Autor: sla

  • Ubuntu Phones sollen Android Apps ausführen

    Ubuntu Phones sollen Android Apps ausführen

    Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Projekt UBports mit Ubuntu Touch 15.04 OTA-3 das dritte Release für unterstützte Ubuntu Phones seit Canonical im Frühjahr die Plattform aufgegeben hatte. Jetzt wird auf der Webseite des Projekts Unterstützung für Android-Apps innerhalb von Ubuntu Touch angekündigt. Dazu wurde das Projekt Anbox für Ubuntu Touch nutzbar gemacht.

    Android-Apps in Containern

    Anbox steht für »Android-in-a-Box« und ist eine Gemeinschaftsarbeit, die es erlaubt, Android-Applikationen in einem Container auszuführen, anstatt, wie sonst üblich, einen Android-Emulator zu verwenden, der die Leistung und Benutzerfreundlichkeit beeinträchtigt. In den nächsten Wochen will UBports eine Pre-Alpha-Version von Ubuntu Touch mit Anbox veröffentlichen.

    Guter Kompromiss

    Das Team von Ubuntu Touch ist der Meinung, seinen Benutzern die proprietären Dienste anzubieten, auf die sie angewiesen sind, zumindest bis zu dem Punkt, an dem freie und Open-Source-Alternativen realisierbar sind. Da Ubuntu Touch bis heute viele dieser von den Anwendern oft nachgefragten Apps und Dienste nicht bietet, scheint Anbox ein guter Kompromiss zu sein, um Ubuntu Touch mehr Traktion im Markt zu verschaffen.

    Optionale Funktion

    Anbox soll ein optionales Feature auf Ubuntu Touch bleiben, das dem Anwender die Containerisierung von Android-Apps nach Bedarf ermöglicht. Das soll einerseits dem Anwender maximale Kontrolle bieten, andererseits auch die nötige Sicherheit mitbringen, da diese Anwendungen voneinander und vom Rest des Betriebssystems isoliert bleiben.

    In den nächsten Wochen sollen neben der frühen Entwicklerversion auch weitere Einzelheiten dazu veröffentlicht werden, wie diese Version zum Testen eingesetzt werden kann. Zudem ist noch nicht öffentlich, auf welchen Geräten Ubuntu Touch mit Anbox anfangs lauffähig sein wird, sicher ist lediglich, dass nicht alle Geräte unterstützt werdern können.

    Gerade vor wenigen Tagen wurde eine weitere mobile Plattform angekündigt. Mit eelo sollen allerdings alle Google-Apps und Dienste im Sinne des Schutzes der Privatsphäre vermieden werden.

  • Firefox 60 ESR leichter zu konfigurieren

    Firefox 60 ESR
    Logo: Mozilla Lizenz: CC-By-3.0

     

    Die nächste Firefox-Version mit Extended-Support-Release (ESR) wird der im Mai 2018 erwartete Firefox 60 sein. Mit diesen mit längerem Support versehenen ESR-Ausgaben will Mozilla Unternehmen und Institiutionen dabei unterstützen, Firefox einzusetzen. Mit Firefox 60 ESR wird nun eine neue Policy-Engine eingeführt, die es erlaubt, den Browser einfacher entsprechend den Richtlinien des Unternehmens für die Mitarbeiter vorzukonfigurieren. Die Policy-Engine ist nicht auf die ESR-Version beschränkt, wird aber dort vermutlich überwiegend eingesetzt werden.

    Richtlinien leichter umsetzen

    Wie der Release-Manager Sylvestre Ledru in der Ankündigung schreibt, sollte eigentlich Firefox 59 die nächste ESR-Version werden. Um etwas mehr Zeit zur Vollendung der Policy-Engine zu haben, wurde Firefox 60 zur nächsten ESR-Version erklärt. Die Engine soll alle Werkzeuge unterstützen, die Richtlinien setzen können und künftig auch mit der Windows Group Policy zusammenarbeiten.

    Per JSON konfiguriert

    Im Mozilla-Wiki werden die technischen Hintergründe der neuen Richtlinien-Engine näher erläutert. Der Administrator, der die Richtlinien umzusetzen hat, kann sich dabei einer JSON-Konfigurationsdatei bedienen. Dazu verschiebt er die Beispieldatei configuration.json in das Firefox-Installationsverzeichnis und passt sie nach seinen Wünschen an. Im Wiki findet sich dazu ein Beispiel. Dort werden about:config sowie einige Domains gesperrt, bestimmte Plug-ins sowie einige Bookmarks erlaubt. Weitere vorgesehene Aktionen sind unter anderem das Sperren von integrierten Add-ons wie Pocket oder Screenshots sowie der Druckfunktion oder Copy&Paste.

