Der potenzielle Markt für Smartphones, die auf Google-Apps und -Dienste verzichten, wächst ständig. Neben Projekten, die Linux-Phones entwickeln sind unter anderem Sailfish OS, LineageOS und PostmarketOS verfügbare Google-Alternativen.
Eelo auf Kickstarter finanziert
Ein weiteres Projekt, über das wir bereits Ende 2017 berichteten, ist eelo. Per Kickstarter wollte der französische Entwickler und Gründer von Mandrake-Linux, Gaël Duval, das Projekt mit 25.000 Euro vorfinanzieren lassen. Dabei kamen fast 100.000 Euro von 1.500 Unterstützern zusammen.
Unpraktische Umbenennung
Wegen Problemen mit dem Markenrecht musste Duval den bereits eingetragenen Namen eelo aufgeben und entschied sich für den aus mehreren Gründen unpraktischen Namen /e/. Warum der nicht ideal ist merkt man spätestens, wenn man eine Suchmaschine damit füttert.
Beta im Herbst 2018
Trotzt der Widrigkeiten ist Duval nun bereit, mit seiner Lösung in den Markt einzusteigen. Ein ROM mit einer ersten Beta-Version auf der Basis des ent-googelten Android-ROM LineageOS erschien bereits im Herbst 2018. Das ROM brachte unter anderem microG mit, das mit Mozilla NLP (network based location) konfiguriert ist, sodass Anwender Geo-Lokalisation durch Mozilla Location Services auch verwenden können, wenn zwar eine Internet-Verbindung, aber kein GPS-Signal vorhanden ist.
BlissLauncher
Widrigkeiten aus dem Weg räumen
Duval überlegte, was die Verbreitung von Google-Alternativen derzeit am meisten behindert. Da ist auf der einen Seite die Notwendigkeit, ein Handy zu entsperren und darauf ein ROM zu installieren. Der Vorgang schreckt viele nicht so technikaffine Nutzer ab, denn schnell hat man anstatt einem funktionierenden Smartphone einen Türstopper ohne Funktion.
Einen Hersteller zu finden, der ein Smartphone mit vorinstalliertem ROM erstellt und vertreibt ist fast aussichtslos. Somit entschied sich Duval, aufgearbeitete Smartphones aus 2. Hand mit seinem Betriebssystem zu bespielen und zu vertreiben.
Ökologisch sinnvoll
Das Duval Smartphones aus 2. Hand verwendet, bietet nicht nur einen Preisvorteil, sondern führt diese Geräte einem zweiten Leben zu, anstatt dass sie auf der Müllhalde landen. Duval entschied sich für beliebte Modelle aus Samsungs Galaxy-Reihe. Im Angebot sind Samsung S7, S7 Edge, S9 und S9+. Die Preise mit vorinstalliertem /e/OS bewegen sich zwischen 279 und 549 Euro. Ein S7 ohne /e/OS findet man bei Refurbishern beispielsweise für um die 180 Euro.
Markteintritt steht bevor
Auf der Webseite bittet Duval derzeit potenzielle Kunden, unverbindlich ihr Interesse für ein bestimmtes Modell zu bekunden, um besser planen zu können. Wer sich hier einträgt, wird benachrichtigt, sobald die Geräte verfügbar sind. Die Smartphones haben ein Jahr Garantie, sind entsperrt und kompatibel mit Android-Apps.
Mit /e/ steht somit eine Google-Alternative in den Startlöchern, die ein vorinstalliertes ROM ohne Google auf dem Postweg nach Hause liefert. Wer bisher vor der Installation eines ROM zurückgeschreckt ist, findet bei /e/ vielleicht sein Google-freies Smartphone.
Chromebooks sind auch hierzulande nicht nur in Schulen, Behörden und Unternehmen beliebt, sondern stehen auch in vielen Privathaushalten als erschwingliche Alternative zu den teureren Notebooks abseits der ARM-Plattform. Bereits seit Mitte letzten Jahres können viele Chromebooks neben Chrome OS und Android-Apps mit ein wenig Aufwand auch Linux-Anwendungen und Distributionen ausführen.
Linux für alle
Eher am Rande hat Google vor einigen Tagen auf seiner Entwicklerkonferenz I/O verlauten lassen, dass alle Chromebooks, die ab 2019 den Markt betreten, standardmäßig bereit für Linux sind, egal ob sie einen Prozessor von ARM oder Intel beherbergen.
Nicht weiter erstaunlich, wenn man weiß, dass Chrome OS anfänglich auf der Basis von Ubuntu und Gentoo entwickelt wurde. Aber bis letztes Jahr war es nicht möglich, ohne erheblichen Aufwand Linux-Anwendungen lauffähig zu bekommen. Dazu bedurfte es des Projekts Crostini, dass auch die Interaktion zwischen Linux und Chrome OS erlaubte.
Einfacher denn je
Jetzt werden die Dinge nochmals einfacher, denn auf neuen Geräten muss der Anwender lediglich den App-Switcher öffnen und Terminal eintippen. Das öffnet eine virtuelle Maschine namens Termina, die einen Container mit Debian 9.x »Stretch« startet. Auch andere Systeme und Apps lassen sich per Termina installieren.
Welten verschmelzen
In der neuesten, noch nicht veröffentlichten Version des Chrome OS Dateimanagers können Dateien zwischen Chrome OS, Google Drive, Linux und Android verschoben werden. Die Betriebssystemwelten verschmelzen, demnächst wird die Android-Entwicklungsumgebung Android Studio auch auf Chrome OS laufen – in einem Linux-Container.
