Kategorie: Debian

  • Debian GNU/Linux 9.6 erschienen

    Debian GNU/Linux 9.6 erschienen

    Debian 9.6
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    Debian 9.0 »Stretch« erschien am 16.6. 2017 und erhielt jetzt mit Debian 9.6 sein sechstes Punkt-Update. Debian 9.5 erschien Mitte Juli. Wie üblich bei Debian werden mit den Punkt-Releases über die Laufzeit einer Veröffentlichung Sicherheits-Updates verteilt und Fehler in Paketen behoben, wenn dies möglich ist, ohne Regressionen hervorzurufen.

    Firefox erhält bessere Rust-Unterstützung

    Die Anhebung auf Debian 9.6 spielt 84 Fehlerbereinigungen und 88 Sicherheits-Updates ein. Die Anzahl der entfernten Pakete ist dieses Mal mit 46 ungewöhnlich hoch, sie liegt ansonsten fast immer im einstelligen Bereich. Bei den Fehlerbehebungen wurde mit Cargo eine fehlende Abhängigkeit zum Bau von Firefox nach Stretch zurückportiert.

    Cargo ist der Rust-Paketmanager, der es Projekten, die zum Teil oder ganz in Rust geschrieben sind, ermöglicht, ihre verschiedenen Abhängigkeiten zu deklarieren und sicherzustellen, dass das Projekt mit korrekten Parametern gebaut wird.

    Die Kompatibilität von Enigmail und Firetray mit neueren Thunderbird-Versionen wurde sichergestellt, Funktionalität aus GnuPG2 wurde für Enigmail rückportiert. HTTPS-Everywhere wurde ebenfalls rückportiert, um die Kompatibilität mit Firefox ESR 60 zu gewährleisten. Vagrant unterstützt nun Virtualbox 5.2.

    Sicherheit verbessert

    Bei der Verbesserung der Sicherheit erhielt Chromium-Browser insgesamt sechs Security-Updates, unter anderem gefolgt vom Kernel mit fünf, Firefox ESR mit vier und Thunderbird mit drei Vorfällen. Alle Sicherheits-Updates wurden bereits in einem »Debian Security Advisory« (DSA) beschrieben. Bei den entfernten Pakete handelt es sich überwiegend um Firefox-Erweiterungen, die nicht mehr kompatibel zum neuesten Standard WebExtensions sind.

    Bitte aktualisieren

    Insgesamt fassen die Debian-Punkt-Releases die Sicherheitsupdates und Fehlerkorrekturen seit dem jeweils letzten Punkt-Release zusammen. Anwender, die ihr System regelmäßig aktualisieren, haben die meisten Sicherheits-Aktualisierungen bereits erhalten. Ein Debian-Punkt-Release erfordert keine Neuinstallation des Systems. Die neuen Pakete können über die Paketverwaltung aktualisiert werden.

    Frische Images

    Erste aktualisierte Images für Anwender, die trotzdem eine neue Installation vornehmen möchten stehen bereits auf den Download-Servern zur Verfügung, weitere werden in den nächsten Tagen folgen. Bis im nächsten Jahr die nächste Debian-Veröffentlichung Debian 10 »Buster« erscheint, werden vermutlich eine weitere Handvoll Punkt-Releases folgen.

  • Raspbian 2018-10-09 unterstützt Raspberry Pi PoE HAT

    Raspbian 2018-10-09
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    Die Raspberry-Pi-Foundation hat eine neue  Version des Standard-Betriebssystems für den Raspberry Pi veröffentlicht. Als Basis dient Debian GNU/Linux 9.5 »Stretch« sowie der langzeitunterstützte Kernel 4.14.71.

    Startup-Assistent erweitert

    Für den Anwender von Raspbian am augenscheinlichsten sind die Änderungen beim Startup-Assistenten. Dieser Wizard wurde weiter  an die Vorgaben des Debian-Installers angepasst und schlägt nun als Tastatur-Layout die vorher gewählte Sprachunterstützung vor. Alternativ bietet er an, unabhängig von der gewählten Lokalisation das US-amerikanische Tastatur-Layout zu verwenden.

