Kategorie: Artikel

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Hanno

    Mein (langer) Weg zu Linux
    Er begann in der Mitte der Neunziger mit S.U.S.E. 4.3, aber obwohl ich die „Professionell“ Version geordert hatte, hab ich SuSe nie als Server-OS eingesetzt und nie auch nur ein ‚Hallo Welt‘ damit „entwickelt“.
    Es lief eigentlich ganz ordentlich auf einem alten Laptop mit 66 Mhz und 4 MB RAM und nach langem Herumprobieren bekam ich sogar einen Druckertreiber für meinen HP-Tintenstrahler zusammengestoppelt, aber wirklich gearbeitet habe ich nie damit. Linux blieb leider ein Randphänomen für mich, weil ich mich im Job mit DOS, NOVELL (Netware) und Windows beschäftigen durfte bzw. musste (MicroStation mit OSF/Motiv auf PowerPC unter Windows NT4, ich habs geliebt!). Zu dieser Zeit war ich „unser Computerfreak für alle Fälle“ in einem Architektenbüro und hatte weder Zeit noch Muße, mich groß mit anderen Betriebssystemen zu beschäftigen.
    Aber immerhin hatte ich mal reingeschmeckt und besaß damit „Partywissen“.
    Irgendwann in den frühen 2000er Jahren, ich war mittlerweile Kleinselbstständiger/IT, hab ich dann auf einem Netbook (Hercules eCafe, 1,6 GHz, 2GB RAM, 120 GB HDD) neben XP ein Lubuntu installiert und hatte damit ein für meine Zwecke ausreichend flottes,kleines Mobilsystem für die tägliche Arbeit bei den Kunden.
    Auf einem älteren PC hab ich zu diesem Zeitpunkt auch mit den verschiedensten Linux-Distributionen herumgespielt, bin für meine tägliche Arbeit aber immer noch bei Windows geblieben.
    Ich musste mich ja täglich mit den Problemen der Windows-User im privaten und auch geschäftlichen Umfeld befassen und hatte weiterhin weder die Zeit noch die Energie, mich intensiv mit Linux zu befassen.
    Als ich 2017 dann endlich in den wohlverdienten Ruhestand gehen konnte, waren diese Einschränkungen nicht mehr vorhanden und ich begann damit, mich intensiver mit Linux zu beschäftigen.
    Die Desktop-Umgebung und GUI war kein Kriterium für mich. Ich hatte DOS und NOVELL ertragen und Windows seit V 2.x überlebt, also konnte das Look and Feel eines Betriebssystems mich nicht schocken. Außerdem musste ich kein ultrastabiles System haben, ich war ja frei und konnte nach Herzenslust herumprobieren.
    An Ubuntu/Lubuntu/Xubuntu/Kubuntu hat mich die sehr gute deutschsprachige Community beeindruckt, keine Frage blieb lange unbeantwortet. SuSe war mir bekannt, hat mich aber nicht mehr so getriggert, ich hab diverse Distributionen ausprobiert und nebenbei auf meinem „Arbeitsrechner“ immer W10 laufen gehabt.
    Irgendwann bin ich dann auf Fedora gestoßen. Ich kann nicht mal sagen, was mich an Fedora so angezogen hat. Vielleicht die Beschreibung in einer Linux Zeitschrift, dass Fedora immer die aktuellsten Kernel und Programme anbieten würde.
    Also hab ich mir nen kleinen Acer 10 Liter Rechner (meinen W10 Rechner wollte ich nicht anrühren) zugelegt, i5/7.Gen, Prozessorgrafik (zocke nicht), 16 GB RAM, 2 SSDs und die Spielerei konnte beginnen.
    Meine erste Version war Anfang 2017 Fedora 25 und seitdem bin ich bei Fedora/GNOME geblieben. Peu a peu habe ich mich reingefuxt und mache mittlerweile alles mit Fedora. Die Distribution hat mich noch nie im Stich gelassen. Abstürze kenn ich (noch) nicht und selbst das vielgescholtene GNOME hab ich mit ein paar Extensions zu meiner vollsten Zufriedenheit an meine Bedürfnisse anpassen können.
    Den W10 Rechner (mit einem i5 der zweiten Generation) nutze ich heute immer noch als Datengrab für meine Photos. Er hat 3 Datenplatten drin und da ich immer alles auf alle 3 Platten, einen alten HP ProLiant (Gen.5 mit XEON X3210 und 4!GB RAM) und ein 2Bay QNAP NAS kopiere, fühle ich mich relativ sicher vor Datenverlusten.
    Ja, ich hab mich im Ruhestand noch nicht von meinen alten Werkzeugen trennen können.
    Fedora läuft auch auf 2 alten Notebooks (Sony VAIO mit i3, 2. Gen. und DELL Latitude i5 3.Gen).
    Daneben rennen hier 3 Raspberrys. Ein Raspi 3B mit Raspbian als PiHole, ein 4B unter Lubuntu 21.04 derzeit als Rechnenknecht für Boinc und ein Pi 400 derzeit unter Ubuntu/GNOME 21.04 fürs Rumprobieren.
    Und wenn ich das NAS, unsere Smartphones und Tablets mit Android und mein Chromebook hinzuzähle, läuft derzeit auf 13 von 15 aktiven Devices (völlig normal für einen 2 Personen Haushalt, oder?) irgend ein Linux oder Linuxoid.
    Von einem geliebten Windows-Tool konnte ich mich übrigens nicht trennen! IrfanView läuft via Wine auf meinen (derzeit 3) Fedora-Rechnern äußerst geschmeidig. Ich hab einfach keinen für mich adäquaten Ersatz in der Linux Welt gefunden.
    Meinen nicht mehr unterstützten, 11 Jahre alten Canon Pixma iP4800 habe ich dank „Turbo-Print“ (bester Druckertreiber der Welt) auch ins neue Jahrzehnt und nach Linux hinüberretten können.
    Ach ja, meine erste Aktion, wenn ich mich an eine meiner Fedora-Kisten setze, ist ein gepflegtes „doas dnf update“ im Terminal. Weil ich keine neue Version von Kernel und Anwendungen verpassen möchte. (:

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Andreas

    Im Jahr 2000 hatte ich einen 10-tägigen Krankenhausaufenthalt wegen eines verlorenen Gleichgewichtssinns. Natürlich genau in der Woche, in der ich Geburtstag hatte. Zu diesem Geburtstag hatte ich mir SuSE Linux 7.0 gewünscht, welches mir meine Frau dann liebenswerterweise ans Krankenbett brachte. Das Handbuch war ja echt eine Wucht, dick und ordentlich viel Information. Ein kostenloses Betriebssystem mit hoher Leistung und vielen Möglichkeiten zu bekommen, das war für mich der Grund Linux zu testen. Damals hatte ich seit einiger Zeit ISDN und mit der Teles-Karte konnte ich schon schön (unter Windows 98) ins Internet. Als ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, machte ich mich sofort an die Installation des neuen SuSE Linux. Klappte recht gut, die ISDN-Geschichte benötigte etwas Aufwand, aber nach ein paar Tagen war ich genauso gut online, wie unter Windows. Windows wurde von mir aber doch noch 3-4 Jahre lang öfter benutzt, da ich zu der Zeit mit Delphi 2/3 programmiert hatte. 2004 erschien Ubuntu zum ersten Mal. Mittlerweile DSL-Kunde, war ich sofort begeistert, einfache Installation, für jede Anwendung nur ein Programm, schnelle Arbeitsweise. Weiter hatte ich mit dem Zocken von World of Warcraft angefangen, welches in der WINE-Umgebung sofort sehr gut funktionierte. Mit dem Aufkommen von Virtualisier-Programmen kam dann auch Windows wieder zurück auf meinen Linux-PC.

    Spätestens ab 2004 lief beim Start nur noch Linux auf meinem PC. Als dann 2007 die ersten Alu-iMacs rauskamen und ich mich derzeit sehr über die dauernden „Basteleien“ an den PCs mokiert hatte, kaufte ich mir einen iMac mit 24 Zoll-Bildschirm. Meine Linux-Erfahrungen kamen mir sehr zu Gute, denn der Unterbau ist mehr als ähnlich. Durch die auch hier verfügbaren Virtualisierer hatte ich immer ein Windows und ein Linux parat. Bis heute habe ich immer mindestens ein Ubuntu-Linux und ein aktuelles Windows (als Testumgebung) auf meinem iMac laufen. Im Augenblick sind es dazu noch ein Fedora-, ein BunsenLabs-, ein Deepin-Linux und ein Haiku (BeOS), letzteres rein zum Rumspielen. Heute nutze ich Linux um „dranzubleiben“, zum Programmieren und für virtuelle Umgebungen und damit auch zum Spielen der ganzen Retro-Games.

    Linux ist ja auch sehr verbunden mit dem Raspberry Pi. Hier bin ich seit der Version 1 dabei. Mittlerweile habe ich hier fünf Pi’s aus allen Generationen und zwei Pi-400 im Einsatz. Der eine 400er ist quasi die Steuerung für meine 3D-Drucker, der andere mein Experimentier-Pi, für Retro-Computing und Desktop. Wie dort auf den kleinen Dingern die Linux-Betriebssysteme laufen, ist schön anzusehen, vor allem, wenn man wie ich aus der Computer-Eisenzeit stammt, welche für mich 1983 mit dem VC-20 begann…

  • Zocken auf Linux Stand 2021 – Teil 2

    Photo by Florian Olivo on Unsplash

    Wine / PlayOnLinux

    Ohne das bekannte Wine Projekt und seine Windows-kompatible Laufzeitumgebung gäbe es praktisch keine Unterstützung für Windows Spiele auf Linux, da auch Steam Play darauf aufsetzt (siehe oben). Man kann auch ganz ohne Steam oder Lutris nur auf Wine nutzen um Windows Spiele wie auch andere Applikationen mit Linux zu nutzen. Auf Wine basiert auch PlayOnLinux, dessen Funktionen auf der Projektseite wie folgt beschrieben werden:

    • Man muss keine Windows Lizenz besitzen um PlayOnLinux zu nutzen.
    • PlayOnLinux basiert auf Wine und profitiert von all seinen Funktionen, wobei es dessen Komplexität vom Benutzer fernhält.
    • PlayOnLinux ist eine freie Software.
    • PlayOnLinux nutzt Bash und Python

    Folgende Fehler sind laut Projekt bei PlayOnLinux bekannt:

    • Gelegentliches Performance Verluste (Bilder können weniger geschmeidig und Grafiken weniger detailliert sein)
    • Nicht alle Spiele werden unterstützt. Für solche Fälle gibt es eine manuelle Installation.

    Wine-Tricks

    Mit dieser kleinen Erweiterung für Wine kann man zusätzlich, notwendige Bibliotheken und Dateien, die öfters unter Windows benötigt werden für den Einsatz einer speziellen Applikationen zuschneiden (prefixes) und weitere Einstellungen verändern. Um nicht bei jedem Start einer Applikation DLLs, Registry usw. optimieren zu können kann man wineprefixe erstellen mit denen das einfach abgerufen werden kann auch hierbei kann Winetricks unterstützen.

    Lutris

    Ähnlich wie der Steam Client bietet sich Lutris als Single Point of Entry für alle installierten Spiele auf einem Linux Computer an. Dabei lassen sich auch Spiele andere Plattformen wie Steam, GOG oder Humble Bundle einbinden. Windows Spiele über Runner genannte Skripte der Lutris Community und Wine installieren und mit Lutris verknüpfen.

    Minigalaxy (GOG)

    Bei Minigalaxy handelt es sich um einen funktionsreduzierten nativen Client für GOG. Allerdings steht ein vollwertiger offizieller Client schon länger auf der Wunschliste der GOG Community und es könnte sein, dass es mit Galaxy 2.0 endlich war werden könnte. Es gibt Repositories für viele Distributionen und auch als Flatpack Linux Spiele gibt es dort schon einige: Liste der Linux Spiele bei gog.com

    Für Distributionen mit Snap Unterstützung gibt es auch ein inoffizielles Snap Packet des GOG Windows Clients (Galaxy), auf Basis von Wine.

    Humble Bundle

    Über die Alternative Plattform werden auch Linux Spiele vertrieben, in der Regel DRM frei. Dafür erhalten die Käufer Schlüssel für andere Plattformen wie Steam oder GOG.

    Uplay (Ubisoft Connect)

    Den Client von Ubisoft gibt es nur für Windows, die Wine Community schafft es aber mittlerweile ihn unter Linux zu betreiben. Weitere Infos zum Status unter https://appdb.winehq.org/

    Origin

    Gibt es nicht für Linux aber es gibt einen Trick den ich selbst nicht ausprobiert habe. Man kann wohl den Windows Client als Steam fremdes Spiel mit Steam verknüpfen und mit Proton unter Linux betreiben. Eine Anleitung dazu habe ich hier gefunden.

    itch.io

    Diese Webseite kann man als Gegenentwurf zu Uplay oder Origin bezeichnen, denn hier können die Entwickler selbst wählen, was sie für Ihr Spiel haben möchten auch, „zahl was Du möchtest“ ist möglich, Wählt man auf der itch.io Linux als Plattform, erhält man über 46000 Treffer.