Bevor ihr jetzt zu übermütig werdet, muss gesagt werden, dass all dies noch Beta-Status hat. Es funktionieren noch nicht alle Anwendungen und auch an Hardwarebeschleunigung, Grafikunterstützung und Sound wird noch geschraubt.
Chromebooks aufgewertet
Das Konzept erlaubt Entwicklern, ähnlich wie mit Microsofts WSL, für mehrere Plattformen auf einer Maschine zu entwickeln. Dabei hilft, dass jetzt Port-Forwarding verwendet werden kann, um Netzwerkdienste zwischen Linux und Chrome OS zu verbinden. Aber auch für zu Hause wertet die bessere Linux-Unterstützung ein Chromebook auf. Laut diesem Video ist es sogar möglich, Chrome OS zu entfernen und Linux als alleiniges System zu installieren.
Auch für normale Anwender
Ausgebuffte Linux-Cracks installieren Linux auch auf einer Klorolle, wenn es sein muss. Mit den neuen Chromebooks erhalten aber auch weniger technikaffine Chromebook-Käufer einen guten Mehrwert in Form von quasi vorinstalliertem Linux. Für Linux und seine Verbreitung kann das nur von Vorteil sein.
Im Herbst 2018 stellte das chinesische Unternehmen Pine64 Pläne für ein Smartphone, ein Tablet und ein Notebook mit Linux oder BSD vor. Auf der FOSDEM im Februar in Brüssel konnte ich erste Vorserienmodelle der auf der ARM-Plattform basierenden Geräte bereits kurz antesten. Mittlerweile werden Entwickler mit Devkits des Pinebook Pro getauften Notebooks beschickt, um die weitere Entwicklung zu forcieren.
War der Vorläufer des Pinebook Pro mit einem Preis von $99 eher ein Spielzeug, so soll das Pro-Modell, das für $199 in den Handel gelangen wird, ein Arbeitsgerät für den Alltag zur Erledigung von Büroarbeiten sein. Ein vom Hersteller kürzlich veröffentlichtes YouTube-Video verdeutlicht den derzeitigen Stand der Entwicklung.
Gut verpackt
Das in einer Magnesiumlegierung verpackte 14-Zoll Notebook, das von einem Rockchip RK3399 Prozessor mit Mali-T860 MP4 GPU angetrieben wird, bietet ein 1080 IPS-Display. Damit wird das Abspielen von Videomaterial in 4K@60Hz-Auflösung unterstützt.
Aufrüstbarer Speicher plus SSD
Des weiteren verbaut Pine64 vier GByte LPDDR4-RAM und ein aufrüstbares eMMC-Modul mit 64 GByte Speicher. Im Pine64-Forum angemeldete Kunden sollen kostenfrei ein Update auf 128 GByte erhalten. Über einen optionalen Adapter wird der Betrieb von M.2-NVMe-SSDs ermöglicht.
Darüber hinaus stehen WLAN und Bluetooth 4.1 nach Standard 802.11ac, ein bootfähiger MicoSD-Einschub und jeweils ein USB 2.0 und 3.0 sowie ein Type-C-Port bereit. Letzterer beherrscht neben Power und Data auch HD Digital Video Out. Das Gerät wird durch eine 2-MP-Webcam, Mikrofon, Stereo-Lautsprecher und eine kombinierte Kopfhörerbuchse komplettiert.
Debian und Ubuntu zum Start
Softwareseitig wird Pine64 Images für Debian und Ubuntu zur Verfügung stellen, die Portierung auf weitere Distributionen wird sicherlich von der Community übernommen.
Kein Newcomer
Das Unternehmen Pine64 ist nicht neu am Markt, sondern finanzierte als erstes Produkt im Jahr 2015 den als Konkurrenz zum Raspberry Pi platzierten Platinenrechner Pine A64+ auf Kickstarter. Ich hatte diese Platine 2016 in einem Test drei anderen Platinenrechnern gegenübergestellt. Pine64 bietet derzeit als Weiterentwicklung ab $60 den Platinenrechner ROCKPro64 an, der mit der gleichen CPU wie das noch in diesem Jahr erwartete Pinebook Pro arbeitet.
Beide Notebooks bieten fast exakt die gleichen Komponenten und liegen in der selben Preisklasse zwischen 750 und 1.000 Euro. Während das InfinityBook Pro 15 v4 vom kleinen deutschen Linux-Ausrüster Tuxedo Computers aus Königsbrunn in Bayern stammt, kommt das ThinkPad E 580 aus China und wird vom weltgrößten Computerhersteller Lenovo gefertigt.
Tuxedo gegen Lenovo
Bei Tuxedo kann man getrost davon ausgehen, dass das Notebook mit dem vorinstallierten Linux-Betriebssystem gut harmoniert. ThinkPads werden zwar mit Windows ausgeliefert, genießen aber ebenfalls seit jeher den Ruf guter Linux-Kompatibilität. Letzteres kann ich als jahrelanger ThinkPad-Nutzer bestätigen.
Beide hier besprochenen Notebooks entsprechen dem Formfaktor 15-Zoll, werden von einer Intel-Core-i5-8265U-CPU motorisiert und verfügen über acht GByte Hauptspeicher, die mit 2.400 MHz takten. Bei Tuxedo entspricht das der Grundausstattung, bei Lenovo liegt diese Ausstattung in der Mitte.
