Autor: sla

  • KDE Connect 1.3 mit Nautilus-Einbindung

    KDE Connect 1.3
    Screenshot: ft

    KDE Connect verbindet unter Plasma und mittlerweile auch unter GNOME Mobilgeräte mit Android- oder Blackberry-Betriebssystem mit Desktops am PC oder Notebook und ermöglicht den Austausch von Benachrichtigungen, Dateien und URLs zwischen den Geräten. Seit der ersten Veröffentlichung im Jahr 2016 ist viel passiert. Jetzt kommt mit KDE Connect 1.3 unter anderem die direkte Anbindung an den GNOME-Dateimanager Nautilus.

    Vielseitig einsetzbar

    Mit KDE Connect lassen sich auf einfache Weise Daten mit mobilen Geräten austauschen, Benachrichtigungen vom Smartphone am Desktop anzeigen und SMS von dort beantworten. Browser-Links können vom Desktop an das Smartphone gesendet zu werden. Bei Anrufen wird die Lautstärke von Musik oder Videos am Desktop herunter geregelt und hinterher wieder angehoben. Ist das Smartphone gerade verlegt, lässt es sich vom Desktop aus anklingen. Zudem können die Inhalte von Zwischenablagen ausgetauscht werden.

    Einbindung in Nautilus

    KDE Connect konnte bisher schon unter anderen Desktop-Umgebungen wie GNOME, Xfce, Unity und Pantheon genutzt werden. Allerdings war die Integration in die jeweilige Umgebung nicht nahtlos. Mit KDE Connect 1.3 ändert sich das zumindest für GNOME, da die Anwendung direkt in das Kontextmenü von Nautilus eingebunden wird. Mit der Erweiterung lassen sich einfach Daten aus dem Dateimanager an das Smartphone senden.

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    Auch auf der Kommandozeile zu Hause

    Bereits bisher gab es die externe Anwendung Gsconnect, die ab GNOME 3.24 eine komplette Einbindung von KDE Connect in die GNOME-Shell ermöglichte.  KDE Connect 1.3 ermöglicht zudem die Handhabung von tel:-Links und die Unterstützung von Covern von Musik-Alben und -CDs mittels MPRIS. Mit der Kommandozeilenanwendung kde-conncet-cli lassen sich  jetzt mehrere Dateien gleichzeitig versenden.

    Befehlsausführung

    Eine wenig bekannte Funktion ist bereits länger implementiert: Befehle auf dem Desktop eingegeben, lassen sich jederzeit vom Smartphone aus ausführen. Zum Beispiel kann ein Shutdown-Befehl erstellt werden, um den PC auszuschalten, ohne überhaupt im gleichen Raum zu sein. Auch Bash- oder Python-Skripte funktionieren auf diese Art und Weise.

    Ausblick

    Mit dem Anfang Juni erwarteten Plasma 5.13 kann KDE Connect Plasma Vaults steuern. Wenn Du beispielsweise vergessen hast, eine oder mehrere Vaults zu schließen bevor Du in eine Besprechung geht, so kannst Du das von einem mobilen Gerät aus nachholen. Die nötigen Einstellungen werden in KDE Connect vorgenommen.

  • Debian erhält RISC-V Port

    Debian erhält RISC-V Port

    RISC-V Port
    Bild: SiFive HiFive1 | Quelle Gareth Halfacree | Lizenz: CC BY-SA-2.0

    RISC-V ist eine offene Befehlssatzarchitektur, die im Gegensatz zu den meisten anderen ISAs (Instruction Set Architecture) nicht patentiert ist und dank der BSD-Lizenz jedermann erlaubt, Mikroprozessoren damit zu entwerfen und zu vermarkten. Das US-amerikanische Unternehmen SiFive brachte im Oktober vergangenen Jahres mit dem U54-MC Coreplex  eine erste RISC-V CPU auf den Markt, die mit einem 64-Bit Quadcore-Design erstmals auch Linux und BSD unterstützte. Im Februar 2018 gelang SiFive mit dem HiFive Unleashed die Schwarmfinanzierung des ersten Linux-tauglichen Entwicklerboards. Etwa zur gleichen Zeit wurde der Code von RISC-V in den Kernel 4.15 aufgenommen. Kernel 4.16 brachte Korrekturen, für den nächsten Kernel 4.17 wurden bereits weitere Patches eingereicht.

