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  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Linuxsusefan a.D.

    Photo by Cara Fuller on Unsplash

    Nachdem ich beim Schrieben eines Kommentars so einiges Revue passieren ließ, fiel mir das eine oder
    andere wieder ein was dann doch besser in einen Artikel passt. Wie schon erwähnt, fing ich einst mit SuSE 9.3 an, was als Medium der c’t Zeitschrift beilag. Von den damaligen Redakteuren gepackt in eine Edition, war SuSE 9.3 + KDE mit einiger Software bestückt,was das installieren und verwenden um einiges erleichterte.


    Ich habe bis dahin nie was mit Computern, geschweige denn Betriebssystemen zu tun gehabt. Ergo war
    ich auch nicht mit bzw durch Windows „versaut“ und konnte an das Ganze unvoreingenommen heran
    gehen. Zu dieser Zeit, denke so 2001 herum, war noch viel Bastelei nötig. Vor allem was TV Karten, Wlan,
    Drucker, Scanner etc. betrifft. Dies führte jemanden wie mich durch etliche Foren, Wiki wo man von
    erfahreneren Linuxern Nachhilfe bekam. Hilfe war einst, Hilfe zur Selbsthilfe. Ja, war nicht immer
    leicht. Aber, man lernte dadurch sein System lieben (oder hassen), kennen und konnte sich dann irgend
    wann auch selbst helfen.


    Unter anderen landete ich dann im Laufe der Jahre bei SuSE bzw. später openSUSE und wirkte dabei
    sogar mit, ein deutschsprachiges Wiki auf die Beine zu stellen. Ein eigenes Blog zum Thema hatte ich
    auch. Zu der Zeit lernte ich das „Innenleben“ eines Open-Source Projektes aus Sicht eines reinen
    Anwenders kennen. Man bekam direkt die Entwicklungsarbeit der verschiedensten Teams (SUSE,
    KDE) mit und konnte mal hinter den Vorhang schauen. War eine sehr interessante Zeit.


    Die Jahre plätscherten so dahin, die Entwicklung an und um Linux schritt weiter voran. Irgendwann
    war die Versorgung der Treiber für die verschiedensten Anwendergeräte immer besser geworden. Es
    war bei Nutzerfreundlichkeit enorme Fortschritte zu erkennen. Schaut man heute, ist das zu damals ein
    himmelweiter Unterschied.


    Ich wechselte mit Erscheinen der Ubuntu 12.04 LTS auf selbige und nutzte dann die Vorteile der
    Langzeitunterstützung. Der typische Anwender mit durchschnittlicher Hardware zu Hause hat bei
    weiten leichteres Spiel. Es kam die Zeit der Tablets, Smartphones und Entwickler wanderten mit. Es
    gab durchaus Zeiten, wo man meinte, das wäre der Tod des Computers (Desktop) und das Ende der Welt.


    Hab immer mal wieder andere Distributionen getestet, so quasi quer durch den Linux
    Distributionsgarten. Bin dann bei Manjaro/GNOME gelandet und dabei geblieben. Bis heute nutze ich
    nichts anderes als Linux Distributionen. Und im Gegensatz zu früher gibt es heute reichliche Wahl bei
    Computern ohne „Windows-Steuer“, ja sogar mit Vorinstallierten Linux Betriebssysteme, was zu
    beginn meiner Computerzeit undenkbar gewesen. Es erstaunt mich bis heute, das ein Projekt wie Linux trotz aller Höhen und Tiefen über einen so langen Zeitraum doch funktioniert. Bleibt zu hoffen, das es so bleibt.
    Alles Gute zum 30igsten, mögen noch viele Geburtstage folgen …

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von A.

    Photo by Paul Carroll on Unsplash

    Mein Weg zu MX-Linux

    Den ersten Kontakt hatte ich 2010, in einem Praktikum, mit OpenSUSE (weiß nicht mehr, welche Version es damals war). Als ahnungsloser Anfänger, der bisher nur Windows XP, Vista und 7 kannte, war es erst einmal ein Kulturschock. Da es mir recht frickelig erschien, blieb es privat erst einmal bei dem Fenster-System aus Redmond. Ledig die Installationsreihenfolge für den Dual-Boot und die Tatsache, dass man mit einem Live-System einfach in ein unverschlüsseltes MS-Dateisystem schauen kann, blieb bei mir nachhaltig hängen.

    Der nächste Berührungspunkt kam erst 2015 beim Versuch eines Informatik-Studiums. Erst als ich 2015 den Versuch eines Informatik-Studiums unternahm, kam ich wieder ein wenig mehr mit Linux in Kontakt. In einem Einführungskurs lernte ich erstmals, mich in der Kommandozeile zu bewegen. Ich wurde neugierig, was das kostenlose Betriebssystem sonst noch konnte und beschloss es auf meinem Notebook als Zweitsystem zu installieren. Bei der Suche im Internet geschah das, was bei den meisten Anfängern unweigerlich auftreten sollte.

    Die riesige Auswahl an Distributionen und Varianten, genannt Desktop-Environments war echt verwirrend. Irgendwo hatte ich mal Linux Mint als Empfehlung aufgeschnappt und bin durch Google auf einen Artikel über die Debian-Variante gestoßen. Dummerweise habe ich ihn aber nicht gelesen und somit nicht mitbekommen, dass es auf dem Testing-Zweig von Debian beruhte. Was Debian überhaupt sein sollte, war mir gar nicht erst klar. Es kam, wie es kommen musste. Durch Rumprobieren schaffte ich es dann irgendwie, die Festplatte zu zerschießen, sodass kein OS mehr starten ließ. Verzweifelt gab ich auf und nutzte einfach das neu installierte Windows 7 weiter.

