Kategorie: Gaming

  • Zocken auf Linux Stand 2021 – Teil 2

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    Wine / PlayOnLinux

    Ohne das bekannte Wine Projekt und seine Windows-kompatible Laufzeitumgebung gäbe es praktisch keine Unterstützung für Windows Spiele auf Linux, da auch Steam Play darauf aufsetzt (siehe oben). Man kann auch ganz ohne Steam oder Lutris nur auf Wine nutzen um Windows Spiele wie auch andere Applikationen mit Linux zu nutzen. Auf Wine basiert auch PlayOnLinux, dessen Funktionen auf der Projektseite wie folgt beschrieben werden:

    • Man muss keine Windows Lizenz besitzen um PlayOnLinux zu nutzen.
    • PlayOnLinux basiert auf Wine und profitiert von all seinen Funktionen, wobei es dessen Komplexität vom Benutzer fernhält.
    • PlayOnLinux ist eine freie Software.
    • PlayOnLinux nutzt Bash und Python

    Folgende Fehler sind laut Projekt bei PlayOnLinux bekannt:

    • Gelegentliches Performance Verluste (Bilder können weniger geschmeidig und Grafiken weniger detailliert sein)
    • Nicht alle Spiele werden unterstützt. Für solche Fälle gibt es eine manuelle Installation.

    Wine-Tricks

    Mit dieser kleinen Erweiterung für Wine kann man zusätzlich, notwendige Bibliotheken und Dateien, die öfters unter Windows benötigt werden für den Einsatz einer speziellen Applikationen zuschneiden (prefixes) und weitere Einstellungen verändern. Um nicht bei jedem Start einer Applikation DLLs, Registry usw. optimieren zu können kann man wineprefixe erstellen mit denen das einfach abgerufen werden kann auch hierbei kann Winetricks unterstützen.

    Lutris

    Ähnlich wie der Steam Client bietet sich Lutris als Single Point of Entry für alle installierten Spiele auf einem Linux Computer an. Dabei lassen sich auch Spiele andere Plattformen wie Steam, GOG oder Humble Bundle einbinden. Windows Spiele über Runner genannte Skripte der Lutris Community und Wine installieren und mit Lutris verknüpfen.

    Minigalaxy (GOG)

    Bei Minigalaxy handelt es sich um einen funktionsreduzierten nativen Client für GOG. Allerdings steht ein vollwertiger offizieller Client schon länger auf der Wunschliste der GOG Community und es könnte sein, dass es mit Galaxy 2.0 endlich war werden könnte. Es gibt Repositories für viele Distributionen und auch als Flatpack Linux Spiele gibt es dort schon einige: Liste der Linux Spiele bei gog.com

    Für Distributionen mit Snap Unterstützung gibt es auch ein inoffizielles Snap Packet des GOG Windows Clients (Galaxy), auf Basis von Wine.

    Humble Bundle

    Über die Alternative Plattform werden auch Linux Spiele vertrieben, in der Regel DRM frei. Dafür erhalten die Käufer Schlüssel für andere Plattformen wie Steam oder GOG.

    Uplay (Ubisoft Connect)

    Den Client von Ubisoft gibt es nur für Windows, die Wine Community schafft es aber mittlerweile ihn unter Linux zu betreiben. Weitere Infos zum Status unter https://appdb.winehq.org/

    Origin

    Gibt es nicht für Linux aber es gibt einen Trick den ich selbst nicht ausprobiert habe. Man kann wohl den Windows Client als Steam fremdes Spiel mit Steam verknüpfen und mit Proton unter Linux betreiben. Eine Anleitung dazu habe ich hier gefunden.

    itch.io

    Diese Webseite kann man als Gegenentwurf zu Uplay oder Origin bezeichnen, denn hier können die Entwickler selbst wählen, was sie für Ihr Spiel haben möchten auch, „zahl was Du möchtest“ ist möglich, Wählt man auf der itch.io Linux als Plattform, erhält man über 46000 Treffer.

