Autor: sla

  • Vom Rest das Beste – Woche 49

    Vom Rest das Beste – Woche 49
    Vom Rest das Beste

    Woche 49 liegt hinter uns. Wir haben eine neue Regierung, die in Sachen Digitalisierung einiges verspricht. Auch die EU-Kommission gibt sich Open Source gegenüber offener und möchte die Verbreitung von in Eigenregie erstellter Software vereinfachen. Geschneit hat es auch noch. Klingt alles sehr nach Weihnachten 😉 Was sonst noch so los war…

    Distributionen

    Mint 20.3 »Una« liegt als Beta seit einigen Tagen auf dem FTP-Server, ist aber noch nicht offiziell freigegeben. Die stabile Ausgabe soll um Weihnachten herum kommen. Kali Linux 2021.4 bietet unter anderem bessere Unterstützung für Apple M1 und bringt zehn neue Tools mit. Die anonymisierende Distribution Tails erleichtert in Version 4.25 das Backup der Daten auf der persistenten Partition. FreeBSD 12.3 bringt für Anwender, die noch nicht auf FreeBSD 13 umgestiegen sind, unter anderem Updates zu diversen Netzwerktreibern und Verbesserungen im Kernel zur besseren Unterstützung von AMD Ryzen-CPUs, wenn es um die Temperatursteuerung geht.

    Neu für mich war das auf FreeBSD aufsetzende XigmaNAS, das in Version 12.3.0.4 vorliegt und früher auf den Namen NAS4Free hörte. An Googles Chromium OS lehnt sich CloudReady 94.4.4 an, dessen Ersteller Neverware mittlerweile von Google übernommen wurde. Es liegt in den Editionen Home, Education und Enterprise vor. Calculate 22 basiert nach wie vor auf Gentoo und wird in den Varianten Desktop, Workstation und Server angeboten. Die Macher bieten zudem mit CLS (Linux Scratch) ein Abbild mit Kernel 5.15.6 und Xorg-Server 1.20.13 zum Selbstbauen anhand von Linux from Scratch (LFS) an.

    Desktops und Anwendungen

    Zur Unterstützung von Rust im Kernel wurde zu Wochenbeginn eine zweite Patch-Serie veröffentlicht. Der nimmermüde Nate Graham stellt auch in dieser Woche wieder die Errungenschaften rund um KDE und den Plasma Desktop vor. Wayland 1.20 bietet bessere Unterstützung für FreeBSD. Die Entwickler von Thunderbird haben 91.4 freigegeben. Die neue Version soll Installationen mit einer großen Anzahl an Ordnern beschleunigen und behebt mehrere Sicherheitslücken. Das Web-Framework Django 4.0 bietet in der neuen Ausgabe integriertes Caching mit Redis. Das LibreOffice 7.3 Community-Release bringt unter anderem Verbesserungen bei den Filtern.

    GNOME 42, das im Frühjahr 2022 erwartet wird, soll Maus-Events von der Refresh-Rate des Displays entkoppeln, was besonders Gamern zugutekommen wird. In einer Testversion von FritzOS entdeckte ein Tüftler Code für die Einbindung der performanten Open-Source-VPN-Lösung WireGuard, die somit künftig das hauseigene Fritz!VPN auf den Fritz!Boxen ergänzen und damit für etwas mehr Geschwindigkeit sorgen könnte.

    Lesestoff

    Wer schon immer mal wissen wollte, wie man NixOS installiert, wird auf GNU/Linux.ch fündig. Der jährliche Bericht der Linux Foundation für 2021 bringt dagegen eine Menge Zahlen und Fakten rund um die Tätigkeit der Stiftung. Ausgiebig Stoff zum Nachdenken bietet Bill Gates aktueller Blogeintrag auf GatesNotes mit dem Titel Reasons for optimism after a difficult year.

  • GNOME 41.2 aktualisiert viele Apps

    GNOME 41.2 aktualisiert viele Apps

    Nicht nur Plasma Gear erhielt gestern ein Update, auch GNOME erhält mit dem 2. Point-Release auf GNOME 41.2 eine Auffrischung. Dabei wurden Apps wie Boxes, Orca, Calendar, GNOME Software und andere in ihrer Funktionalität verbessert und mit Korrekturen und aktualisierten Übersetzungen versehen.