    Mehr Sprachpakete

    Die IP-Adresse wird nun gleich im ersten Reiter angezeigt. Es wird nach einer vorhandenen WLAN-Verbindung gescannt und diese im Erfolgsfall angezeigt. Standardmäßig werden nun mehr Sprachpakete, etwa für LibreOffice installiert. Die Bedienung per Tastatur wurde für Fälle, in denen keine Maus zur Verfügung steht, verbessert.

    Konfigurationsdateien können künftig per ~/.config/.lock file vor Änderungen durch Updates geschützt werden.Für FFmpeg wurde die Hardware-Beschleunigung  aktiviert. Flash-Player wurde auf Version 31.0.0.108 aktualisiert, RealVNc ist jetzt in Version 6.3.1 mit an Bord. Neu hinzugekommen sind libav-tools und ssh-import-id. Das Paket Mathematica wurde entfernt. Zudem wurde die Firmware aktualisiert.

    Power over Ethernet

    Diese Firmware wird von einer weiteren Neuerung benötigt, denn Raspbian 2018-10-09 unterstützt die Zusatzplatine Pi PoE HAT, das seit August für den Raspberry Pi 3 Modell B+ zur Verfügung steht. Dabei handelt es sich um ein »Hardware Attached on Top«-Modul (HAT), das Huckepack auf dem Raspberry Pi aufgesteckt wird und diesen mit der Möglichkeit ausstattet, sich per Power over Ethernet mit Energie zu versorgen.

    Raspbian 2018-10-09 steht als Vollversion mit auf LXDE basierendem PIXEL-Desktop oder als Light-Version auf dem Downloadserver der Raspberry-Pi-Foundation als Torrent oder direkt zum Download bereit.

  • Skype für Debian kann Rechner gefährden

    Skype für Debian kann Rechner gefährden

    Der IT-Berater Enrico Weigelt hat ein Sicherheitsproblem bei der Installation von Microsofts Microsofts Skype-Paket für Debian und seine Derivate entdeckt. Das ermöglicht unter Umständen das Einschmuggeln von bösartigen Paketen bis hin zur kompletten Übernahme des Rechners.

    Ungefragter Eintrag

    Das Paket schreibt bei der Installation ungefragt den Eintrag https://repo.skype.com/deb stable main in die sources.list und ermöglicht damit die Aktualisierung des Pakets durch Microsoft. Das dabei entstehende Problem ist, dass Microsoft oder jemand, der den entsprechenden privaten Apt-Repository-Schlüssel hat, freie Hand hat, unbemerkt bösartige Pakete zu installieren.

    Canonical-Mitarbeiter Seth Arnold weist auf weiteres Gefahrenpotenzial hin, wenn er anmerkt, dass durch die Tatsache, dass viele an einer Paketinstallation unter Debian beteiligte Scripte mit vollen Root-Rechten laufen, Microsoft oder andere Dritte einen Rechner komplett übernehmen könnten.

    Nichts Neues

    Warum Weigelt jetzt das Skype-Paket als unsicher anmahnt, erschließt sich nicht ganz, denn das nicht tolerierbare ungefragte Eintragen in die Quellenliste bei der Installation von Drittanbieter-Paketen in Debian ist nichts Neues. Googles Browser Chrome tut das schon immer, ebenso wie Vivaldi und andere. Dass das nicht sein muss, zeigt Hersteller Opera, der während der Installation nachfragt, ob der Eintrag gewünscht ist.

    Reale Gefahr

    Ob man nun Google mehr vertraut als Microsoft oder anderen Softwareschmieden bleibt jedem selbst überlassen. Aber selbst wenn dort kein böser Wille unterstellt wird, wäre es nicht das erste Mal, dass böswillige Hacker sich Firmengeheimnisse beschaffen. Ich denke dabei etwa an die mit einer Backdoor versehenen gefälschten Images bei Mint Linux im Februar. Die Gefahr, die Weigelt hier beschreibt, ist also durchaus real.