    {
      policies: {
        "block_about_config": true,
        "blocked_domains": [
          "www.example.com",
          "www.example.org",
        ],
        "allow_popups_from": [
          "www.example.com",
          "www.example.org",
        ],
        "allow_plugins_from": [
          "www.example.com",
          "www.example.org",
        ],
        "bookmarks_on_toolbar": [
          {
            "title": "Download Firefox",
            "url": "https://www.mozilla.org/firefox/new/",
            "favicon": "http://www.mozilla.org/favicon.png"
          },
          {
            "title": "Example",
            "url": "https://www.example.com",
            "favicon": "http://www.example.com/favicon.png"
          }
        ]
      }
    }

    Keine Legacy-Add-ons mehr

    Während am 8. Mai Firefox 60.0 erwartet wird, soll mit Version 60.2.0 am 28. August die Unterstützung für Firefox ESR 52 enden, der am 3. Juli mit Version 52.9 seine letzte Aktualisierung erhält. Der 28. August ist auch das Ende der Schonfrist für Legacy-Add-ons, die mit Firefox 60 ESR nicht mehr funktionieren werden.

     

     

  • eelo: Android ohne Google-Apps und -Dienste

    Android ohne Google-Apps und -Dienste
    Screenshot: ft

     

    Mit eelo stellt sich ein weiteres Projekt vor, das ein an Android angelehntes mobiles Betriebssystem ohne die üblichen Zutaten in Form von Diensten und Apps von Google anbieten will. Per Kickstarter will der französische Entwickler und Gründer von Mandrake-Linux, Gaël Duval, das Projekt mit 25.000 Euro vorfinanzieren lassen. Das scheint auf Interesse zu stoßen, denn nach drei Tagen haben 108 Backer bereits 8.940 Euro zugesagt.

    Mobiles OS auf freier Basis

    Auf der Kickstarter-Webseite wird das Projekt als Erstellung eines mobilen Non-Profit-Open-Source-Betriebssystems und zugehörigen Web-Diensten beschrieben. Oberste Maxime ist der Schutz der Privatsphäre. Zudem soll es auch für Laien einfach zu installieren sein. Nun will Duval allerdings nicht bei Null anfangen, sondern nimmt sich LineageOS als Vorlage. LineageOS ein Fork von CyanogenMod, dem Open-Source-Unterbau des mit Karacho an die Wand gefahrenen Unternehmens Cyanogen. Ein weiteres Projekt mit einer ähnlichen Zielsetzung wie eelo ist LineageOS for microG. Auch Replicant arbeitet am gleichen Ziel, allerdings verläuft die Entwicklung dort sehr schleppend.

    Reichlich viele Ideen

    Bereits seit November verbreitet Duval seine Ideen zu eelo in einer Artikelserie auf verschiedenen Webseiten. Der erste Teil befasst sich mit der Entstehung der Idee, der zweite Teil wird konkreter, was die Ausführung angeht. In einem weiteren Teil erläutert Duval, wie er sich die Web-Services vorstellt, die die bekannten Google-Dienste wie unter anderem Google Play Store, Gmail, YouTube, und Google Maps ersetzen sollen. Auf der Webseite beschreibt Duval die längerfristigen Pläne etwas genauer:

    »eelo wird die Nutzer darüber informieren, warum Datensklaverei kein Schicksal ist. Und eelo wird eine glaubwürdige Alternative für Nutzer bieten, die sich um ihre Datensicherheit kümmern: Mobiltelefone und Smartphone-Betriebssysteme sowie zugehörige Web-Services. Langfristig wollen wir ein komplettes digitales Ökosystem anbieten, einschließlich PC-Betriebssysteme, Personal Assistants und Web-APIs.«

    Dreijahresplan

    So sollen in einem Drei-Jahres-Plan zunächst etwa OpenStreetMaps die Google Maps ersetzen. Anstelle von Google Drive sollen freie Alternativen wie Nextcloud oder ownCloud unterstützt werden. Anstelle des Google Play Store soll eelo F-Droid und APKPure zur App-Installation nutzen. Der Plan sieht für das erste Jahr die Bereitsatellung eines ROMs für mehrere Geräte sowie den dazugehörigen Web-Diensten vor, doe Suche, E-Mail, Drive, Online-Backup und Maps ersetzen sollen.