    Spiele

    1. Native Linux Spiele / Spiele mit offizieller Linux Unterstützung
    2. Windows Spiele auf Linux ( mit Wine oder anderen Kompatibilitäts-Lösungen)
    3. Cloud-Gaming
    4. Browser Spiele
    5. Terminal Spiele
    1. Native Spiele

    Dass Native Spiele immer „out of the box“ funktionieren ist keineswegs sichergestellt. Nicht, dass das auf Windows immer der Fall war aber bei einem für sehr viel Geld über Steam gekauften Civilisation VI konnte ich nicht auf jedem Rechner sofort loslegen. Der Rechner mit Nvidia Grafik und geschlossenem Treiber wollte das Spiel nur mit zusätzlicher Startoption ausführen, damit läuft es aber sehr gut, Auf dem AMD Rechner lief es ohne diesen Handgriff. Die 3 Teile der Metro Serie beispielsweise laufen alle über Steam auf meinem System ohne Probleme. Wie unter Windows auch, ist die Hardware oft der limitierende Faktor. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass dies unter Linux deutlich früher der Fall ist.

    2. Windows Spiele

    Siehe vorhergehende Kapitel und Teil 1 dieser Artikelserie.

    3. Cloud-Gaming

    Parsec mit Paperspace

    Den Parsec Client gibt es für Linux, offiziell wird nur Ubuntu 18.04 LTS unterstützt. Auf der Parsec Supportseite ist eine Liste der Abhängigkeiten und ein Verweis auf Alien zur Konvertierung der .deb Pakete für .rpm basierende Distributionen zu finden. Da es sich hier nicht um einen Komplettservice wie z.B. bei Shadow handelt benötigt man dazu auch die passende Maschine bei Paperspace beziehen . Die Preise richten sich dabei nach Sizing und Nutzungsdauer. Preislich dürfte diese Kombination für niemanden interessant sein, man nutzt damit jedoch quasi seine eigene Cloud Gaming Plattform, die Einrichtung soll gar nicht so schwer sein.

    Shadow

    Die Suche nach neuen Geldgebern, nach der Insolvenz der Muttergesellschaft Blade im März, scheint erfolgreich gewesen zu sein, denn der Service wird weiter angeboten. Für Shadow gibt es einen Linux Client, der derzeit offiziell für Ubuntu 18.04 und 19.10 freigegeben ist aber auch mit neueren Versionen und anderen Debian basierenden Distributionen funktioniert. Der Dienstanbieter Blade bemüht sich auch um Linux Anwender und beantwortet nicht nur Fragen zu Ubuntu. Auf der Website gibt einige Hinweise für bekannte Probleme.

    Nvidia GeForce Now

    Laut Nividia Forum funktioniert die Plattform mit Google Chrome grundsätzlich auch auf Linux, bringt jedoch Einschränkungen mit sich und ist daher nicht die erste Wahl für Linux Anwender und Anwender, welche Google Chrome nicht auf ihren Geräten nutzen möchten. Ob dieser Dienst auch mit anderen Browsern funktionieren, die auf der gleichen Engine basieren, konnte ich nicht ermitteln.

    Google Stadia

    Wie auch bei Nividia funktioniert der Service seitens des Anbieters über den Google Chrome Browser. Ist in die Hardware Beschleunigung in den Einstellungen des Browsers aktiviert, werden die rechenintensiveren Prozesse von der GPU abgewickelt und erlauben wohl auch 4K, 60FPS und 5.1 Sound.

    4. Browser Spiele

    Browserspiele sind quasi die kleinen Brüder der Cloud Gaming Plattformen und vor allem mit Android Geräten seit längem auf Smartphones und Tablets erfolgreich. Bis auf einen aktuellen Browser der idealerweise Hardware-Beschleunigung unterstützt gibt es nach dem Ende von Adobe Flash keine Voraussetzung für den Spielspaß auf Linux Systemen.

    5. Terminal Spiele

    Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um die älteste Kategorie für das Computer unterstütze Spielen. Diese dürfte Ihre ganze eigene Klientel haben, die den Spielspaß ganz weit weg von opulenter Grafik findet. Repräsentativ sei hier NetHack genannt, das 1987 erschienene Spiel ist unter der Nethack General Public Licence einer Variante der GPL veröffentlicht und steht im Ruf eines der schwierigsten Spiele zu sein, die jemals entwickelt wurden.

    2015 wurde die letzte Aktualisierung veröffentlicht, es gibt eine deutschsprachige Version, die auf unixoiden Systemen lauffähig ist.

    Konsolen

    Steam Deck

    Valve verkauft ab Dezember eine Handheld-Konsole namens Steam Deck, die auf SteamOS 3.0 aufsetzt. Die neue Version des Betriebssystems von Valve setzt auf Arch statt Debian und kommt mit KDE Plasma 5 als Desktopumgebung. Für das Gerät, das auch Cloud-Gaming ermöglichen soll, wird versprochen, dass bis zum Start alle für Windows verfügbaren Spiele (via Proton) spielbar sein werden. Ob nativ durch Linux unterstütze Spiele dann nicht über diesen Umweg darauf laufen konnte ich nicht recherchieren.

    ATARI VCS

    Nachdem ich 2017 das erste Mal davon gehört habe, klappte es wohl 2018 mit der Finanzierung über Crowdfunding. Die Auslieferung wurde mehrfach verschoben, dieses Jahr solle es zu den ersten Auslieferungen kommen. Es soll wohl einen eigenen Streaming Dienst des Herstellers geben aber auch andere Dienst wie Google Stadia unterstützt werden. Auch wenn die Hardware mit PS5 und Xbox X schon zum Marktstart nicht mehr mithalten kann, so ist sie auch aber nicht nur eine Retro-Konsole. Der klassische Atari Joystick und der Atari Mode decken den Retro Anspruch der Konsole ab, 4K Auflösung und Streaming von AAA Titeln wie Cyberpunk 2077 sind aus meiner Sicht doch sehr zeitgemäß. Im PC-Modus unterstützt die ATARI Konsole, welche selbst auf dem auf Debian basierenden Atari Custom Linux OS betrieben wird, Windows, Ubuntu und ChromeOS. Die Streaming Apps im Konsolen Modus sind lediglich WebApps, die in Google Chrome laufen, sind also nicht erste Wahl für dieses Anwendungszenario. Leider kann man das Gerät derzeit nur in den USA regulär bestellen, sollte sich das zeitnah ändern, werde ich es mir eventuell bestellen und hier darüber berichten.

    Vorläufiges Fazit

    Trotz aller Fortschritte ist Linux noch weit davon entfernt, zur ersten Wahl für PC Gamer zu werden. Selten gibt es attraktive neu Titel, die auf Linux genauso gut oder gar besser als mit Windows laufen. Teurere Titel direkt für Linux zu erwerben ist z.T. auch noch ein Risiko, da man nie sicher sein kann, ob und wir das Spiel auf dem eigenen PC funktioniert. Für Linux Enthusiasten gilt aber mittlerweile, dass man häufig erstaunlich wenige Abstriche machen muss, um mit Linux Spaß beim Spielen zu haben. Der Anspruch von Valve und dem Proton Projekt, möglichst alle Windows Spiel lauffähig zu bekommen und die aufkommenden Cloud Gaming Alternativen machen es jedoch wahrscheinlich, dass Linux Betriebssysteme in nächster Zeit zumindest eine gleichwertige Alternative zu Windows werden.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Jan

    Photo by Danielle Barnes on Unsplash

    Angefangen habe ich 1988 mit einem Sinclair ZX Spectrum und 48Kb (!) Ram
    … 1989 mit einem ersten PC (XT) mit DOS.


    Mit einem Kollegen hatte ich da mal ein echtes Unix ausprobiert (von der Uni mitgebracht – 35 Disketten). Dies war aber seinerzeit nicht für den gewöhnlichen User gebrauchbar. Nach Windows 3 stieg ich auf OS2 um
    (jaja, langs ist’s her) und war damit immer sehr zufrieden… bis IBM es eingestampft hatte. Da ich aus Prinzip nicht die großen Haie unterstützen wollte versuchte ich mich ~ 2002 (recht erfolglos) an einem ersten SuSE. Da ich aber mittlerweile selbständig war mit einem kleinen Computerladen und etwas für mein Office benötigte, bin ich dann notgedrungen zu Windows XP gewechselt. Microsoft mit seiner Macht und Arroganz war mir aber stets ein Dorn im Auge. Und jedes Jahr Geld für neue Versionen zu zahlen, gefiel mir ebenso nicht. Natürlich gab es auch zu dieser Zeit viele Möglichkeiten, die Software aus illegalen Quellen zu beschaffen, vielleicht nicht so
    trivial wie heute, aber möglich war es (ich sage nur: CD Handel…)


    Mit der ersten Ubuntu Version ab 2004 ging die Reise dann aber richtig los. Meine für Windows selbst geschriebene Visual Basic Auftragsbearbeitung habe ich mit viel Handarbeit unter Ubuntu und Wine zum Laufen gebracht – die einzige für mich damals essenzielle Anwendung. Alles andere war sowieso schon vorhanden – so wie heute auch. Vielleicht mit weniger Auswahl, aber es gab für alles eine „Linux“ Lösung.

    Ich hatte mir sogar ein System gebaut, welches mir von meiner damaligen ISDN Telefonanlage per Pipe ein Popup auf meinem Desktop öffnete mit der Nummer des Anrufes inkl. Infos aus der Auftragsdatenbank wie Name,
    Adresse, offene Posten ;-)… Als das Kunden von mir sahen, fing das (Linux-) Geschäft richtig an zu blühen.
    Ich verkaufte meinen Service, die Software war kostenlos – ein Novum seinerzeit für die allermeisten Handwerker und Gewerbetreibenden – und so einige hielten das für Blödsinn – „kostet nichts, taugt nichts“ war die Devise.

    Kundenfragen seinerzeit: „… was, wir können auf unserem Fileserver auch Web Seiten ablegen und jeder in unserem Unternehmen kann dieses sehen…?“ oder „… wir können uns hausinterne Mails senden…?“ oder
    „…brauchen wir dazu nicht einen Exchange Server und teure Serverhardware…?“ Das hat echt Spaß gemacht.

    Ich bin bei Linux geblieben, habe zu Debian gewechselt und bin seit vielen Jahren als glücklicher Linux Systemadministrator eines großen Unternehmens beschäftigt. Zu Hause laufen 3 Server. Meine 3 Kinder haben
    jeweils Debian Notebooks, sogar meine Frau im Blumenladen nutzt Debian und ein selbst geschriebenes PHP Kassenprogramm. In einem Ferienhaus im Ausland läuft ein Raspi4 welcher mit 2 Webcams jeden Tag schöne Bilder sendet. Ich liebe Linux. Es ist mir wirklich ans Herz gewachsen, auch wenn ich manchmal darüber fluche, so wie heute, als ein Shell script nicht funktionierte, weil ein Kollege #!/bin/sh statt #!/bin/bash in die
    erste Zeile schrieb 🙂 – Auf die nächten 30 Jahre!

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Tim Ungruhe

    Photo by Sergio Martínez on Unsplash

    Meine Reise mit Linux

    Die ersten Berührung mit Linux war damals 2000 bei einem Freund mit Open Suse. Ich war sofort von der Benutzer Oberfläche begeistert. Gesagt getan. Ich hab mir die CDs mitgeben lassen und hab mein Windows XP runtergeschmissen.

    Linux als Abenteuer an sich machte schon richtig Spaß. Doch da das ganze nicht wirklich Spiele tauglich war, erstmal wieder zu Windows zurück. Nun, der Sprössling namens Linux war geplanzt und wuchs heran. Die Möglichkeit, Linux auf der PS3 zu installieren fand ich so spannend, dass ich es direkt ausprobieren musste.
    Ich hatte dann noch „nach Anleitung“ erfolgreich den Kernel kompiliert. Einfach nur zum testen, was so möglich war. Einfach genial.

    Dann 2009 ist mir eine Linux Zeitschrift mit Ubuntu auf dem Cover ins Auge gesprungen, und die Neugirde zu Linux auf dem Desktop erwachte wieder. Ich hatte mich mehrere Tage eingelesen und mich intensiv mit fstab, den Dateisystemen und dem Terminal beschäftigt. Da habe ich auch einige Open Source Programme wie gimp, OpenOffice/später LibreOffice kennen und lieben gelernt. Seitdem versuchte ich zu Open Source Software zu greifen, wo es nur geht. Dieses Mal hielt die Neugierde sogar bis zu einem Monat heran, bevor ich wieder zum Gaming tauglicheren Windows wechselte.

    Als der Pi raus kam, wusste ich direkt dass das ne geniale Linux Bastel-Kiste ist. Ich habe ihn lange als XBMC/KODI Box betrieben. Später dann mit einer externen Festplatte als Heim Dateiserver. Mittlerweile habe ich mehrere SBCs im Einsatz.

    Mit Aufkommen der Steam Boxen und Steam OS dachte ich, jetzt wirds was mit Gaming und Linux.
    War wohl nichts. „Etwas performanteres muss her“, dachte ich. Also hab ich mich mit dem heiligen Gral „Arch Linux“ beschäftigt. Performant war es auch, aber Gaming so wie ich mir das vorgestellt habe immer noch nicht.
    Das habe ich dann aber erst mal 4 Monate lang genutzt, bevor ich wegen anderen Spielen wieder zurück zu Windows bin.

    Seit dem hab ich mir immer wieder mal in einer Virtual Machine angeschaut was die Linux Welt (hauptsächlich Ubuntu) so neues brachte. Ach ja, im Smartphone Bereich hatte ich das BQ Aquaris 4.5 mit Ubuntu Touch für ca. 2 Jahre lang genutzt. Seit März hab ich auf meinem Rechner ein bisschen Distro hopping betrieben und bin von Pop!_OS, Ubuntu, Debian, Manjaro und schließlich wieder zu Arch Linux.

    Es war eine lange Reise, und sie war auch nicht immer einfach. Doch ich muss sagen dass ich mittlerweile sehr zufrieden mit Linux bin.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Localhorstl

    Photo by Nick Karvounis on Unsplash

    „Meine Reise mit Linux“ – das ist nicht so einfach zu schildern wie es im ersten Moment klingen mag. Der erste Familien PC, i386 mit Windows 3.1 zog mich magisch an – klar, dass die Lebensdauer einer Windows Installation recht kurz war, und ich sah somit meist nur einen schwarzen Schirm mit blinkendem Cursor – egal für 2 Affen („Gorillas“ von 1991) welche sich in Worms Manier mit Bananen bewarfen, reichte es immer.


    Meine IT Laufbahn startet 1999 direkt als Lehre – gerade rechtzeitig zum großen Zittern vor dem Millennium, mein damaliges Umfeld bestand zum überwiegenden Teil aus Windows NT 4.0 Server, NT 4.0 Clients und Novell Netware 5 bzw. 6 als Groupware. Durch Novell kam ich zum erst einmal richtig mit einer Shell in Berührung – die anfängliche Verachtung flachte rasch ab – vor allem als ich parallel zum ersten Mal den direkten Vergleich zwischen Novell/Groupwise und Exchange/Outlook hatte – für damalige Verhältnisse (2002/2003) unglaublich wie weit Novell Microsoft voraus war.

    Wie auch immer, die Ära von Novell ging zu Ende, also musste ich weiter in Richtung Microsoft, nicht dass ich mich dafür entschieden hatte, aber es war das, was im KMU-Bereich gefragt war. Die Jahre vergingen, man wird reifer und durch einen neuen Arbeitgeber welcher offener war, wurde es mir möglich auch andere Schienen einzusetzen bzw. sich auch entsprechend fortzubilden und einzuarbeiten.


    Von da an ging es Schlag auf Schlag, Web-Server, Mail-Server, DB-Server bzw. File-Server meist unter CentOS, Debian bzw. später auch SLES wurden aufgesetzt und betreut – auch der Arbeitgeber erkannte, dass man durch den Support von freier Software leben kann – läuft seit nunmehr 15 Jahren gut.


    Auf dem Desktop bin ich nach einigem Hin und Her bei OpenSuSE Tumbleweed mit Gnome hängen geblieben, Evolution, Remmina und die Bash sind meine wichtigsten Programme, reine Windows Programme, welche ich benötige, hole ich mir per Remote-App aus einer RDS-Farm.


    Linux ist ein unabdingbarer Begleiter geworden, ich arbeite in der Microsoft-Welt wie auch in der Open-Source Welt und finde es wichtig immer einen Plan B oder besser eine Alternative zu haben – genau das findet man in Linux, Microsoft passt sich nicht an, auch wenn es gerne so verkauft wird, ich denke die Frickelzeiten sind lange vorbei, die Qualität ist sehr hoch und das Arbeiten mach umso mehr Spaß.


    Der Mehrwert von Open Source wird schnell klar, ein Blick auf z.B. die Attacken auf Exchange-Server führt einem das sehr deutlich vor Augen. Auch wenn der Kampf mit Linux auf dem Desktop vermutlich nie an Fahrt aufnimmt, bin ich froh ein digitales Leben im offenen Universum führen zu können, eine zu hohe Verbreitung auf dem Desktop wäre dem zu Folge vermutlich nicht ganz so erstrebenswert, da sich dann sofort die Tech-Riesen darauf stürzen würden. Aber mal sehen, was die nächsten 30 Jahre bringen – ich freu mich drauf.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Frank

    Photo by Harry Cunningham on Unsplash

    Von WAMP zu LAMP

    Ich bin generell ein Freund davon, neue Hardware erst dann zu kaufen,wenn wenn das Upgrade einzelner Komponenten bzgl. Gesamtperformance nicht mehr lohnt. Daher hat mein Win-98SE-Rechner auch plötzlich die komplette Win-XP-Ära überlebt, als sich dieser nach einem Umzug plötzlich nicht mehr starten ließ. Zu diesem
    Zeitpunkt war die Kiste hardwaremäßig tatsächlich hoffnungslos veraltet und ich erfreute mich an dem riesigen Hardwarezuwachs in der 600-EUR-Budget-Klasse.

    Der neue Rechner hatte dann das seinerzeit sehr frische Windows Vista aufgespielt (mit eben noch allen Kinderkrankheiten), sodass trotz ernsthafter Versuche sich mit diesem Ding zu arrangieren nur die verzweifelte Flucht nach vorne blieb: Nach Windows 98SE zurück oder der Lizenzkauf für das in Abkündigung befindliche XP kam aus Prinzip nicht in Frage, Windows 7 war hingegen aber noch gar nicht geboren, sodass automatisch Linux als potenzielle (nahezu alleinige) Alternative in den Vordergrund rückte.

    Implementierungstechnisch war das von Anfang an bewusst auf „alternativlos“ ausgelegt, d.h. wirklich darnieder mit Vista (ein befreiendes Gefühl) und komplett Linux drüber. Ich erweiterte die Festplattenpartitionen später trotzdem auf Dual-Boot —mit zwei verschiedenen Linuxen (!)—, aber nur aus dem Grund, um immer ein funktionierendes System zu haben, falls man sich das andere gerade zerschossen hatte (was leider ab und an tatsächlich vorkam, aber zumeist auf Anwenderfehler meinerseits zurückzuführen). Fortan wechselten sich hauptsächlich OpenSUSE und Debian Stable in diesem Dual-Boot als Hauptdistributionen ab.

    Zu der Zeit dieses Umstiegs betrieb ich gerade die Homepage für unseren Schachverein. Unter Win-98SE hatte ich hierfür das WAMP-Paket benutzt (Windows, Apache, MySQL, PHP). Ein Wechsel mit Blick auf diese Serverkomponenten verursachte ohnehin Appetit auf LAMP (also Linux, Apache, MySQL und PHP… der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass inzwischen das weiterhin echt freie MariaDB anstelle MySQL Verwendung findet).


    Wider Erwarten gestaltete sich der Umstieg sogar als völlig problemlos: Dies lag zum eine an der damals benutzen, sehr stabilen „SuSE Linux 9.0 Webserver Edition“, die irgendeinem PC-Heft beilag und sich eben als
    hervorragendes LAMP-System preiste sowie mit dem Yast-Tool als komplett per Oberfläche bedienbar erwies. Zum anderen hatte ich zwar bereits Erfahrung durch diverse Linux-Grundschulungen, die einem die Arbeit mit
    dem Terminal vermittelten und so die Angst vor der Kommandozeile nahmen: Das Terminal und das Kombinieren (Pipen) der einzelnen Befehle ist eine beeindruckende Sache und sicherlich einer DER Stärken von Linux (auf Server- bzw. Skript-Ebene). Mir selber war trotzdem eine grafische Oberfläche immer lieber, da mir die Befehle nicht locker genug von der Hand gingen. Damit war SUSE (später OpenSUSE) mit seinem Yast bzw. Yast2 wie für mich geschaffen!

    Wahrscheinlich weil ich sehr lange am Win-98-Design festklebte, bin ich bis heute ein Freund der klassischen Oberflächen, d.h. Gnome2 und XFCE waren mein Favorit. Ich experimentierte auch sehr gern und zeitintensiv mit KDE, dessen immensen Einstellmöglichkeiten sowie dessen Compiz-Effekten, die (wie insbesondere der 3D-Würfel) echt beeindruckend waren — mit der Zeit stellte sich das Ganze für mich dann aber als eher ablenkend heraus.


    Als Web-Programmierer benötigt man per se einen vernünftigen Dateimanager, ggf. mit integriertem FTP-Support. Diesbezüglich ist die Windows-Lösung Dateiexplorer relativ leicht zu übertrumpfen: Er kann bis heute keine Tabs geschweige denn Zwei-Fenster-Ansicht und die neueren Versionen taugen m.E. nicht einmal mehr vernünftig als
    übersichtliche (Baum-)Anzeige von Verzeichnisstrukturen. Unter Gnome2 wurde in dieser Disziplin der dortige Dateimanager Nautilus mein Freund, hier war in einer späten Version die Zwei-Fenster-Ansicht per F3-Taste
    schnell ein- oder ausblendbar — meiner Meinung nach genial gelöst!


    Als unter Gnome3 eben diese Option kurz danach wieder ausgebaut (!) wurde, war für mich klar, dass ich nicht das Zielpublikum von Gnome3 sein kann und seither ist XFCE mein alleiniger Favorit (der dortige Dateimanager
    Thunar kann zwar nur Tabs, aber ich habe hier unter XFCE dann einfach einen zusätzlichen der vielen
    Zwei-Fenster-Dateimanager installiert, ganz aktuell den Double Commander). Auch den Gnome2-Fork MATE
    schaue ich mir immer wieder gerne mal an und sehe ihn gleichwertig zu XFCE: der Nautilus lebt dort als Caja-Fork weiter sowie der Gedit-Editor als Pluma, was rein aus PHP-Hobby-Programmiersicht völligausreichend sein kann.


    Ansonsten ist mit Geany stets eine kleinere und distributationsneutrale IDE-Lösung vorhanden, die überraschenderweise sogar schneller als Gedit / Pluma startet, obwohl letztere nur reiner Texteditoren sind (alles GTK-Lösungen, für KDE nimmt man hier vermutlich besser das integrierte Kwrite oder gar Kate). Seit XFCE auch Tiling unterstützt, ist dies für mich eine vollwertige Alternative zu Windows7 geworden, alles was danach von Microsoft kam, nutze ich nur, weil ich es muss, und dann aber dafür ungern.

    In Summe hat mir meine ehrenarbeitliche Arbeit bzgl. der Vereinshomepage auch im späteren Berufsleben viel gebracht. Mein eigenes Coding war rückblickend betrachtet „schlecht“ im Sinne von: nicht wartungsfreundlich! Die hier zwangsläufig gewonnene Erfahrung, dieses selber warten und optimieren zu müssen, hat meinem Arbeitgeber für mein späteres dortiges Coding viel Zeit und damit Geld gespart 😉

    Generell macht die Arbeit mit Linux als Webadmin dabei viel mehr Spaß als unter Windows. Allein wegen der größeren Auswahlmöglichkeit an Programmen und eben, weil diese FOSS sind. So hatte ich bei meinem Schachprogramm, dass ich für die Extraktion der Partien nach HTML/Javascript benutzte, irgendwann die Möglichkeit erkannt, dass ich eben dies selbst anpassen kann (was ja unter FOSS genau möglich ist).


    Trotzdem war dieser Moment der entscheidende „Klick im Kopf“, wo ich zum ersten Mal dies bewusst in der Praxis genutzt hatte, als nur über diese mögliche Option als Vorteil zu wissen. Nach der Anpassung der entsprechenden Programmstelle (und Neukompilierung des Programms) exportierte dieses Programm dann die generierten HTML-Dateien auf Knopfdruck genau so, wie ich sie haben wollte! Ein Traum, den ich so nur unter Linux & dessen FOSS-Programmen erleben durfte 🙂

    Der Artikel wurde auch auf Franks Webseite veröffentlicht.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Eulalia

    Photo by Ian Parker on Unsplash

    Mein Weg zu Linux.

    Als ich 15 oder 16 war, kauften sich meine Eltern ihren ersten PC. Ein riesiges graues Ungetüm thronte auf dem väterlichen Schreibtisch. Ich lernte, kleine *.bat-Dateien in DOS zu «programmieren», die dann von autoexec.bat aufgerufen wurden, um in DOS ein kleines Hilfsmenü mit den installierten Programmen DisplayWrite, Lotus 1-2-3 und noch irgendein Zeichenprogramm anzuzeigen, das es einem dann erlaubte, die Programme nur durch Eingabe einer einzelnen Zahl (statt eines langen Befehls) zu starten.