    Schaden verhindern

    Er beschreibt deshalb einige Maßnahmen, um die Gefahr zu bannen. Dazu zählt das Entfernen des Eintrags aus der Quellenliste ebenso wie das Kompilieren des Pakets ohne die Routine zum Erstellen des Eintrags. Darüber hinaus lässt sich das Paket per Apt-Pinning darauf festnageln, lediglich skypeforlinux zu aktualisieren. Schließlich sieht Weigert noch die Möglichkeit, das Paket via Docker oder LXC in einen Container zu sperren.

    Abgeschottet

    Wenn Alternativen zu Skype nicht in Frage kommen, sehe die Installation von Skype per Flatpak als die bessere Lösung an, da hier die Anwendung bereits durch die Sandbox limitiert ist und beim Aktualisieren keine Möglichkeit besteht, Schaden außerhalb des Pakets anzurichten. Ubuntu-Anwender bevorzugen hier eventuell das Snap von Skype.

  • Intel Microcode für Debian Stable aktualisiert

    Intel Microcode für Debian Stable aktualisiert

    Intel Microcode
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    Für Debian GNU/Linux 9 »Stretch« steht ein aktualisierter Intel Microcode zum Schutz vor Angriffen durch die Sicherheitslücken Spectre 3a und 4 bereit. Er stellt Maßnahmen gegen Speculative Store Bypass (SSB) für weitere Intel CPUs bereit, die vom am 16. August veröffentlichten Microcode nicht abgedeckt wurden.

    Weitere CPUs abgedeckt

    Auf der Debian Mailingliste schreibt Moritz Mühlenhoff, im aktualisierten Microcode, der unter dem Paketnamen intel-microcode 3.20180807a.1~deb9u1 vertrieben wird und als DSA 4273-2 erfasst wurde, seien weitere ältere Prozessortypen, die von DSA-4273-1 im August nicht erfasst waren, abgedeckt.

    Bitte aktualisieren

    Das Debian-Projekt fordert alle Benutzer auf Debian 9 »Stretch« mit Intel-CPUs dazu auf, die Mikrocode-Firmware auf Version 3.20180807a.1~deb9u1 zu aktualisieren. Um die Gefahr, die von den beiden Spectre-Sicherheitslücken ausgeht, weiter zu verringern, müssen die Anwender auch das neueste Kernel-Update installieren.

    Die beiden Lücken, die als Spectre Variante 3a »Rogue System Register Read«, katalogisiert unter CVE-2018-3640 und Spectre Variante 4  »Speculative Store Bypass«, die als CVE-2018-3639 in die Liste der CVE einging, können Angreifern Zugang zu sensiblen Informationen auf anfälligen Systemen ermöglichen.

    Debian blieb seiner Linie treu

    Mit dem letzten Microcode-Update gab es einigen Ärger bei Debian, da Intel in die Lizenzbedingungen eine Klause eingebaut hatte,  der es untersagte, Benchmarks oder Vergleiche, die auf der Grundlage des eingespielten Microcodes entstanden sind, zu veröffentlichen. Debian-Kernel-Maintainer Henrique de Moraes Holschuh verweigerte die Auslieferung für Debian, während andere Distributionen den Microcode trotzdem freigaben. Open-Source-Urgestein Bruce Perens machte die Geschichte dann in seinem Blog publik, worauf sie ein großes Medienecho erfuhr. Intel ruderte daraufhin zurück und entfernte die Klausel wieder.

  • Linux Mint LMDE 3 »Cindy« veröffentlicht

     

     

    LMDE 3 »Cindy«
    Bild: LMDE 3 Cindy | Quelle: Mint Blog

     

    Neben Linux Mint veröffentlicht das Team um Chefentwickler Clement »Clem« Lefebvre sporadisch auch die »Linux Mint Debian Edition« (LMDE). Deren dritte Ausgabe wurde, nach einer Beta-Version im Juni als LMDE 3 »Cindy« gerade in stabiler Version freigegeben. Die aktuelle Ausgabe baut auf dem derzeit stabilen Debian 9 »Stretch« auf und verwendet in der derzeit einzigen Variante das aktuelle Cinnamon 3.8.8 als Desktop-Umgebung.