    Hehre Pläne

    Im zweiten Jahr ist geplant, eelo als OS für den PC freizugeben und eine Stiftung zur Sicherung des Unternehmensvermögens zu gründen. Im dritten Jahr wird neben einem Smartphone und einem digitalen Assistenten auch die zweite Version des mobilen Betriebssystems und der Webservices veröffentlicht. Das Projekt hat bereits mit der Arbeit an einem Prototyp des mobilen Betriebssystems begonnen und verfügt über den neu entwickelten BlissLauncher 2.

     

  • Microsoft gibt weitere Linux-Werkzeuge frei

    Insider-Build 17063
    Screenshot: ft

     

    Wie aktuell dem Technet-Blog zu entnehmen ist, stellt Microsoft Entwicklern weitere Linux-Werkzeuge zur Verfügung, die in Microsofts Linux-Implementierung in Windows 10 eingesetzt werden können. Dabei handelt es sich um die beiden mächtigen Kommandozeilen-Tools Tar in der Ausführung bsdtar und cURL.

    Teerball

    Bei tar handelt es sich um ein Packprogramm. Der Name ist aus dem Begriff tape archiver gebildet. Tar packt Dateien und Verzeichnisse in eine Datei und kann sie daraus auch wiederherzustellen. Die entstehende Datei trägt die Endung .tar und das Ergebnis wird oft als Tarball bezeichnet. In Zusammenarbeit mit gzip kann aus dem Tarball auch ein komprimiertes Archiv erstellt werden, dass dann die Endung .tar.gz trägt. Außer gzip kommen dabei wahlweise auch compress, bzip2, xz oder lzma zum Einsatz. Alle Dateimanager unter Linux bieten zudem eine Integration von tar und den entsprechenden Komprimierungs-Tools.

    Curl kommt oft versteckt daher

    Bei cURL, das ausgeschrieben für Client for URLs oder Curl URL Request Library steht, handelt es sich um eine Programmbibliothek und ein Kommandozeilen-Programm zum Übertragen und Herunterladen von Dateien. Es verwendet dazu Protokolle wie http, https oder auch ftp. Die Bibliothek libcurl wird zudem von  zahlreichen Anwendungen eingesetzt.

    Seit drei Tagen verfügbar

    Wie Microsofts Craig Wilhite im Technet-Blog schreibt sind die beiden Tools bereits in dem vor wenigen Tagen freigegebenen Insider Build 17063 enthalten und für alle Windows-10-Varianten auf der Kommandozeile der Linux-Bash verfügbar. Damit werden für Entwickler, Administratoren und Power-User die bisher nötigen Umwege über cmd.exe oder Powershell überflüssig und auch das Erstellen und Handhaben von Containern wird erheblich einfacher, da die Kommandozeile nicht mehr verlassen werden muss.

    Microsoft wird auch künftig weitere Linux-Tools bereitstellen um Anwendern, die in heterogenen Umgebungen arbeiten alles unter einer Oberfläche anzubieten was sie benötigen.

  • Ubuntu-17.10 legt Lenovo-BIOS lahm

    Ubuntu 17.10 Lenovo
    Bild: Canonical

     

    Ein Treiber im Linux-Kernel der Ubuntu-17.10-»Artful-Aardvark«-Images sorgt dafür, dass das UEFI/BIOS vieler Lenovo-Notebooks keine Änderungen mehr speichern kann. Auch einige andere Hersteller sind betroffen. Direkter Auslöser scheint der verwendete Intel-SPI-Treiber zu sein. Mittlerweile wurde der Download von Images für 17.10 von der offiziellen Download-Seite gestoppt und das ISO zurückgezogen, während an einem neuen Image gearbeitet wird.