    Wieder ein paar Jahre später war ich immer noch Student. Des Scheiterns durchaus bewusst, ging ich fast nur noch arbeiten. Mittlerweile lebte ich in einer kleinen Wohnung, mit miserabler Internetanbindung. Windows 8 war von Beginn an nicht nutzbar und Windows 10 kam mir bei meinem ersten Test ebenfalls nicht richtig vor. Ich sehnte mich nach etwas anderem. MacOS? Nein, das war für meine damaligen finanziellen Verhältnisse nicht möglich. In meinem Schlafzimmer stand noch ein alter Büro-Rechner. Wegen der Bambusleitung kaufte ich mir eine Zeitschrift, der eine Multiboot- DVD beilag. Ich testete das beliebte Ubuntu und Linux Mint, wobei mir der Zusammenhang beider Systeme endlich klar wurde.

    Dazu muss auch noch gesagt werden, dass ich damals unter schweren Depressionen litt, welche meinen Alltag stark beeinflussten. Doch ich lernte damit umzugehen, überwand mich, Medikamente einzunehmen und lernte meine Freundin kennen, mit der ich heute, fünf Jahre später, zusammen lebe. Ich entschloss mich zu einem Neuanfang suchte mir einen Ausbildungsplatz, als Fachinformatiker für Systemintegration und beschäftigte mich immer mehr mit Technik allgemein.

    Wie es Andere bereits häufig geschrieben haben, lernte ich endlich, was es mit Distributionen und den grafischen Benutzeroberflächen zu tun hat. Getestet wurde nicht nur jedes Linux-System, was mir zwischen die Finger kam. Auch wichtige Software-Werkzeuge wurden für bestimmte Anforderungen gesucht. Dadurch begriff ich nicht nur, wie z.B. Computer selbst und das World Wide Web funktionierten, sondern auch was die Philosophie freier Software bedeutet. Bevor es in meinem Kopf Klick gemacht hatte, bedeutete dies für mich in erster Linie, dass die Programme kostenlos waren.

    Aus dem neu erlangten Wissen und den Erfahrungen des Distrohoppings heraus, entschied ich mich schließlich gegen auf Ubuntu basierende System und Installationen von Snap-Paketen. Zu meinem Lieblingssystem wurde MX-Linux auserkoren. Es läuft schnell und zuverlässig, vor allem auf alten Geräten, von denen ich mir, für mein Hobby, mittlerweile einige zugelegt habe und wird auf community-basierte Weise entwickelt. Die Installation selbst empfinde ich als schnell und unkompliziert. Die Oberfläche lässt sich für meine Bedürfnisse einfach anpassen und es lässt sich jede Software installieren, die ich benötige. Sei es durch apt, Flatpaks, dem Download von Appimages oder deb-Dateien.

    Dies führt mich zu den MX-Tools, die für mich ein wahrer Segen sind. Nützlich finde ich vor allem „MX-Schnappschuss“, was ich öfters mal verwende, um schnell ein Abbild meines Hauptlaptops auf einem anderen Rechner zu installieren. Zudem bereinigt noch MX-Cleanup das System und Flatpaks installiere ich ganz einfach mit dem MX-Paketmanger. Als einzigen Nachteil sehe ich die ganzen unnötig vorinstallierten Programme, was durch die vereinfachte Vervielfältigung jedoch wieder ausgeglichen wird. Dass MX-Linux nicht Systemd als Init-System nutzt, ist für mich in der normalen Desktop-Nutzung nur selten zu merken.

    Ansonsten nutze ich derzeit noch EndeavourOS(Arch Linux), Debian Buster als Basis für NextcloudPi, gelegentlich openSUSE und auf meinem alten Gaming-Laptop ausgerechnet Linux Mint. Letzteres stellt ein Kompromiss dar, da der NVIDIA-Installer in MX in diesem Fall nicht funktioniert. Aus Zeitmangel war so die Installation des NVIDIA-Optimus Treiber um ein vielfaches einfacher. Außerdem hat das Gerät einen Fallschaden, seitdem es im Betrieb sehr warm wird. Seit dem Wechsel, von Windows 10 zu Linux Mint, und der Verwendung eines Laptop-Kühlers, sind die Temperaturen spür- und messbar („sensors“) gesunken, wodurch mir der Computer hoffentlich noch lange erhalten bleibt.

    Ich bleibe gespannt, was weitere Entwicklungen mit sich bringen. In diesem Sinne wünsche ich allen beste Gesundheit. Man lernt immer neu dazu.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Dirk Decker

    Photo by lucas huffman on Unsplash

    30 Jahre Linux, 20 Jahre mit mir… kann man mal drüber nachdenken, und zurückblicken.


    Wie so viele Menschen, die beruflich an einem Bildschirmarbeitsplatz ihr Geld verdienen, bin ich über den Zwang, Windows benutzen zu müssen, zu Linux gekommen. Angefangen habe ich noch mit Windows 3.11 auf einem 14″ Röhrenbildschirm, um den an guten Tagen sich dann 3 Kolleg*innen versammelt hatten und jeder „Ich will auch mal!“ maulte, sich aber nicht wirklich traute, weil ja die anderen immer noch herumstanden und guckten oder glotzten.