    Debians RISC-V Port

    Damit ist die Bahn für Distributionen frei, RISC-V als Architektur zu unterstützen, ohne einen eigenen Kernel-Zweig pflegen zu müssen. Debian kündigte nun offiziell einen solchen Port an, der unter dem Namen riscv64 läuft. In der Ankündigung erklärt Entwickler Manuel Fernandez Montecelo, dass bisher bereits mehr als 4.000 Pakete in der neuen Architektur verfügbar sind. Auf seiner Debian-Webseite veröffentlicht Montecelo den jeweiligen Stand des Projekts.

    Hoffnungsträger RISC-V

    Damit erhält Debian neben den derzeit unterstützten zehn Architekturen  amd64, i386, arm64, armhf, armel, mips, mipsel, mips64el, ppc64el und s390x mit riscv64 eine weitere hinzu. Mit der anhaltenden Entwicklung von RISC-V bei Hardware und Software verbinden viele die Hoffnung, dass eine offene Architektur künftig ARM und anderen Architekturen ernsthaft Konkurrenz bieten kann.

    Weiter Weg

    Dafür sprechen der Wegfall von Lizenzgebühren und komplizierte Verträge, die hauptsächlich Anwälte reich machen. Die RISC-V-Foundation hat inzwischen über 130 Mitglieder, zu denen Google, HPE, IBM, Microsoft, Oracle, Nvidia, Qualcomm und viele andere gehören. Die Anfänge sind also gemacht, es ist jedoch noch ein weiter Weg.

  • Flathub-Webseite im neuen Gewand

     

    Flathub-Webseite
    Quelle: NeONBRAND auf Unsplash

     

    Vor einem halben Jahr haben wir die Flathub-Webseite als zentrale Stelle zum Sammeln von Flatpaks verschiedener Herkunft vorgestellt. Flatpak ist ein Paketformat ähnlich wie Snap bei Ubuntu, das sich unter allen Distributionen installieren lässt. Flathub dient dabei sozusagen als Flatpak-App-Store. Allerdings ließ im September das Design der Seite noch sehr zu wünschen übrig. Das hat sich nun mit einem durchgehehenden Neudesign grundlegend geändert.

    Neue Flathub-Webseite

    Das Suchen und Stöbern, das Installieren oder das Hochladen eigener Flatpaks ist dank des neuen übersichtlichen Designs wesentlich intuitiver und einfacher geworden. Eine Leiste am linken Rand der Seite unterteilt den Bestand an Apps in Kategorien. Zuoberst lädt eine Unterteilung in die Sparten Popular, New & Updated, Editor’s Choice und Editor’s Choice Games zum Entdecken ein.

    1-Klick-Installation

    Darunter lädt eine Einteilung in zehn Kategorien zum gezielteren Suchen ein. Soll festgestellt werden, ob sich eine bestimmte Anwendung bereits im Flatpak-Format im Shop findet, steht oben rechts das Suchfeld zur Verfügung. Ist eine interessante App ausgemacht, so führt ein Klick darauf zu einer ausführlichen Beschreibung des Objekts der Begierde. Ein Install-Button lädt dann zur 1-Klick-Installation ein.