    Bisher Lenovo, Toshiba und Acer betroffen

    Das Problem betrifft nicht nur Ubuntu 17.10 »Artful Aardvark« selbst, sondern alle Varianten des Betriebssystems in Version 17.10. Bereits in der letzten Novemberwoche gingen erste vereinzelte Meldungen ein, die das Problem schilderten. Betroffen sind mindestens die Gräte Lenovo B40-70, Lenovo B50-70, Lenovo B50-80, Lenovo Flex-10, Lenovo G40-30, Lenovo G50-70, Lenovo G50-80, Lenovo S20-30, Lenovo U31-70, Lenovo Y50-70, Lenovo Y70-70, Lenovo Yoga Thinkpad (20C0), Lenovo Yoga 2 11″- 20332, Lenovo Z50-70, Lenovo Z51-70 und Lenovo IdeaPad 100-15IBY. Ebenfalls als betroffen bekannt sind bisher Acer Aspire E5-771G, Acer TravelMate B113, Toshiba Satellite S55T-B5233 und Toshiba Satellite L50-B-1R7. Weitere Firmen die ein UEFI-BIOS der Firma Insyde ausliefern könnten ebenfalls betroffen sein.

    Kein Hochfahren mehr möglich

    Wenn das Problem auftritt lassen sich nach der Installation keine Änderungen am BIOS mehr speichern. Betroffene Systeme haben teilweise Probleme beim Hochfahren von der Festplatte und von USB-Sticks und sind im somit weitgehend unbrauchbar, da viele dieser Geräte kein Laufwerk für optische Medien mehr haben. Für einige Benutzer der DVD trat das Problem bereits beim Benutzen der Live-DVD auf. Eine Lösung um betroffene Systeme wieder lauffähig zu bekommen steht derzeit noch aus. Auch mindestens ein Anwender, der sein System auf 17.10 aktualisiert hat, ist von dem Fehler betroffen.

    Download gestoppt

    Theoretisch könnten auch andere Distributionen betroffen sein, die Kernel 4.13.4 direkt nutzen oder ihren Kernel davon ableiten. Ein korrigierter Intel-SPI-Treiber wird derzeit bei Canonical getestet. Eine weitere Möglichkeit wäre, den Treiber zu deaktivieren, da kaum ein Endanwender diesen einsetzen wird. Eine Zusammenarbeit mit Lenovo soll helfen, die eigentliche Ursache zu finden und eine Lösung für betroffene Geräte zu erarbeiten.

  • Thunderbird soll modernisiert werden

    Mozilla Thunderbird
    Screenshot: ft

    Die Weiterentwicklung von Mozillas E-Mail-Client Thunderbird liegt in den Händen des Thunderbird-Projekts, während Infrastruktur und die steuerliche sowie rechtliche Seite noch bei der Mozilla-Foundation liegen. Über eine lange Zeit wurde Thunderbird lediglich gepflegt und kaum erweitert. Mozilla hatte die Weiterentwicklung eingestellt und war der Meinung, die Anwendung sei ausentwickelt.

    Vier neue angestellte Entwickler

    Die Community-Entwickler, die sich um den Code kümmern, wollen nun mit neuen fest eingestellten Kollegen Thunderbird die dringend nötige Modernisierung zukommen lassen. Das Thunderbird-Projekt umfasst sowohl die Community-Entwickler als auch die Unterstützung der Firma Softmaker, in deren Office-Suite auch Thunderbird integriert ist. Im laufenden Jahr hat das Projekt erstmals vier neue Entwickler eingestellt, weitere sollen folgen.

    Langjähriges Community-Mitglied eingestellt

    Bereits seit November 2016 ist der langjährige Thunderbird-Freiwillige Jörg Knobloch fest unter Vertrag. Seitdem Jörg vom Freiwilligen zum Vertragspartner geworden ist, hat sich sein Fokus von der Fehlerjagd auf die Übernahme der Verantwortung für das Produkt verlagert. Als kontinuierlicher Integrationsingenieur garantiert er, dass »Thunderbird Daily« immer mit den Änderungen des Mozilla-Kerns synchronisiert ist, um Daily in einem funktionierenden Zustand zu halten. Jörg verwaltet den gesamten Code für Releases und überwacht Regressionen. Als Thunderbird-Pate überprüft er die Arbeit anderer und ist Teil des »Engineering Steering Committee«, das für die Codebasis verantwortlich ist.

    Im März 2017 schloss sich Andrei Hajdukewycz dem Thunderbird-Team an. Andrei ist der Infrastrukturingenieur des Projekts. Er hat daran gearbeitet, das Projekt von der Nutzung der Mozilla-Infrastruktur auf die Erstellung einer eigenen Infrastruktur umzustellen. Er verwaltet alle Websites, die das Projekt nutzt. Bald werden  auch Thunderbird-Add-ons auf Thunderbirds eigene Add-ons-Seite umgestellt.

