einem aktuellen Intel Core i3-8100-Prozessor mit vier Kernen ausgeliefert, dem acht GByte Hauptspeicher zur Seite stehen

    Eine 128 GByte große SSD dient als Datenspeicher. Die Grafik wird vom integrierten HD-Graphics-Kern bedient. Kombiniert wird diese Ausstattung mit einem 24 Zoll großen matten Bildschirm. Auf der Webseite des Produkts stehen dem Kunden Aufrüstmöglichkeiten zur Verfügung.

    Aufrüsten…

    Der Intel-Core-i3-Prozessor wird dort bei Bedarf gegen i5 oder i7 getauscht, bis zu 32 GByte RAM sind möglich. Beim Speicherplatz stehen bis zu 2 TByte per NVMe-SSD zur Verfügung. Eine weitere Festplatte wird als HDD zwischen 500 und 2.000 GByte oder als SSD mit 120 bis 4.000 GByte angeboten. In der Vollausstattung kostet Ares dann rund 2500 Euro.

    Höllenmaschine

    Ein anderes Kaliber stellt die jetzt vorgestellte Workstation »Hades« mit einer AMD-Ryzen-CPU dar.

    Dabei kommt ein AMD Ryzen TR 1900X mit 8 echten Kernen und bis zu 4 GHz Takt zum Einsatz. Dazu kommen in der Grundausstattung 16 GByte Hauptspeicher sowie eine 120 GByte SSD. Als Grafikkarte dient eine NVIDIA GeForce GT 1030, die 2 GByte eigenen Speicher mitbringt.

    Darf es etwas mehr sein?

    In dieser Ausstattung sind dafür rund 1.800 Euro zu bezahlen. Doch hier beginnt im Konfigurator der Spaß für leistungshungrige und wohlbetuchte Anwender erst. Bei den Prozessoren kann über mehrere Stufen bis hin zu einem AMD Ryzen TR 2990WX mit 32 Kernen aufgerüstet werden, Hauptspeicher wird bis 128 GByte verwaltet.

    36 TeraByte Plattenspeicher

    Neben der verbauten SSD kann ein M.2-Steckplatz mit bis zu 2 TByte per SSD versehen werden. Zusätzlich finden bis zu 8 PCIe-SSDs mit je 4 TByte Platz, was den Gesamtspeicher im Bedarfsfall auf 36 TByte erweitert.

    Natürlich mit Linux

    Zusätzlich kann die Höllenmschine bis zu 4 NVIDIA-Karten vom Typ GeForce RTX 2080 TI mit jeweils 11 GByte zusätzlichen RAM aufnehmen. Der Preis für die Vollausstattung liegt dann bei rund 20.800 Euro. Als Betriebssysteme stehe bei beiden Geräten Ubuntu 18.04 LTS mit GNOME-Desktop oder Ubuntu Mate 18.04 LTS oder ein aktuelles Ubuntu 18.10 zur Auswahl.

  • Zwei aktuelle Linux-Notebooks aus 2018

    Photo by Aaron Burden on Unsplash

    Linux-Notebooks haben Konjunktur. Einige Anbieter haben Notebooks im Sortiment, die sie alternativ auch mit Linux anbieten. Interessanter ist aber die steigende Zahl von Ausrüstern, die sich auf Linux-Notebooks spezialisieren und ihre Produkte und die verwendeten Linux-Distributionen in unterschiedlicher Ausprägung aneinander anpassen.

    Linux-Notebooks haben Konjunktur

    Zu diesen Anbietern zählen unter anderem Purism und System 76 aus den USA, Entroware und Station X aus Großbritannien sowie aus deutschen Landen Tuxedo Computers.

    In den letzten Monaten gingen zwei dedizierte Linux-Notebooks von Purism und Tuxedo Computers über meinen Schreibtisch. Von Tuxedo Computers kommt das InfinityBook Pro 14 v3, aus den USA das Librem 15 v3 von Purism.

    Elegante Erscheinungen

    Beides sind leichte Subnotebooks im Alu-Kleid, auf den ersten Blick unterscheiden sie sich hauptsächlich durch den Anschaffungspreis. Im Verlauf meiner Tests zeigten sich jedoch weitere Unterschiede, die den fast doppelt so hohen Preis des Librem 15 verständlicher machen.

    InfinityBook Pro 14

    Schauen wir uns zunächst das InfinityBook Pro 14 von Tuxedo Computers aus Königsbrunn in Bayern näher an. Wie auch das Librem 15 liegt das InfinityBook Pro 14 in der mittlerweile dritten Auflage vor. Die Abmessungen betragen  329,8  x  225,0 x 18,8 mm, das Gewicht liegt bei 1,4 kg.