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    Als Voraussetzung, damit das gelingt,  muss die Flatpak-Software auf dem Rechner installiert sein. Diese ist zumindest bei Fedora, Arch, Mageia und OpenSUSE bereits vorinstalliert. Bei Debian und Ubuntu muss noch ein wenig nachgeholfen werden. Bei Debian reicht ein beherztes apt install flatpak aus. Unter Ubuntu lautet der Befehl apt install flatpak gnome-software-plugin-flatpak. Dabei wird auch gleich Unterstützung für Flatpak in der Anwendung Gnome-Software installiert. In beiden Fällen muss Flathub dem System als Quell-Repository bekannt gemacht werden. Dafür sorgt der Befehl
    flatpak remote-add --if-not-exists flathub https://flathub.org/repo/flathub.flatpakrepo

    Unter Ubuntu 17.10 funktioniert die Installation per Klick von der Flathub-Webseite nicht, hier kann die Anwendung GNOME-Software oder die Kommandozeile benutzt werden. So installiert etwa als User der Befehl

    flatpak install com.spotify.Client.flatpakref


    den Spotify-Client. Selbst erstellte Flatpaks können ebenfalls recht einfach auf Flathub hochgeladen werden. Hinter dem Button Publish findet sich eine ausführliche Anleitung. Nähere Informationen zum Flatpak-Paketformat bietet dieser Artikel.

  • Ubuntu 18.04 LTS Beta freigegeben

    Ubuntu 18.04 LTS
    Screenshot: ft

    Ubuntu 18.04 »Bionic Beaver« LTS kann ab heute in der Beta-Version des am 26. April erwarteten neuen Ubuntu mit Langzeitunterstützung getestet werden. Gerade erst hat die Beta-Version von Fedora GNOME 3.28 zu den Anwendern gebracht, da folgt Ubuntu auf dem Fuß. Allerdings ist das mit Ubuntu 18.04 ausgelieferte GNOME gegenüber dem Original leicht modifiziert. Um zu vermeiden, dass die Anwender die Möglichkeit verlieren, Icons auf dem Desktop zu platzieren, liefert Ubuntu beispielsweise den Nautilus-Dateimanager in Version 3.26 aus anstatt 3.28.

    Ubuntu 18.04 ist die erste LTS-Version, die nach Jahren wieder mit dem GNOME-Desktop erscheint. Der Wechsel vom hauseigenen Unity zu GNOME war mit Ubuntu 17.10 vollzogen worden. Mit dieser Veröffentlichung fand auch der Wechsel von X.Org zu Wayland statt, der mit 18.04 allerdings als Standard wieder rückgängig gemacht wird. Wayland ist laut Ubuntu-Desktop-Chef Will Cooke für eine für fünf Jahre unterstützte Ubuntu-Version noch nicht ausgereift genug. Anwender können aber jederzeit im Anmeldemanager eine Wayland-Sitzung starten.

    Im Vorfeld von 18.04 erregte Canonical einigen Unmut mit der Ankündigung, zu Diagnosezwecken technische Daten von den Rechnern der Anwender sammeln und anonymisiert speichern zu wollen. Der Anwender wird vorher nicht gefragt, sondern muss während der Installation widersprechen, damit keine Daten von seinem Rechner zu den Ubuntu-Servern fließen.

    Eine neue Option bietet Ubuntu 18.04 in Ubiquity, dem Ubuntu-Installer an. Hier kann der Anwender entscheiden, ob er die bisher bekannte normale Installation möchte oder die neue, vom Umfang her wesentlich kleinere »Minimal Installation«. Bei Letzterem kommen lediglich der Browser und die wichtigsten Werkzeuge auf die Festplatte. Rund 80 Pakete aus dem Umfang der normalen Ubuntu-Version werden nicht installiert. Das spart rund 500 MByte auf der Festplatte.

    Eine weitere Neuerung stellen als Snaps installierte Pakete dar. Dabei handelt es sich derzeit lediglich um einige GNOME-Helfer-Applikationen wie GNOME-Calculator und einige andere. Das Grundgerüst aus Kernel 4.15, X.Org 1.19.6 und Systemd 237-3 sowie der größte Teil der Paketliste besteht weiterhin aus DEB-Paketen.