    Boxes von Fehlern befreit

    Die Virtualisierungssoftware GNOME Boxes wurde auf Version 41.2 aktualisiert, wobei ein Problem behoben wurde, das Benutzer daran hinderte, die 3D-Beschleunigung zu konfigurieren, sowie ein weiteres Problem gelöst wurde, das dazu führte, dass virtuelle Maschinen stummgeschaltet wurden. Die Liste der aus der Anwendung heraus herunterladbaren Distributionen wurde aktualisiert.

    Barrierefreiheit verbessert

    Der Screenreader Orca erhielt die meisten Verbesserungen. Neben der Ansicht tief- und hochgestellter Elemente wurde auch das Verhalten des Vor- und Zurück-Buttons aufgewertet, die Sprachgeneration überarbeitet und die Kompatibilität mit Python 3.10 erhöht. Der Dokumentenbetrachter Evince erhielt ein Update auf 41.3, die GNOME-Kalenderanwendung wird auf Version 41.1 angehoben. Beide beheben kleine Fehler der jeweiligen Anwendung.

    GNOME Builder

    Des Weiteren wurden die neue Connections-App, das Webcam-Tool Cheese, der Bildbetrachter Eye of GNOME, GNOME Maps, das Control-Center sowie Terminal und Screenshot-Tool in neuen Versionen integriert. GNOME Builder wurde auf Version 41.3 hochgezogen und erhielt Verbesserungen bei der Flatpak-Laufzeitauflösung sowie beim CMake-Plugin.

    In Fedora 35 verfügbar

    Wer GNOME 41.2 kompilieren möchte, kann den offiziellen BuildStream-Projekt-Snapshot oder die einzelnen Quellpakete herunterladen. Binärpakete werden die Distributionen mit etwas Verzögerung erreichen. Wer Fedora 35 installiert hat, kann per dnf update bereits auf GNOME 41.2 aktualisieren. Eine weitere Möglichkeit ist die virtuelle Installation von GNOME OS in Boxes.

  • MariaDB kündigt neues Release-Modell an

    Die MariaDB Foundation hat in einer Pressemitteilung verlauten lassen, dass MariaDB künftig einem neuen Release-Modell unterliegt, um neue Entwicklungen schneller zu den Anwendern zu bekommen. Anstatt einmal jährlich werden die MariaDB Community Server Versionsreihen künftig einmal pro Quartal veröffentlicht.

    Geändertes Release-Modell

    Max Mether, Mitbegründer und Vice President of Server Product Management der MariaDB Corporation erklärt dies folgendermaßen: »Die Cloud hat dazu geführt, dass kontinuierliche Innovationen und Bereitstellungen erwartet werden. Darüber hinaus haben andere erfolgreiche Open-Source-Projekte wie Ubuntu und Fedora ebenfalls Releases in hoher Taktzahl eingeführt. Indem auch wir unser Release-Modell ändern, können wir die heutigen Erwartungen erfüllen und der MariaDB-Community schnellere und besser vorhersehbare Innovationszyklen bieten.«

    Beginnend mit dem nächsten großen Update werden die aktuellen MariaDB Community Server Versionsreihen jeweils vierteljährlich bereitgestellt und ein Jahr lang gepflegt werden. In Zusammenarbeit mit Linux-Distributionen werden einige Versionen für längere Wartungsfenster ausgewählt. Dies wird voraussichtlich mindestens alle zwei Jahre geschehen.

    Engagement der Community erhöhen

    »MariaDB hat eine der größten und engagiertesten Communitys im Open-Source-Bereich«, sagt Kaj Arnö, CEO der MariaDB Foundation. »Wir sind davon überzeugt, dass dies zu einer noch breiteren Akzeptanz von MariaDB Server auf der ganzen Welt führen wird, da der Schwerpunkt auf häufigeren neuen Funktionen liegt. Es wird auch das Engagement der Community erhöhen, da sie nun viermal im Jahr die Möglichkeit hat, ihren Programmcode zusammengeführt zu bekommen.«

    Michael Schorm, Betreuer des MariaDB-Pakets für Fedora Linux, freut sich, »künftige Versionen im Rahmen des neuen Release-Modells der großen Nutzerbasis zur Verfügung zu stellen, die sich jeden Tag auf Fedora Linux verlässt«.