    In den Formfaktor von 14-Zoll passt Tuxedo Computers ein Display von 35,56 cm ein. Es handelt sich um ein entspiegeltes Full-HD IPS-Panel mit einer Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. Ein externer Monitor wird entweder per HDMI oder Thunderbolt angeschlossen und leistet bei 60 Hz maximal 2560 x 1600 oder 3840 x 2160 Bildpunkte bei 30 Hz.

    Mattgraues Aluminium

    Das Gehäuse ist aus mattgrauem Aluminium und trägt das Tuxedo-Logo auf dem Deckel. Fingerabdrücke haben auf der Oberfläche fast keine Chance. Der Rahmen um das Display ist wegen des besseren WLAN-Empfangs aus Kunststoff gefertigt. Die restlichen Komponenten der Unibody-Display-Oberschale, Gehäuse-Unterschale und Tastatur-Schale – sind allesamt aus Aluminium.

    Der untere Gehäusedeckel kann zur Reinigung oder zum Austausch von Komponenten mit 11 Schrauben komplett abgenommen werden, was die Wartung der Hardware erleichtert.

    Aktuelle Hardware

    In der Standardausführung, für die der Hersteller 897 Euro verlangt, ist eine Intel Core i5-8250U Quad-Core-CPU mit 1,6 – 3,4 GHz mit 15W TDP aus der Microarchitektur Kaby Lake verbaut. Die in der CPU integrierte GPU ist vom Typ Intel UHD Graphics 620. Ist der Leistungsbedarf höher, kann bei Bestellung eine Intel Core i7-8550U CPU mit bis zu 4 GHz bestellt werden.

    Die CPU wird von acht GByte DDR4 SO-DIMM Ballistix Sport LT von Crucial flankiert, die auf 16 oder 32 GByte ausgebaut werden können. Alternativ kann der mit 2.666 MHz etwas höher getaktete Speicher von Samsung auf dem Bestellzettel angekreuzt werden.

    Speicher bis 6 TByte

    Als Festplatte kommt standardmäßig eine 250 GByte Samsung 860 EVO als M.2-Stick zum Einsatz. Hier bestehen Aufrüstmöglichkeiten bis zu 2 TByte. Ein Steckplatz für eine 2,5-Zoll HDD oder SDD bleibt im Standard-Lieferumfang leer, kann aber mit einer HDD bis 2 TByte oder einer SDD mit bis zu 4 TByte bestellt werden.

    Außenauftritt

    Für die Verbindung nach draußen per WLAN und Bluetooth ist ein Steckmodul Intel Dual AC 8265l im M.2-Format vorhanden. Zusätzlich kann im gleichen Format für 129 Euro ein LTE/UMTS-Modul ME936 von Huawei bestellt werden. Die Tastatur ohne Zahlenblock ist beleuchtet und weist selbstredend auf der Super-Taste einen Tux auf.

    Thunderbolt 3 inklusive

    Auch an Schnittstellen fehlt es dem InfinityBook Pro 14 nicht. Neben drei USB-3.1-Ports – eine davon ist als USB-3.1-C-Gen2 auch für Thunderbolt 3 ausgelegt – ist ein Mini-DisplayPort, ein HDMI-Port und ein 9-in-1 Card Reader vorhanden. Im Gegensatz zu vielen anderen Ultrabooks weist das InfinityBook auch eine Ethernet-Buchse für GBit-Lan auf, der dafür zuständige Chip ist ein Realtek RTL811PCI Express Gigabit Ethernet Controller.

    Der nach Abnahme der Bodenplatte austauschbare Lithium-Ionen Akku leistet 36 Wh, was 900 mAh entspricht. Eine Webcam mit zwei MP und High Definition Audio, das zwei Lautsprecher mit 2 x 2 Watt befeuert runden das Gerät ab.

  • Linux-Phone Librem 5 verspätet sich

    Linux-Phone Librem 5
    Bild: Purism | Lizenz: CC-by-SA 4.0

     

    Das von Purism konzipierte und im letzten Jahr per Crowdfundung finanzierte Linux-Phone Librem 5 wird sich um rund drei Monate verspäten. Die Auslieferung beginnt nicht, wie zunächst vorgesehen, im Januar 2019 sondern erst im April.

    Linux-Phone Librem 5 verspätet sich

    Das ist die betrübliche Nachricht für Vorbesteller des Librem 5, die Purism gestern bekannt gab. Ansonsten sei man auf gutem Weg und mache »beeindruckende Fortschritte« bei Hard- und Software.