    Fünfzoll-Floppydisks waren auch dabei, ein Nadeldrucker musste mühsam angeschlossen und installiert werden (doch damit hatte ich nichts zu tun). In der Schule hatten wir dann 4 Wochen lang eine Stunde Informatik auf einem MacIntosh, klicken und kopieren, Textverarbeitung. Den Zehnfingerkurs absolvierte ich dann doch noch auf einer mechanischen Schreibmaschine. Dann kamen wieder 4 Stunden Informatik: wir schrieben ein kleines Basic-Programm mit den Befehlen Print, Goto, If und Else. Von Linux keine Spur, der Computer bekam ein Dreizoll-Diskettenlaufwerk und wurde auf Windows 3.1 aufgerüstet, bevor ich ihn dann so gegen 1995 (ohne Drucker) «erbte».

    An der Uni bekam ich dann 1996 einen Internetzugang: Die Bildschirme waren klein, braun und die Schrift orange. Browser war Lynx, das E-Mailprogramm hieß Pine. Viel konnte man damit nicht anstellen, aber das Teil lief unter irgendeinem Unix (vielleicht sogar Linux?). Bald darauf leistete ich mir einen Laptop mit Windows 95 (das ich mit vielen Disketten selber installieren musste, weil die CD-Version teurer gewesen wäre und die Geografiestudentin kein Geld mehr hatte).

    Der Computer lief dann brav so an die fünf Jahre, zum Schluss sogar mit einer eigenen Internetanbindung mit einem 56k-Modem: dann entdeckte ich in einem Computerheft eine SUSE-Installations-CD: bei YaST bin ich beinahe verzweifelt, trotzdem habe ich es bis in eine grafische Umgebung geschafft, doch beim weiteren Ausprobieren habe meinen MBR (geplant war Dualboot) völlig zerschossen. Ich suchte bei einem Computerhändler Rat, der empfahl mir eine neue (und größere) Harddisk einzubauen, was er mir netterweise auch gleich für ein paar wenige D-Mark anbot. Da ich kein Windows mehr installieren konnte und er nicht zu teuer war, nahm ich an. Nach der abgemachten Woche stand ich vor verschlossenen Türen: wie sich herausstellte, war er pleite und mein Computer lag in der Konkursmasse. Volle drei Monate lang war ich von meinem Laptop getrennt – heute unvorstellbar, damals halt normal.


    Ich habe dann über eine andere Computerzeitschrift irgendein MBR-Wiederherstellprogramm gefunden und meinen Laptop mit viel Ach und Krach selber wieder flottgemacht. Da war erst mal Schluss mit Linux. Ich spielte aber trotzdem gerne viel zu viel in den Systemeinstellungen rum, sodass meine (ganz legal gekaufte) Windows 7-Lizenz von Microsoft wegen zu vieler Neuinstallationen gesperrt wurde. Dito für Office. Ich habe mir dann wütend neue Lizenzen bei Ebay besorgt, aber die waren leider viel zu kurzlebig für meine Experimentierfreudigkeit.


    So kurz vor Ende des Windows 7 Supports habe ich mich aufgrund der Datenschutzbedenken und dieser diversen Lizenzprobleme durch diverse Linux-Livesysteme geklickt, um schließlich bei Linux Mint Xfce zu landen. Zuerst installierte ich das als Dualboot parallel zu Windows 10. Ich wechselte täglich mehrmals zwischen den Systemen, doch auf Dauer wurde mir das zu mühsam. Ich blieb eher in der Windowswelt, vor allem, weil ich beruflich nur in Windows unterwegs war.

    2017 verlor ich meinen Job und hatte plötzlich Zeit: so habe ich den großen Schritt gewagt und Mint zu meinem Hauptsystem gemacht: alle Daten exportiert, Grub auf Mint umgestellt und mich gezwungen, den Rechner 3 Monate lang so zu betreiben: das System lief stabil, ein paar Probleme konnte ich mithilfe der Forengemeinschaft linuxmintusers.de lösen, andere sind noch immer da (mein Rechner ist schon älter und hat viel schlecht kompatible Hardware und vielleicht auch schon ein paar Wackelkontakte – und mir fehlen noch immer Zeit und Grundwissen). Trotzdem blieb ich dabei, endlich konnte ich meinen Computer so oft neu aufsetzen, wie ich wollte, ohne Lizenzprobleme…


    Ich habe mir dann über Kleinanzeigen im Internet einen gebrauchten Zweitrechner für die Kinder besorgt, auf dem läuft auch Mint. Die Kinder sollen sich von klein auf daran gewöhnen, sodass sie es später leichter als ich haben. Außerdem lässt sich mit Hartz IV nur schwer eine Windowslizenz kaufen. Ich persönlich nutze Windows privat nur noch, wenn es wirklich nicht anders geht: für mein (altes) Navi habe ich noch keine Lösung gefunden, und manchmal habe ich Kompatibilitätsprobleme mit Office-Dokumenten – auch dann muss Windows wieder geöffnet werden. Dank Dualboot ist es noch immer da, aber ich öffne es nur noch alle 2-3 Monate und fühle mich jedes Mal immer verlorener.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Stefan (Astro)

    Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Stefan (Astro)

    Mein Weg zu Linux – der Computer als Werkzeug
    Begonnen hat die Sache mit dem Computer irgendwann um 1990.

    Durch mein Hobby, die Astronomie, benötigte ich also einen Computer um die täglichen Positionen meiner Lieblingsobjekte (Kometen), selber zu berechnen. Von Anfang an war der Computer für mich deshalb nur ein Werkzeug. Spiele standen eigentlich nie zur Debatte. Daher musste ein Computer her und ich fing an die Programmierung mit Turbo Pascal zu lernen. Mein damaliger PC-Helfer arbeitete schon mit einem Unix, dies war mir aber für meinen Zweck nicht praktikabel und so begann es eben mit MS-DOS.

    Doch ein abstürzender Compiler oder ein abgestürztes Programm bedingten immer einen Neustart des Computers. So suchte ich eine Alternative zu MS-DOS und fand durch einen Freund zu OS/2 Warp. In dieser Zeit fand ich auch Suse 4.4, aber gemeinsam mit OS/2 Warp auf einer Platte war es irgendwie nichts. So benutzte ich lange Zeit nur OS/2 Warp.