  • KDE Gear 21.12 für den Plasma Desktop

    KDE Gear 21.12 für den Plasma Desktop

    Auf die mit vielen Verbesserungen glänzende Veröffentlichung von Plasma Mobile Gear 21.12 vor wenigen Tagen folgt jetzt ein nicht weniger umfangreiches Release von KDE Gear 21.12. Gear ist die Sammlung von KDE Software, die bis zum Frühjahr unter der Bezeichnung »KDE Applications« veröffentlicht wurde und Anwendungen und andere Software enthält, die von der KDE-Gemeinschaft erstellt und gewartet wird und von der alle neuen Versionen zeitgleich veröffentlicht werden.

    Dolphin aufgeräumt

    Wie bereits in der Vergangenheit ist der Dateimanager Dolphin eine der Anwendungen im Fokus dieser Veröffentlichung. Dolphin ist der Vorreiter für einen neuen Mechanismus zum Speichern flüchtiger Zustandsdaten wie z. B. Fensterposition und -größe in einer separaten Konfigurationsdatei. Weitere KDE-Anwendungen werden diese wichtige neue Funktion in zukünftigen Updates übernehmen.

    Dolphin erleichtert mit einigen kleinen Konfigurationsoptionen zudem die Übersicht bei vielen angezeigten Dateien. So wurde dem Menü unter Ansicht -> Sortieren nach die Option Versteckte Dateien zuletzt hinzugefügt. Des Weiteren wurde eine Vorschau für Comicbook-Dateien (.cbz), die WEBP-formatierte Bilder enthalten, hinzugefügt und das Vergrößern der Icons verbessert.

    Spectacle mit besserer Übersicht

    Das Screenshot-Tool Spectacle hat im Laufe der Zeit viele Optionen zum Editieren der erstellten Aufnahmen erhalten. In der neuen Version der App werden diese zur Verbesserung der Übersicht neu gruppiert und in Dropdown-Menüs sortiert. Zudem lässt sich jetzt festlegen, was Spectacle beim Start der Anwendung tun soll. So lässt sich automatisch ein Screenshot im Vollbildmodus erstellen oder genau die Parameter des zuletzt erstellten Screenshots vor dem letzten Beenden des Programms anwenden. Auch im Einstellungsdialog von Spectacle wurden die Optionen in Dropdown-Menüs sortiert. Spectacle kann zudem nun Screenshots mit korrekten Farben auf Bildschirmen mit aktivierter 10-Bit-pro-Kanal-Farbunterstützung aufnehmen. Die Wayland-Ausgabe der App übernahm weitere Optionen der X11-Version.

    Konsole mit SSH-Manager

    Der Terminal-Emulator Konsole hat den integrierten SSH-Manager erhalten, der eigentlich bereits in der Vorversion erscheinen sollte, wegen einiger Probleme aber zurückgestellt wurde. Die Standard-Symbolleiste am Kopf der Anwendung wurde vereinfacht, indem alle auf das Layout und das Aufteilen des Fensters bezogenen Elemente in einer Dropdown-Menüschaltfläche zusammenfasst wurden. Auch die Sichtbarkeit der Menüleiste selbst kann mit einer Option gesteuert werden.

    Des Weiteren erhielt neben weiteren Apps auch Kdenlive neue und verbesserte Funktionen. Alle Verbesserungen von KDE Gear 21.12 sind in der Ankündigung nachzulesen. Die aktuelle Version von KDE Gear ist in KDE neon bereits verfügbar und wird in nächster Zeit sukzessive in die Distributionen übernommen.

  • EU-Kommission gibt sich quelloffen

    Hauptquartier der Europäischen Kommission in Brüssel | Quelle: Wikimedia | Lizenz: CC BY-SA 4.0

    Die EU-Kommission will künftig eigene Software als Open Source veröffentlichen. Das geht aus einem gerade angenommenen neuen Regelwerk hervor. Das sieht vor, dass künftig Software-Quellcodes von im Auftrag der Kommission erstellter Software rascher und unbürokratischer veröffentlicht werden kann, wenn dies »für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen oder für andere Behörden vorteilhaft sein kann«, so die Pressemitteilung. Das soll unter Umständen auch Beiträge zur Software Dritter umfassen.