    Spiele

    1. Native Linux Spiele / Spiele mit offizieller Linux Unterstützung
    2. Windows Spiele auf Linux ( mit Wine oder anderen Kompatibilitäts-Lösungen)
    3. Cloud-Gaming
    4. Browser Spiele
    5. Terminal Spiele
    1. Native Spiele

    Dass Native Spiele immer „out of the box“ funktionieren ist keineswegs sichergestellt. Nicht, dass das auf Windows immer der Fall war aber bei einem für sehr viel Geld über Steam gekauften Civilisation VI konnte ich nicht auf jedem Rechner sofort loslegen. Der Rechner mit Nvidia Grafik und geschlossenem Treiber wollte das Spiel nur mit zusätzlicher Startoption ausführen, damit läuft es aber sehr gut, Auf dem AMD Rechner lief es ohne diesen Handgriff. Die 3 Teile der Metro Serie beispielsweise laufen alle über Steam auf meinem System ohne Probleme. Wie unter Windows auch, ist die Hardware oft der limitierende Faktor. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass dies unter Linux deutlich früher der Fall ist.

    2. Windows Spiele

    Siehe vorhergehende Kapitel und Teil 1 dieser Artikelserie.

    3. Cloud-Gaming

    Parsec mit Paperspace

    Den Parsec Client gibt es für Linux, offiziell wird nur Ubuntu 18.04 LTS unterstützt. Auf der Parsec Supportseite ist eine Liste der Abhängigkeiten und ein Verweis auf Alien zur Konvertierung der .deb Pakete für .rpm basierende Distributionen zu finden. Da es sich hier nicht um einen Komplettservice wie z.B. bei Shadow handelt benötigt man dazu auch die passende Maschine bei Paperspace beziehen . Die Preise richten sich dabei nach Sizing und Nutzungsdauer. Preislich dürfte diese Kombination für niemanden interessant sein, man nutzt damit jedoch quasi seine eigene Cloud Gaming Plattform, die Einrichtung soll gar nicht so schwer sein.

    Shadow

    Die Suche nach neuen Geldgebern, nach der Insolvenz der Muttergesellschaft Blade im März, scheint erfolgreich gewesen zu sein, denn der Service wird weiter angeboten. Für Shadow gibt es einen Linux Client, der derzeit offiziell für Ubuntu 18.04 und 19.10 freigegeben ist aber auch mit neueren Versionen und anderen Debian basierenden Distributionen funktioniert. Der Dienstanbieter Blade bemüht sich auch um Linux Anwender und beantwortet nicht nur Fragen zu Ubuntu. Auf der Website gibt einige Hinweise für bekannte Probleme.

    Nvidia GeForce Now

    Laut Nividia Forum funktioniert die Plattform mit Google Chrome grundsätzlich auch auf Linux, bringt jedoch Einschränkungen mit sich und ist daher nicht die erste Wahl für Linux Anwender und Anwender, welche Google Chrome nicht auf ihren Geräten nutzen möchten. Ob dieser Dienst auch mit anderen Browsern funktionieren, die auf der gleichen Engine basieren, konnte ich nicht ermitteln.

    Google Stadia

    Wie auch bei Nividia funktioniert der Service seitens des Anbieters über den Google Chrome Browser. Ist in die Hardware Beschleunigung in den Einstellungen des Browsers aktiviert, werden die rechenintensiveren Prozesse von der GPU abgewickelt und erlauben wohl auch 4K, 60FPS und 5.1 Sound.

    4. Browser Spiele

    Browserspiele sind quasi die kleinen Brüder der Cloud Gaming Plattformen und vor allem mit Android Geräten seit längem auf Smartphones und Tablets erfolgreich. Bis auf einen aktuellen Browser der idealerweise Hardware-Beschleunigung unterstützt gibt es nach dem Ende von Adobe Flash keine Voraussetzung für den Spielspaß auf Linux Systemen.

    5. Terminal Spiele

    Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die älteste Kategorie für das Computer unterstütze Spielen. Diese dürfte Ihre ganze eigene Klientel haben, die den Spielspaß ganz weit weg von opulenter Grafik findet. Repräsentativ sei hier NetHack genannt, das 1987 erschienene Spiel ist unter der Nethack General Public Licence einer Variante der GPL veröffentlicht und steht im Ruf eines der schwierigsten Spiele zu sein, die jemals entwickelt wurden.