Äußeres Erscheinungsbild
Vom äußeren Erscheinungsbild her ist das Lenovo ThinkPad E580 auf den ersten Blick zu erkennen. Der schräggestellte Schriftzug unten rechts auf dem Deckel macht es unverkennbar. Der Deckel ist aus Aluminium ohne die früher oft verwendete Gummierung, die eine eher rauhe Griffigkeit vermittelte und für Fingerabdrücke nicht so anziehend wirkte. Der Rest des in schwarz oder silber erhältlichen Gehäuses besteht aus verwindungssteifem Kunststoff.
Beim Gehäuse des in mattem Silber oder in markantem Rot erhältlichen, im Blog bereits kurz vorgestellten Tuxedo InfinityBook Pro 15 v4 bestehen Cover und Handballenauflage aus Aluminium, der Rest ist ebenfalls aus Kunststoff. Auch hier ist ausreichende Verwindungssteifigkeit gegeben. Die Unterseite besteht bei beiden Geräten aus einer Bodenplatte ohne separate Wartungsklappen. Beide Bodenplatten können durch das Lösen einiger Schrauben abgenommen werden. Beim ThinkPad halten allerdings einige Kunststoffnasen die Platte zusätzlich fest, was das Öffnen der Rückseite hier etwas hakeliger gestaltet.
Motorisierung
Die Kontrahenten verfügen mit Prozessoren der 8. Intel-Generation über einen aktuellen und leistungsstarken Antrieb, der von einem zeitgemäßen Minimum von acht GByte Hauptspeicher und einer schnellen SSD unterstützt wird. Wer mehr RAM braucht, kann beim ThinkPad auf 32 GByte aufrüsten, das InfinityBook kann sogar 64 GByte verwalten.
Anmutung
Betrachtet man beide Notebooks von außen, so wirkt das InfinityBook etwas schlanker und eleganter, während das ThinkPad einen etwas markigeren Auftritt mit mehr Kanten hinlegt. Die Schönheit liegt hier, wie immer, im Auge des Betrachters. Die Unterschiede drücken sich allerdings auch in Zahlen aus, die eine Vorentscheidung beeinflussen könnten. So ist das InfinityBook in der Breite und der Höhe etwas kleiner und wiegt mit 1,7 kg deutlich weniger als das 2,1 kg schwere ThinkPad.
Display und Keyboard
Auf der Skala der wichtigen Punkte für eine Kaufentscheidung zu einem neuen Notebook stehen Display und Tastatur ganz weit oben, denn damit interagieren wir mit der Hardware. Bildschirmarbeiter legen hier gesteigerten Wert auf bestimmte Merkmale. Bei mir ist beispielsweise ein mattes Display genauso ein entscheidendes Kriterium wie eine Tastatur, die sich von den oft gesehenen schwammigen Chiclet-Keyboards durch Tastenhub und definierten Druckpunkt abhebt.
Matte Displays
Beide Notebooks sind mit einem matten IPS-Display mit 15,6 Zoll mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten ausgestattet. Die Displays sind gut ausgeleuchtet und ausreichend blickwinkelstabil. Die Helligkeit beträgt beim Tuxedo 300 und beim Lenovo 266 cd/m². Beim Kontrast liegt Lenovo mit 1.114:1 vor Tuxedo mit 700:1.
Die Befestigung der Displays ist bei beiden Geräten solide, der Deckel lässt sich nicht mit einer Hand hochklappen. Tuxedo setzt auf zwei Kunststoffscharniere, während Lenovo beim E580 anstelle der früher eingesetzten zwei Metallscharniere ein durchgehendes Kunststoffscharnier verbaut hat. Das ThinkPad erlaubt ein Aufklappen auf volle 180 Grad, während beim Tuxedo bei rund 145 Grad Schluss ist. Im heruntergeklappten Zustand schließen beide Deckel absolut bündig bei sauberen Spaltmaßen.
Leicht unterschiedliche Belegung
Die Tastaturen weisen beide einen Ziffernblock auf, sind von der Aufteilung des Tastenfelds sehr ähnlich und bieten eine Hintergrundbeleuchtung, die bei Lenovo allerdings 22 Euro extra kostet. Beim ThinkPad liegt die FN-Taste ganz rechts außen, während Tuxedo die Steuerungstaste außen platziert und FN rechts daneben. Strg und FN können funktionell im BIOS getauscht werden. Ungewohnt ist beim Lenovo die Platzierung der Drucktaste unten zwischen AltGr und Strg. Bei Tuxedo erhält der Kunde als kleines Gimmick einen Tux auf der Super-Taste anstatt des üblichen Windows-Symbols.
Vielschreiber werden sich mit beiden Tastaturen wohlfühlen, mir persönlich gefällt das ThinkPad-Keyboard mit einem etwas definierteren Druckpunkt besser, aber das ist hier wirklich Geschmackssache. Was mir aber beim InfinityBook negativ auffällt ist das stärkere Durchbiegen des Tastenfelds. Hier wirkt das ThinkPad stabiler. Alleinstellungsmerkmal und Markenzeichen beim ThinkPad ist, wie üblich, der rote Trackpoint über dem B, der zusammen mit den drei Tasten über dem Touchpad eine Maus ersetzt.
Steuerung per Touchpad
Beim E580 bietet das Touchpad eine Eingabefläche von 100 x 68 mm und ist als Clickpad mit integrierten Tasten ausgelegt. Das Touchpad des InfinityBook mißt 112 x 62 mm und verfügt über zwei Tasten unterhalb der Kontaktfläche. Auch hier ist es eher Geschmackssache, ob ein Clickpad oder physische Tasten bevorzugt werden. Beide Touchpads erlauben eine präzise Navigation und sind für Multitouch ausgelegt.