    Der nächste Kontakt mit Linux fand dann mit der Software IPCop und dem Start des DSL-Zeitalters statt. Durch die berufliche Verwendung eines LAN-Servers (OS/2) wollte ich auch zu Hause die Vorteile eines zentralen Speicherplatzes nutzen und so begann ich mich noch mehr mit Linux zu beschäftigen. Es entstand der erste Linuxserver für Samba auf kleiner Hardware mit einem Debian 3.1 (Sarge). Ein MYSQL-Server, ein Apache für das eigene Intranet usw. folgten. Um 2000/2001 herum, begann ich mit der Programmierung in PHP um diverse Dinge per Browser zu verwalten.

    Auf dem Desktop zog ab 2003 Windows XP ein, da der häufige Wechsel im Dualboot von OS/2 zu Windows irgendwann keinen Spaß mehr machte. Auch die ganze Software für die Astronomie z.B für die Steuerung meines Teleskopes und einer elektronischen CCD-Kamera benötigten eben Windows. Daher war der Wechsel notwendig. Auch in der Firma erfolgte inzwischen der Wechsel von OS/2 zu Windows.

    2010 baute ich mir einen neuen PC zusammen und darauf wurde dann das neue Windows 7 installiert. Auf meinem kleinen Server folgten die diversen Versionen von Debian. Auf der Konsole des Servers sammelte ich also genug Erfahrungen.


    Mit Windows 7 war ich sehr zufrieden und arbeitete von 2010 bis 2018 damit. Aber das anstehende Support-Ende Anfang 2020, die ersten Erfahrungen mit Windows 10 im geschäftlichen Umfeld, die Telemetrie von Windows usw., zwangen zur Suche nach einer Alternative. So begann ich Anfang 2018 mich näher mit Linux auf dem Desktop zu beschäftigen. Über den Podcast GoingLinux.com eingestiegen musste mein Astro-Notebook, ein ThinkPad T410, als Hardware herhalten. Auf eine separate Festplatte wurde ein Debian 9 (Stable) installiert und versucht vorhandene Hardware wie Scanner, Drucker, Fotokamera, DSL-Stick usw. zum Laufen zu bekommen. Das hat alles geklappt und so war die Hardwareseite erstmal abgedeckt.

    Das Debian etwas schwerer für Einsteiger ist, war mir bekannt, aber durch meine Erfahrungen mit einem Debianserver und dem Willen eben etwas neues zu lernen wurde auch auf meinem PC ein Debian 9 Stable (mit Gnome) installiert und Schritt für Schritt neue Software für die diversen PC-Tätigkeiten gesucht. Da nicht alle PC-Tätigkeiten häufig durchgeführt wurden (z.B. Steuererklärung), blieb Windows 7 parallel installiert. Aber die Hauptarbeit wurde schon mit Debian durchgeführt. Windows 7 wurde bald überflüssig und so wurde auch der Desktop Anfang 2019 komplett umgestellt. Auch wenn Debian Stable mit Gnome etwas gewöhnungsbedürftig ist, kann mit ein paar Gnome-Shell Extensions die Bedienung angepasst werden und mit Hilfe der Unattended-Upgrades muss ich mich auch nicht um Sicherheitsupdates kümmern. Die Installation erfolgt im Hintergrund.

    Anfang 2021 wurde der Familienlaptop auf Linux Mint (Debian basiert) umgestellt und damit ist bis auf mein Astro-Notebook (mit altem Win 7) nur noch Linux im Einsatz. Ein 2021 zugelaufenes Elitebook 850 G3 hat ebenfalls ein debianbasiertes Linux Mint erhalten und damit lässt es sich auch gut arbeiten. Auf der Softwareseite nutze ich ein paar spezielle Windows Astronomieprogramme mit Wine (Developer-Edition), da es dafür keine guten bzw. schönen Alternativen unter Linux gibt.


    Im Nachhinein muss ich mich wundern, warum es so lange gedauert hat, bis ich Linux auf dem Desktop für mich entdeckt habe. Meiner Mutter habe ich nämlich schon viele Jahre früher ein Linux für Email, Internet und Briefe schreiben hingestellt. Ich selber mache sehr viele verschiedenen Dinge mit dem PC wie z.B. PHP-Programmierung, meine Webseite aktualisieren, MP3’s schneiden und taggen, Audio-CDs in MP3 wandeln, Videos schneiden, astronomische Bildbearbeitung, Raspberry Pi mit PiHole, Übersetzungen für Astronomieprogramme, Bildverwaltung, Panoramabilder erstellen, Intranet mit WordPress, Nextcloud für Termine, Kontakte, Smartphone usw. und für alles gibt es Software unter Linux. Dafür spende ich gerne an die Projekte und fühle mich dabei einfach freier.

  • Erfahrungsberichte: Reise zu Linux von Markus

    Photo by derek braithwaite on Unsplash

    ich kann mich noch gut dran erinnern als Linus Torvalds es im sogenannten
    Usenet angekündigt hat

    ich selber habe auf ein C64 angefangen, bin dann auf MS-DOS 6.22
    umgestiegen als Windows 3.11 herauskam

    und als SUSE herauskam habe ich sie mir auch gekauft, auf Disketten
    noch, und später als XP kam bin ich dann zu

    Windows XP gegangen, und als der Support zu Ende ging so habe ich mich
    nach einer alternative umgeschaut und bin zu

    Linux MINT gegangen damals habe ich mit der Version 13 angefangen,und
    bin über 17 und 19 zu Version 20 gegangen ab und zu

    habe ich auch andere Distros ausprobiert so zum Beispiel Arch
    Linux, Debian Stable oder Testing, und Fedora (was mir leider nicht
    gefallen hat)

    des Weiteren habe ich auf eine sog LMDE getestet was auf den unterbau
    auf Debian basiert, auf Arch Linux habe ich Antegos getestet eine Lange

    Zeit lang auch benutzt und als Antegos zu Ende ging habe ich mich
    umgeschaut und bin bei vielen (Manjaro,Garuda Artix und Co)

    ich finde ein RR zwar nicht schlecht dies müsste aber auch bei ein
    Fixed gehen, und Ubuntu müssten ihren Installer durch ein Calamares mal
    ersetzten, so spart man auch Zeit und müsste nicht immer eine
    Internetverbindung habe, ich setze gerade noch auf DE Mate ein
    (DE=Desktopumgebung) warte aber auf die Fertigen Gnome 40 auf Ubuntubasis

    Der Artikel erschien bereits zuvor in paules-pc-forum.