    Der Grund für die um drei Monate verspätete Auslieferung sind zwei bei den Tests des erst kürzlich auf den Markt gelangten i.MX8M-Quad-SoC entdeckten Fehlern. Die Fehler haben die Purism-Entwickler im Energiemanagement des Prozessors entdeckt. Diese Fehler hätten sich so negativ auf die Akku-Laufzeit des Librem 5 ausgewirkt, dass nur rund eine Stunde Akku-Laufzeit erreicht worden wäre.

    Fehler im SoC

    Die Entwickler arbeiten direkt mit Hersteller NXP zusammen, um diese inakzeptablen Fehler in einem neuen Stepping der CPU zu beheben. Die Entwicklerboards werden ab Oktober jedoch mit den Fehlern in dem SoC ausgeliefert. Das spielt in dem Fall jedoch keine Rolle, da die Boards direkt am Stromnetz betrieben werden und nicht per Akku versorgt werden.

    Komponenten und Fertiger gefunden

    Nicole Faerber, Chief Technoligy Officer (CTO) bei Purism, beschreibt den bisherigen Entwicklungsprozess in einem detaillierten Progress Report als »wie erwartet langen und anstrengenden Prozess angesichts der Tatsache, dass traditionelle Lieferketten auf Kosteneffektivität ausgerichtet sind, während wir auf Komponenten setzen, die die Privatsphäre einer Person respektieren und auf die Freiheit, das Gerät zu kontrollieren.«

    An dieser harten Realität der Arbeitsweise der Hersteller in Fernost sind bereits ähnlich ambitionierte Projekte gescheitert. So musste KDE-Entwickler Aaron Seigo vor mehreren Jahren aufgeben, ein Tablet namens Vivaldi mit KDE-Oberfläche zu produzieren. Zu kleine Stückzahlen und das Desinteresse und Unverständnis der Hersteller an Open-Source ließen das Projekt nach mehreren Wechseln der Herstellers letztendlich am fehlenden Geld scheitern.

    Verspätung war zu erwarten

    Purism ist hier als bereits etabliertes Unternehmen besser aufgestellt und durch die Schwarmfinanzierung mit einem guten Budget für das Librem 5 aufgestellt, aber trotzdem nicht unbeeinflusst von der Mentalität der fernöstlichen Hersteller. Die jetzt bekannt gegebene Verspätung war bei der Kürze der gegebenen Zeit für das sehr ambitionierte Projekt eigentlich zu erwarten. Viel länger sollte es allerdings auch nicht dauern, denn die Hardware wird auch nicht jünger.

  • Intel kündigt halbherzige Fixes für Whiskey Lake an

    Whiskey Lake
    Bild: Public Domain

    Intel hat vor wenigen Tagen die neue Prozessor-Reihe Whiskey Lake vorgestellt, ließ dabei aber völlig unerwähnt, dass die für Mainstream-Notebooks ausgelegten Whiskey-Lake-CPUs die erste Prozessor-Reihe für den Endverbraucherbereich sein wird, die im Silizium Maßnahmen gegen die eklatanten Sicherheitslücken in Intels CPUs  mitbringt.

    Stillschweigen

    Das Verschweigen einer eigentlich doch sehr berichtenswerten Maßnahme hat natürlich seinen Grund: Die Umsetzung für Whiskey Lake ist bestenfalls als halbherzig zu bezeichnen. Die gleichzeitig vorgestellte Amber-Lake-Reihe erhält keine Bereinigung im Silizium. Beide Plattformen stellen optimierte Varianten der Kaby-Lake-Microarchitektur dar. Intels Entschuldigung für das Verschweigen der Informationen war, man habe das Interesse der Öffentlichkeit hieran unterschätzt.

    Halbherziger Whiskey Lake

    Der Industrieanalyst Ashraf Eassa hat die Nachricht gestern als erster verbreitet, Tom’s Hardware holte dann von Intel die Bestätigung ein. Intel-Vertreter bestätigten daraufhin, dass Whiskey-Lake-Chips die ersten In-Silizium-Mitigationen auf den Verbrauchermarkt bringen.  Dabei erhalten die Whiskey-Lake-CPUs lediglich Mitigationen für Meltdown und L1TF, die eigentlich viel gefährlicheren Spectre-Varianten bleiben völlig außen vor.

    Cascade-X kann mehr

    Warum das der Fall ist, bleibt vorerst Intels Geheimnis. Das auch zumindest die Spectre-Variante 2 im Silizium zu beheben ist, belegen die Server-CPUs der Cascade-Lake-X-Baureihe, die noch 2018 erscheinen sollen. Intel sagt dazu, die Mitigationen gegen Spectre v2 sollen mit der Zeit auch auf die Consumer-Chips ausgeweitet werden. Genauere Informationen über die Natur der Änderungen im Silizium hat Intel bisher nicht preisgegeben. Ob die Intel CPUs der neunten Generation, die gerüchteweise im Oktober angekündigt werden sollen, auch Mitigationen auf Hardware-Ebene bieten werden, unde wenn ja, wie weit, ist bisher nicht bekannt.