    Im Juni 2017 trat Tom Prince als Build-and-Release-Engineer in das Projekt ein. Er sorgt dafür, dass Daily, Beta und ESR immer in allen Lokalisierungen erstellt werden können. Er hilft auch bei der Diagnose von Tests und Fehlern. Kürzlich hat Tom das Thunderbird Build-System von Buildbot nach TaskCluster migriert, um diesen Aspekt des Projekts zukunftssicher zu machen.

    Die letzte Anstellung des Projekts im Dezember 2017 war Ryan Sipes als Community Manager. Seine Aufgabe ist es, die Gemeinschaft der Freiwilligen einschließlich der Add-on-Autoren zu organisieren, gute Nachrichten über Thunderbird zu verbreiten, mit den Spendern zusammenzuarbeiten, um einen soliden Spendenfluss zu gewährleisten und mit den Thunderbird-Anwendern in Kontakt zu bleiben.

    Erst der Anfang

    Diese vier Mitarbeiter sind nur der Anfang. Das Projekt ist derzeit dabei, Entwickler einzustellen, um einige technische Probleme zu lösen und die Codebasis von einer Mischung aus C++, JavaScript, XUL und XPCOM in eine zunehmend auf Web-Techniken basierende Zukunft zu überführen.

    Derzeit ist Thunderbird 52 die aktuelle stabile Version, die derzeit bei 52.5.0 steht. Daneben gibt es die Beta-Versionen 57 und 58, die auf der jeweiligen Codebasis von Firefox basieren und somit auch deren Änderungen im Rahmen von Firefox Quantum beinhalten. Ausnahme sind die Änderungen bezüglich der Add-ons, die Thunderbird erst mit Version 59 übernimmt. Dabei besteht die Hoffnung, bis dahin alle Erweiterungen auf WebExtensions umgestellt zu haben.

    Beim Design folgt Thunderbird 57 dem Photon-Design von Mozilla und bringt ein neues Theme auf Basis des Design des Monterail-Teams mit. Eine aktuelle Beta-Version von Thunderbird ist auf der erst kürzlich übernommenen Domain Thunderbird.net zu finden.

     

  • Fedoras Modularitäts-Projekt überarbeitet

    Fedora Modular Server
    Screenshot: ft

     

    Vor kurzem wurde Fedora 27 Server veröffentlicht. Eigentlich sollte dieses Release im Rahmen des Boltron-Projekts modular aufgebaut sein. Veröffentlicht wurde jedoch eine herkömmliche Server-Edition. Die Entwickler verwarfen den ursprünglichen  Ansatz, den sie vor über einem Jahr formuliert hatten und schicken das Projekt »modularer Server« wieder zurück aufs Reißbrett. Red Hats Stephen Gallagher hat jetzt die technischen Hintergründe der ursprünglichen und der überarbeiteten Version näher erläutert.

    Nicht alles gelingt auf Anhieb

    Fedoras Modularity-Initiative zielt darauf ab, es den Paketierern zu erleichtern, alternative Versionen von Software zu erstellen, und Benutzern die Möglichkeit zu geben, diese sogenannten Streams unkompliziert zu benutzen. Daran arbeitet Fedora bereits seit mehreren Jahren, im Sommer dieses Jahres wurde dann der Boltron-Prototyp und später eine Beta-Version zum modularen Server für Fedora 27 ausgeliefert. Die Rückmeldungen zeigten aber, dass diese Testversionen das gesetzte Ziel nicht erreichten und ein Umdenken erfordern.

    In erster Linie wurde für den Neubeginn die Idee einer streng gepflegten, stabilen Wurzel aufgegeben. Herkömmliche Fedora-Builds werden ausgeführt, indem ein RPM in einem Buildroot erstellt wird, das die neuesten Pakete enthält, die im Stable-Updates-Repository für eine Veröffentlichung verfügbar sind. Mit Modularität hoffte Fedora, eine kleine und spezifische Buildroot definieren zu können, die stabil und für die gesamte Lebensdauer einer Veröffentlichung erhalten bleiben würde. Darauf sollten die einzelnen Module aufbauen.