    2015 wurde die letzte Aktualisierung veröffentlicht, es gibt eine deutschsprachige Version, die auf unixoiden Systemen lauffähig ist.

    Konsolen

    Steam Deck

    Valve verkauft ab Dezember eine Handheld-Konsole namens Steam Deck, die auf SteamOS 3.0 aufsetzt. Die neue Version des Betriebssystems von Valve setzt auf Arch statt Debian und kommt mit KDE Plasma 5 als Desktopumgebung. Für das Gerät, das auch Cloud-Gaming ermöglichen soll, wird versprochen, dass bis zum Start alle für Windows verfügbaren Spiele (via Proton) spielbar sein werden. Ob nativ durch Linux unterstütze Spiele dann nicht über diesen Umweg darauf laufen konnte ich nicht recherchieren.

    ATARI VCS

    Nachdem ich 2017 das erste Mal davon gehört habe, klappte es wohl 2018 mit der Finanzierung über Crowdfunding. Die Auslieferung wurde mehrfach verschoben, dieses Jahr solle es zu den ersten Auslieferungen kommen. Es soll wohl einen eigenen Streaming Dienst des Herstellers geben aber auch andere Dienst wie Google Stadia unterstützt werden. Auch wenn die Hardware mit PS5 und Xbox X schon zum Marktstart nicht mehr mithalten kann, so ist sie auch aber nicht nur eine Retro-Konsole. Der klassische Atari Joystick und der Atari Mode decken den Retro Anspruch der Konsole ab, 4K Auflösung und Streaming von AAA Titeln wie Cyberpunk 2077 sind aus meiner Sicht doch sehr zeitgemäß. Im PC-Modus unterstützt die ATARI Konsole, welche selbst auf dem auf Debian basierenden Atari Custom Linux OS betrieben wird, Windows, Ubuntu und ChromeOS. Die Streaming Apps im Konsolen Modus sind lediglich WebApps, die in Google Chrome laufen, sind also nicht erste Wahl für dieses Anwendungszenario. Leider kann man das Gerät derzeit nur in den USA regulär bestellen, sollte sich das zeitnah ändern, werde ich es mir eventuell bestellen und hier darüber berichten.

    Vorläufiges Fazit

    Trotz aller Fortschritte ist Linux noch weit davon entfernt, zur ersten Wahl für PC Gamer zu werden. Selten gibt es attraktive neu Titel, die auf Linux genauso gut oder gar besser als mit Windows laufen. Teurere Titel direkt für Linux zu erwerben ist z.T. auch noch ein Risiko, da man nie sicher sein kann, ob und wir das Spiel auf dem eigenen PC funktioniert. Für Linux Enthusiasten gilt aber mittlerweile, dass man häufig erstaunlich wenige Abstriche machen muss, um mit Linux Spaß beim Spielen zu haben. Der Anspruch von Valve und dem Proton Projekt, möglichst alle Windows Spiel lauffähig zu bekommen und die aufkommenden Cloud Gaming Alternativen machen es jedoch wahrscheinlich, dass Linux Betriebssysteme in nächster Zeit zumindest eine gleichwertige Alternative zu Windows werden.

  • Zocken und Linux – Stand 2021 – Teil 1

    Distributionen

    Darüber welche Linux Distribution die ideale Basis für Spieler ist, wird trefflich gestritten. Mittlerweile gibt es einige Distributionen, die sich auf das Thema spezialisiert haben, dennoch sind auch klassische Varianten dabei. Die Steam Hard- und Software Umfrage weist Stand 14.Juni 2021 auch lediglich Klassiker aus. Zurzeit liegt der Anteil der Linux Anwender unter den Nutzern des Steam Clients mit insgesamt 0,86 % wieder einmal mit unter 1 % und damit noch unter dem Anteil der Mac OS Anwender.