    Abwarten oder zur Konkurrenz

    Da seit der ersten Veröffentlichung der katastrophalen Sicherheitslücken im Januar ständig neue Lücken aufgetaucht sind, wergibt es vermutlich wenig Sinn, sich bereits bei den jetzt angekündigten Prozessorreihen neu einzudecken. Das gilt natürlich nur dann, wenn Intel als CPU-Lieferant überhaupt noch in Frage kommt.

  • Intel bestätigt Gerüchte um diskrete Grafikkarte

     

     

     

     

    Diskrete Grafikkarte
    Bild: Graphikarte mit Intel i740 | Quelle: Wikimedia | Lizenz: GFDL

     

    In einem kurzen Promotion-Video, das anlässlich der SIGGRAPH2018 Konferenz veröffentlicht wurde, bestätigt Intel hartnäckige Gerüchte, der Konzern arbeite an einer diskreten Grafikkarte. In den letzten  Jahren hatte Intel Grafikkerne nur als Teil der CPU verkauft.

    Zunächst gescheitert

    Allerdings ist Intels Plan, eine selbstständige Grafikkarte zu vermarkten, nicht der erste Ausflug des Konzerns in diese Richtung. Bereits 1998, vor 20 Jahren, hat Intel einen diskreten Grafikchip auf den Markt gebracht. Dieser hörte auf den Namen Intel740, kurz  i740, trug den Codenamen Auburn und erlebte seinen zweiten Geburtstag nicht.

    AGP war schuld

    Der Chip, den Intel auf eigenen Karten anbot, wurde damals im 350nm-Prozess hergestellt – heute ist man bei 14nm – und bediente die AGP-Schnittstelle. Intel hatte gehofft, mit dem i740 den AGP-Port zu popularisieren, während die meisten Grafikanbieter noch PCI nutzten. Im Februar 1998 mit großem Aufwand für 34,50 US-Dollar auf den Markt gebracht, entsprach die Karte nicht der erwarteten Leistung und verschwand nach wenigen Monaten bereits wieder aus dem Fokus der Anwender. Im August 1999, nach weniger als 18 Monaten, zog Intel die i740 vom Markt zurück.

    Intel versuchte das Debakel abzumildern und entwarf verbesserte Versionen in Form der Chips  i752 und i754, die doppelte beziehungsweise vierfache AGP-Leistung brachten, hatte jedoch auch damit keinen Erfolg. Karten mit dem i752 erreichten den Markt, konnten die Leistung der i750 jedoch nur marginal verbessern. Die i754 wurde daraufhin erst gar nicht veröffentlicht. Die i752- und i754-Kerne wurden später für die integrierte Grafik in den Intel-Chipsätzen 810 und 815 verwendet. In späteren Analysen erhielt die AGP-Schnittstelle den schwarzen Peter.

    Zweiter Versuch

    Jetzt folgt also ein weiterer Anlauf von Intel in Sachen diskrete Grafikchips. Die derzeitigen HD-Grafik-Chips des Herstellers bieten 4K-Video und hardwareunterstütztes Video-Encoding, lassen aber einen großen Teil der Gamer und Grafikdesigner außen vor. Auch Data-Center und Artificial Intelligence (AI) kommen nicht ohne AMD oder Nvidia aus.

    Letztes Jahr gab es erste Hinweise auf Intels Pläne, als das Unternehmen den AMD-Vizepräsidenten und ehemaligen Apple-Grafik-Chef Raja Koduri als Vizepräsident und Chief Architect seiner Grafikabteilung anheuerte. Intel CEO Brian Krzanich verriet bereits im Juni, kurz vor seinem Ausscheiden, 2020 werde Intel in den Markt einsteigen.

    Wenig Details

    Krzanich ging nicht im Detail darauf ein, welches Leistungsniveau oder welchen Zielmarkt diese erste diskrete GPU-Lösung ansprechen soll, aber Intels Executive Vice President der Rechenzentrumsgruppe, Navin Shenoy, bestätigte, dass die Strategie des Unternehmens auch Lösungen für Rechenzentrumssegmente (Think AI, Machine Learning) umfassen wird. Für uns als Anwender kann es nur gut sein, wenn ein weiterer Anbieter den Markt der diskreten Grafikkarten betritt.