    Debian-Alternative

    LMDE ist ein Nebenprojekt, das längst nicht so viele Anwender hat wie Linux Mint selbst. Aber für die Mint-Macher dient LMDE einem Zweck, wie Clem in der Ankündigung der Veröffentlichung erklärt. Für das gesamte Projekt ist es wichtig, neben dem auf Ubuntu LTS basierenden Mint eine Alternative zu pflegen, die auf Debian direkt basiert. Das könnte wichtig werden, sollte Ubuntu einmal nicht mehr als Basis verfügbar sein oder den Ansprüchen nicht mehr genügen.

    Direkte Updates

    Linux Mint Debian Edition erhält während seiner Laufzeit keine Punkt-Releases. Abgesehen von Bugfixes und Sicherheitskorrekturen bleiben die Debian-Basispakete unverändert, aber Mint-Tools und Desktop-Komponenten werden kontinuierlich aktualisiert. Neu entwickelte Funktionen werden direkt in LMDE integriert, während sie für die nächste kommende Linux-Mint-Version bereitgestellt werden.

    Doppelt  hält besser

    Bei LMDE 3 experimentiert das Team ein wenig und liefert zwei Installer aus. Neben dem von Mint bekannten Live-Installer ist auch ein Installer auf der Basis des Calamares Installer Framework im Menü zu finden. Dabei bietet Calamares mehr Funktionen als der hauseigene Installer. Dazu gehören erweiterte Partitionierungsoptionen sowie die Möglichkeit, die Installation vollständig zu verschlüsseln.

    Auch als 32-Bit

    LMDE 3 steht in 32- und 64-Bit zur Verfügung. Um die Kompatibilität mit Nicht-PAE-Prozessoren zu gewährleisten, werden die 32-Bit-Versionen von Linux Mint Debian standardmäßig mit einem 686er Nicht-PAE-Kernel ausgeliefert. Für PAE-Unterstützung kann ein 686-PAE-Kernel installiert werden. Das gelingt als Root mit dem Befehl apt update && apt install linux-headers-686-pae linux-image-686-pae. Anschließend muss der Rechner neu gestartet werden. Weitere Änderungen können dem Changelog entnommen werden.

  • Debian GNU Linux wird 25

    Debian GNU Linux wird 25

    Debian GNU Linux wird 25
    Quelle: Debian

     

    SUSE feierte vor rund einem Jahr den 25. Geburtstag, Slackware blickte vor wenigen Wochen auf ein Vierteljahrhundert Entwicklung zurück. Heute nun vor 25 Jahren kündigte Ian Murdock im Usenet auf comp.os.linux.development  die bevorstehende Fertigstellung einer neuen Linux-Veröffentlichung an, der er den Namen Debian gab. Der Name setze sich aus seinem und dem Vornamen seiner Freundin Debra zusammen. Murdock hatte die damals erste Linux-Distribution Softlanding Linux System benutzt und war mit einigem unzufrieden. Nach einer Zeit der Erweiterung des Vorhandenen entschloss er sich, ein System »from scratch«, als von vorne zu erstellen. Debian 0.01 wurde dann am 15. September 1998 veröffentlicht.

    Oldtimer ohne Chef

    Heute ist Debian die älteste der großen Linux-Distributionen, hinter der kein Unternehmen steht. Die rund 1.000 freiwilligen Entwickler leiten die Distribution nach dem Prinzip der Do-okratie. Das bedeutet in etwa: »Wer macht, bestimmt«. Das verlängert zwar Entscheidungen oft über Gebühr durch nicht enden wollende Diskussionen. Aber bisher hält Debian an diesem Prinzip trotzt einiger heftiger Krisen, deren letzte die Entscheidung für Systemd brachte, fest.

    Gut geregelt

    Den Rahmenbedingungen dieses oft chaotisch wirkenden Haufens bieten einige Richtlinien. Der Debian-Sozialvertrag, der eine Vision der Verbesserung der Gesellschaft bietet, beinhaltet auch die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG), die Anhaltspunkte dazu geben, welche Software als brauchbar angesehen wird. Ergänzt werden sie durch die Projektverfassung, die die Projektstruktur festlegt, und den Verhaltenskodex, der den Ton für die Interaktionen innerhalb des Projekts vorgibt.

    Stable, Testing und Unstable

    Debians aktuelle Veröffentlichung hört auf den Namen Debian 9 »Strech«. Alle Veröffentlichungen tragen Namen von Figuren des Films Toy Story, so auch das für nächstes Jahr erwartete Debian 10 »Buster«-. Viele Anwender nutzen aber auch einen der anderen Zweige Testung oder Unstable aka Sid, was nach dem Jungen benennt ist, dessen Lieblingsbeschäftigung das Zerstören von Spielzeug ist. Früher stimmte diese Analogie durchaus, heute ist das nach dem Rolling-Release-Prinzip operierende Unstable aber relativ zahm und mit ein wenig Linux-Kenntnissen gut zu benutzen.

    Dementsprechend gibt es seit Jahren einige Distributionen wie etwa Siduction, Xanadu oder das auf Router und Firewalls spezialisierte VyOS, die Debian  Unstable erfolgreich als Basis nutzen. Insgesamt gibt es über 300 Distributionen, die Debian als ihre stabile Basis benutzen. Darunter sind auch Knoppix, dass das Prinzip von Live-CDs populär machte und Ubuntu, das eine Zeitlang die vermutlich am häufigsten genutzte Distribution war.

    Debian GNU Linux wird 25 50!

    Bisher konnte sich Debian immer an die Gegebenheiten und Erfordernisse des Marktes anpassen. So wurde vor drei Jahren Langzeitunterstützung realisiert, wodurch Debian-Veröffentlichungen nun insgesamt fünf Jahre Support erhalten und damit für Unternehmen interessant bleiben. Es besteht deshalb kein Grund anzunehmen, dass Debian nicht auch die 50 vollmachen kann.

  • Linux Mint Debian Edition 3 als Beta verfügbar

    Linux Mint Debian Edition 3 als Beta verfügbar

    Linux-Mint-Projektleiter Clement Lefebvre gab heute die Verfügbarkeit der Beta-Version des kommenden »Linux Mint Debian Edition 3« mit dem Codenamen »Cindy« bekannt. Die kurz auch als LMDE bekannte Distribution will der Hauptausgabe Linux Mint so ähnlich wie möglich sein, beruht jedoch direkt auf Debian anstatt auf Ubuntu.

    Solide Grundlage

    Nachdem vor wenigen Wochen Linux Mint 19 »Tara« veröffentlicht wurde, konzentrierte sich das Team auf die noch für den Juli versprochene Herausgabe einer Beta-Version für LMDE 3 »Cindy«.  LMDE 3 basiert auf Debian 9 »Stretch« anstatt auf Canonicals letzter Langzeitversion Ubuntu 18.04 LTS »Bionic Beaver«. LMDE 3 wird mit einem aktuellen Cinnamon 3.8 als Desktop-Oberfläche ausgeliefert.

    Linux Mint Debian Edition erhält während seiner Laufzeit keine Punkt-Releases. Abgesehen von Bugfixes und Sicherheitskorrekturen bleiben die Debian-Basispakete unverändert, aber Mint-Tools und Desktop-Komponenten werden kontinuierlich aktualisiert. Neu entwickelte Funktionen werden direkt in LMDE integriert, während sie für die nächste kommende Linux-Mint-Version bereitgestellt werden. Das erklärte Lefebvre heute in der Ankündigung der Beta-Version.

    Zwei Installer

    Bei LMDE 3 experimentiert das Team ein wenig und liefert zwei Installer aus. Neben dem von Mint bekannten Live-Installer ist auch ein Installer auf der Basis des Calamares Installer Framework im Menü zu finden. Dabei bietet Calamares mehr Funktionen wie der hauseigene Installer. Dazu gehören erweiterte Partitionierungsoptionen sowie die Möglichkeit, die Installation vollständig zu verschlüsseln.

    Experimentierstube LMDE

    LMDE 3 hat wesentlich weniger Nutzer als Linux Mint, die aber wiederum weitaus enthusiastischer sind. LMDE dient Lefebvre und dem Team ein wenig als Experimentierstube und pflegt eine Alternative, falls Ubuntu als Unterbau einmal nicht mehr verfügbar sein sollte. Auf GitHub  kann die weitere Entwicklung von Linux Mint Debian Edition 3 bis zur Veröffentlichung der fertigen Version verfolgt werden.

  • Debian GNU/Linux 9.5 erschienen

    Debian GNU/Linux 9.5 erschienen

    Debian 9.5
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    Debian 9.0 »Stretch« erschien am 16.6. 2017 und erhielt jetzt mit Debian 9.5 sein fünftes Punkt-Update. Debian 9.4 erschien Mitte März. Wie üblich bei Debian werden mit den Punkt-Releases über die Laufzeit einer Veröffentlichung Sicherheitsupdates verteilt und Fehler in Paketen behoben, wenn dies möglich ist, ohne Regressionen hervorzurufen.

    Neuer Intel-Microcode

    Debian 9.5 ist vergleichsweise groß ausgefallen und bringt 100 Sicherheits-Updates und 91 behobene Fehler in Paketen. Unter anderem erhält Debian 9.5   »Stretch«  damit einen neuen Intel-Microcode mit der Versionsnummer 3.20180425.1~deb9u1, der auch Code zum Schutz gegen die Prozessor-Lücke Spectre v2 enthält. Neben der Auslieferung des neuen Kernel 4.9.110 und einem Update für den  Debian-Installer wurden auch Pakete wie apache2, base-files, clamav, dpkg, reportbug und systemd von Fehlern befreit.

    Sicherheit verbessert

    Bei der Verbesserung der Sicherheit erhielt Firefox-ESR insgesamt sechs Security-Updates, unter anderem gefolgt von Xen mit vier und Thunderbird mit zwei Vorfällen. Weiterhin betroffen war auch hier der Webserver Apache2 ebenso wie WordPress Drupal7, Gnupg1 und 2. Alle Sicherheits-Updates wurden bereits in einem »Debian Security Advisory« (DSA) beschrieben.

    Bitte aktualisieren

    Insgesamt fassen die Debian-Punkt-Releases die Sicherheitsupdates und Fehlerkorrekturen seit dem jeweils letzten Punkt-Release zusammen. Anwender, die ihr System regelmäßig aktualisieren, haben die meisten Sicherheits-Aktualisierungen bereits erhalten. Ein Debian-Punkt-Release erfordert keine Neuinstallation des Systems. Die neuen Pakete können über die Paketverwaltung aktualisiert werden.

    Frische Images

    Erste aktualisierte Images für Anwender, die trotzdem eine neue Installation vornehmen möchten stehen auf den Download-Servern zur Verfügung, weitere werden in den nächsten Tagen folgen. Bis im nächsten Jahr die nächste Debian-Veröffentlichung Debian 10 »Buster« erscheint, werden vermutlich eine weitere Handvoll Punkt-Releases folgen.

  • Debian erhält RISC-V Port

    Debian erhält RISC-V Port

    RISC-V Port
    Bild: SiFive HiFive1 | Quelle Gareth Halfacree | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    RISC-V ist eine offene Befehlssatzarchitektur, die im Gegensatz zu den meisten anderen ISAs (Instruction Set Architecture) nicht patentiert ist und dank der BSD-Lizenz jedermann erlaubt, Mikroprozessoren damit zu entwerfen und zu vermarkten. Das US-amerikanische Unternehmen SiFive brachte im Oktober vergangenen Jahres mit dem U54-MC Coreplex  eine erste RISC-V CPU auf den Markt, die mit einem 64-Bit Quadcore-Design erstmals auch Linux und BSD unterstützte. Im Februar 2018 gelang SiFive mit dem HiFive Unleashed die Schwarmfinanzierung des ersten Linux-tauglichen Entwicklerboards. Etwa zur gleichen Zeit wurde der Code von RISC-V in den Kernel 4.15 aufgenommen. Kernel 4.16 brachte Korrekturen, für den nächsten Kernel 4.17 wurden bereits weitere Patches eingereicht.

    Debians RISC-V Port

    Damit ist die Bahn für Distributionen frei, RISC-V als Architektur zu unterstützen, ohne einen eigenen Kernel-Zweig pflegen zu müssen. Debian kündigte nun offiziell einen solchen Port an, der unter dem Namen riscv64 läuft. In der Ankündigung erklärt Entwickler Manuel Fernandez Montecelo, dass bisher bereits mehr als 4.000 Pakete in der neuen Architektur verfügbar sind. Auf seiner Debian-Webseite veröffentlicht Montecelo den jeweiligen Stand des Projekts.

    Hoffnungsträger RISC-V

    Damit erhält Debian neben den derzeit unterstützten zehn Architekturen  amd64, i386, arm64, armhf, armel, mips, mipsel, mips64el, ppc64el und s390x mit riscv64 eine weitere hinzu. Mit der anhaltenden Entwicklung von RISC-V bei Hardware und Software verbinden viele die Hoffnung, dass eine offene Architektur künftig ARM und anderen Architekturen ernsthaft Konkurrenz bieten kann.

    Weiter Weg

    Dafür sprechen der Wegfall von Lizenzgebühren und komplizierte Verträge, die hauptsächlich Anwälte reich machen. Die RISC-V-Foundation hat inzwischen über 130 Mitglieder, zu denen Google, HPE, IBM, Microsoft, Oracle, Nvidia, Qualcomm und viele andere gehören. Die Anfänge sind also gemacht, es ist jedoch noch ein weiter Weg.

  • Debian plant Rolling Release

    Debian plant Rolling Release

    Rolling Release
    Debian | Quelle: Mohd Sohail Lizenz: CC-BY-SA-2.0

     

    Einige große Distributionen befinden sich seit geraumer Zeit im Umbau, um auf veränderte Herausforderungen in der IT zu reagieren. Sowohl Fedora als auch openSUSE haben sich in den letzten Jahren von Grund auf neu aufgestellt. Fedora teilte die Distribution in drei Teile für Desktop, Server und Cloud auf und arbeitet weiter an der Modularisierung. openSUSE verankerte Tumbleweed sehr erfolgreich als offizielle Rolling-Release-Variante und setzte obendrauf mit openSUSE Leap einen Hybriden, der sein Basissystem aus der Mutter-Distribution SUSE bezieht und den Rest aus Tumbleweed hinzufügt.

    Debian unzufrieden

    Jetzt scheint auch Debian an einem Punkt angelangt, an dem eine Kurskorrektur ansteht. Schon seit Jahren sieht sich Debian, eine der ältesten Distributionen am Markt, zunehmend in der Situation, hauptsächlich als Basis für einige Hundert Derivate zu dienen und seine ursprüngliche Ausrichtung zu verlieren. Auch die Einführung von länger unterstützten Veröffentlichungen, die für die Distribution ein Kraftakt war, konnte an der Situation nichts ändern. Während ein Teil  der Entwickler die Positionierung als Basis für andere Distributionen als akzeptabel empfinden, scheint nun eine andere Fraktion die Oberhand zu gewinnen, die diesen Zustand nicht hinnehmen will.

    Rolling Release als Lösung

    Aus gut unterrichteter Quelle ist zu erfahren, dass Debian plant, die für Desktop-Nutzer oft etwas angestaubte Variante Stable, die bisher als einzige veröffentlicht wird, um eine weitere Veröffentlichung auf der Basis von Debian Unstable aka Sid zu bereichern. Das würde dann in etwa dem Entwicklungsmodell von openSUSE mit Tumbleweed oder Red Hat mit Fedora entsprechen. Zudem ist eine schmale Variante für Cloud und Container unter dem Begriff Debtainer angedacht.

    Chance für Entwicklungsimpulse

    das inoffizielleDebian Unstable wird zwar von vielen Entwicklern genutzt, dient auch etwa dem Derivat Siduction als Basis,  hat aber insgesamt nicht die Verbreitung wie die eben genannten Beispiele der Mitbewerber. Debian erhofft sich von dem geplanten Schritt eine breitere Basis an Benutzern für die Rolling-Release-Variante und verbindet damit die Hoffnung auf neue Impulse für die Entwicklung. Wie die neue Ausrichtung technisch umgesetzt wird und wie die zusätzliche Arbeitslast geschultert werden soll ist noch nicht ausgearbeitet.Auch ein genauer Termin ist noch nicht festgelegt.