Festplatte und Speicher
Die Notebooks werden mit 250 GByte fassenden SSDs ausgeliefert. Bei Tuxedo kommt hier eine Samsung 860 EVO im Formfaktor M.2 zum Einsatz, bei Lenovo ist es ein hauseigenes Produkt, mehr verrät das Label nicht.
Diese hauseigene NVMe-SSD leistet bis zu 1.400 MByte/s beim sequentiellen Lesen und 960 MByte/s beim Schreiben. Hier liegt die Samsung-SSD von Tuxedo wegen der SATA-III-Schnittstelle mit sequentiellen Lese- und Schreibraten von bis zu 550 respektive 520 MByte/s klar zurück. Deswegen ist es ratsam, im Konfigurator für zusätzliche 25 Euro eine Samsung 970 EVO Plus zu ordern, die dem NVME-Standard entspricht und das Lenovo-Produkt mit 3.400 MB/s lesend und 2.500 MB/s schreibend weit hinter sich lässt.
Erweiterung sinnvoll
Beide Geräte sind standardmäßig mit einem acht GByte großen Riegel DDR4-Hauptspeicher mit 2.666 MHz ausgestattet und bieten jeweils einen zweiten Einschub für einen weiteren SO-Dimm-Riegel. Eine Aufrüstung ergibt hier doppelt Sinn, da dabei nicht nur der Speicher erweitert, sondern auch vom Single- in den Dual-Channel geschaltet wird, was zusätzlich einen Leistungsschub für die Grafikeinheit bringt.
Die Lüfter sind bei beiden Geräten gut geregelt und springen selten an, Wenn sie es doch tun, so gleicht der Geräuschpegel der Kontrahenten einem eher unterschwelligen niederfrequenten Rauschen und wirkt nicht weiter störend.
Schnittstellen
Bei den Verbindungen zur Außenwelt liegt das InfinityBook leicht vorne, bietet es doch mit 2 x USB 3.1 Typ-A Gen1 und einem USB Typ C inklusive Thunderbolt 3 einen Vorteil gegenüber dem ThinkPad mit lediglich einem USB 3.1 Gen.1 Typ-C mit DisplayPort- und Ladefunktion und einem 2 x USB 3.0 Typ A. Thunderbolt 3 ist hier mit der Möglichkeit, auch Daten zu transportieren, im Vorteil vor DisplayPort 1.3. Zudem ist beim Aufladen des ThinkPads der USB-C-Port belegt.
Beide Kontrahenten verfügen über Gigabit-LAN-Ports, HDMI bieten beide in Version 1.4b mit HDCP. WLAN wird beim InfinityBook über Intel Dual AC 9260 & Bluetooth als M.2-Modul bereitgestellt, während Lenovo auf einen Intel 3165AC, & Bluetooth4.1 Chip setzt. Beide funktionieren stabil unter Linux. Nicht gelungen finde ich den dem Wechsel auf das kleinere MicroSD-Format beim Speicherkarten-Lesegerät des Lenovo. Hier bietet Tuxedo weiterhin das gewohnte Format. Der Rest der Schnittstellen ist Standard
Akku und Laufzeiten
Das InfinityBook verfügt über einen austauschbaren 54 Wh Lithium-Ionen Akku. Wer das Gerät überwiegend zu Hause an der Steckdose nutzt, kann den Akku entfernen. Das ist aber nicht notwendig, da Tuxedo im BIOS mit der Option FlexiCharger die Möglichkeit bietet, festzulegen, ab und bis zu welchem Ladezustand der Akku geladen werden soll. Somit lässt sich ein vollständiges Be- und Entladen des Akkus verhindern und dieser wird automatisch geschont.
Beim ThinkPad aus China fällt der fest eingebaute Akku mit 45 Wh etwas kleiner aus. Hier fehlt die BIOS-Option zur Begrenzung der Ladezyklen. Diese lässt sich aber, wie an anderer Stelle im Blog beschrieben, unter Linux über die Software Linux Advanced Power Management (TLP) kontrollieren.
Während das Infinitybook bei gemischter Büroanwendung und mittlerer Bildschirmhelligkeit fast 10 Stunden durchhielt, kommt das ThinkPad unter Linux auf immer noch gute 7 – 8 Stunden.
Software
Kommen wir zur Software. Das Lenovo ThinkPad wird mit »Windows 10 Home Edition« ausgeliefert. Es gibt keine reguläre Möglichkeit, das E580 mit Linux oder ohne Betriebssystem zu bestellen. Bei den Bayern aus Königsbrunn wird standardmäßig das hauseigene »Tuxedo Budgie« auf Ubuntu-Basis vorinstalliert.
Tuxedo Budgie
Dabei handelt es sich um ein angepasstes Ubuntu 18.04 mit dem auf GTK3 beruhenden Budgie-Desktop von Solus. Wahlweise kann das jeweils aktuelle Ubuntu LTS oder openSUSE Leap 15 mit KDE, GNOME oder Xfce geordert werden. Windows Home oder Pro gibt es gegen Aufpreis solo, als Dualboot oder in einer virtuellen Maschine.