    Haupt-Repository als Plattformmodul

    Das stellte sich im Verlauf der Entwicklung als nicht praktikabel heraus. Es hätte erfordert, einen Punkt zu finden, an dem die gesamte Buildroot verwendet werden konnte, um sich selbst zu bauen. Dieses Ziel wurde nicht erreicht. Stattdessen wurde entschieden, Fedoras Haupt-Repository als Plattformmodul zu behandeln. Praktisch bedeutet dies, dass die Entwickler von Modulen nicht mehr einen schwierigen Prozess durchlaufen müssen, um herauszufinden, welche Module eine Abhängigkeit bieten, die sie benötigen. Stattdessen können sie sich auf die Systemversion verlassen, die im Haupt-Repo verfügbar ist.

    Problemlose Umstellung

    Dies ermöglicht einen einfachen Upgrade-Pfad, da die traditionellen Repositories sowie eine Reihe von Standardmodulen beibehalten werden. Das bedeutet, dass ein Upgrade von einem aktuellen Fedora 27-System auf ein modulares Fedora 28-System ohne besondere Schritte möglich sein wird. Tatsächlich bedeutet dieser Ansatz auch, dass die Modularität nicht auf die Server-Edition beschränkt bleiben muss, sondern auch für die Workstation-Edition gelten kann.

    Um den Vorgang zu vereinfachen sollen Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, um die Erstellung der Module zu automatisieren. Selbst für komplexere Multipackage-Module bieten die automatisch erstellten Module einen einfachen Ausgangspunkt.

    Zwei Repository-Sets

    Aus der Sicht des Endbenutzers wird Fedora mit zwei Sets von Repositories ausgeliefert. Zum einen die traditionellen Fedora-Repositories (Fedora, Updates und Update-Tests) und zum anderen ein neuer Satz von Repositories mit alternativen und ergänzenden Modulen. Die Bezeichnungen dieser Repositories sind noch nicht endgültig.

    Mit diesem Design kann jeder, der nicht auf die zusätzlichen Versionen der von Modulen bereitgestellten Software zugreifen möchte, die modularen und modularen Update-Repositories deaktivieren, und sein System wird genau so funktionieren, wie es heute funktioniert. Pakete, die mit Fedoras traditionellem Prozess erstellt wurden, werden aus dem regulären Fedora-Repository installiert und verwaltet, ebenso wie Standardversionen von Paketen, die den neuen Prozess hinter den Kulissen verwenden.

    Standard oder modular

    Für alle, die Zugriff auf zusätzliche Versionen von Paketen haben möchten, werden diese neuen Modul-Repositories diese zur Verfügung stellen. Benutzer können mit diesen neuen Repositories interagieren, indem sie die Vorteile einer neuen Syntax in DNF nutzen, wie sie auch in der Modular Server Beta verwendet wurde. Wenn ein Benutzer einen bestimmten Modul-Stream installieren möchte, kann er den neuen Befehl dnf install module foo/bar benutzen.

    Dieser überarbeitete Plan bietet eine verständliche und darstellbare Zukunft für Modularität. Paketierer, die keine Module erstellen wollen, können weiterhin genau so packen, wie sie es immer getan haben, ohne ihre Arbeitsabläufe zu verändern. Diejenigen, die alternative Versionen von Software in einer einzigen Version oder dieselbe Version über mehrere Versionen hinweg bereitstellen wollen, werden neue Werkzeuge erhalten, um dies zu vereinfachen. Da die Anzahl der verfügbaren Module wächst, werden die Benutzer von Fedora einen viel einfacheren Zugang zu der genauen Version der Software haben, die sie für ihre Aufgaben benötigen.

  • KDE Partition Manager 3.3 ist fertig

    KDE Partition Manager 3.3
    Screenshot: ft

    KDE Partition Manager (KPM) 3.3 ist gerade veröffentlicht worden. Er stellt das Gegenstück zur Partitionierung mit GParted dar und bietet Verbesserungen für Btrfs-, F2FS- und NTFS-Dateisysteme. Auch bei der Unterstützung von Verschlüsselung gab es Fortschritte. So wurden erste Schritte zur Implementierung der LUKS2 On-Disk Format Specification gemacht. Der KDE Partition Manager 3.3 kann nun LUKS2-Label anzeigen. Weitere Funktionalität in Sachen LUKS soll mit Version 3.4 ausgeliefert werden. Luks2 bietet mehr Sicherheit als LUKS/LUKS1, ist ausbaufähiger und kann als in-place upgrade für ältere Versionen eingesetzt werden.