    Die Umfrage führt lediglich 4 Distributionen auf:

    • Ubuntu 20.04.2 LTS 64 bit 0.19% 0.00%
    • Arch Linux 64 bit 0.10% 0.00%
    • Manjaro Linux 64 bit 0.10% 0.00%
    • Linux Mint 20.1 64 bit 0.05% 0.00%

    Das klingt erst einmal nach enttäuschend wenigen Nutzern, hält man sich jedoch vor Augen, dass Valve bereits im Jahr 2016 mit 125 Millionen Nutzern einen größeren Marktanteil als Sonys PSN (143 Mio) und XboxLive (90 Mio) 2020 auswies, bedeutet das, dass allein Valve immerhin über eine Million Linux Benutzer registriert.

    Quellen:

    Steam: https://store.steampowered.com/oldnews/21534

    Sony: https://www.sie.com/en/corporate/release/2020/200107.html

    Microsoft: https://twitter.com/tomwarren/status/1255614689553285120

    Einige Betriebssysteme wenden sich direkt an die Gaming Community:

    Garuda Linux

    Die auf Arch basierende Rolling-Release Distribution fokussiert sich laut eigener Webseite auf Performance, was sich aufgrund einiger weiterer Features wie z.B. ein User-Interface zur Verwaltung von Treibern und Kerneln oder einer kuratierten Spielverwaltung an Spieler wendet. Das OS bietet eine sehr breite Auswahl an Desktop-Umgebungen: KDE Plasma, Xfce, GNOME, Cinnamon, LXQt, MATE, Deepin, UKUI, Wayfire, BSPWM, & i3WM stehen zur Verfügung. Der Neon-Look dürfte allerdings sicher nicht jeden ansprechen!

    Salient OS

    Nach über 2 Jahren mit SolusOS bin ich mit dem Wohnzimmer auf SalientOS umgestiegen, nachdem ich bei der Installation von Garuda Gnome Probleme hatte und keine Nerven für weitere Recherche hatte. Salient war zwar in der Installation weniger sperrig (Calamares Installer), hat mir aber erst mal auf Anhieb optisch überhaupt nicht gefallen, mit der gewählten KDE Desktop-Umgebung ist das ja jedoch kein Problem. Daneben gibt es nur noch XFCE als alternative Desktop-Umgebung. Salient basiert wie Garuda auf Arch und wirkt auf mich noch etwas unreif, die Übersetzung auf Deutsch ist noch nicht vollständig. Das Betriebssystem kommt mit vielen Features für Gamer.

    Drauger OS

    Basierend auf Ubuntu 20.04 LTS steht dieses OS dazu, eine Plattform für Gamer bieten zu wollen. Es postioniert sich (wie Steam OS) ganz klar nicht für den sonstigen alltäglichen Gebrauch. Es wird nicht mit Anwendungen für den täglichen Gebrauch wie z.B. Office-Suite, Video-Editoren, Audio-Tools etc. ausgeliefert. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Betriebssystem auf einen Performance-optmierten Kernel namens xanmod.

    SteamOS

    Valves Spieler-Linux wird unregelmäßig aktualisiert und basiert noch auf Debian 8.x “Jessie” für das es seit 2020 keine Aktualisierungen mehr durch Debian gibt. Steam-Machines gibt es aktuell keine mehr nachdem man die erste Generation guten Gewissens als Flop bezeichnen kann. Der fehlende Erfolg ist wahrscheinlich auch ein Stück weit dem Umstand zu verdanken, dass Valve damit zu früh an den Markt gegangen ist und zu einem Zeitpunkt an dem Proton und die Unterstützung für Windows-Spiele noch nicht verfügbar und damit nicht konkurrenzfähig war. Ich selbst besitze ein Asus Gerät, welches auch als Steam Machine angeboten wurde und meine erste Amtshandlung war Windows durch SteamOS zu ersetzen, allerdings habe ich damals schnell festgestellt, dass ich diesen Computer nicht im Sinne einer Spielkonsole verwenden wollte, sondern unter anderem auch als Streaming Client am Fernseher. Für diesen Zweck schien mir das OS nicht als der ideale Begleiter. Aufgrund der veralteten Basis kann ich dieses OS nur Enthusiasten empfehlen.