Tuxedo Budgie ist auf Benutzerfreundlichkeit optimiert und bietet von Haus aus Annehmlichkeiten wie Night Light und einige Applets. Der Paketbestand bietet nichts Außergewöhnliches. Neben Firefox, Thunderbird und Libre Office animiert MPV zum Anschauen von Videos. Als Editoren sind Gedit und GVim an Bord. Ich als langjähriger KDE-Nutzer hatte bei meinen Tests keine Probleme mit der Umstellung auf den neuen Desktop. Im Endeffekt wird aber jeder das Betriebssystem seiner Wahl installieren.
Tuxedo FAI
Soll auf eines der anderen von Tuxedo unterstützten Betriebssysteme gewechselt werden, so hilft hierbei ein USB-Stick, der zum Lieferumfang eines jeden Notebooks von Tuxedo gehört. Er basiert auf der Debian-Software Fully Automatic Installation (FAI). Damit wird das jeweils gewünschte Betriebssystem im Auslieferungszustand installiert.
Alles läuft
Das Konzept von Tuxedo sieht vor, dass bei Auslieferung alles ohne Nacharbeiten funktioniert. Dazu gehört unter anderem das Aufspielen der neusten Updates, Treiber-Installationen, Konfiguration der Sondertasten und TRIM-Befehle für SSDs. Das gelingt mit den unterstützten Betriebssystemen nach meinen Erfahrungen gut.
Eigeninitiative
Beim Lenovo ThinkPad E580 muss der Besitzer selbst Hand anlegen und entweder im Dualboot oder ohne Windows ein Linux seiner Wahl installieren. Ich habe zunächst aus Gründen der Vergleichbarkeit per FAI-Stick Tuxedo Budgie installiert.
Darüber hinaus wurden beiden Notebooks mit diversen Linux-Installationen bis hin zum berüchtigt zickigen Qubes OS bestückt. Wie erwartet traten bei den Kontrahenten dabei keine Probleme auf, was Hardwareunterstützung und Installation anging. Auch beim ThinkPad versetzte die Installation das Gerät in einen Zustand, bei dem auf Anhieb alles funktionierte. Mögliche Ausnahme: den Fingerabdrucksensor habe ich unter Linux nicht getestet, unter Windows funktionierte er nicht zuverlässig.
Besonderheiten
Tuxedo erlaubt im BIOS seiner Notebooks das Abschalten der berüchtigten Intel Management Engine (ME). Zudem können dort Webcam, Mikrofon, WLAN und Bluetooth deaktiviert werden. Künftig sollen die Notebooks von Tuxedo auch Coreboot unterstützen. Der Hacker Felix Singer hat Coreboot auf die Mainboards von zwei der von Tuxedo verwendeten Barebones der Firma Clevo portiert.
Da kann und will Lenovo vermutlich nicht mithalten. Auch hier ist der Anwender selbst gefragt. Viele ThinkPads lassen sich auf Coreboot umrüsten und so auch die ME größtenteils deaktivieren. Zum E580 habe ich dazu jedoch noch keine Informationen gefunden. Im BIOS des E580 lassen sich lediglich Intel Software Guard Extensions (SGX) abschalten, in denen erst kürzlich eine Lücke entdeckt wurde, die Hackern das Einspeisen von Malware erlaubt.
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Fazit
Sowohl das Tuxedo InfinityBook als auch das Lenovo ThinkPad E580 machen unter Linux eine prima Figur. Während das bei Tuxedo zu erwarten ist, sind ThinkPads seit jeher für ihre gute Linux-Kompatibilität bekannt. Beide Notebooks sind gut ausgestattet und leisten sich nur wenige Patzer.
Kleine Patzer
So liegen beim Lenovo die Lüftungsschlitze genau unter dem Displayscharnier, was diese Region für meine Begriffe zu stark aufheizt. Zudem stört mich das seit 2018 bei allen ThinkPads vorhandene Aufladen per USB-C, das diesen Port blockiert. Beim Infinitybook wäre ein runder Taster zum Ein- und Ausschalten fingergerechter als der längliche Schalter unter dem linken Scharnier.
Ansonsten sind beide Geräte auf einem aktuellen Stand, sind leistungsstark und gut aufrüstbar und somit für Beruf und Hobby gleichermaßen geeignet. Das InfinityBook fühlt sich etwas portabler an und ist 400 Gramm leichter.
Für jeden etwas
Das InfinityBook Pro 15 v4 kann ich besonders Linux-Einsteigern empfehlen, die damit ein Notebook erhalten, bei dem vom ersten Einschalten an alles funktioniert. Wer auf ThinkPads aboniert ist und etwas Linux-Erfahrung mitbringt, wird sich davon kaum beeindrucken lassen, muss jedoch neben dem Wissen auch Eigeninitiative mitbringen, um auf den Stand zu kommen, den Tuxedo von Hause aus bietet.
Der deutsche Linux-Notebookausrüster Tuxedo Computers hat zwei neue Notebook-Modelle im Angebot, die sich im Alu-Kleid an Poweruser wenden und mit Nvidia-Grafik ausgestattet sind.
Notebook-Brüder
Die beiden neu entwickelten Notebooks hören auf die Bezeichnungen Tuxedo Book XC1509 und XC1709 und unterscheiden sich fast nur im Formfaktor und auch leicht im Preis. Das Tuxedo Book XC1509 kommt im 15,6-Zoll-Format, während der größere Bruder einen 17,3 Zoll-Bildschirm aufweist, der bei beiden Modellen entspiegelt ist. Die Auflösungen betragen beim XC1709 Full-HD IPS und beim kleineren Modell wahlweise auch Ultra-HD IPS.