     

     

     

  • Intel: Keine neuen Microcodes gegen Spectre v2

    Microcode gegen Spectre
    Bild: Public Domain

     

    Intel hat in einem Update seines Papiers Microcode Revision Guidance (PDF) erklärt, die Arbeiten an Microcodes gegen die Spectre-v2-Sicherheitslücke seien beendet. Damit bleiben 10 Produktfamilien mit insgesamt mehr als 230 CPUs ungeschützt vor den im Januar bekannt gewordenen katastrophalen Sicherheitslücken Meltdown und Spectre. Das berichtet heute das Magazin The Register.

    Keine Microcodes gegen Spectre v2

    Das am 2. April herausgegebene Papier nennt die Familien Bloomfield, Bloomfield Xeon, Clarksfield, Gulftown, Harpertown Xeon C0 und E0, Jasper Forest, Penryn/QC, SoFIA 3GR, Wolfdale, Wolfdale Xeon, Yorkfield und Yorkfield Xeon. Darunter sind CPU der Reihen Xeon, Core-i, Pentium, Celeron und Atom. Auch die einst weit verbreiteten Core 2 Duo gehören dazu. Die ungepatcht verbleibenden CPUs für Desktops oder Notebooks sind alle sechs bis zehn Jahre alt.

    Intel nennt drei Gründe, warum CPUs einer dieser Familien nicht gepatched werden:

    • Mikroarchitektonische Merkmale, die eine technische Mitigation ausschließen, um Spectre v2 abzumildern
    • Eingeschränkte Unterstützung für kommerziell erhältliche Systemsoftware
    • Basierend auf den Eingaben der Kunden werden die meisten dieser Produkte als »geschlossene Systeme« implementiert und es wird daher eine geringere Wahrscheinlichkeit erwartet, dass sie diesen Schwachstellen ausgesetzt sind.

    Halbherziges Eingeständnis

    Intel gibt an, einer oder mehrere dieser Punkte könnten dazu führen, dass eine CPU nicht gepatched wird. Zum ersten Punkt, in dem Intel verklausuliert zugibt, dass seine Ingenieure bestimmte CPUs technisch nicht gepatched bekommen, macht der Konzern keine Angaben, um welche CPUs es sich dabei handelt. Eine gute Nachricht enthält der aktualisierte Report jedoch:  die Familien Arrandale, Clarkdale, Lynnfield, Nehalem und Westmere, die vorher nicht gepatcht wurden, haben jetzt funktionierende Korrekturen.

    Kernel-Entwickler weiterhin beschäftigt

    Für Intel scheint der Skandal um die Sicherheitslücken in den meisten CPUs der letzten 15 Jahre des Unternehmens abgeschlossen. Für die Linux-Kernel-Entwickler ist er das noch nicht. Die Patches direkt im Kernel halten die Entwickler immer noch in Atem. Der gerade erschienene Kernel 4.16 bringt weitere zusätzliche Patches gegen die insgesamt drei Schwachstellen.

    Die Überprüfung des Kernelcodes wird die Entwickler noch eine Weile beschäftigen. Mittlerweile wird die Suche nach Stellen, die für Spectre v1 anfällig sind, teilweise automatisiert. Dazu zählt die Identifizierung anfälliger Code-Abschnitte  und das Ersetzen des Array-Zugriffs durch die Funktion array_index_nospec() und damit die Abschaltung der spekulativen Ausführung.

  • Fedora 28 Beta bereit zum Testen

    Fedora 28 Beta
    Quelle: Fedora Magazine Lizenz: CC BY 3.0

     

    Die mit einer Woche Verzögerung ausgelieferte Beta-Version zu Fedora 28 führt das kürzlich veröffentlichte GNOME 3.28 als Desktop-Umgebung ein. Die neue Ausgabe des Fedora-Standard-Desktops bringt neue Funktionen sowie viele kleinere Verbesserungen und Fehlerbehebungen. So kann der Dateimanager Nautilus favorisierte Dateien und Verzeichnisse mit einem Stern zu markieren. Aus der Seitenleiste heraus werden solcherart gekennzeichnete Daten dann gesammelt angezeigt.

    Virtualisierung vereinfacht

    Auch Boxen, die GNOME-Anwendung zur Verwendung von Remote- und virtuellen Maschinen, bietet eine Reihe neuer Funktionen und Verbesserungen. Eine wichtige Neuerung ist das automatische Herunterladen von Betriebssystemen direkt aus dem neuen Assistenten. Um eine virtuelle Maschine zu erstellen muss lediglich das Betriebssystem ausgewählt werden, den Rest erledigt Boxen.

    Auch an anderer Stelle erfahren virtuelle Maschinen mit Fedora 28 bessere Unterstützung. Red-Hat-Mitarbeiter Hans den Goede arbeitet seit einiger Zeit daran, unter anderem das Modul vboxguest im Kernel zu verankern. Das ist mit dem gerade veröffentlicheten Kernel 4.16 gelungen, mit dem Fedora im Mai stabil veröffentlicht wird. Der User-Anteil der VirtualBox Gasterweiterungen ist bei Fedora Workstation nun ebenfalls in der Standardpaketliste.

    Bessere Laufzeit

    Hans de Goede arbeitet ebenfalls bereits seit geraumer Zeit an der Verlängerung der Laufzeit von Notebooks. Die jetzt in Fedora 28 implementierten Änderungen am Energiekonzept, die die Slides eines Vortrags auf der FOSDEM 2018 näher beleuchten, könnten bei bestimmten Notebooks bis zu 30 Prozent Laufzeitverlängerung bringen.

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    Installer aufgeteilt

    Anaconda, der Fedora-Installer wurde für Fedora 28 modularisiert. Er wurde dabei in die vier Teile Modules, Core, UI und Installer zerlegt, die per D-Bus kommunizieren und jeweils ein eigenes stabiles API mitbringen. Auf der dem Anwender zugewandten Seite wird der Installer einfacher auftreten und weniger Fragen stellen. Weiterhin stand  die Beseitigung von Redundanzen zwischen Anaconda und der Ersteinrichtung des Systems mit den entsprechenden GNOME-Werkzeugen auf dem Programm.

    Modularisierung fortgeschritten

    Im Rahmen der Bemühungen, die gesamte Distribution weiter zu modularisieren bringt Fedora 28 einige zusätzliche Repositories mit. Aus der Sicht des Endbenutzers wird Fedora künftig mit zwei Sets von Repositories ausgeliefert. Zum einen mit den traditionellen Fedora-Repositories (Fedora, Updates und Update-Tests) und zum anderen mit einem neuen Satz von Repositories mit alternativen und ergänzenden Modulen. Damit sollen Anwender in die Lage versetzt werden, Pakete einer früheren noch unterstützten oder einer künftigen Version aus Git zu nutzen ohne gleich die gesamte Basis ändern zu müssen. Anwender, die von den Modulen keinen Gebrauch machen wollen, können die neuen Repositories deaktivieren und Fedora wie bisher verwenden.

    Vorerst nur für Server

    Mit Fedora 28 sind diese neuen Repositories nur in der Server-Variante verfügbar. Einige module werden sofort ausgeliefert, andere sollen bis zum stabilen Release folgen. In den anderen Fedora-Varianten und so auch in Fedora-Workstation kann die Funktion zwar bereits freigeschaltet werden, GNOME Software oder Plasma Discover liefern aber noch keine Module. Die benötigte Unterstützung durch libdnf wurde nicht zeitgerecht fertig.

    Ein gemeinsamer Satz von Basispaketen bildet die Grundlage jeder Fedora-Edition, und wie bei neuen Versionen des Fedora-Betriebssystems enthält Fedora 28 Beta eine Vielzahl kleinerer Fehlerbehebungen und Optimierungen an diesen Paketen. Die Änderungen an den Basispaketen von Fedora 28 Beta werden durch das Hinzufügen von glibc 2.27, der neuesten Version der GNU Compiler Collection (GCC) 8 und Updates für viele Open-Source-Sprachen, einschließlich Golang 1.10 und Ruby 2.5, hervorgehoben. Die stabile Version von Fedora 28 wird für den 1. Mai erwartet.

     

  • Mozilla Thunderbird 60 als Beta verfügbar

    Logo: Mozilla Lizenz: CC BY-SA 3.0

     

    Mozilla Thunderbird 60 wird auch den letzten Zweifler überzeugen, dass der weit verbreitete E-Mail-Client nicht ausentwickelt ist, wie das Mozillas Michelle Baker vor Jahren behauptet hatte. Das war einer der Gründe, warum Mozilla sich von Thunderbird zurückziehen wollte. Heute nutzt Thunderbird zwar noch Mozillas Infrastruktur, wird aber ansonsten von einem unabhängigen Entwicklerteam betreut.

    Lange wurde dementsprechend Thunderbird lediglich gepflegt anstatt weiter entwickelt. Das damit seit einiger Zeit Schluss ist, belegt auch die jetzt erschienene Beta-Version zu Thunderbird 60. Nachdem die optische Erneuerung in den Händen eines Design-Teams liegt, sind im Dezember 2017 vier neue Entwickler zum Team gestoßen.

    Empfänger entfernen

    Thunderbird 60 zeigt beim Überfahren des Empfänger-Felds der Adresseingabe eine Entfernen-Schaltfläche in Form eines X, sodass bereits eingetragene Empfänger mit einmem Klick wieder entfernt werden können. Zudem wird bei der Adresseingabe der bereits eingegebene Teil einer Adresse aus einem Adressbuch fett angezeigt. Der Tastenkürzel ALT-M zeigt während der Erstellung einer Mail das Eingabefeld für Anhänge.

    Mbox oder Maildir

    Ordner können nun vom Mbox-Format nach Maildir und zurück konvertiert werden. Diese Funktion ist derzeit allerdings noch im experimentellen Stadium. Zudem bietet Thunderbird 60 an, IMAP-Ordner zu komprimieren, auch wenn das Konto online ist. Auch die Kalender-Komponente wurde aufgewertet. So können einzelne oder mehrere Einträge kopiert, ausgeschnitten oder entfernt werden. Zudem ist es möglich, Orte für Kalenderereignisse sowohl in der Tages- als auch in der Wochenansicht anzuzeigen.

    Die Kalender-Komponente bietet zudem nun auch die Möglichkeit, Terminbenachrichtigungen direkt zu versenden, anstatt ein Popup-Fenster anzuzeigen. Andererseits entfernt Thunderbird 60 die Möglichkeit, E-Mail-Einladungen zu versenden, die mit Microsoft Outlook 2002 und früheren Versionen kompatibel sind. Auf der Seite mit den Release Notes kann Thunderbird 60 Beta heruntergeladen werden.

  • Debian plant Rolling Release

    Debian plant Rolling Release

    Rolling Release
    Debian | Quelle: Mohd Sohail Lizenz: CC-BY-SA-2.0

     

    Einige große Distributionen befinden sich seit geraumer Zeit im Umbau, um auf veränderte Herausforderungen in der IT zu reagieren. Sowohl Fedora als auch openSUSE haben sich in den letzten Jahren von Grund auf neu aufgestellt. Fedora teilte die Distribution in drei Teile für Desktop, Server und Cloud auf und arbeitet weiter an der Modularisierung. openSUSE verankerte Tumbleweed sehr erfolgreich als offizielle Rolling-Release-Variante und setzte obendrauf mit openSUSE Leap einen Hybriden, der sein Basissystem aus der Mutter-Distribution SUSE bezieht und den Rest aus Tumbleweed hinzufügt.