    KPM partitioniert in Calamares

    Da der KPM auch im Installer-Framework Calamares arbeitet, sollten Installer auf Calamares-Basis nun auch LVM Logical Volumes erkennen können. Auch die Partitionierung solcher Devices sollte nun gelingen. Calamares installiert laut Entwickler Andrius Štikonas mit KPMcore 3.3 nun ein RootFS in einem LVM-Volume und booted davon. Somit erhält Calamares in nächster Zeit die oft nachgefragte Möglichkeit, verschlüsselte Volumes zu installieren.

    Neues Backend Sfdisk

    Die meiste Arbeit am KDE Partition Manager 3.3 fließt derzeit in das Sfdisk-Backend, das einmal neben libparted als zweites Backend zur Auswahl stehen soll. Das kann aber erst mit der Veröffentlichung von util-linux 2.32 geschehen. Auf dem Sfdisk-Backend baut auch die Unterstützung für KAuth auf, das es erlaubt, KPM als unprivilegierter Anwender zu betreiben. Werden Root-Rechte benötigt, ruft es Polkit auf, um diese zu erteilen. Noch braucht auch diese Konstellation etwas Arbeit um wunschgemäß zu funktionieren. Derzeit funktioniert KAuth noch nicht mit SMART. Zudem kann es vorkommen, dass mehrmals zur Passworteingabe aufgefordert wird. In seiner Ankündigung hat der Entwickler die Problematik näher erläutert. Der Quellcode findet sich auf der Downloadseite von KDE.

     

  • Mozilla und Mr. Robot

    Mozilla und Mr. Robot
    Bild: Wikimedia Lizenz: CC0 1.0

     

    Ich mag Mozilla. Ich mag Mozilla sogar sehr. Es fühlt sich einfach besser an, Software zu nutzen, die von Leuten stammt, deren Ideologie ich unterstützen kann. Mozilla setzt sich für Datenschutz, Privatsphäre und die Freiheit des Internet ein und ich kauf ihnen das ab. Das ist es, was sie bewegt. Dahinter stehen keine Anteilseigner, die den Kurs mitbestimmen, es ist eine gemeinnützige Stiftung.

    Aber liebe Mozillianer: Warum schießt ihr euch mit schöner Regelmäßigkeit selbst in den Fuß und führt euer eigenes Credo ad absurdum? Das tut doch weh! Das tut vor allem den Anwendern weh, die mit solchen Aktionen verunsichert werden und deren Privatsphäre verletzt wird. Wie gerade wieder mit Mozillas letzter unüberlegter Aktion.

    Automatisch installiert

    Vor wenigen Tagen entdeckten Firefox-Nutzer eine Erweiterung auf ihren Rechnern, die sie nicht installiert hatten. Es handelte sich um die Erweiterung Looking Glass, die ein Spiel bewirbt, dass auf der Hacker-Serie Mr. Robot basiert, die mittlerweile in der dritten Staffel ausgestrahlt wird. Mozilla hatte die Erweiterung ohne Nachfrage auf Anwendersystemen im deaktivierten Modus installiert und hielt es für eine gute Idee, Mozilla mit dem Hackerethos in Mr. Robot zu assoziieren. Dort geht es darum, einen weltumspannenden Konzern zu Fall zu bringen, der die Menschen unter seiner Kontrolle hat.

    Bitte fragt uns!

    Gut und schön, kann man machen, aber wer bitte hatte denn die Wahnsinnsidee, die Anwender damit zu überraschen ohne sie zu fragen? Damit macht man genau das, wogegen sich Mr. Robot ausspricht. Dramatischer Effekt hin oder her, gibt es denn bei Mozilla niemand, der die Nutzer von Firefox kennt und voraussehen würde, dass ein Sturm der Entrüstung folgen würde? Hätte man mich gefragt…

    Mittlerweile hat Mozilla zurückgerudert, gerade so, als sei man überrascht über die Welle an Kritik, die die Aktion auslöste. Mozilla war gerade dabei, durch die Veröffentlichung von Firefox 57 »Quantum« Boden gutzumachen und Anwender vom »bösen Imperium« zurückzugewinnen. Die Aktion mit Mr. Robot hat einiges von diesem wiedergewonnenen Vertrauen wieder zerstört, wenn man den Kommentaren auf Reddit und anderswo Glauben schenkt.