Coffee Lake und Nvidia-Grafik
Als Grafikkarte steht neben der standardmäßig angebotenen Nvidia GeForce RTX 2060 mit 6 GByte RAM auch eine GeForce RTX 2070 mit 8 GByte RAM zur Auswahl. Als Prozessor kommt bei beiden Modellen ein Intel Core i7-8750H der Baureihe Coffee Lake mit 6 Kernen zum Einsatz.
Jede Menge Speicher
Der Arbeitsspeicher kann von 8 auf 64 GByte erweitert werden, wobei Modelle von Crucial mit 2.400 MHz sowie solche von Samsung mit 2.666 MHz zur Verfügung stehen. Drei Festplatten können verbaut werden, wovon zwei den Formfaktor M.2 aufweisen und die dritte eine 2,5-Zoll HDD nach SATA-III-Standard ist. Letztere kann bis zu 4 TByte fassen, während die SSDs bis zu 1 TByte groß sein dürfen. Eine Samsung 860 EVO SATA-III mit 250 GByte ist Standard. Die ebenfalls zur Auswahl stehenden Samsung 970 Evo Plus entsprechen dem NVMe-Standard.
Schnittstellen satt
Als Schnittstellen sind drei USB-Typ A, ein USB Typ C mit Thunderbolt 3, ein Mini-DisplayPort, ein HDMI 2.0-Port, Webcam, Kopfhörer- und Mikrofon-Anschlüsse sowie ein Cardreader, ein LAN-Port, Bluetooth, WLAN und ein 2-in-1 Audio-Port vorhanden. WLAN und Bluetooth werden über den Intel Dual AC 8265 & Bluetooth Chip realisiert.
Kein Schnäppchen
Bei der vorinstallierten Linux-Distribution handelt es sich um das hauseigene TUXEDO Budgie 18.04 LTS, wahlweise wird Ubuntu 18.04 LTS oder openSUSE 15 installiert. Windows wird gegen Aufpreis als Virtuelle Maschine oder als native Installation angeboten. Der Einstandspreis für das Tuxedo Book XC1509 liegt bei 1.622 Euro, der große Bruder kostet 50 Euro mehr.
Forscher der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) gaben in einer Pressemitteilung bekannt, dass Seitenkanalattacken weit mehr verbreitet sind als zunächst angenommen. Die 2018 entdeckten Sicherheitslücken in der Prozessorarchitektur von Intel, AMD und ARM sind laut einer Studie, die unter der Leitung von Professor Dr. Wolfgang Kunz an der TUK erstellt wurde, auch auf viel einfacher gestrickten Prozessoren im Embedded-Bereich zu finden.
Studie vorgestellt
Die Studie, (PDF) die Kunz zusammen mit Mohammad R. Fadiheh, und Dominik Stoffel sowie Kollegen der Stanford-Universität erarbeitet hat, wurde jetzt von Kunz, der an der TUK den Lehrstuhl für den Entwurf Informationstechnischer Systeme innehat, auf der Fachkonferenz »Design Automation and Test in Europe 2019« (DATE 2019) im italienischen Florenz vorgestellt.
Nicht nur High-End-Prozessoren
Demnach gibt es ähnliche Lücken auch bei Prozessoren, die eine einfachere Hardware-Architektur besitzen. Die Forscher entwickelten ein Angriffsszenario, dass sie Orc-Angriff nennen. »Dadurch ist es im Prinzip möglich, auch bei der Programmausführung auf einfachen Prozessoren, wie sie in vielen Anwendungen des täglichen Lebens weit verbreitet sind, vertrauliche Daten abzugreifen«, sagte Kunz dazu.
Sicherheitskritische Bereiche
Betroffen sind laut der Studie Chips in eingebetteten Umgebungen, die technische Systeme in den verschiedensten Anwendungsgebieten steuern. Das reicht von der Unterhaltungselektronik, der Medizintechnik, der Telekommunikation, der Gebäude- (Smart Home) oder der Produktionsautomatisierung (Smart Factory) bis hin zu sicherheitskritischen Bereichen wie dem Internet der Dinge und dem Autonomen Fahren.
UPEC soll helfen
Abhilfe soll ein neues Rechenverfahren bieten, dass die Wissenschaftler der TUK mit ihren amerikanischen Kollegen entwickelt haben. Es spürt solche Schwachstellen in der Hardware auf. Designer und Entwickler von Prozessoren könnten die »Unique Program Execution Checking« (UPEC) getaufte Methode künftig bereits nutzen, wenn sie an der Architektur künftiger Chips arbeiten.
Wie viele Chips betroffen sind ist nicht bekannt und wird vermutlich ein Geheimnis der Hersteller bleiben, die sich jetzt mit UPEC selbst ein Bild von der Sicherheit ihrer verschaffen können.
Es ist bekannt dass Lithium-Ionen-Akkus ein längeres Leben haben, wenn sie nicht ständig ganz entleert oder voll geladen werden. Es ist sinnvoll, den Ladestand zwischen 20-30 und 70-80 Prozent zu halten. Bei ThinkPads mit Windows 10 bietet die Zusatzsoftware Lenovo Vantage Zugriff auf die Einstellungen.
Linux lange im Nachteil
Für Linux war lange Jahre Handarbeit angesagt. Zudem musste man bei jedem neuen ThinkPad-Modell erneut im ThinkWiki recherchieren, wie eine eventuell geänderte Firmware die Optionen handhabt. Es mussten ein oder zwei Kernelmodule installiert und dann die gewünschten Werte in virtuelle Dateien unter /sys/devices/platform/smapi eingetragen werden.