    Im Vorfeld gab es eine Studie über die Auswirkungen von Open-Source-Software und -Hardware auf technologische Unabhängigkeit, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation in der EU-Wirtschaft. Dabei wurde festgestellt, dass die Rendite bei Investitionen in Open Source im Durchschnitt viermal höher ist als bei proprietärer Software.

    eSignature und LEOS

    Ein Beispiel. dass in der Ankündigung hervorgehoben wird, ist die eSignature der Europäischen Kommission. Dabei handelt es sich um eine Reihe von in allen europäischen Mitgliedstaaten rechtsgültigen kostenlosen Normen, Werkzeugen und Diensten, die öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen helfen, die Erstellung und Überprüfung elektronischer Signaturen zu beschleunigen. Als weiteres Beispiel wird LEOS (Legislation Editing Open Software) herangezogen, die bei der Kommission zur Abfassung von Rechtstexten verwendete Software. Die ursprünglich für die Kommission entwickelte Software LEOS wird derzeit in enger Zusammenarbeit mit Deutschland, Spanien und Griechenland weiterentwickelt.

    Zentrale Datenbank

    Die Kommission wird ihre Software quelloffen in einer zentralen Datenbank zur Verfügung stellen und so den Zugang und die Weiterverwendung erleichtern. Vor ihrer Veröffentlichung wird jede Software auf Sicherheits- und Vertraulichkeitsrisiken, Datenschutzaspekte oder potenzielle Verstöße gegen Rechte des geistigen Eigentums Dritter geprüft. Die neuen Vorschriften erleichtern den bestimmungsgemäßen Umgang mit Open Source in wesentlichen Punkten:

    • Für die Verbreitung von Software im Rahmen einer Open-Source-Lizenz ist künftig kein Beschluss der Kommission erforderlich.
    • Soweit möglich werden die Kommissionsdienststellen die gesamte Software, die vor der Annahme dieser neuen Vorschriften entwickelt wurde, schrittweise auf Anwendungen überprüfen, die außerhalb der Kommission einen Mehrwert bringen können.
    • Die Kommission ermöglicht es ihren Softwareentwicklern nun, mit Verbesserungen, die sie im Rahmen ihrer Arbeit entwickelt haben, einen Beitrag zu Open-Source-Projekten zu leisten.

    Die neuen Vorschriften stehen im Einklang mit der europäischen Open-Source-Software-Strategie 2020-2023 und der übergreifenden Digitalstrategie der Kommission und des Programms Digitales Europa.

  • Bezahlbarer RISC-V-SBC im Raspberry Pi-Format

    Auf dem gerade zu Ende gegangenen RISC-V Summit 2021 stellte das in Shanghai beheimatete und von RISC-V-Pionier SiFive mitbegründete Unternehmen StarFive Technology Co., Ltd. in einem Lightning Talk mit dem VisionFive V1 einen für Linux ausgelegten Einplatinenrechner mit RISC-V-Prozessor vor. Der VisionFive V1 ist mit einem Preis von 149 USD vergleichsweise erschwinglich und ab sofort verfügbar. Eigentlich sollte das Board mit RISC-V-Chip als BeagleV erscheinen, das Projekt wurde aber bereits im Sommer von BeagleBoard.org eingestellt.

    SoC mit Kernen von SiFive

    Der Rechner, der mit 100 x 73 mm etwas größer als ein Raspberry Pi 4 ist, wird von dem 1,5 GHz leistenden und mit 2 Kernen vom Typ SiFive U74 ausgestatteten SoC JH7100 motorisiert, der von 8 GByte LPDDR4 RAM unterstützt wird. Die Platine bietet 4 x USB 3.0 Typ-A und einen Typ-C-Anschluss für die Stromversorgung. Neben WLAN nach Standard IEEE 802.11n und Bluetooth 4.2, HDMI 1.4 und Gigabit Ethernet sind eine 3,5 mm Klinke und ein SD-Kartenslot verbaut. 40 GPIO-Anschlusspfosten sowie zwei MIPI-DSI und -CSI-Anschlüsse für den Anschluss kompatibler Kameras, Displays und anderer Geräte komplettieren die Ausstattung.