    Unnötiger Schaden

    Der Schaden für Mozilla betrifft dabei auch das Werkzeug, mit dem die Erweiterung eingespielt wurde. Es handelt sich um das im September vorgestellte Projekt Shield Studies, das, sowieso schon umstritten, Mozilla dazu dient, Anwender-Rückmeldungen in Form von Telemetriedaten zu sammeln und experimentelle Funktionen auszuliefern. Die Kritik machte sich vor allem daran fest, dass die Erweiterung bei Anwendern automatsich installiert werdern sollte und nur per Opt-out zu deaktivieren sein sollte.

    Mit seiner letzten Aktion beschädigte Mozilla also gleichzeitig das Vehikel, das benötigt wird um Entwickler und Entscheider bei Mozilla mit Nutzerdaten zu versorgen. Somit war Zurückrudern angesagt. Der bei Mozilla für das Marketing zuständige Jascha Kaykas-Wolff tat das dann auch nach Leibeskräften, nachdem die Aktion gestoppt war und die Erweiterung im Mozilla Store landete, wo jeder, der mag, sie installieren kann:

    Es ist an der Zeit, zu sagen dass wir in den letzten 24 Stunden sehr viel gelernt haben…. Obwohl wir immer die besten Absichten haben, funktioniert nicht alles, was wir versuchen, so, wie wir es wollen.

    Das mit den Absichten glaube ich ja, aber bitte, Mozilla, wer immer diese Entscheidung getroffen hat, lasst ihn nichts mehr entscheiden. Danke.

  • KDE Applications 17.12 verbessern Dolphin und Okular

    KDE Applications 17.12
    Screenshot: KDE

    Mit KDE Applications 17. 12 wurde einer der drei Teile von KDE turnusmäßig neu veröffentlicht. Neben den Applications, die die Anwendersoftware enthalten besteht die Desktopumgebung mit KDE Frameworks 5 aus einer Sammlung von Bibliotheken und dem kürzlich aktualisierten KDE Plasma 5 als eigentlichem Desktop.

    Weitere Pakete portiert

    Mit jeder neuen Version der KDE Applications werden verbleibende Pakete auf KDE Frameworks 5 portiert. Dieses mal zählen der Musikplayer JuK, der Downloadmanager Kget und der Audiomixer Kmix dazu. Weitere portierte Anwendungen sind Kmouth, KImageMapEditor und Sweeper sowie weitere Spiele aus dem Paket KDE-Games. Kstars wurde aus den Applications ausgegliedert und wird künftig unter einem eigenen Release-Zyklus veröffentlicht. Einige andere Apps wie Kopete oder Blogilo fielen aus den Applications heraus, da sie entweder noch nicht zu KF5 portiert waren oder unbetreut sind.

    Dolphin, Okular und Gwenview aufgewertet

    Der Dateimanager Dolphin erhielt einige Verbesserungen. So können Suchvorgänge nun gespeichert werden. Die Suche kann zudem auf Verzeichnisse beschränkt werden. Das Umbenennen von Dateien wurde vereinfacht, hier ist künftig nur noch ein Doppelklick auf den Dateinamen nötig. Zudem wurde die Anzeige von Dateiinformationen bei Downloads erweitert.

    Der Dokumentbetrachter Okular hat Unterstützung für HiDPI-Displays und die Markdown-Notation erhalten. Das Rendern von Dokumenten, die nur langsam geladen werden, wird nun schrittweise angezeigt. Es gibt zudem jetzt die Option, ein Dokument per E-Mail freizugeben.

    Der Bildbetrachter Gwenview kann nun Bilder im Dateimanager öffnen und hervorheben, das Zoomen ist flüssiger geworden. Die Tastaturnavigation wurde verbessert und bei den Grafikformaten werden nun FITS und Truevision TGA zusätzlich unterstützt. Bilder sind zudem nun vor dem versehentlichen Entfernen durch die Entf-Taste geschützt, wenn sie nicht markiert sind.

    Kontact modernisiert

    Das Kontact-Team hat sich an die Modernisierung des Codes gemacht. Zudem wurde die Anzeige verschlüsselter Nachrichten verbessert und die Unterstützung für txt/pgp und Apple Wallet Pass hinzugefügt. Es gibt zudem neue Unterstützung für Microsoft Exchange, Unterstützung für Nylas Mail und verbesserter Geary-Import im Akonadi-Import-Wizard sowie verschiedene andere Bugfixes und allgemeine Verbesserungen. Weitere Neuerungen sind  bei Kdenlive, Ark, Kate und Kompare zu vermerken. Alle Änderungen sind in der Ankündigung und im Changelog näher beschrieben.