    Für die allgemeine Erheiterung/Kurzweil im Großraumbüro einer Stadtverwaltung war das enorm hilfreich. Nach 3.11 kam dann Windows NT, derselbe Zwang und die gleichen Einschränkungen durch die Masse an ständig wechselnden Administratoren wie früher auch (hat sich bis jetzt bei Windows 10 mit Office365 und bei der Arbeit im Homeoffice nicht geändert. Alle Versionen von Windows mit gemacht: 3.11, NT2000, XP, Vista, 98, Win7, Win 8.1 bis zum jetzigen Win 10 (Win 11 wird es wohl nicht geben, da die Hardware nicht kompatibel ist, einige wenige natürlich schon, aber das sind dann Administrator*innen und Amtsleitungen.

    Das Fußvolk wird bei Win 10 bleiben, und die IT-ler weiter damit beschäftigen, dass sie die für die Politiker*innen angeschafften iPads kompatibel und aktuell hält, wenn denn gleichzeitig Windows die Netzwerkgrundlage bildet. Zu Linux bin ich gekommen, weil sich niemand im Abteilungsnetzwerk mit der Technik und den Grundlagen der Vernetzung, mit Berechtigungen und möglicher Zusammenarbeit beschäftigen wollte (oder konnte), also habe ich mich darum gekümmert, mir 20 Jahre lang regelmäßige Abfuhren bezüglich des Einsatzes von Linux abgeholt und gleichzeitig privat nur Linux eingesetzt.

    Hintergrund: Es reduziert die Zahl von Anfragen aus dem Kolleg*innenkreis und die Bitten um Erledigung oder mal eben noch zu Hause fertigmachen ganz ungemein, wenn man zur Antwort geben kann: „Ach das geht nicht, ich benutze ja nur Linux, da gibt es kein Office!“ Dauert zwar ein bisschen, aber irgendwann hatten es dann alle kapiert. Zur Verteidigung der Kolleg*innen muss ich sagen, dass man sich doch im Lauf der 20 Jahre damit beschäftigt, was man denn da so macht und, mit einigen Ausnahmen, nicht mutwillig bei XP stehen geblieben ist („Bis dahin und keinen Schritt weiter!“).


    In der Zwischenzeit hatte ich viel Zeit mich während der Arbeit auch „weiter zu bilden“, sprich: Computerzeitschriften zu lesen, aus dem Abteilungsbudget bezahlt, und mit mehr Nutzen als Schaden für mich, denn ich kann mich noch an meine erste funktionierende Linux-Installation auf dem verwaisten „Übungs-Laptop“ erinnern: Linux Mint, Elyssa, auf Kubuntu 08.04 basierend. Und in der Folge dann an viele weitere Installationen, Mandriva, Ubuntu, Kubuntu, Debian, Fedora, Mageia, openSUSE, Manjaro immer wieder Linux Mint. Bis ich dann für lange Zeit bei #! Crunchbang Linux gelandet war und blieb, bis zum bitteren Ende. Kurz einen Ausflug zu Bunsenlabs gemacht, und jetzt völlig zufrieden mit KDENeon (schlicht, auf das Wesentliche reduziert und immer aktuell).


    Die schöne Schlichtheit, reduziert auf das Wesentliche, und davon gab und gibt es für mich, der seinen Computer und die diversen Laptop eigentlich nicht zu viel mehr als einem privaten Bürogebrauch einsetzt (Web, Videos, Schreiben früher auch ein bisschen Bildbearbeitung, Archivierung) eigentlich neben dem Broterwerb am Bildschirm, nur bei Linux. Durch den aufgeblähten Wust an Schnick-Schnack und Überflüssigem in Windows (Citrix, Geodaten, SAP) muss ich mich im Büro kämpfen, das brauche ich privat nicht.
    Die Nutzung und Auseinandersetzung mit Linux hat mich in der Rückschau erst wirklich dazu gebracht, wesentliches vom bloßen Dekor zu unterscheiden und auf die Dinge zu verzichten, die ich nicht wirklich brauche. Das hat mein Leben einfacher gemacht. Spiele? Eigentlich nicht, es sei denn, mein Sohn möchte mit mir Mario Kart 8 auf der Nintendo Switch spielen, aber das ist eigentlich nicht meine Welt.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Ric

    Photo by Hubert Neufeld on Unsplash

    Meine Reise mit Linux begann 2009, als ich ein 6 monatiges Praktikum bei meinem aktuellen Arbeitgeber anfing. Die Netzwerker nutzten damals SUSE Linux Enterprise Desktop (SLED) 10 auf ihren PCs. Ich war überrascht wie schnell und einfach sie ihre Arbeit verrichten konnten, ohne die gewohnten „Denkpausen“ von Windows.

    Da ich zur Haupturlaubszeit anfing, waren viele Kollegen*innen eben im Urlaub und ich sollte mir erst einmal eine Stillbeschäftigung suchen. Da ich nicht so einfach an SLED herankam und ich schon mehrfach von Ubuntu gehört hatte – damals dachte ich: „so anders kann das ja nicht sein“ – lud ich es mir herunter, brannte das Ganze auf CD und installierte es auf einem ausrangierten PC. So war mein erster Kontakt mit Linux – Ubuntu 9.04.

    Soweit ich mich erinnern kann, lief der ausrangierte PC (Fujitsu Siemens Esprimo P5925) out-of-the-box mit Ubuntu. Leider konnte ich damit noch nicht alle dienstlichen Aufgaben erledigen, so blieb ich weiterhin bei Windows XP.