    Entwicklung visueller Verfahren

    Der Chip von SiFive bietet KI-Funktionen in der Form eines Nvidia Deep-Learning-Accelorators (NVDLA) und Bild-/Videoverarbeitungs-Subsystemen für Computer Vision und andere maschinelle Lernaufgaben und soll Hardware-beschleunigte Videodekodierung für 4K-Videos mit bis zu 60 Hz oder zwei 4K/30Hz-Displays bieten. Softwareseitig setzen die Entwickler von StarFive auf Fedora 33 (ein Image liegt auf GitHub bereit) und unterstützen zusätzlich Yocto, Buildroot, FreeRTOS und Zephyr. Weitere Distributionen sollen folgen.

    Am Ende seines Vortrags triggerte Chin Hu Ong bereits einen für 2022 zur Veröffentlichung vorgesehenen rechenstärkeren Nachfolger für den VisionFive V1. Der VisionFive V2 soll mit einem StarFive JH7110 Vision SoC ausgestattet sein, der vier Kerne, integrierte GPU, PCIe 2.0 und HDMI 2.0 bieten soll. Der VisionFive V2 scheint für alltägliche Aufgaben daher besser gerüstet zu sein als der recht spezielle V1, der RISC-V-Computing erstmals in erschwingliche Sphären bringt.

  • Plasma Mobile Gear 21.12 ist da

    Plasma Mobile Gear 21.12 ist da

    Koko Bildbetrachter

    Plasma Mobile Gear 21.12 liefert die Änderungen an KDEs mobiler Plasma-Variante der Monate September – Dezember aus. Die wohl einschneidendste Änderung ist die Abkehr vom oFono Telefonie-Stack und der Übergang zu ModemManager an dessen Stelle. Der Hauptgrund für den Wechsel ist die verlangsamte Entwicklung bei oFono, die den Einsatz einer Reihe von Patches nötig machte.

    oFono geht…

    Auf Geräten mit Mainline-Unterstützung wie PinePhone oder OnePlus 6 hat sich ModemManager als zuverlässiger bei der Handhabung des Modems bewiesen. Der größte Nachteil der Auswechslung von oFono ist, dass es die einzige Option für Halium-Geräte ist. Aufgrund der jüngst getroffenen Entscheidung, die Halium-Unterstützung bei Plasma Mobile einzustellen, ist dieser Faktor jedoch nicht länger ein Hindernis.

    ModemManager übernimmt

    ModemManager ist seit 2008 ein FreeDesktop-Projekt, das USB-Dongle-Unterstützung für Desktops bereitgestellt. Es integriert sich in den übergeordneten NetworkManager und wird derzeit auf dem Plasma- und dem GNOME-Desktop verwendet, um USB-Modems zu unterstützen, sowie auf Phosh für Telefoniefunktionen. Der initiale Umstieg auf ModemManager ist vollzogen, jedoch sind noch nicht alle Funktionen portiert, sodass es in den monatlichen Ausgaben von Plasma Mobile Gear weitere Funktionen und Fehlerbereinigungen geben wird.

    Plasma Mobile Gear 21.12 bringt zudem viele Verbesserungen für die einzelnen Apps. Davon profitiert die Wetter-App ebenso wie der Browser Angelfish, bei dem sich der Browser-Verlauf jetzt per Button löschen lässt. Die Podcast-App Kasts unterstützt jetzt unter anderem auch Kapitel. Die Verbindung von externen Displays an unterstützte Geräte wurde von einem Fehler befreit. Damit die Verbindung gelingt, muss das Telefon lediglich die Auflösung des externen Displays unterstützen. Top-Panel und Task-Panel erhielten eine Überarbeitung.

    Chat-Clients und MMS verbessert

    Auch die Matrix- und Mastodon-Clients NeoChat und Tokodon wurden verbessert, indem beide neben optischen Auffrischungen eine Rechtschreibprüfung für die Eingabezeile erhielten. Die SMS/MMS-App Spacebar bietet unter anderem nun volle MMS-Unterstützung. Es kann Gruppenchats, Bilder und andere Anhänge senden und empfangen sowie mehrere Anhänge in einer einzigen Nachricht verschicken. Bilder werden automatisch verkleinert, wenn sie die maximale Nachrichtengröße überschreiten und die verschiedenen MMS-Einstellungen können direkt in den Einstellungen von Spacebar konfiguriert werden. Weitere Neuerungen können der umfangreichen Ankündigung der Entwickler entnommen werden.

  • CentOS Stream 9 gibt Ausblick auf RHEL 9

    CentOS Stream 9

    CentOS Stream 9 ist die neueste Ausgabe der Distribution CentOS und die erste stabile Ausgabe seit der Umstellung auf das Continuous Delivery-Prinzip und der Neueinordnung als Upstream in Red Hats Ökosystem. War CentOS früher ein Nachbau von RHEL, der Server-Edition von Red Hat für Enterprise-Kunden, so ist CentOS Stream nun zwischen Fedora und RHEL angesiedelt und basiert auf Fedora, in diesem Fall auf Ausgabe 34, wie der Ankündigung zu entnehmen ist.

    Upstream für RHEL

    What CentOS Stream looks like now is what RHEL will look like in the near future.

    Rich Bowen | Red Hat

    Für jedes Point Release von RHEL wird es im Vorfeld eine Version von Stream geben. Jede Version von Stream fußt auf einer stabilen Fedora-Version. Wenn aktualisierte Pakete aus Fedora die stringenten Tests bestehen und die Stabilitätsstandards erfüllen, werden sie in CentOS Stream sowie zeitgleich in den Nightly Builds von RHEL aufgenommen. CentOS Stream wird durch die Zusammenarbeit zwischen der CentOS-Community und dem RHEL-Entwicklungsteam erstellt. Obwohl viele Beiträge zu CentOS Stream von Red Hat-Mitarbeitern stammen, soll CentOS Stream auch von der Unterstützung der Community profitieren, die damit im Endeffekt auch Einfluss auf künftige Versionen von RHEL nehmen kann.

    Potenzielle Nachfolger von CentOS

    Die Entscheidung von Red Hat, CentOS einen neuen Platz in seiner Hierarchie zu geben, löste vor einem Jahr massive Proteste in den beteiligten Communities und bei Anwendern von CentOS aus und führte zur Gründung von Rocky Linux und AlmaLinux, die mittlerweile dort positioniert sind, wo CentOS früher stand. Red Hats Entscheidung hat aber auch Einfluss auf Produkte außerhalb seines direkten Einflussbereichs. Basierte die erste Version von Amazon Linux noch auf CentOs, so wird AWS Amazon Linux 2022 (AL2022) auf Fedora aufsetzen.

    CentOS Stream unterstützt die Architekturen x86 (nur 64-Bit) und ARM (AArch64) sowie IBM Z und Power PC. Entsprechende Abbilder stehen auf der CentOS-Webseite zum Download bereit.

  • Raspberry Pi OS (Legacy) soll Probleme lösen

    Raspberry Pi OS (Legacy) soll Probleme lösen

    Raspberry Pi
    Bild: Raspberry Pi 3 B+ | Quelle: Raspberry Pi Foundation

    Vor ziemlich genau einem Monat unterzog die Raspberry Pi Foundation ihr Standard-Betriebssystem Raspberry Pi OS (früher Raspbian) einem Update. Die Grundlage wurde von Debian 10 »Buster« auf Debian 11 »Bullseye« hochgezogen, des Weiteren fand ein Wechsel von GTK 2 auf 3 statt. Wegen der Vorbereitung auf Wayland kam als Fenstermanager Mutter anstelle von Openbox zum Zug.

    Für ältere Raspberry-Versionen

    Mit den einhergehenden Änderungen vorwiegend bei den Bibliotheken handelten sich die Entwickler eine Menge an Problemen ein, die meist ältere Versionen des kleinen Rechners betreffen. Es wurden Inkompatibilitäten mit Bibliotheken und Schnittstellen festgestellt, die unter anderem HAT, Video-Treiber und das Kamera-Modul betreffen. Deshalb wurde jetzt eine Version mit der Zusatzbezeichnung »Legacy« aufgelegt, die weiterhin auf Debian »Buster« basiert und auch künftig dem Oldstable-Zweig von Debian folgen wird.

    Kernel eingefroren, Firmware geforkt

    Für die Buster-Version wurde der Kernel auf 5.10 eingefroren. er wird lediglich Sicherheits-Updates erhalten. Die Raspberry-Pi-Firmware wurde geforkt, sie nimmt nur noch Sicherheits- und Hardware-Support-Patches für bestehende Produkte auf. Die Hardware-beschleunigte Version von Chromium wurde mit einer Version ersetzt, der lediglich Software-beschleunigt ist. Für Debian Buster wird der Support bis Juni 2024 verfügbar sein, für den Linux 5.10 Kernel bis Dezember 2026. Sollte Debian 12 »Bookworm« vorher erscheinen, wird die Legacy-Version auf »Bullseye« aktualisiert.

    Weiter Informationen sind auf der Webseite der Foundation zu finden. Für von den Problemen betroffene Nutzer steht die Legacy-Variante auf der Download-Seite mit und ohne Desktop-Umgebung bereit. Die Abbilder wurden ebenfalls in den Raspberry Pi Imager integriert. Dieser ist für Linux, macOS, Windows und Raspberry Pi OS verfügbar.

  • Firefox 95 kommt mit neuer Sandbox-Technologie

    Firefox 95 kommt mit neuer Sandbox-Technologie

    Firefox 95 erscheint offiziell im Laufe des Tages, ist aber bereits sei gestern auf Mozillas FTP-Servern zu finden. Es ist ein Release mit wenigen Glanzpunkten nach Außen. Wenig sichtbar für Anwender ist die Aktivierung der Sandbox-Technologie RLBox auf allen unterstützten Plattformen. Ein Prototyp dieser zusammen mit den Universitäten in San Diego, Kalifornien, der University of Texas und der Stanford University entwickelten Technologie war bereits mit Firefox 74 und 75 für Linux und macOS verteilt worden. Mit RLBox sollen sich Teilkomponenten des Browsers effizienter isolieren lassen, und es biete mehr Möglichkeiten als bei der traditionellen Sandboxing-Technik, wie ein Beitrag auf Mozilla Hacks erläutert.

    Quelle: GitHub

    Module isolieren

    Die neue Technik basiert auf WebAssembly und soll potenziell schädlichen Code isolieren. Mit Firefox 95 betrifft das die Module Graphite, Hunspell und Ogg, mit Firefox 96 sollen zusätzlich die Module Expat und Woff2 isoliert werden. Weitere Komponenten sollen folgen. Wie Entwickler Bobby Holley schreibt, eignen sich jedoch nicht alle Komponenten – entweder, weil sie zu sehr von der gemeinsamen Nutzung des Speichers mit dem Rest des Programms abhängen, oder weil sie nicht mit dem damit verbundenen leichten Overhead umgehen können.

    Darüber hinaus gibt es nur wenige Änderungen, die auch Linux-Anwender betreffen. Dabei geht es hauptsächlich um Korrekturen unter Wayland, bei Sway und im Firefox Snap. Bei Letzterem funktioniert die WebGL-Unterstützung wieder. Unter Wayland werden Eingabefelder nun in der richtigen Größe angezeigt. Drag and Drop in der Tab-Leiste funktioniert unter Wayland jetzt auch wieder.

    CPU entlastet

    Der Button für die Bild-in-Bild-Funktion kann nun auf die andere Seite des Videos verschoben werden. Zudem erhielt Firefox 95 einen User-Agent-Override für Slack.com, der es ermöglicht, mehr Slack-Funktionen wie Anrufe oder Huddles auch mit Firefox zu nutzen. Um die CPU zu entlasten, vermeidet es Firefox 95, dass NSEvent jedes Mal an die Ereignisschleife gesendet wird, wenn ein nicht-natives Ereignis ausgeführt wird. NSEvent ist ein Wrapper um eine Instanz der nsIDOMNSEvent-Schnittstelle von Mozilla. Die Release Notes werden im Tagesverlauf veröffentlicht. Zeitgleich mit Firefox 95 erscheint auch Firefox 91.4 ESR.