    Supergamer

    Die früher auf Vector Linux basierende Distribution setzt zwar mittlerweile auf Ubuntu LTS aber ist mit der Basis 16.04 leider langsam nicht mehr up to date. Ohne den Fokus Gaming nutze ich seit einigen Jahren Elementary OS, dem es ähnlich geht (Version 6 „Odin“ ist mittlerweile kurz vor der Fertigstellung). Da stört mich das nicht aber für eine Empfehlung für Gamer genügt das nur, wenn die Performance nicht erste Priorität hat oder das entsprechende Knowhow da ist, um diese mit eigenen Maßnahmen zu verbessern.

    GamerOS

    Hierbei handelt sich es quasi um die Arch Version von SteamOS, welche auf direkt für das Booten in des Steam Big Picture Mode gedacht ist. Das OS ist um einiges moderner und darauf optimiert möglichst viele Controller zu unterstützen und lässt sich nur als alleiniges OS auf einem Rechner betreiben ist somit weder für ein Dual- noch ein Mulitboot-System geeignet.

    Lakka OS

    Die leichtgewichtige Linux-Distribution, verwandelt laut eigener Aussage einen kleinen Computer in eine vollwertige Retrogaming-Konsole und ist somit auch eine Option für die eigenständige Spielautomaten-Umbau Szene. Dem OS genügt auch verhältnismäßig schwache Hardware wie beispielsweise die eines Raspberry Pi. Wie es mit der Unterstützung älterer Hardware aussieht, kann ich aus eigener Erfahrung nicht bewerten.

    batocera.linux

    Die Distro für Liebhaber von Retro-Spielen, es ist damit möglich Atari, Super Nintendo, SEGA, Dreamcast, einige GameBoy Advance-Spiele zu spielen, allerdings muss man dazu diese Spiele auch besitzen. Das Betriebssystem lässt sich von einem USB-Stick starten. Außerdem kommt es auch mit Kodi Media Center um auch als Streaming-Client dienen zu können.

    Distributionen, die sich nicht speziell an Gamer wenden

    Dass Ubuntu in einer LTS Version bei der Steam Umfrage ganz oben gelistet wird ist wohl der Verbreitung und dem Umstand geschuldet, dass man dafür nicht viele Vorkenntnisse mitbringen muss und dass bei vielen Anwendern das Spielen im Verhältnis zur Stabilität nicht im Vordergrund steht. Gerade bei neuerer Hardware bieten sich aktuellere Distributionen an, so habe ich bezüglich der Spielekompatibilität und Performance beispielsweise gute Erfahrungen mit Solus OS gemacht. Wer dennoch auf Ubuntu setzen möchte, der kann sich ja mal das Ubuntu Game Pack ansehen und / oder einen Custom Kernel einsetzen (wofür dann aber keine LTS Version von Ubuntu als Basis benötigt wird).

    Von Fedora gibt es den Games-Spin mit dem sich die aufgrund ihrer Aktualität durchaus für Spieler geeignete Distribution erweitern lässt.

    Treiber, Mesa

    Wie man der Proton Datenbank entnehmen kann, hängt der Erfolg beim Spielen von Triple A Titeln, welche nur für Windows veröffentlicht wurden von vielen Faktoren ab. Neben der eingesetzten Hardware (welche ja auch bei nativen Linux-Titeln ausschlaggebend für Performance und Qualität ist), wird hier viel mit Kernel-Versionen und Treibern experimentiert. Generell ist eine möglichst aktuelle Version der Mesa 3D Grafikbibliothek hilfreich. Die nachträgliche Installation des proprietären Nvidia Treibers ist etwas tricky, der freie Nouveau Treiber sollte vorher vollständig entfernt werden. Daher bietet es sich schon bei der Installation des Betriebssystems an, gleich auf diesen Treiber zu setzen, mit dem erheblich mehr möglich ist. Bei AMD nennt sich der proprietäre Treiber AMDGPU Pro dieser baut auf den Open-Source AMDGPU-Treiber auf. Bei Nvidia ist der Unterschied zwischen freiem und proprietärem Treiber sehr groß, meiner Erfahrung nach fällt der Unterschied bei AMD nicht so stark aus. Noch vorbildlicher ist hier Intel unterwegs, es gibt keine Closed-Source-Treiber für deren Grafikchips. Da es trotz diverser Ankündigungen noch keine dezidierte Grafiklösungen von Intel zu kaufen gibt, sprechen wir hier aber eher vom unteren Leistungssegment.

