Autor: sla

  • OpenShot 2.6.0 führt KI-Effekte ein

    Open-Shot ist ein nichtlinearer Video-Editor aus dem Open-Source-Bereich, der sich auch an Anfänger und mit der Materie weniger vertraute Anwender richtet. Gerade ist nach über einem Jahr Entwicklungszeit OpenShot 2.6.0 erschienen. Das Warten scheint sich gelohnt zu haben, denn die neue Version verspricht interessante Verbesserungen.

    Erstmals Computer Vision- und KI-Effekte

    In der neuesten Version sind laut der Ankündigung von Entwickler Jonathan Thomas neue Computer Vision und KI-Effekte enthalten. Dazu zählen Funktionen zur Bewegungsverfolgung und Objekterkennung sowie ein konfigurierbarer Stabilisierungseffekt, der verwackelte Aufnahmen eliminieren soll. Mit der Bewegungsverfolgung, die in OpenShot als Tracker bezeichnet wird, kann ein Rahmen um ein beliebiges Element im Video gezogen werden, woraufhin die Koordinaten dieses Objekts in jedem Bild nachverfolgt werden können. Nach der Berechnung werden die Bewegung und die Koordinaten für eine schnelle Videovorschau in Echtzeit zwischengespeichert. Diese Bewegungsdaten können dann im Animationssystem verwendet werden, indem ein anderer Clip an diese Koordinaten angehängt wird.

    Noch in der Beta-Phase

    Die neue Objekterkennung identifiziert alle Objekte in einer Szene und ermöglicht es, Rahmen um bestimmte Objekttypen zu ziehen, um etwa alle Personen oder alle Autos in einer Szene zu identifizieren oder Textbeschriftungen über jedem Objekt hinzuzufügen. Diese Daten können wiederum im Animationssystem verwendet werden, um beispielsweise einen Clip an alle Objekte eines bestimmten Typs anhängen. Dieser Effekt befindet sich noch in der Beta-Phase und erfordert das Herunterladen einiger zusätzlicher Dateien für das KI-Modell, ist aber bereits experimentell einsetzbar.

    Neue Audioeffekte

    Darüber hinaus bietet OpenShot 2.6.0 neun neue Audioeffekte. Ein neuer Schieberegler für den Zoom oberhalb der Zeitleiste soll den Überblick und das präzise Schneiden erleichtern. Die neue Version unterstützt FFmpeg 4 und verbessert die Unterstützung für Blender. Zudem bietet OpenShot 2.6.0 bessere Leistung und Stabilität beim Rendern und beim Zoomen in der Zeitleiste. Viele weitere Verbesserungen sind der Ankündigung zu entnehmen. Ein AppImage für den Test der neuen Version steht bereit, bis OpenShot 2.6.0 in den Archiven der Distributionen erscheint. Weitere Pakete werden für macOS, Chrome OS und Windows angeboten.

  • NAS-Bausatz: Kobol stellt das Projekt Helios ein

    Kobol Team gibt auf

    Das Kobol Team, Hersteller von NAS-Bausätzen wie Helios4 und Helios64 stellen das Projekt ein. Das gaben die Entwickler kürzlich in ihrem Blog bekannt. Helios64 wurde in einer ersten Charge ausgeliefert, eine geplante zweite Auflage auf der Basis des aktuellen Rockchip SoC RK3568 wird es trotzt hoher Nachfrage nicht mehr geben.

    Pandemie als Hauptgrund der Einstellung

    Die Entwickler geben dafür mehrere Gründe an. Neben den Auswirkungen der Pandemie sehen sie auch Anfängerfehler bei den eigenen Entscheidungen. Zunächst hatte man im April eine zweimonatige Pause angekündigt, wobei zu lesen war, dass das kleine Team von im Kern drei Leuten 2020 als sehr herausfordernd empfand und bisher nicht in der Lage war, die Energiereserven wieder aufzufüllen.

    Als weiterer Grund wird die durch die Pandemie bedingte Verknappung von elektronischen Komponenten und der damit einhergehende Anstieg der Preise genannt. Aber hauptsächlich scheint das Fehlen der ursprünglichen Motivation und Leidenschaft auch nach zwei Monaten Pause den Ausschlag gegeben zu haben.

    Blaupausen im Wiki

    Im Wiki wollen die Entwickler alle Blaupausen von Helios64 veröffentlichen, um Leuten helfen, ihr eigenes Board zu basteln oder Fehler zu beheben, wo dies nötig ist. Zudem wollen sie noch, soweit möglich eine Zeitlang in ihrer Freizeit Support leisten. Sie entschuldigen sich im Voraus für alle Unannehmlichkeiten, die die Einstellung des Projekts verursachen wird und bedanken sich bei den Unterstützern des Projekts. Sie sind gerne bereit, das Wiki an Interessierte zu übergeben, damit dies weiter als Ressource für die Besitzer eines NAS-Bausatzes bereitsteht.

    Die Kleinen trifft’s zuerst

    Auch wenn sie jetzt zu einem stabileren und nachhaltigeren Arbeitsleben zurückzukehren werden, schließen die Entwickler als versöhnliche Geste nicht aus, dass Kobol eines Tages wieder auferstehen wird. Mich würde es freuen. Das Ende des Projekts zeigt einmal mehr, dass bei großen Verwerfungen wie der Pandemie mit allen ihren Auswirkungen die kleinen Projekte als erste einen Punkt erreichen, wo es nicht mehr weitergeht.

  • InitWare als Systemd-Fork auch für macOS

    InitWare auf einem iMac

    Anfang August hatte ich über das Projekt InitWare berichtet, dass ein an Systemd angelehntes Init-System für BSD-Distributionen zum Ziel hat. Nun meldet sich der Entwickler zurück und kündigt kommende Unterstützung auch für macOS an.

    Auf macOS portiert

    Nachdem InitWare auf NetBSD, FreeBSD, DragonFlyBSD und zuletzt auch auf OpenBSD lauffähig sei, verbleibe nur die Portierung auf ein weiteres wichtiges BSD-Betriebssystem, nämlich macOS, so der Entwickler. Gesagt – getan, er besorgte sich einen iMac aus 2. Hand und begann damit, InitWare unter macOS zu bauen. Da die Hauptarbeit bereits für die anderen BSD-Varianten geleistet wurde, war diese Portierung relativ einfach. 90 % der Arbeit habe darin bestanden, eine Reihe kleinerer im Systemd-Quellcode verwendeter GNU/Linux-Erweiterungen zu POSIX durch die POSIX-Äquivalente zu ersetzen.

    Verbleibende Probleme

    Noch ist die Portierung aber nicht ganz auf dem Stand der anderen BSDs. Eines der zu lösenden Probleme ist es, einen adäquaten Ersatz für die Kernel Virtual Memory (KVM) API zu finden, die von InitWare auf den freien BSDs verwendet wird, um Metadaten über Prozesse zu erhalten. Diese wurde mit macOS 10.5 abgeschafft. Da auch ein ProcFS wie unter Linux fehlt, das ähnliche Informationen liefert, vermutet der Entwickler, dass die BSD-Standardschnittstelle sysctl(3) von macOS ähnliche Informationen bereithält.

    Alternative zu Launchd

    Somit erhält macOS neben Launchd, das in Teilen die Entwicklung von Systemd beeinflusst hat, über einen Umweg mit InitWare eine Systemd-nahe Implementierung. Geplant ist, künftig das bestehende pkgsrc-wip-Rezept für InitWare unter NetBSD zu erweitern, um InitWare auch unter macOS zu unterstützen, was es jedem, der InitWare unter macOS ausprobieren möchte, ermöglichen wird, dies recht einfach zu tun. Anzumerken bleibt, dass InitWare als Ganzes vorerst noch Alpha-Software bleibt.

  • TUXEDO Polaris: Gaming-Notebook in Neuauflage

    TUXEDO Polaris: Gaming-Notebook in Neuauflage

    Ungefähr vor einem Jahr stellte TUXEDO Computers aus Augsburg mit der Polaris-Baureihe zwei Gaming-Notebooks mit 15- und 17-Zoll vor. Im Juni dieses Jahres erfuhr das Polaris 15 eine Auffrischung mit der GeForce RTX 3060. Jetzt, zum Start der Gamescom stellen die Augsburger Tuxe die 3. Generation der Polaris-Notebooks vor, wie aus einer aktuellen Pressemitteilung hervorgeht.

    Qual der Wahl

    Bei den Polaris-Notebooks Gen 3 hat der Kunde gleich mehrfach die Qual der Wahl. Möchte er lieber einen Intel Core i7-11800H oder einen AMD Ryzen 7 5800H Prozessor? Die Wahl ist derzeit nicht so einfach und macht sich eher an der geplanten Verwendung fest als an Vorlieben für einen Hersteller. Beide CPUs liegen bei der Leistung nahe beieinander. Intel punktet bei Single-Core und ist somit für Gamer interessant, während AMD bei Multi-Core punkten kann und somit bei Produktiv-Software vorne liegt. Ein weiteres Entscheidungskriterium könnte sein, ob Thunderbolt bei Intel oder der USB-C 3.2 Gen2-Anschluss bei AMD favorisiert werden.

    Welches Display darf’s denn sein?

    Auch beim Display gilt es zwischen Full-HD oder WQHD zu entscheiden: Das Full-HD-Display bietet bis zu 240 Hz Bildwiederholfrequenz, während der WQHD-Bildschirm mit 2560 x 1440 Pixeln und einer Bildrate von 165 Hz erhältlich ist. Damit sich auf dem Display bunte Bilder in bester Qualität bewegen, legt sich bei beiden Notebooks die NVIDIA GeForce RTX 3060 mit 6 GByte GDDR6 Grafikspeicher und der maximalen TGP (Total Graphics Power)-Klassifizierung mit 115 Watt ins Zeug.

    Schlichter Auftritt

    Polaris Gen 3 kommt im schlichten Alu-Gewand und verheimlicht beim äußeren Auftritt seine Gamer-Qualitäten. Das Polaris 17 bringt bei einer Stellfläche von 39,57 x 26,08 cm lediglich 2.5 kg auf die Waage. Die Tastatur ist bei beiden beleuchtet und lässt sich in beliebigen Farben und 4 Helligkeitsstufen einstellen.

    Der verschraubte Akku leistet 62 Wattstunden, was unter Arbeitsbedingungen für bis zu sechs Stunden abseits einer Steckdose reichen soll. Um eine bessere Belüftung zu gewährleisten wurde das Gehäuse des Polaris 15 um 3 mm angehoben, die Webcam wanderte auf vielfachen Kundenwunsch an den oberen Displayrand.

    Ab sofort zu bestellen

    Polaris 15 und Polaris 17 können ab sofort im Shop von TUXEDO bestellt werden, die Komponenten sollen ab dem 15.9 am Lager sein, als Lieferzeit werden rund drei Wochen angegeben. Die Grundausstattung umfasst jeweils das Full-HD-Display, 8 GByte RAM, eine 250 GB NVMe PCIe sowie die NVIDIA GeForce RTX 3060. Mit AMD Ryzen 7 5800H liegt der Einstiegspreis jeweils bei 1.499 Euro, mit Intel Core i7-11800H erhöht er sich auf 1.699 Euro.

  • GNOME 41 als Beta verfügbar

    GNOME 41 als Beta verfügbar

    Über GNOME 41 habe ich erstmals im April berichtet, zuletzt vor einem Monat mit der Vorstellung möglicher Neuerungen der für den 22. September vorgesehenen stabilen Veröffentlichung. Am vergangenen Wochenende erschien GNOME 40.4, nun folgte die Beta zu GNOME 41. Mit der Veröffentlichung der Beta-Version geht auch das Einfrieren der Stränge für das UI, für neue Funktionen und für APIs einher, wie in der Ankündigung zu lesen ist.

    Neue GNOME Human Interface Guidelines

    Bereits im Mai hatte die Veröffentlichung der neuen GNOME Human Interface Guidelines (HIG) ahnen lassen, dass sich mit GTK 4 und durch die Entwicklung von libhandy und dessen GTK4-Port libadwaita die Gestaltung von Anwendungen für die Plattform ändern würden. Das umfasst Funktionen für neue Widgets für Tabs und Dropdown-Listen, ein neues Widget für Platzhalter und die neuen Listen- und Rasteransichten von GTK 4. Das ist vermutlich die größte Änderung im Hintergrund bei GNOME 41, die von GNOME-Entwickler Adrien Plazas in seinem Blog bereits im Frühjahr ausführlich skizziert wurde.

    SIP und VoIP-Anrufe integriert

    GNOME 41 basiert auf dem kürzlich fertiggestellten GTK 4.4. Die Neuerungen umfassen wie üblich weitere Verbesserungen bei Wayland. So ermöglicht GDM Wayland-Sitzungen auch, wenn der Login-Screen X.Org verwendet. Die Kalenderanwendung erhält die längst überfällige Unterstützung für das Lesen von ICS-Dateien. SIP-Accounts können über eine GUI verwaltet, VoIP-Anrufe direkt über eine neue Wahl-App getätigt werden.

    Der Browser Epiphany, der im GNOME-Namensschema nur noch Web heißt, blockiert YouTube-Werbung mit dem AdGuard-Script. Weitere Verbesserungen betreffen GNOME Software, das GNOME Control Center, den Dateimanager und GNOME Disks, das nun LUKS2 für verschlüsselte Partitionen verwendet.

    Vorab testen

    Wer GNOME 41 Beta vorab testen möchte, kann dies mit dem bereitgestellten Abbild tun, das für virtuelle Maschinen mit UEFI-Unterstützung gedacht ist. Am einfachsten gelingt das mit GNOME Boxes, das als Flatpak auf Flathub verfügbar ist.

  • Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

    Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

    Oberflächen für mobile Betriebssysteme gibt es bereits einige. Das reicht unter anderem von dem für das Librem 5 entwickelten Phosh über Plasma Mobile von KDE und Lomiri, dem ehemaligen Unity8, das für Ubuntu Touch weiterentwickelt wird bis hin zum leichtgewichtigen Sxmo, das kürzlich in Version 1.5.0 erschienen ist. Darüber hinaus gibt es noch Hildon bei Maemo Leste, Glacier bei Nemomobile, Pangolin Mobile UI für dahliaOS als Essenz aus dem Besten von Linux und Fuchsia OS und einige mehr.

    Für Linux- und Android-Phones

    Jetzt stellt Brad Lindner auf der Webseite Linux Smartphones eine weitere Neuentwicklung vor. Der Neuzugang, der sowohl QtWayland-Compositor als auch Shell ist, heißt Cutie Shell und ist von der proprietären Oberfläche von Sailfish OS inspiriert. Neben Qt kommen QML, C++ und WML zum Einsatz. Angeschoben wurde das Projekt vom finnischen Entwickler Erik Inkinen, der das Projekt kürzlich auf Twitter erstmals vorgestellt hat. Inkinen ist auch bei Droidian involviert ist, zu dem wir gleich noch kommen.

    Droidian als Grundlage

    Den derzeitigen Stand des gerade einmal zwei Wochen alten Projekts bezeichnet der Entwickler als Pre-Alpha. Nichtsdestotrotz läuft es bereits auf PinePhone, Jolla Phone, Xiaomi Redmi 7, OnePlus 6t und Google Pixel 3a. Bei den Geräten auf Android-Basis läuft als Grundlage Droidian, eine GNU/Linux-Distribution, die auf Mobian aufbaut.

    Mobian auf Android-Phones

    Das Ziel von Droidian ist es, Mobian auf Android-Telefonen unter Verwendung von Technologien wie der Kompatibilitätsebene libhybris und dem Halium-Projekt lauffähig zu machen. Demnach lässt sich Cutie Shell neben Linux-Phones auf allen Geräten nutzen, auf denen Droidian lauffähig ist, Eine Anleitung zur Installation der Cutie Shell gibt es auf der ansonsten noch nicht sehr informativen Webseite. Die Entwicklung lässt sich auf GitHub verfolgen.

  • Softwareverteilungssystems m23 unterstützt Debian 11

    Softwareverteilungssystems m23 unterstützt Debian 11

    m23 21.1

    Gerade ist mit m23 21.1 eine neue Version des auf Debian basierenden Softwareverteilungssystems erschienen. m23 ermöglicht es, auf einfache Weise Linux-Clients innerhalb eines bestehenden Netzwerkes in großer Zahl zu installieren und zu administrieren. Als Clients kommen unter anderem Debian, Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, Linux Mint, Fedora, elementary OS, CentOS und openSUSE infrage. Dabei ist es möglich, Clients mit unterschiedlichen Distributionen über dieselbe Oberfläche zu administrieren.

    Was ist neu?

    Die Hauptmerkmale der neuen Version sind die Unterstützung für Debian 11 »Bullseye« und Linux Mint 20.2 »Uma«. Dabei werden für Debian sechs und für Mint drei vorkonfigurierte Desktopumgebungen bereitgestellt. Darüber hinaus lässt sich m23 nun zusammen mit FreeIPA verwenden. Von der Funktionalität her vergleichbar mit Microsofts Active Direktory, stellt FreeIPA ein Identitätsmanagement auf der Basis freier Software bereit.

    Wird FreeIPA bei einem m23-Client verwendet, so wird dieser an einen FreeIPA-Server angebunden, was eine Reihe von FreeIPA-Funktionalitäten wie Benutzerauthentifizierung, Kerberos, Rollen oder den Abgleich von Benutzergruppen mit sich bringt. Beim Löschen eines m23-Clients werden die entsprechenden Einträge vom FreeIPA-Server wieder entfernt.

    autoTest aufgebohrt

    m23-autoTest, das Framework zum automatisierten Testen von m23-Funktionen, wurde an vielen Stellen verbessert und ist nun kompatibel zu VirtualBox 6.x. Der Kompatibilitätscode zu den alten VirtualBox-Versionen 2 und 3 wurde entfernt. Ebenfalls nicht mehr unterstützt sind Ubuntu 16.04, LinuxMint 18 und 18.1, Ubuntu < 14.04 und Debian 6.0. m23 verwendet nun den DNS-Server von OpenNIC als Voreinstellung im m23-Serverinstallations-ISO und als Vorschlag für m23-Clients, wenn kein primärer DNS-Server gefunden wurde.

    Kompatibel zu Raspberry Pi 400

    Alle auf einem m23-Client eingeloggten Benutzer können diesen nun herunterfahren und alle Mitglieder der Gruppe m23sudo können Programme via sudo mit Root-Rechten ausführen. Das Raspberry-Pi-SD-Kartenabbild verwendet nun Raspberry Pi OS vom 7.5.2021, wodurch es kompatibel zum Raspberry Pi 400 ist. Details zu diesen und weiteren Änderungen sind der Ankündigung der neuen Version zu entnehmen. Wer es eher visuell mag, lässt sich die Neuerungen in einem Video vom Entwickler Hauke Goos-Habermann selbst erklären.

    https://devtube.dev-wiki.de/videos/watch/15530d9b-05f7-47be-9e37-83aecbf08af2

  • RPort – Der TCP Tunnelbauer

    Photo by Mathew Schwartz on Unsplash

    Gastartikel von Sven Wick

    Möchte man komplette Netze verbinden, nimmt man in der Regel eine VPN Lösung, für einzelne Systeme oder Ports ein Forwarding. Für Letzteres z.B. den Router oder ein Werkzeug wie SSH, wobei OpenSSH schon seit Längerem auch komplette Netze tunneln kann…

    Ein Port Forwarding im Router möchte oder kann man vielleicht nicht einrichten, ein VPN für ein oder zwei Systeme wäre Overkill oder macht potenziell zu viel des eigenen Netzes erreichbar. Für den spontanen Zugriff strickt sich der versierte Anwender mal kurz was mit SSH zurecht. Soll das aber dauerhaft und robust laufen, muss man zu Tools wie autossh oder sidedoor greifen oder baut sich mit Systemd-Hausmitteln selbst etwas.

    Diese funktionieren für ihren Anwendungs-Bereich sehr passabel, haben jedoch alle ihre kleineren Einschränkungen:

    • mehrere Tunnel nicht möglich oder umständlich einzurichten
    • kein komfortables Management der Tunnel
    • keine Übersicht der Tunnel und deren Zustände
    • nicht für alle Betriebssysteme verfügbar ( systemd z.B. Linux-only )

    Eine heterogene Lösung

    Hier tritt nun RPort auf den Plan und möchte dies auf das nächste Level heben. Die Entwickler von rport haben erkannt (wie auch die PowerShell Macher), dass heutzutage heterogene statt Insel Lösungen gebraucht werden. rport wurde daher bewusst in Go geschrieben damit eine Binärdatei hinten rausfällt, die auf so vielen Plattformen wie möglich einfach gestartet werden kann.

    Konzept

    RPort besteht aus folgenden Komponenten:

    • Server
    • Client
    • API – mit CLI oder Webinterface nutzbar (optional)

    Verwendet wird das Port Forwarding Konzept aus SSH, genutzt wird dazu aber nicht der lokale SSH Client, sondern die SSH Library in Go. Der Server ist die zentrale Anlaufstelle für die Clients, die auch hinter Routern stehen können.Diese bauen über HTTP eine Verbindung auf, über die dann SSH gesprochen wird.
    Über diese SSH Verbindung kann der Server den Client dann steuern, beispielsweise welcher Port wohin weitergeleitet werden soll. Es lassen sich aber auch CLI Programme oder Skripte ausführen, falls das Zielsystem dies unterstützt. Für Windows Systeme kann sogar die PowerShell verwendet werden.

    Management

    Der Server beinhaltet eine API, die auch vom eingebauten Webinterface genutzt wird, in dem man eine Übersicht aller Clients, den Tunneln sowie weitere Metadaten vorfindet. Das Webinterface unterstützt den Anwender auch damit, sich bequem auf dem Remote-System einzuloggen. Hier wird dann der lokale SSH-, RDP- oder VNC- Client gestartet.Zusätzlich gibt es rport-cli um sich z.B. auch von der Shell aus eine Übersicht zu verschaffen oder automatisiert Tunnel zu erstellen.

    Sicherheit

    Das Projekt bietet einige Mechanismen an, um die Tunnel abzusichern, z.B. lassen sich ACLs setzen, damit auf ein Zielsystem nur bestimmte Clients dürfen, über Gruppen den Zugriff einschränken oder auch Befehle filtern, die auf Zielsystemen nicht ausgeführt werden dürfen.

    Dokumentation

    Mehr Info und Möglichkeiten findet man in der Dokumentation

    • https://oss.rport.io/docs/
    • https://kb.rport.io/

    Ausblick

    In der Vorstellung des Projektes auf der FrOSCon wurde erwähnt, dass man Features wie das Fernsteuern wie von TeamViewer gewohnt oder eine Art Ansible Framework zukünftig mitliefern will, damit man etwas mehr als nur Befehle oder Skripte ausführen kann.

  • Linux 5.14 ist fast fertig

    Photo by Ian Parker on Unsplash

    Linus Torvalds hat gestern mit Linux 5.14-rc7 den vermutlich letzten Release-Kandidaten zu Linux 5.14 freigegeben. Mit der stabilen Veröffentlichung der nächsten Kernel-Version rechnet Torvalds am nächsten Sonntag, wenn nicht gravierende Ereignisse in der kommenden Woche das verhindern.

    Die sind laut Torvalds aber nicht zu erwarten, da alles ruhig verlaufe und sich während der vergangenen Woche viele der Diskussionen unter den Entwicklern bereits um Linux 5.15 drehten. Dessen Zeitfenster für die Einreichung von Patches öffnet sich nach der Veröffentlichung von Linux 5.14 für zwei Wochen, bevor der Zyklus mit Linux 5.15-rc1 von vorne beginnt. Dann dauert es 6 – 10 Wochen, bevor ein neuer Kernel erscheint.

    Was bringt Linux 5.14

    Wie immer haben Treiber einen großen Anteil der Commits zu einem neuen Kernel. Dazu gehört Unterstützung für Intels kommende hybride Alder Lake P CPUs für mobile Geräte sowie für die AMD GPUs Beige Goby und Yellow Carb. AMD-Grafikkarten sollen dann zudem hot unplugging sauber unterstützen.

    Der Raspberry Pi 400 wird unterstützt und die Integration von USB 4 vermeldet weitere Fortschritte. Ext4 erhält eine neue Option und der Code von XFS wird aufgeräumt. Btrfs erhält weiteres Performance-Tuning, während die Kompatibilität von exFAT verbessert wird. Auch F2FS erfährt Verbesserungen. Mehr zu Linux 5.14 heute in einer Woche.

  • Vom Rest das Beste – Woche 33

    Vom Rest das Beste – Woche 33

    Neben vielen Distributionen und den neuen Kerneln Linux 5.13.12 und Linux 5.14-rc6 wurden in dieser Woche auch einige wichtige Tools in neuen Versionen vorgestellt.

    Distributionen

    Nicht nur Debian 11 wurde in dieser Woche veröffentlicht, auch ein weiteres Urgestein meldete sich mit frischen Bits zurück. Slackware 15 RC1 erscheint fast 10 Jahre nach Version 14. Über das in dieser Woche ebenfalls freigegebene Manjaro 21.1.0 »Pahvo« hatte ich bereits im Vorfeld berichtet. Das leichtgewichtige Sparky Linux 6.0 basiert bereits auf Debian 11. Ebenfalls auf den Bullseye-Zug springt MX-21 Fluxbox Beta 1, die erste Ausgabe der Distribution mit dem ressourcenschonenden Fenstermanager.

    Nachzügler

    Vorerst noch bei Debian 10 bleiben die Entwickler von Tails, die gerade zum Testen von v4.22~rc1 aufrufen. Der Umstieg auf Debian 11 soll im Juni 2022 mit Tails 5.0 erfolgen. . Deepin will auch erst im nächsten Jahr auf Debian 11 umsteigen und lieferte in dieser Woche erst mal Deepin 20.2.3 ab. Zorin OS 16 möchte immer noch Windows-Umsteiger abholen und ihnen ein Heim bieten. Die Veröffentlichung der für Router und Firewalls destinierten Distribution IPFire 2.27 – Core Update 159 steigt auf Kernel 5.10 LTS um. Die Pentesting-Distribution BlackArch schnallt sich mit Version 2021.09.01 einen weiteren Werkzeuggürtel um und bietet darin mehr als 130 weitere Tools, was die Gesamtzahl auf über 2.700 hebt. Zudem wurde auf Kernel 5.13.10 aktualisiert.

    Gleich zwei Geburtstage sind für die vergangene Woche zu vermelden: Debian wurde in dieser Woche 28 Jahre alt, Ian Murdock hatte es im September 1993 vorgestellt. Mit 20 Jahren schon mehr als volljährig ist das noch in der Entwicklung befindliche Haiku. Das damals noch als OpenBeOS auftretende Projekt nahm seinen Anfang im August 2001.

    Anwendungen

    Bei den kreativen Anwendungen aus dem KDE-Umfeld erschien in den letzten Tagen die Videoschnittsoftware Kdenlive 21.08 sowie das Zeichenprogramm Krita als Beta für das große Update auf Version 5.0. Nate Graham gibt mit der Vorstellung eines neuen, in QML realisierten Überblicks über offene Apps einen Vorgeschmack auf Plasma 5.23. Das neue Tool soll den Überblick über die mit [Strg]+[F9] zu sehenden offenen Fenster, virtuelle Desktops und eventuell auch die Activities vereinen. Aus dem Umfeld von KDE wurde die Freigabe von MauiKit Framework und Maui Apps jeweils in Version 2 bekannt gegeben.

    Tools

    Einige wichtige Tools aus dem Linux-Werkzeugkasten erschienen ebenfalls in neuen Versionen. Neben Git 2.33.0 mit der neuen Merge-Strategie merge-ort gab es auch eine Neuauflage von Grep in Version 3.7, das die mit den letzten Versionen verlorene Performance wieder wettmachen soll. Netfilter gab Nftables 1.0 frei. Das Kernel-Subsystem zum Filtern von Netzwerkpaketen erreicht nach fast 10 Jahren Entwicklung die erste stabile Version und damit einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Ablösung von Iptables.

    OpenSSH 8.7 bereitet die Abschaltung des unsicheren Algorithmus RSA-SHA1 und die Abschaffung von scp vor. Stattdessen wird die Verwendung des dafür aufgebohrten SFTP-Protokolls für Dateiübertragungen vorgeschlagen. Die unter dem Paketnamen util-linux gesammelten Werkzeuge wurden in v2.37.2-1 freigegeben

    Proton, Valves auf WINE basierende Software zum Spielen von Windows-Games unter Linux erschien in Version 6.3-6 und unterstützt neun weitere Spiele. Der Raspberry Pi in Version 3 und 4 erhält mit einem neuen Real-Time-HAT Unterstützung für das Precision Time Protocol (PTP).

    Webseiten

    Zwei neue Webseiten sind in der Entwicklung. LinuxPhoneApps.org soll ein App-Verzeichnis werden, das Apps für Linux-Smartphones wie das PinePhone oder Librem 5 auflistet, für die es noch keinen eigenen App-Store gibt. Derzeit liegt der App-Katalog noch bei LINMOB. Etwas weiter ist Apps for GNOME, das nicht nur die Core-Apps, sondern auch das erweiterte GNOME-Apps-Universum optisch aufbereitet.

    Zu guter Letzt noch der Hinweis auf eine sehr ausführliche Anleitung zur Installation von Debian 11 für Ersttäter, denn bekanntlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und leibt bitte weiterhin gesund!