TLP samt GUI
Mittlerweile bietet die Software Linux Advanced Power Management (TLP) unter vielen anderen nützlichen Einträgen auch einen Abschnitt für den Akku, in dem diese Einstellungen vorgenommen werden können. TLP ist für die Kommandozeile entwickelt worden, allerdings gibt bereits seit Jahren die grafische Oberfläche TLPUI, um diese und andere Einstellungen auch grafisch vornehmen zu können.
Schnell installiert
Dazu wird der Code von GitHub gecloned oder als Zip heruntergeladen und entpackt. Als Abhängigkeiten erwartet die Software TLP, Python 3 und die GTK3-Bibliotheken. Dann wird aus dem Ordner TLPUI heraus der Befehl python3 -m tlpui aufgerufen.
TLPUI bereitet die Funktionen von TLP grafisch auf
Kernel-Module benötigt
Der entsprechende Abschnitt ThinkPad Battery erläutert, dass eins von zwei Kernel-Modulen erforderlich ist, damit die Einstellungen greifen. Dabei handelt es sich um die beiden gleichen Module tp-smapi-dkms und acpi-call-dkms, die man auch früher schon installieren musste, um die Funktion händisch einzurichten. Beide Module stehen unter den großen Distributionen zur Installation bereit.
Funktioniert tadellos
Da TLP nicht bestimmen kann, welches Modul bei welchem Modell benötigt wird, ergibt es Sinn, beide zu installieren. Nachdem die Einstellungen für den Akku vorgenommen wurden, nicht vergessen, diese im Menü unter Datei zu speichern. Bei mir funktioniert das mit den Modellen E580 und T540p problemlos.
Seit einigen Tagen wird auf Kickstarter das Projekt NexDock 2 finanziert. NexDock ist eine Docking-Station in Form eines Notebooks für Android-Smartphones und andere Geräte wie den Raspberry Pi und andere SBCs. Die erste Version von NexDock wurde 2016 auf Indiegogo finanziert und wurde über 3.000 mal gekauft.
Konvergenz
Wird ein unterstütztes Gerät angeschlossen, mutiert es per Konvergenzfunktion zum Desktop. Derzeit werden einige Samsung- und Huawei-Geräte unterstützt. Weitere Geräte, unter anderem das Librem 5, sollen folgen. Das Smartphone kann während der Sitzung weiter benutzt werden.
Der Gedanke dahinter ist die Vision einer Zukunft, in der Smartphones die einzigen Computer sind, die wir benutzen und die über Docks wie das Nex jederzeit und überall zu einem Gerät mit größerem Display und Tastatur und Touchpad mutieren können.
Ressourcen schonen
NexDock hat keine CPU, kein RAM, keinen Speicher und somit auch kein Betriebssystem. Es nutzt die Ressourcen des angeschlossenen Geräts wie dessen SoC sowie Bluetooth, WLAN und Breitband. Zudem können Smartphones aufgeladen werden. Das NexDock 2 verfügt über einen austauschbaren Akku. Das Konzept schont als Nebeneffekt Rohstoffe und verhindert Müll.
Unterstützte Geräte
Derzeit werden nur Smartphones unterstützt, die über einen Desktop-Mode verfügen. Das sind derzeit Geräte von Samsung mit DeX oder aktuelle Geräte von Huawei, wo die Technik EMUI Easy Projection genannt wird. Von Samsung sind das derzeit die Geräte Galaxy S8/ S8+/ S8 Active, S9/ S9+, Note 8 / Note 9 und S10e/ S10/ S10+. Huawei bietet im Moment als kompatible Geräte Mate 10/ 10 Pro, Mate 20/ 20 Pro/ 20 X, P20/ P20 Pro und Honor Note 10 an. Künftige Smartphones werden über den Android Q Desktop Mode unterstützen und somit nicht mehr an proprietäre Herstellerlösungen gebunden sein.
Auch für SBCs und Mini-PCs
NexDock funktioniert jedoch nicht nur mit Smartphones. Das neue NexDock 2 unterstützt auch Mini-PCs wie Intel Nuc, Compute-Stick und Raspberry Pi. Andere Anwendungsmöglichkeiten sind die Verbindung mit Servern im Serverraum, als Display für Spielekonsolen oder als zweites Display für Notebooks.
Das NexDock 2 kommt im Formfaktor 13,3″ mit einem IPS-LCD Display, das 1080p unterstützt. Es bietet weiterhin drei USB-C-Ports, wovon einer zum Laden des Akkus bestimmt ist. Ob einer der beiden anderen Ports USB-PD unterstützt ist noch nicht klar. Zusätzlich gibt es einen USB-A-Port, HDMI-in, einen SD-Card-Reader und eine 3.5mm Audio-Buchse.
Das Keyboard ist ein vollwertiges QWERTY-Layout ohne Zahlenblock, das Touchpad beherrscht Multitouch. Das NexDock 2 wiegt bei den Maßen 317 x 215 x 15.9 mm stolze 1.420 g.
Bereits finanziert
Die günstigste Variante des Super Early Bird für 157 Euro zuzüglich Versand und Steuer ist fast ausverkauft. Der Early Bird für 175 Euro ist die folgend günstigste Variante. Die Macher strebten auf Kickstarter rund 44.000 Euro an und stehen nach wenigen Tagen bei fast 90.000 Euro bei einer Restlaufzeit der Kampagne von 28 Tagen.