    Kernel Distributionen

    Benutzerdefinierte Kernel sind nur für Bastler zu empfehlen, die das letzte Quentchen Leistung aus Ihrer Kiste holen wollen und kein stabiles System benötigen! Neben diesen Kerneln kann man sein System auch mit neueren Mainline-Kerneln optimieren, was vielleicht etwas weniger riskant ist!

    XanMod Kernel

    Diesen Kernel für aktuelle x86_64 Versionen von Ubuntu und Debian gibt es in 5 Varianten, die Echtzeitversion wird für kritische Laufzeitanwendungen wie Linux-Gaming-eSports, Streaming, Live-Produktionen und Enthusiasten mit ultra-niedriger Latenz empfohlen.

    Zen

    Ist ein, wenn nicht der Community Kernel für Arch basierende Distributionen, soweit ich mitbekommen habe, war Zen das erste Projekt dieser Art an dem sich die anderen orientieren.

    Liquorix

    Wenn ich es richtig verstanden habe, ist das quasi Zen für Debian & Ubuntu Systeme.

    Spiele für Windows, Steam Play, Wine, Lutris & Co.

    Steam

    Bereits seit 2010 bietet Valve nun den Steam Client nativ für Linux an. Ich hatte ihn mit Wine schon einige Zeit früher auf Linux betrieben. Die Spiele Angebote im Shop lassen sich auf Linux eingrenzen, die Auswahl „SteamOS + Linux“ ist nicht ganz korrekt, da es sich ja bei dem Debian basierten eigenen OS ebenfalls um eine Linux Distribution handelt.

    Der Steam Client bringt eine bequeme Lösung für die Nutzung von Spielen, die nur für Windows angeboten werden. Diese nennt sich Steam Play, die zugrundeliegende Windows-Kompatibilitätsschicht nennt sich Proton und ist eine Fork von Wine, da beide Projekte voneinander profitieren eigentlich ein schönes Beispiel für die Vorteile von Open-Source-Software.

    Auf der Community-Website, kann man selbst prüfen, welche Erfahrungen andere Anwender mit der Kompatibilität eines bestimmten Titels mit Proton gemacht haben. Die Anwender können dort angeben, welche Erfolge sie mit Proton bei einem Spiel hatten, anhand einer Bewertungsskala von „Borked“ bis „Platinum“ wird dann der Status eines Spiels abgeleitet. Das scheint auch bei Wine abgeschaut worden zu sein, die haben ebenfalls eine solche Datenbank, über die Anwender Rückmeldung geben können, aus denen ein Status abgeleitet wird. Die Proton-Seite verwendet die Steam Login API, will aber keinen Bezug zu Valve haben. Dabei sei auch erwähnt, dass Proton auf GitHub veröffentlicht wird und lediglich die Steam API welche angesprochen wird proprietär ist. Die Ergebnisse sind jedoch zum Teil beachtlich, nicht nur ältere Tripple A Titel wie Fallout 4 lassen sich so ohne Abstriche spielen, auch Cyberpunk 2077 lässt sich so mit Linux genießen. Generell gibt es jedoch häufig Abhängigkeiten wie beispielsweise bei Cyberpunk 2077 die Beschränkung auf AMD Grafikkarten. Fallout 4 habe ich nur auf einem PC mit Nvidia Karte und nur mit optimierten Startoptionen vollständig zum Funktionieren gebracht, so fehlten zuerst Teile des Tons. Hinweise auf funktionierende Kombinationen und Startoptionen erhält man in der oben erwähnten Proton DB.

    Die Startoptionen finden man für in den Einstellung eines Spiels im Steam Client, sofern man Steam Play aktiviert hat.

    Auch der Stand der Adaption des Titels bei Proton ist neben der Unterstützung der verwendeten Hardware durch Kernel und Treiber für den Erfolg relevant.

    Es geht immer noch ein bisschen mehr: Wenn man bezüglich Proton auf aktuellerem Stand als mit der Einstellung „Experimental“ im Steam Client sein möchte, so gibt es noch CProton um die neuesten benutzerspezifischen Versionen zu verwenden!

    Weiter geht es demnächst mit Teil 2.