    Privat spielte ich dann mit Ubuntu auf einem Asus Eee PC 1001P (Netbook) und dem Acer Aspire Revo R3610 (ebenfalls Intel Atom-CPU) herum. Leider war das alle nicht so erfolgreich. Bei dem einen gab es Probleme mit dem Grafiktreiber, der andere hatte Probleme mit der WLAN-Karte. So legte ich das ganz erst einmal ad acta.

    2011 kaufte ich mir einen Dell-Tower mit einem Intel i5 2. Generation, 4 GB RAM und einer Nvidia GeForce GT 520. Da mir Windows Vista/7 zu „schwer“ waren im Vergleich zu Windows XP, entschied ich mich noch einmal Ubuntu zu testen. Diesmal allerdings Xubuntu in der Version 11.10. Das lief dann ohne Probleme bis Version 14.04. Als Dualboot blieb aber immer noch Windows.

    Natürlich probierte ich immer die neuste Windows Version aus, schon aus beruflichen Gründen. Als mir Windows 8.1 eines schönen Abends die komplette Windows-Partition gekillt hatte, löschte ich den Windows-Eintrag im GRUB und blieb bei Xubuntu.

    Als dann Windows 10 erschien 2015, wechselte ich immer wieder zwischen Xubuntu, Windows 10, Linux Mint, Windows 10, Linux Lite usw. Genervt durch die ständigen Feature-Updates von Windows 10, probierte ich dann den Urvater – Debian aus, in Version 9 und mit GNOME 3. Das nutze ich seitdem privat auf meinen Geräten, aktuell in Version 10 (ganz ohne Dualboot).

    Mit Debian 10 und Secure Boot hat das Ganze auch den Weg auf meinen Dienst-Laptop gefunden (auch hier ohne Dualboot). Einmal seine Tools zusammengesucht und eingerichtet, kann ich so einfach und schnell meine dienstlichen und privaten Aufgaben bewältigen, ohne Denkpausen und ewige Update-Orgien.

    Debian ist für mich die beste Distribution. Sehr stabil, respektiert die Privatsphäre, langer Support und die Desktopumgebungen kommen fast unverändert daher 🙂

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Roy

    Photo by Torsten Dederichs on Unsplash

    Die begann vor etwa 11 Jahren mit Ubuntu 10.04. Ich studierte seit etwa einem Jahr Informatik und einige meiner Kommilitonen hatten Laptops mit Linux dabei. Klar kannte ich „Linux“ als Begriff, aber erst seitdem konnte ich damit auch etwas Greifbares verbinden. Dazu bauten einige Hochschulkurse auf Linux auf, wie der Programmierkurs in C.

    Da ich meine Schwierigkeiten hatte die dort genutzte Umgebung unter Windows nachzuempfinden und so der Leidensdruck groß genug wurde, setzte ich mir besagtes Ubuntu als VM auf. Der Ersteindruck war gut und man lernte schnell über Foren und Blogs dazu. Da VMs so ihre Nachteile hatten, wanderte das System relativ zügig
    auf die Festplatte – erstmal im Dual-Boot Modus. Dabei hatte ich das Glück kompatible Hardware zu besitzen, sodass mich die Ersteinrichtung nicht überforderte. Alsbald folgte auch mein erstes „Linux“-Smartphone – ein Nexus One mit Android. Schnell war ich immer öfter mit Linux statt Windows unterwegs und degradierte letzteres zum System für Spiele und Programme, die es unter Linux nicht gab.

    Im Studium lernte ich denn was es hieß gute Software zu entwickeln und bekam ein schlechtes Gewissen bzgl. raubkopierter Software – in den 00er Jahren war man damit praktisch aufgewachsen. Umso mehr begeisterten mich die vielen Open-Source Projekte, wie Linux, Gnome und OpenOffice. Entsprechende Software ersetzte nach und nach illegal bezogene Pendants und ein entsprechender Anwendungsfundus reichte mir irgendwann für jedweden Anwendungsfall aus, egal ob Alltag oder Studium. Ubuntu landete so auch auf meinem Desktop-PC und Windows verschwand von meinem Laptop.

    Als Canonical zu Unity wechselte, hielt endlich auch moderne Optik Einzug, die für mich sogar moderner als das damals aktuelle Windows 7 wirkte. Da mir Ästhetik recht wichtig ist, war die altbackene Optik von Gnome 2 oder KDE 4 für mich immer schwierig, gerade wenn man hier und da auch mal einen Mac zu Gesicht bekam. Endlich also Unity! Etwa zu der Zeit begann ich mit Desktop-Umgebungen und Distributionen zu experimentieren und lernte so die Vielfalt der Szene kennen. Relativ schnell blieb ich bei Ubuntu/Gnome 3 hängen, beneide Unity aber selbst heute noch um die HUD-Funktionalität.

    Später wechselte ich auf Fedora/Gnome – ich denke mit Version 22 – und bin bis heute absolut zufrieden damit. Windows verschwand zu der Zeit ganz von meinen Systemen und Computer-Spiele wurden auf ein Minimum reduziert, sehr zum Vorteil meines Zeitbudgets. Meine zwei Studienabschlüsse habe ich mit Ubuntu/Unity und Fedora/Gnome wunderbar erledigen können. Seitdem nutze ich Fedora/Gnome für alles Private, für meinen Job (Softwareentwicklung) und für meine eigene Firma.