Das Selbstbau-NAS Helios4 soll in einer dritten Auflage produziert werden. Das kündigten die Entwickler dieser Tage an. Derzeit sind bei noch rund 20 Tagen Laufzeit über 60 Prozent der nötigen 300 Bestellungen bereits zugesagt. Als kostenlose Beigabe für die ersten 300 Besteller wurde jetzt ein kleiner OLED-Screen angekündigt.
Ich hatte meine Bestellung aus der 2. Charge leider erst Anfang Januar erhalten anstatt bastelgerecht vor den Feiertagen. So liegt mein Bausatz wegen Zeitmangel noch unaufgebaut im Karton.
NAS als Bausatz
Die Firma Kobol aus Singapur, die das Helios4-NAS entwickelt und vertreibt, liefert für den Preis von 172 Euro einen Bauzsatz aus den Gehäuseteilen, dem Mainboard mit einer Marvell ARMADA 388 SoC mit 2 GByte ECC-RAM, 2 x 70 mm Lüfter und allen benötigten Kabeln. Lediglich zwei bis vier Festplatten mit bis zu je 12 TByte müssen hinzugekauft werden. Die 3. Charge soll im Juni 2019 ausgeliefert werden.
Native SATA-Ports
Basierend auf der 28nm-Halbleitertechnologie arbeitet der Dual-Core-ARM Cortex-A9-SoC mit Geschwindigkeiten von bis zu 1,8 GHz. Dazu gibt es zwei USB-3.0-Ports sowie vier native SATA 3.0 Ports. Kryptographische Mechanismen sind integriert, um eine hohe Systemsicherheit zu gewährleisten.
Die Festplatten sind nicht im Lieferumfang enthalten
Serielle Konsole inklusive
Das Board bietet weiterhin einen Gbit-Ethernet-Port, einen microSD-Steckplatz und einen Mini-USB-zu-Seriell-Anschluss für die Konsole. Weitere Funktionen sind I2C, GPIO, ein Control Panel und PWM-Lüftersteuerung.
Meine Bestellung wurde professionell ausgeführt, die Verspätung lag nicht an Kobol. Der Endpreis für meinen Bausatz kam inklusive Versand aus Singapur und Steuern auf rund 235 Euro. Bis ich mein Gerät aufgebaut habe und ich meine Erfahrungen teilen kann, wird es leider noch eine Weile dauern.
Gute Dokumentation
Helios4 bezeichnet sich als Open-Software- und Open-Hardware-Projekt und bietet alle projektbezogenen Daten inklusive PCB-Layout im Projekt-Wiki an. Dort findet sich auch eine Anleitung zum Aufbau der Hardware sowie zur Software-Installation. Dafür stehen unter anderem Armbian und auch OpenMediaVault sowie Nextcloud, Syncloud und Syncthing zur Verfügung.
Todd Weaver, Gründer und CEO von Purism, den Entwicklern des Librem 5 Linux-Phones, meldet sich mit einem Blogpost über den Stand der Entwicklung des Librem 5.
Auslieferung verschoben
Die für Vorbesteller wohl wichtigste Nachricht ist eine Verschiebung des Zeitpunkts der Auslieferung vom 2. in das 3. Quartal. Das Librem 5 wird also nicht ab April ausgeliefert, sondern erst ab Juli 2019.
Fehler im SoC
Der hauptsächliche Grund für die Verschiebung ist ein Fehler im Silizium des vorgesehenen Prozessors NXP i.MX8M Quad, der dazu führte, dass der Akku viel zu heiß wurde und sich zu schnell entlud. Als klar wurde, dass man das Librem 5 damit unter keinen Umständen ausliefern kann, rückte als Alternative der mit etwas weniger Funktionen ausgestattete i.MX8M Mini-Soc ins Blickfeld.
Ausgiebige Tests ergaben für den Ersatz eine Eignung ohne die hohe Hitzeentwicklung. Der SoC wird in einem 14nm-Entwicklungsprozess gegenüber dem 28nm-Prozess des Quad hergestellt. Dazu mussten auch Anpassungen für das Mainboard des Librem 5 entworfen werden.
Kommando zurück
Anfang Februar meldete sich dann NPX mit einem neuen Software-Stack für den i.MX8M Quad, der sämtliche Hitzeprobleme löste und den Soc nun für das Librem 5 einsatzfähig macht. Darüber ging viel Zeit verloren.
Zeit, die andererseits aber der Weiterentwicklung des Betriebssystems bei Purism und der App-Entwicklung in der Community zugutekommt. Weaver konstatiert eine bemerkenswert lebendige Software-Entwicklung in den letzten Wochen.
Mehr Zeit für Software
So wird im Endeffekt ein im 3. Quartal ausgeliefertes Librem 5 ein stabileres PureOS und eine breiter gefächerte Softwareauswahl bieten. Die Community pflegt derweil bereits eine Liste von mobilen GNU/Linux-Apps, die auf Linux-Phones lauffähig sind.
Besseres Produkt
Auch wenn die Vorbesteller es kaum erwarten können, das Librem 5 in ihren Alltag zu integrieren, so kommt die Verschiebung der Auslieferung doch allen zugute. Das Team kann nach einem strapaziösen Parforceritt nun etwas durchatmen und den Endspurt einleiten. Die künftigen Besitzer erhalten sowohl bei Hard- als auch bei Software ein deutlich ausgereifteres Produkt.
Spezifikation
Mittlerweile ist auch die Spezifikation der Komponenten weitgehend abgeschlossen: