Autor: sla

  • Android erhält mit Files Go! einen eigenen Dateimanagager

    Files Go!
    Bild: Google

    Google hat die App Files Go! aus dem Beta-Stadium entlassen und beschert Android damit zumindest einen rudimentären Dateimanager. Das Go im Namen weist darauf hin, dass die App hauptsächlich für Android Go, die leichtgewichtige Version von Android 8 »Oreo« erstellt wurde. Nun ist die Anwendung offiziell aus dem Play Store installierbar. Mit vollwertigen Dateimanagern wie etwa Solid Explorer kann Files Go dabei nicht mithalten.

    Der Schwerpunkt liegt laut Google auf der Systembereinigung. Die Anwendung scannt automatisch nach doppelten Anwendungen und ermöglicht es, als überflüssig eingeschätzte Anwendungen zu entfernen. Es identifiziert große Dateien und gibt verschiedene Tipps, wie zusätzlicher Speicherplatz auf dem Smartphone eingespart werden kann.

    Kein üblicher Dateimanager

    Anstatt ein Dateiverzeichnis anzuzeigen gibt es stattdessen Kategorien wie unter anderem Bilder, Videos, Audio, Dokumente, Apps. Mit der App können a Dateien auch an einen anderen Files Go-Benutzer gesendet werden. Die App erstellt dazu einen lokalen verschlüsselten Hotspot, über den sie dann die Datei per WLAN versendet. Files Go ist ab Android 5.0 »Lollipop« lauffähig.

    Files Go!
    Die beiden Hauptschirme von Files Go: Storage und Files

    Speicher und Dateien

    Nach dem Öffnen der App kann der Anwender aus zwei Hauptbildschirmen wählen – Storage und Files. Unter Storage kann man sehen, wie viel Platz vom verfügbaren Speicherplatz auf Ihrem Gerät genutzt wird. Außerdem finden sich hier Tabs zum Reinigen von Anwendungs-Caches und zum Löschen von Fotos, Videos oder Anwendungen, die nach Ansicht von Files Go entfernt werden könnten. Kriterien zum Entfernen von Dateien können in den Einstellungen definiert werden. Auf dem Tab für Dateien können alle Inhalte des Smartphones nach den bereits erwähnten Kategorien durchsucht werden. Allerdings können die Inhalte mit Files Go lediglich betrachtet, aber nicht editiert oder entfernt werden.

    Gute Schätzung

    Google gibt an, dass mit der App im Durchschnitt rund 1 GByte überflüssiger Daten bereinigt werden können. Auf meinem Nexus 5 trifft diese Einschätzung zu, Files Go bietet an, 408 MByte Anwendungs-Cache zu bereinigen und listet 884 MByte an großen Dateien auf, die, einzeln bestätigt, bei Platznot entfernt werden können

  • TeamViewer 13 für Linux

    Teamviewer 13
    Screenshot: ft

     

    Mit der Veröffentlichung von TeamViewer 13 für Linux geht ein langgehegter Wunsch der Anwender der Fernwartungssoftware in Erfüllung. Das zunächst als Vorabversion vorliegende TeamViewer 13 für Linux kommt erstmals ohne Wine aus. Die neue Version liegt nativ in 32- und 64-Bit vor. Eine 64-Bit-Version gab schon immer, jedoch handelte es sich um eine verkappte 32-Bit-Anwendung, die dementsprechend auch ein Multiarch-System voraussetzte. Die Basis dafür stellt die Kommandozeilenversion TeamViewer Host dar, die erstmals im Mai für Linux erschien und beispielsweise zum ständigen Monitoring entfernter Rechner eingesetzt wird.

    Pakete für die meisten Distributionen

    TeamViewer 13 für Linux liegt in den Formaten DEB und RPM in je 32- und 64-Bit vor, zusätzlich wird für andere Formate ein offiziell nicht unterstütztes Tar-Archiv angeboten. Bei der Installation der Binärpakete legt TeamViewer einen Eintrag in der Quellenliste an, allerdings ohne den Anwender vorher zu fragen. Wer TeamViewer nicht vertraut sollte diesen Eintrag wieder entfernen. Zudem gibt es zumindest unter Debian einen Fehler mit der Komponente »main« des automatsichen Eintrags.

    Qt als Basis für TeamViewer 13

    Die Anwenderschnittstelle basiert, wie bereits bei TeamViewer Host für Linux und für den Raspberry Pi, auf dem Qt-Framework geschrieben. TeamViewer 13 für Linux verfügt in der Vorabversion über die Funktionalität der Host-Version, aber noch nicht über alle Funktionen der früheren Wine-basierten TeamViewer-Ausgaben, wie es in der Ankündigung heißt. Diese sollen aber bald nachgereicht werden. Derzeit funktionieren ein- und ausgehende Fernwartung, eingehende Dateiübertragung, das Konto-Management und die Verbindungsliste »Computers & Contacts«. KDE-Anwender können über das Tray-Icon per Klick auf den mittleren Maus-Button diese Liste ein- oder ausblenden.

    Wayland anfänglich unterstützt

    Die Entwickler von TeamViewer arbeiten auch an der Unterstützung von Wayland. Die steckt aber derzeit noch in den Anfängen, da Wayland von sich aus keine Fernverbindungen unterstützt. Diese sollen im jeweiligen Compositor der verwendeten Desktop-Umgebung realisiert werden. Am weitesten ist hier GNOME. Somit erwarten die Entwickler für GNOME eine erste funktionierende Version. Die Vorschau auf TeamViewer 13 für Linux und TeamViewer Host für Linux können von der Webseite des Unternehmens heruntergeladen werden.

  • Erste Ziele für Fedora 28 definiert

    Fedora 28
    Logo: Public Domain

    Die Veröffentlichung von Fedora 28 ist für den 1. Mai 2018 geplant. Wer Fedora kennt sollte diesen Termin allerdings mit einer gewissen Skepsis im Hinterkopf behalten. Denn oft genug muss die Veröffentlichung der Distribution um Wochen verschoben werden. Eines der Ziele für Fedora 28 ist denn auch die Entzerrung der Entwicklungsphase durch Einschieben einer extra Woche.

    Eine Woche einschieben

    Mit Fedora 27 verzichteten die Entwickler erstmals zugunsten einer kontinuierlichen Entwicklung auf die Veröffentlichung einer Alpha-Version. Jetzt soll die Phase zwischen Beta-Freeze und der Veröffentlichung der Beta-Version von zwei auf drei Wochen verlängert werden. Damit will die Distribution möglichst näher am gesteckten Veröffentlichungstermin bleiben.

    Laufzeit von Notebooks

    Ein Projekt an dem Red-Hat-Entwickler Hans de Goede schon länger sitzt ist die Verlängerung der Laufzeit von Notebook-Akkus. Auch Fedora 28 wird hier weitere Verbesserungen aufweisen können. Wie auf der Projektseite zu lesen ist, soll an drei Stellen bei der Hardware Energie eingespart werden. Eine dieser Einsparungen wird erst mit dem im Januar erwarteten Kernel 4.15 möglich.

    Weitere Einsparungen

    Mit einem Patch, der auf der Vorarbeit von Googles Matthew Garret basiert, konnte de Goede den überarbeiteten Code jetzt im nächsten Kernel unterbringen. Damit wird es für SATA möglich, niedrigere Energielevel zu nutzen und so laut Goede Energieeinsparungen im Bereich von einem Watt zu realisieren. Weiterhin will Goede den Stromsparmodus beim Intel-High-Definition-Audio-Codec (HDA) aktivieren und damit zusätzliche 0,4 Watt einsparen. Weitere Einsparungen soll Autosuspend für USB-Bluetooth bringen.

    Überschneidungen entfernen

    Eine Neuerung, die noch nicht auf der Liste der Ziele für Fedora 28 steht ist die Beseitigung von Redundanzen zwischen dem Installer Anaconda und der Ersteinrichtung des Systems mit den entsprechenden GNOME-Werkzeugen. Im Verlauf der Entwicklung werden vermutlich noch weitere Ziele definiert. DieVeröffentlichung der Beta-Version von Fedora 28 ist derzeit für den 27. März vorgesehen.

     

     

  • Debian diskutiert erneut über Freie Software

    Debian diskutiert erneut über Freie Software

    Freie Software
    Screenshot: ft

     

    Seit einigen Tagen herrscht bei Debian eine rege Diskussion über ausschließlich Freie Software auf den Distributionsmedien auf der Debian-Entwicklerliste. Ausgelöst durch einen Bericht einer fehlgeschlagenen Debian-Installation entwickelt sich der Thread zu einer Grundsatzdiskussion, welche sich bei Debian leicht über Wochen hinziehen können, um dann oft genug ergebnislos zu versickern.

    Linux Mint gegen Debian

    Der Ausgangspost beschreibt den Versuch eines fortgeschrittenen Computer-Anwenders, erstmals Linux auf einem Notebook zu installieren. Er entschied sich zunächst für Linux Mint und die Installation funktionierte auf Anhieb, die Hardware des Notebooks wurde korrekt erkannt und eingerichtet. Ein befreundeter Debian-Entwickler bat ihn, doch auch Debian 9 »Stretch« eine Chance zu geben. Gesagt – getan. Das Ergebnis war allerdings nicht wie erwünscht. Weder konnte nach der Installation eine WLAN-Verbindung erstellt werden, noch konnte auf angeschlossene NTFS-Laufwerke geschrieben werden. War ersteres zu erwarten, da WLAN-Treiber bei Debian in der Non-Free-Sektion liegen, so scheint das zweite ein Bug in NTFS-3G zu sein. Aber darum geht es hier nicht.

    Versteckt, aber funktionierend

    Prompt fragte ein Entwickler, warum der Anwender denn nicht ein inoffizielles Image genommen habe, welches die notwendige unfreie Firmware bereits mitbringt. Andere wollten daraufhin wissen, woher denn der Anwender von der inoffiziellen Version gewusst haben solle. Wie sich im weiteren Verlauf heraus stellte, wissen nicht einmal alle Debian-Entwickler, wo diese Images zu finden sind. Daraus ist mittlerweile ein zweiter Thread entstanden.

    Kein Ende in Sicht

    Damit waren die Grundlagen gelegt, um in Debian eine Grundsatzdiskussion loszubrechen, die sowohl technische als auch ideologische Fragen aufwirft, aber in erster Linie geht es um die Grundfesten der Distribution. Debian hat sich von Beginn an Freier Software verschrieben. Dabei ist das Thema nicht neu. Das 2011 erschienene Debian 6 »Squeeze« basierte erstmals auf einem Kernel, aus dem in zweijähriger Arbeit alle unfreien Firmware-Blobs entfernt worden waren. Vorausgegangen waren zwei  General Resolutions, (GR), ein Wahlverfahren, bei dem nach einer Diskussionsphase alle Debian-Entwickler einer der angebotenen Lösungen ihre Stimme geben können. Trotzdem kehrt die Diskussion ständig wieder.

    Debian verliert

    Es wird diskutiert, dass Debian Anwender an andere Distributionen verliert, die noch weniger frei sind und Debian im Endeffekt irgendwann nur noch die Basis für andere Distributionen darstellt, die es dem Anwender einfacher machen, die Hardware zu benutzen, die er bezahlt hat. Ein weiterer Einwurf ist, dass Debian mit diesem Beharren auf ausschließlich Freier Software auf den Images der Distribution Linux insgesamt Schaden zufüge, da neue Anwender, die erstmals eigenständig Debian installieren, Linux generell als nicht funktional empfinden und zu ihren proprietären Betriebssystemen zurückkehren. Dabei geht es im Grunde doch darum, den Anwender zu informieren, bevor er unfreie Software einsetzt, so dass er eine fundierte Endscheidung für sich selbst treffen kann.

    Nur Freie Software oder zufriedene Anwender?

    Hier geraten die zwei wichtigsten Debian-Schutzgüter in Konflikt: Freie Software und die Debian-Anwender. Im Endeffekt geht es dabei um einen Spagat zwischen der Anerkennung durch die Free Software Foundation (FSF) von Richard Stallman und dem Wunsch der Anwender, dass Debian ihre Hardware bei der Installation erkennt und mit den benötigten Treibern funktionsfähig macht, egal ob free oder non-free. Dabei ist Debian für Richard Stallman nicht frei genug, da es dem Anwender zu leicht gemacht wird, unfreie Software zu installieren. Der Anwender hingegen findet es zu schwer, seine Hardware in Betrieb zu nehmen. Entwickler Marc Haber bringt es auf den Punkt:

    »We’re approaching a worst-of-both-worlds scenario: We’re not Free enough to have the FSF recommend us, and we’re not non-free enough for our OS to run on current hardware used by Linux beginners, and cause them to end up with OSses that are (a) not Debian, and (b) even less free than Debian«

    Wer kommt bei Debian ohne Firmware-Blobs aus?

    Es geht dabei um mehr als das oft angesprochene, ohne unfreie Firmware nicht funktionierende WLAN. Auch einige Chips für kabelgebundenes Internet verlangen nach unfreier Software. Ebenso brauchen unsere CPUs zum einwandfreien Betrieb unfreien Microcode. Diese Tatsachen werden aus politischen Gründen auf debian.org nicht erwähnt, ebenso wenig wie die Existenz offizieller Images, die diese Probleme bei der Installation lösen helfen. Eine endgültige Lösung dieser Probleme in Debian ist nicht in Sicht, dazu gehen die Ansichten darüber bei den Entwicklern zu sehr auseinander. Eine Lösung für die nächsten Jahre könnte wohl nur, wie von Debian-Urgestein Ian Jackson leise angedeutet, eine neue General Resolution sein.

  • System 76 schaltet Intel ME ab

    System76 ohne ME
    Bild: „Intel“ von Kazuhisa Otsubo Lizenz: CC BY 2.0

    Der US-amerikanische Hersteller System76, der auf Linux-Notebooks und PCs spezialisiert ist, gab bekannt, Intels umstrittene proprietäre Management Engine (ME) in den von ihnen vertriebenen Geräten abschalten zu wollen. Dazu will der Hersteller demnächst automatisiert eine Firmware anbieten, die die ME abschaltet. Möglich wurde das, nachdem Forscher von Positive Technologies eine undokumentierte High Assurance Platform (HAP)-Einstellung in der Intel ME-Firmware entdeckt hatten. HAP wurde von der NSA für Secure Computing entwickelt. Das Setzen des Bits „reserve_hap“ auf 1 deaktiviert laut System 76 die ME. Damit ist System 76 der zweite Hersteller von Linux-Notebooks, die ihre Notebooks mit abgeschalteter ME ausliefern. Bereits im Oktober hatte der Linux-Notebook-Hersteller Purism, der auch das freie Smartphone Librem 5 entwickelt, die Abschaltung der ME für seine Notebooks angekündigt.

    System76 ohne ME

    Im Juli dieses Jahres begann bei System 76 ein Projekt zur automatischen Bereitstellung von Firmware für ihre Laptops, ähnlich der Art und Weise, wie Software derzeit über das Betriebssystem ausgeliefert wird. Das Werkzeug zur Auslieferung der Firmware ist Open Source und wird auf GitHub entwickelt. Nach Intels Ankündigung der Sicherheitslücken in der ME vom 20. November fiel die Entscheidung, automatisch aktualisierte Firmware mit deaktivierter ME auf betroffene Laptops mit Intels letzten drei Chip-Generationen 6, 7 und 8 anzubieten. Die ME bietet keine Funktionalität für System76 Laptop-Kunden und ist sicher zu deaktivieren.

    Künftig möglichst auch für andere Notebooks

    Der Rollout erfolgt im Laufe der Zeit und die Kunden werden vor der Auslieferung per E-Mail benachrichtigt. Sie müssen Ubuntu 16.04 LTS, Ubuntu 17.04, Ubuntu 17.10, Pop!_OS 17.10 oder ein Ubuntu-Derivat sowie den System76-Treiber installiert haben, um die neueste Firmware mit deaktivierter ME zu erhalten. System76 will zudem untersuchen, wie man ein distro-agnostisches Kommandozeilen-Firmware-Installations-Tool erstellen kann, damit auch andere Notebooks davon profitieren können. Auch für PCs von System 76 wird zeitnah eine entsprechende Firmware bereitgestellt.

    System 76 ohne ME
    Minnich im Vortrag: Habt ihr schon Angst? Wir schon!

     

    Googles Coreboot-Entwickler Ronald Minnich und sein Team gehen mit ihren Nachforschungen darüber weit hinaus. Er möchte Intel ME und UEFI für Googles Server ersetzen. Dazu wurde das Projekt NERF aufgelegt, was für Non-Extensible Reduced Firmware steht. Darunter stellt sich Minnich eine ME-ROM auf der Basis von Open Source sowie eine UEFI-Implementation vor, die reduziert auf die unbedingt notwendigen Teile beschränkt wird. Da dies laut Minnich ein weiter Weg ist, sollen zunächst die Reichweite und die Möglichkeiten von Intels ME und UEFI eingeschränkt werden.

     

     

  • Ubuntu 16.04 LTS erhält Unity 7 Update

    Ubuntu 16.04 LTS
    Screenshot: ft

     

    Unity, Canonicals hauseigener Desktop lebt in Version 7 in Ubuntu 16.04 LTS »Xenial Xerus« noch bis 2021 weiter, auch wenn Ubuntu 17.10 GNOME wieder zum Standard-Desktop erhob. In der Community gibt es Bestrebungen, Ubuntu mit Unity 7 zu einem offiziellen Mitglied der Ubuntu-Familie zu machen. Da wird es die Anhänger von Unity 7 freuen, dass Ubuntu 16.04 LTS demnächst ein größeres Update für den Unity-Stack erhält. Die Aktualisierung umfasst derzeit die Pakete Compiz, Nux, Unity und Ubuntu-Themes, Unity-Control-Center soll bald folgen. Insgesamt werden mit dem Update 27 Bugs bereinigt.

    Mithilfe der Community gefragt

    Derzeit befinden sich die neuen Pakete im Proposed-Repository. Darin landen Pakete bevor sie in die stabilen Repositories hochgeladen werden und somit allen Anwendern zugänglich sind. Sie stellen eine letzte Testphase für als stabil erachtete Pakete dar. Die Unity-Maintainer bitten nun die Community, beim Test der neuen Pakete für den Unity-Stack mitzuhelfen. Dazu muss das Proposed-Repository im Einstellungsmodul Software & Updates unter Developer Options freigeschaltet werden, wie im Ubuntu-Wiki beschrieben. Eine Liste der zu überprüfenden Bugfixes ist auf der Ubuntu-Community-Seite einzusehen.

  • WebRender – der nächste Schritt bei Firefox

    WebRender
    Screenshot: ft

     

    Mit Firefox Quantum hat Mozilla einen großen Schritt getan um dem Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit zu entgehen. Noch wissen wir nicht, ob und wenn ja, wie sich das auf die Verteilung der Marktanteile auswirken wird. Was wir aber wissen ist: Quantum ist nicht das Ende der Fahnenstange, die Optimierung geht weiter.

    WebRender in der Gecko-Engine

    Der nächste Schritt, der derzeit noch in der Anpassungsphase ist, heißt WebRender. Dabei handelt es sich um einen GPU-basierten Renderer, der derzeit auf der experimentellen Servo-Engine entwickelt wurde und nun auf die derzeit von Firefox verwendete Gecko-Engine übertragen und angepasst wird. Anwender von Firefox Nightly können WebRender bereits testen.

    Verhalten einer 3D-Game-Engine

    WebRender verhält sich beim Rendern wie eine moderne 3D-Game-Engine. Dabei werden die Aufgaben zwischen CPU und GPU aufgeteilt und, was die CPU betrifft, parallel abgearbeitet. Weitere technische Einzelheiten dazu vermittelt das WebRender-Wiki auf GitHub. Laut Mozilla Hacks geht es bei WebRender nicht so sehr um eine direkte Steigerung der Geschwindigkeit beim Rendern, sondern eher um eine Glättung des Vorgangs. Mit WebRender sollen Apps mit 60 Frames pro Sekunde laufen, egal wie groß das Display ist oder wieviel der Seite sich pro Frame ändert. Was eine Render-Engine generell macht, um aus HTML und CSS Pixel auf unseren Bildschirmen zu zeichnen, erläutert ein weiterer Grundlagenartikel auf Mozilla Hacks.

    Test mit Firefox Nightly

    Wer sich selbst ein Bild vom derzeitigen Stand von WebRender machen möchte, benötigt Firefox Nightly, derzeit bei Version 59. Da WebRender noch nicht freigeschaltet ist, müssen per about:config vier Parameter aktiviert werden. Es handelt sich um gfx.webrender.enabled, gfx.webrender.blob-images, image.mem.shared, und layers.acceleration.force-enabled. 

    Beim derzeitigen Stand funktioniert WebRender laut diesem Blog gut mit Intels aktuellen Mesa-Treibern, während Nvidias proprietärer Treiber unter Linux noch weiterer Anpassung bedarf. Der Nvidia-Treiber unter Windows soll dagegen weniger Probleme machen. Wann WebRender in die stabilen Veröffentlichungen von Firefox übernommen wird, hängt davon ab, wie schnell die Optimierungsphase abgeschlossen werden kann.

     

  • Oracle Linux für ARM64 veröffentlicht

    Oracle Linux für ARM64
    Bild: „Oracle“ von Peter Kaminski Lizenz: CC BY 2.0

     

    Oracle Linux 7 Update 3 für ARM ist die erste öffentliche Version von Oracle Linux auf der ARM-Plattform. Das Release basiert auf denselben Quellpaketen wie die entsprechende Oracle-Linux-Distribution für die x86-Architektur sowie auf allen erforderlichen Patches und Modifikationen, die für die Ausführung auf der ARM-Plattform erforderlich sind.

    Gleiche Codebasis

    Obwohl Oracle Linux für ARM auf Oracle Linux für die x86-Plattform basiert, gibt es Unterschiede zwischen den Versionen für die beiden Plattformen in Bezug auf die Paket- und Kernelversionen. Pakete, die für die 64-Bit-ARM-Architektur erstellt wurden, verwenden den aarch64-Architekturcode. Einige Pakete, die für die x86-Plattform verfügbar sind, sind für diese Version möglicherweise nicht verfügbar.  Oracle Linux 7 Update 3 wird als Entwickler-Release zum Nutzen für Entwickler zur Verfügung gestellt. Oracle bietet derzeit keine Unterstützung für Oracle Linux 7 Update 3 (ARM).

    Verfügbarkeit

    Die Freigabe von  Oracle Linux 7 Update 3 für ARM wird in zwei Versionen zur Verfügung gestellt: Ein Disk-Image, das auf einer SD-Karte für die Verwendung mit einem Raspberry Pii 3 Model B Single-Board-Computer installiert werden kann. Dieses Image enthält die notwendige Firmware, um den Raspberry Pi 3 direkt in Oracle Linux 7 zu booten. Dieses Image ist vor allem für Entwickler und Interessierte gedacht, die keinen Zugriff auf alternative ARM-Hardware haben. Als Zweites ist ein ISO-Image verfügbar, das für eine Standardinstallation auf generischer 64-Bit-ARMv8-Hardware verwendet werden kann. Dieses ISO wurde auf ARM-Hardware getestet, ist für die Verwendung mit Cavium ThunderX und X-Gene 3 ARM-Prozessoren konzipiert, kann aber auch mit anderer ARM-Harfdware lauffähig sein.

    Oracle Linux 7 Update 3 für ARM64 steht im Oracle Technology Network zum Download zur Verfügung und kann kostenlos heruntergeladen, verteilt und verwendet werden.

  • Mozilla Thunderbird mit schweren Sicherheitslücken

    Mozilla Thunderbird
    Screenshot: ft

     

     

    Alle Versionen von Mozillas Mail-Client Thunderbird bis einschließlich 52.4.0 weisen einige schwerwiegende Sicherheitslücken auf. Davor warnte gestern die Webseite Cert-Bund des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Das BSI stuft das Risiko durch diese die Lücken als sehr hoch ein. Betroffen sind die Betriebssysteme Linux, BSD, macOS und Windows.

    Distributionen hinken hinterher

    Mozilla hatte bereits am 23. November ein entsprechendes Security Advisory veröffentlicht und Thunderbird 52.5, das die Lücken schließt, zum Download freigegeben. Das Thema ging in der Presse unter, noch haben auch nicht alle Distributionen die neue Thunderbird-Version an die Anwender ausgeliefert. Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen zumindest bei Debian Unstable und bei Arch Linux Pakete der Version 52.5.

    Remote-Code-Execution (RCE) möglich

    Die beiden Lücken, die als CVE-2017-7826 und CVE-2017-7828 katalogisiert sind, ermöglichen einem nicht authentisierten Angreifer, aus der Ferne die Ausführung beliebigen Programmcodes. Eine weitere Schwachstelle, die als CVE-2017-7830 katalogisiert ist, ermöglicht dem Angreifer das Ausspähen von Informationen. Die Lücken können nicht per E-Mail ausgenutzt werden, da Scripting beim Lesen von E-Mails generell deaktiviert ist. Die fehlerbereinigte Version 52.5 kann von der Mozilla-Webseite heruntergeladen werden.

  • Kernel-LTS entwirrt

    Greg Kroah-Hartman
    Bild: „Greg Kroah-Hartman“: von tian2992CC BY-SA 2.0

     

    Vor rund zwei Monaten machte die Nachricht die Runde, dass künftig Kernel, die Langzeitunterstützung genießen, nicht mehr nur mindestens zwei Jahre sondern sechs Jahre Unterstützung erhalten sollen. Dabei gilt es, eine Einschränkung zu machen, die vielen News-Portalen und so auch uns damals nicht unbedingt ersichtlich war. Denn nicht jeder Kernel, den Greg Kroah-Hartman zum Longterm-Kernel erklärt, erhält automatisch diese Verlängerung. Die Verwirrung entstand durch eine leicht missverständliche Formulierung in einem Vortrag vom bei Google für das Android-Projekt Treble verantwortlichen Iliyan Malchev.

    Leichte Verwirrung über Kernel-LTS

    Das stellte jetzt Kernel-Entwickler Konstantin Ryabitsev auf Google+ klar. So wird etwa Kernel 4.14 LTS vermutlich nur zwei Jahre Unterstützung erhalten. Es ist allerdings möglich, dass jemand anderes nach der zweijährigen Unterstützung die weitere Pflege übernimmt wenn es dafür triftige Gründe gibt. Das ist bereits des Öfteren vorgekommen und führte zur Untertstützung weit über die zwei Jahre hinaus.  Aber zunächst gilt die Verlängerung auf offiziell sechs Jahre nur für Kernel 4.4. Die Unterstützung für Kernel 4.14 endet daher vermutlich im Januar 2020. Kernel 4.4, der im Januar 2016 erschien wird dagegen bis 2022 gepflegt.

    Sechs Jahre Unterstützung ist nicht neu

    Linux LTS-Versionen enthalten rückwärtsgepflegte Fehlerbereinigungen für ältere Kernelbäume. Nicht alle Bugfixes werden importiert,  nur wichtige Bugfixes werden auf solche Kernel angewendet. Die Seite mit der Liste aktiver Kernel listet die Kernel 3.2 und 3.16 als älteste noch unterstützte Kernel auf. Sie wurden 2012 beziehungsweise 2014 veröffentlicht und verlieren vermutlich 2018 respektive 2020 nach je sechs Jahren die Unterstützung. Gepflegt werden sie von Debian-Kernel-Maintainer Ben Hutchins. Aus der Serie 4 des Kernels werden derzeit 4.1, 4.4, 4.9 und 4.14 langzeitgepflegt.