    Die Systemauswahl habe ich nie bereut und auch privat habe ich kein Windows mehr im Einsatz. Durch die Corona-Pandemie und meine Firma hielt Windows aber wieder als VM Einzug. Zu Beginn der Pandemie brauchte ich Windows um an Video-Meetings teilnehmen zu können, da deren Software teils noch auf Adobe Flash basierte, das unter Linux bereits ausgemustert war. Das hat sich aber mittlerweile geklärt. Bzgl. meiner Firma arbeite ich mit teuren Drittgeräten, bei denen ich (USB-basierte) Firmware-Updates und Einstellungsänderungen lieber nicht über Wine-Frickelei bediene.​

    Ich finde das der Linux-Desktop mittlerweile mehr als Alltagstauglich ist – auch für unbedarfte Anwender. Gespannt bin ich auf die Entwicklung von Linux-Smartphones abseits von Android/Google und hätte wirklich Lust mir in Zukunft mal eins zuzulegen, wenn auch vorerst nicht als Daily-Driver.

    Randnotiz: Auch bei Bekannten und Eltern hielt Linux irgendwann Einzug. Bspw. landete auf der mehr als betagten Maschine meiner Eltern irgendwann ein Ubuntu/LXDE, weil Windows XP einfach zu langsam wurde, Windows 7 aber zu anspruchsvoll für die Maschine war. Klar war das eine gehörige Umstellung, mit etwas Hilfe kamen die beiden damit aber ganz gut zurecht. Irgendwann war die Hardware einfach zu alt und es musste ein neuer PC her, der direkt mit Linux bestellt wurde – diesmal Ubuntu/Unity.

    Das war wieder eine Umstellung und mit viel Lernaufwand verbunden, zufrieden waren beide trotzdem. Später kam dann nochmal die Umstellung auf Ubuntu/Gnome, die wegen optischer Nähe diesmal nicht ganz so aufwändig ausfiel. Bekannte starteten direkt mit Ubuntu/Unity und kamen damit auch halbwegs klar, investierten aber nie die Zeit sich wirklich mit dem System anzufreunden. Wegen der Anschaffung neuer Hardware sind diese heute wieder bei Laptops mit Windows oder Tablets mit Android. Interessanterweise konnte ich nie Menschen unter 50 Jahren dazu bewegen, sich Linux näher anzusehen – zu groß die Vorbehalte, zu Aufwändig in der Erwartung. Hier war die „alte Generation“ also wirklich mal Experimentierfreudiger.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Max

    Photo by Derek Oyen on Unsplash

    Linux und ich – eine ständige on/off Beziehung. Zuerst in Kontakt kam ich mit Linux in meiner Abi-Zeit ca. 2002. Ein Mitschüler hielt ein Referat über Knoppix. Fand ich interessant, und habs am eigenen Rechner per Live-CD getestet. Dabei blieb es dann.

    Sechs Jahre später nächster Anlauf. Hab einen ungenutzten Vereinsrechner mit Ubuntu, Netzlaufwerk und eGroupware aufgesetzt. War ein ziemliches Gebastel so ganz ohne Vorerfahrung, lief schlussendlich aber. Wurde aber leider nie wirklich benutzt, weil der Rechner doch etwas überfordert war. Im selben Jahr habe ich auf einem alten Notebook mit Mint experimentiert, was dann auch wieder wegen diverser Treiberprobleme nicht lange anhielt…

    …und dann habe ich mir 2016 (glaube ich) einen RaspberryPi 3B+ gekauft! Ich habe Tage damit zugebracht die verschiedenen Möglichkeiten auszuprobieren. Verschiedene Distros, Dienste, Serveranwendungen wie Nextcloud usw. Habe Minecraftserver aufgesetzt und war angefixt. Danach ging alles ganz schnell: V-Server gemietet, Nextcloud aufgesetzt, Docker ausprobiert, Minecraft Java und Bedrock Server installiert.

    Aber mein Laptop lief noch mit Win10. Sehr gut für ein Gerät, dass damals (2018) schon fast acht Jahre alt war. Nach diversen Experimenten mit Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Mint und Debian bin ich bei Debian hängengeblieben und hab es seither als einziges OS auf dem Laptop benutzt.

    Ende 2020 dann ein neues ThinkPad E15 angeschafft und wieder eine neue Distro gesucht, weil das Gerät für Debian Stable zu modern war. Nach weiteren Experimenten bin ich jetzt bei MXLinux und erfreue mich daran, dass ich (theoretisch) die (nahezu) totale Kontrolle über den Rechner habe. Nebenbei teste ich in Virtualbox immer mal wieder andere Distributionen mit anderen Paketmanagern und Oberflächen und liebäugel auch ständig damit vielleicht noch mal zu wechseln.

    In der ganzen Zeit bin ich auch diversen Power-Usern begegnet und habe unter anderem mit harten Worten einiges gelernt. Ein Bekannter saß hinter mir, während ich mich mit „cd“ und „dir“ durch meine Verzeichnisse hangelte und schimpfte dann, dass er mir ja nicht zusehen könne, wie ich nicht „ls“ benutze und die Pfade immer ausschreibe, statt Tab zu benutzen. Diese Hinweise haben mich dann um ca. 100% in meiner Navigation beschleunigt.

    Die Community ist manchmal zwar teilweise etwas versnobt, Bluetooth ist ein einziger Clusterfuck und Wine/PlayOnLinux u.ä. habe ich bis heute nicht zum Laufen gebracht, aber generell bin ich froh, den Schritt endlich mal konsequent gegangen zu sein.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Gerrit

    Photo by Kym Ellis on Unsplash

    Linux hatte schon länger mein Interesse geweckt. Warum weiß ich gar nicht mehr. Langeweile? Spieltrieb? Die Möglichkeit, Grenzen der eigenen technischen Fähigkeiten auszuloten? Auf dem Familien-PC wagte ich es dennoch nicht. Zu viel Respekt vor der Aufgabe und den Spielständen meines Vaters in Freecell. Zum Abitur bekam ich 2007 ein Notebook geschenkt. Ein Samsung R70. Leider mit Windows Vista, aber für Linux sehr dankbar, wie ich bald rausfinden sollte.

    Direkt danach probierte ich es mit Linux. Die Zeiten von Disketten waren da schon vorbei und man brannte Startmedien auf CD-ROM. Und wie viele CD ROMs man brannte. Für jede Version, jede Distribution und jede Live-CD mit einer Desktopumgebung eine Neue. Es begann mit openSUSE 10.2 weil meine amateurhafte Recherche damals ergab: openSUSE = Linux. Ich probierte KDE und GNOME aus und blieb bei KDE. Eine bis heute prägende Entscheidung. An den Grund erinnere ich mich leider nicht mehr. OpenSUSE machte mir das Leben schwer, denn Sax erkannte die 3D-Fähigkeiten meiner NVIDIA-Grafikkarte nicht. Und ohne den Desktop-Würfel wollte ich nicht leben. Ich war doch nur wegen der coolen Effekte zu Linux gewechselt. Gut, stimmt nicht ganz. Eine lauffähige WLAN-Karte wäre auch nett gewesen und die ging bei openSUSE 10.2 ebenso nicht. Deshalb wechselte ich zu Kubuntu 7.04.

    Das hin- und herpendeln zwischen openSUSE und Kubuntu war bei mir dann für die folgenden Jahre kennzeichnend. 2008 fing ich an zu studieren. Zum Glück in einem nicht-technischen Studiengang, bei dem niemand auf die Idee kam, sein Notebook im Hörsaal aufzuklappen. Hätte bei mir auch wenig Sinn gemacht, weil der Akku mit Linux keine 90 Minuten hielt und das Uni-WLAN mit Linux noch nicht harmonierte. Problematischer wurde es beim verpflichtenden Literaturverwaltungs-Kurs, den ich einfach durch Luftlöcher-starren überstand, weil ich das vorgeschriebene Citavi nicht installieren konnte. Dafür lernte ich im HTML/CSS-Kurs eine Menge, denn alle anderen „schrieben“ ihren Code in Adobe Dreamviewer und ich von der Hand mit Kate. Ein bisschen Leidensfähigkeit musste man 2007/2008 noch mitbringen.

    2009 oder 2010 bin ich noch mal kurz zurück zu Windows, weil Windows 7 eine der besseren Windows-Versionen war und 2016-2020 arbeitete ich viel mit macOS, aber Linux blieb in einer VM immer dabei, schon wegen einiger geliebter Programme. Heute ist Linux wieder mein Primärsystem. Natürlich mit openSUSE.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Rayson

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Rayson

    Interessanterweise weist meine Reise einige Parallelen zu der von Ferdinand auf. Doch gibt es auch einige wesentliche Unterschiede. Der wichtigste ist: Linux geriet nie in „Gefahr“, in irgendeiner Form Teil meines Jobs zu werden. Sein Einsatz war und ist immer auf den Privatbereich beschränkt. Im Beruf selbst geht es jetzt weniger um das Betriebssystem als vielmehr um die Programme, die darauf zur Verfügung stehen, und da waren und sind MS Excel und MS Access meist unverzichtbare Bestandteile. Und nein, LibreOffice Calc kann Excel in dem Umfeld, in dem ich es beruflich einsetze, nicht das Wasser reichen.

    Meine Reise begann aus reiner Neugier. Ich machte, es muss 1998 gewesen sein, auf der Festplatte meines PCs Platz für eine S.u.S.E.-Installation. Das Besondere an dieser Version war, dass eine Art Office-Suite mitgeliefert wurde. Wenn mich die Erinnerung nicht täuscht, war das Applixware, und man brauchte einen Motif-Fenstermanager dazu. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Ganze erwies sich als derart unpraktisch, dass ich es sehr schnell ignorierte. Einige Jahre später kam ich dann tatsächlich auch über Knoppix zu Kanotix, und dann zu sidux.

    Da war dann auch schon die Grundsatzentscheidung gefallen, sich privat weiter mit Linux zu befassen. Obwohl ich nach meiner C64-Zeit auch schon mit den ersten MSDOSen zu tun hatte, und obwohl ich an der Uni einen Schein gemacht hatte, der mir die Terminalnutzung am Großrechner und den Zugang zum Raum mit den IBM-PCs erlaubte, und schon von daher keine Probleme mit Kommandoumgebungen hatte und habe, ist aus meiner Sicht eine grafische Benutzeroberfläche für die meisten Tätigkeiten am Rechner viel bequemer und angenehmer. Und diese Distributionen boten alle welche an. Ich bin dann bei KDE hängen geblieben.

    Warum ich Linux nutze? Es gibt mir viel mehr Kontrolle über meinen eigenen Rechner, und zumindest damals funktionierten einige Dinge wie z.B. ein simpler Internet-Zugang direkt über Router sogar einfacher als in Windows. Ich bekomme eine riesige Auswahl an Tools zur Verfügung gestellt, die alle zentral verwaltet werden, so dass für Updates nur vergleichsweise wenig Aufwand zu treiben ist.

    Und unter reinen Sicherheitsaspekten ist das Nischendasein auf dem Desktop ein Vorteil, weil deswegen Aufwand und Ertrag der Entwicklung von Schädlingen in einem für die Bösewichte ziemlich ungünstigen Verhältnis stehen. Zumal unter den Nutzern von Linux der Prozentsatz derer, die sich der potenziellen Gefahrenquellen bewusst sind, deutlich höher sein dürfte. Will sagen: Viren und Trojaner für Linux – klar kann es die geben: Sie lohnen sich aber kaum. Hinzu kommt, dass die Scheunentore unter Windows lange sehr weit offen standen, und auch jetzt noch ist es für viele Privatnutzer bequemer (und wird ihnen leicht gemacht), als normaler Anwender permanent mit Admin-Rechten unterwegs zu sein.

    Irgendwann zerhauten mir Updates hin und wieder mein sidux. Klar, SID. Deswegen war ich gar nicht unglücklich, als es mit Ubuntu los ging. Einige Zeit erfreute ich mich an der vergleichsweise unproblematischen Nutzung, aber dann regierte wieder die Neugier. Vielleicht doch wieder auf eine aktuellere Distribution umsteigen? Meine Wahl fiel auf Koroa, wobei es sich um ein „gepimptes“ Fedora handelte. Das nutzte ich einige Zeit recht mit Enthusiasmus, aber dann ließ wohl derjenige der Koroa-Macher nach und es gab keine neuen Versionen mehr.

    Also wenn schon auf dem Trip nach Neuem, warum dann nicht auf den Arch-Zug aufspringen? Rolling Release, immer das neueste Zeugs… Ich entschied mich schließlich für die vermeintlich sichere Variante Manjaro. Der Umgang mit AUR war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber auf Dauer auch kein Problem. Dass nach einem der Updates die grafische Oberfläche nicht mehr starten wollte (egal, auf welchem Weg…), schon. Ich kehrte daraufhin reumütig zu (K)Ubuntu zurück und habe es seitdem keinen Tag bereut. Es tut einfach, was es soll, und die halbjährlichen Versionswechsel (was soll ich mit LTEs?) laufen bis jetzt auch reibungslos.

    Sollte es damit aus irgendwelchen Gründen doch mal wieder knarzen (die Community ist so schnelllebig wie Schuttleworth unberechenbar), dann würde ich wohl Manjaro wieder eine Chance geben. Oder – back to the roots – wieder SuSE probieren. Aber eins ist im Moment nicht mehr denkbar: Dass mein Rechner zu Hause mit etwas anderem als Linux läuft. Für die wirklich schweren Fälle, die zum Glück immer seltener werden, gibt es notfalls Wine und VMs. Es war eine abwechslungsreiche Reise bis hierhin. Ob das finale Ziel bereits erreicht ist, vermag ich nicht zu sagen, aber an dieser Wegmarke sieht es schon mal gut aus.

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Losx

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von Losx

    Linux, was soll dieses komische Betriebssystem?

    Ich habe oft davon gehört, aber mich nie wirklich damit auseinandergesetzt. Windows und Apple waren für mich der Standard (habe aber immer nur Windows genutzt). Dann habe ich vor ca. 3 Jahren mal ein Youtube-Video von einem Herr Stallman gehört.

    Kannte den gar nicht und hat mich einfach mal interessiert, worum es in dem Video so geht. Er berichtete von Überwachung durch Geräte (Alexa, …) und deren Gefahren. Das war eine kleine Offenbarung. Hatte mir vorher nie Gedanken über das Thema Privatsphäre gemacht und es war mir nicht bewusst, was durch Technik alles möglich ist.

    Das Thema sackte dann etwas, ich habe zwei Jahre lang erst einmal nichts wirklich geändert, wusste ja auch nicht wie oder was. Aber in den zwei Jahren habe ich mich zunehmend mehr mit dem Thema Datenschutz beschäftigt, da ich durch das Video ein Gefühl dafür gewonnen habe, wie wichtig ein souveräner und bewusster Umgang mit den eigenen Geräten ist.

    Letztes Jahr (bin jetzt 25 Jahre alt) habe ich dann den Entschluss gefasst, mein digitales Leben umzustrukturieren (Dropbox -> Nextcloud, Windows -> Linux, Photoshop -> Gimp, MS Office -> LibreOffice, …). Die Liste ist nicht erschöpfend. Es war ein langer und steiniger Weg, mit einigen Rückschlägen. Ich brauchte drei Anläufe um zu Linux zu wechseln, bin zwischendrin immer zu Windows zurückgekehrt. Ich habe gelernt, dass der Austausch von Programmen viel entscheidender sind als das eigentliche OS. Die Programme sind das, wo man bei einem Umstieg am meisten mit kämpft (andere Funktionen/GUI/Formate, …).

    Man kann nicht alles gleichzeitig ersetzen, man muss jedes Programm einzeln ersetzen und sich langsam umgewöhnen, sonst steigt die Frustrationstoleranz und die Wahrscheinlichkeit zum alten System zurückzukehren. Mein Tipp an alle die mit Systemmigration in der Verwaltung/Betrieb zu kämpfen haben: Scheibchenweise Umgewöhnung 😉

    Nachdem ich alle Programme erst einmal langsam einzeln unter Windows ersetzt habe, hat es dann beim dritten Anlauf auch mit dem OS geklappt. Der einzige Pain Point ist momentan nur noch Photoshop (da Gimp keine Adjustment Layer unterstützt), aber das Hobby “Bildbearbeitung” hat in den letzten Jahren eh abgenommen.

    Ich lerne jeden Tag immer noch etwas Neues über Linux und bin überwältigt von den ganzen Vorteilen von freier Software und der Ideologie dahinter. Ich wollte eigentlich nur ein datenschutzfreundlicheres System, wurde aber mit vielen weiteren Mehrwerten beschert. Endlich verstehe ich viel mehr wie ein PC funktioniert, das wäre bei Windows nie passiert.

    Seitdem achte ich auch bei allen anderen Geräten auf möglichst freie Software und habe eine Abneigung gegen Smart-TVs, Smartwatches und Co (die nicht frei sind, sich schwer reparieren lassen oder nicht gut konfigurierbar sind) entwickelt.

    In diesem Sinne: Happy Birthday Linux!

  • Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von ikoch

    Erfahrungsberichte: Meine Reise mit Linux von ikoch

    Erste Erfahrungen mit dem Computer habe ich ab 1985 mit meinem Atari 800XL gemacht. Habe damals ein paar einfache BASIC-Programme geschrieben, aber hauptsächlich war das Ding doch zum Spielen da. 🙂 Ab Anfang der 90er war es dann ein PC mit DR-DOS 7/Win 3.1.

    Mit Linux beschäftige ich mich (zumindest gedanklich) seit der Jahrtausendwende. Irgendwann hatte ich damals genug davon, unter Windows 98 immer wieder einen blauen Bildschirm angezeigt zu bekommen. Von einem damaligen Kollegen habe ich mir eine Version von SuSE-Linux besorgt. War nicht mehr die ganz aktuellste Version zu dem Zeitpunkt. Ich glaube es war die Version 7. Gab es damals mit einem riesigen Handbuch. Das hat schon irgendwie Eindruck gemacht.

    Da aufgrund der kleinen Festplatten nicht an ein Dualboot zu denken war, habe ich mir SuSE-Linux mit KDE-Arbeitsumgebung auf eine alte Festplatte installiert und diese als externe Festplatte angeschlossen. Ja, Live-CDs gab es damals auch noch nicht. Weil das für die täglichen Arbeiten aber zu umständlich war, blieb es bei einigen Versuchen mit Linux.

    Mit Windows XP wurden dann die blauen Bildschirme sehr selten und ich habe meine Experimente mit SuSE Linux erstmal eingestellt. Versuche mit Mandrake-Linux waren nur eine ganz kurze Episode, weil die Version auf der CD, die ich davon hatte, an meinem Laptop den Bildschirm nicht richtig unterstützt hat. Wieder interessant wurde Linux als ich gegen 2009 damit anfing Online-Banking zu machen. Ich wollte dieses nicht von dem Rechner aus machen, an dem ich täglich arbeite. Das sollte von einer sauberen Umgebung aus erfolgen, die ich nur hierzu nutze.

    Da die Internetverbindung es inzwischen hergab, dass man sich CD- oder DVD-Abbilder herunterladen konnte, habe ich mir Ubuntu in einigen Desktop-Geschmacksrichtungen angeschaut. Damals vor allem Unity (oder
    Gnome), KDE Plasma und XFCE. Hatte mich dann erst mal für eine Version namens »Netbook Remix« entschieden. Als es die irgendwann nicht mehr gab, bin ich zu Xubuntu gewechselt.

    Hierfür einen eigenen Rechner zu kaufen war (mir) aber zu teuer, also habe ich meinen Rechner zum Banking immer mit einer Xubuntu-Live-CD gestartet. Damit war auch sichergestellt, dass das System sauber war.
    Das war mein zweiter Anlauf mit Linux.

    Als ich mir dann 2012 einen neuen Rechner kaufte, war die Festplatte groß genug für ein Dualboot. Die große Partition war Windows 7 und die kleine für Xubuntu. Wobei ich Xubuntu nur für Online-Banking etc. verwendet
    habe. 2019 zeichnete sich ab, dass Windows 7 nicht mehr lange unterstützt werden würde. Was also tun? Ich entschied mich ganz auf Linux zu wechseln. Die XFCE-Arbeitsumgebung von Xubuntu war zwar sehr
    OK, wenn man sie nur ca. 2 Mal im Monat verwendet. Für den täglich Einsatz ist sie mir dann aber doch etwas zu spartanisch. Nach kurzem Probieren habe ich mich dann (wieder) für KDE Plasma entschieden und
    zusätzlich eine Partition mit Kubuntu eingerichtet. Große Festplatten haben ihren Vorteil 🙂

    Seitdem verwende ich fast ausschließlich Linux. Auch nachdem mein Rechner im Februar 2020 nach ca. 8 Jahren den Geist aufgab und der neue Rechner Windows 10 hatte, brauchte ich nicht lange nachzudenken. Windows 10 starte ich alle 2 bis 3 Monate einmal um neue Updates zu installieren, ansonsten mache ich damit nichts.

    Auch wenn ich mich seit längerem mit dem Thema Linux beschäftige, würde ich mich eher als lernender Anfänger bezeichnen. Ich bin also Linux-Beobachter seit 20 Jahren und nutze seit 2 Jahren ausschließlich Linux. Meine aktuelle Distribution ist Kubuntu 20.04. Seit Neuestem schreibe ich auch über Linux – sowohl in einigen Foren als auch auf meiner eigenen Webseite.