    Debian unzufrieden

    Jetzt scheint auch Debian an einem Punkt angelangt, an dem eine Kurskorrektur ansteht. Schon seit Jahren sieht sich Debian, eine der ältesten Distributionen am Markt, zunehmend in der Situation, hauptsächlich als Basis für einige Hundert Derivate zu dienen und seine ursprüngliche Ausrichtung zu verlieren. Auch die Einführung von länger unterstützten Veröffentlichungen, die für die Distribution ein Kraftakt war, konnte an der Situation nichts ändern. Während ein Teil  der Entwickler die Positionierung als Basis für andere Distributionen als akzeptabel empfinden, scheint nun eine andere Fraktion die Oberhand zu gewinnen, die diesen Zustand nicht hinnehmen will.

    Rolling Release als Lösung

    Aus gut unterrichteter Quelle ist zu erfahren, dass Debian plant, die für Desktop-Nutzer oft etwas angestaubte Variante Stable, die bisher als einzige veröffentlicht wird, um eine weitere Veröffentlichung auf der Basis von Debian Unstable aka Sid zu bereichern. Das würde dann in etwa dem Entwicklungsmodell von openSUSE mit Tumbleweed oder Red Hat mit Fedora entsprechen. Zudem ist eine schmale Variante für Cloud und Container unter dem Begriff Debtainer angedacht.

    Chance für Entwicklungsimpulse

    das inoffizielleDebian Unstable wird zwar von vielen Entwicklern genutzt, dient auch etwa dem Derivat Siduction als Basis,  hat aber insgesamt nicht die Verbreitung wie die eben genannten Beispiele der Mitbewerber. Debian erhofft sich von dem geplanten Schritt eine breitere Basis an Benutzern für die Rolling-Release-Variante und verbindet damit die Hoffnung auf neue Impulse für die Entwicklung. Wie die neue Ausrichtung technisch umgesetzt wird und wie die zusätzliche Arbeitslast geschultert werden soll ist noch nicht ausgearbeitet.Auch ein genauer Termin ist noch nicht festgelegt.

  • 20 Jahre Kernel-Support für zivile Infrastrukturen

    20 Jahre Kernel-Support
    Quelle: Pontevedra-El arpa del puente1 juantiagues Lizenz: CC-BY-SA-2.0
      Kernel haben gemeinhin eine recht kurze Lebensspanne, die kaum über das nächste Release hinausreicht. Ein oder zweimal im Jahr greift sich Greg Kroah-Hartman einen Kernel heraus und lässt ihm eine Langzeitpflege von rund zwei Jahren angedeihen. In dieser Zeit erhält dieser Kernel Sicherheits-Updates und Fehlerbereinigung.

    Kernel 3.2 noch gepflegt

    Einige Maintainer pflegen Kernel auch über längere Zeiträume, ohne dass dazu feste Regeln bestehen. Der derzeit älteste noch offiziell gepflegte Kernel ist der von Debian-Entwickler Ben Hutchins gepflegte Kernel 3.2, der im Januar 2012 veröffentlicht wurde. Vor nicht allzulanger Zeit erst wurde die Pflege des Kernels 2.6.32 von 2009 eingestellt.

    20 Jahre Support geplant

    Das alles erscheint kurz gegenüber den Plänen einer Initiative, die Kernel über 20 Jahre pflegen möchte, über die Jonathan Corbet jetzt auf LWN berichtet. Dabei handelt es sich um die Civil Infrastructure Platform (CIP). Entwickler Yoshitake Kobayashi stellte das Konzept auf der kürzlich abgehaltenen Embedded Linux Conference 2018 in Portland, Oregon vor. Dabei geht es darum, eine stabile Tragschicht für zivile Infrastruktursysteme zu schaffen.

    Andere Zeitskala

    Die Infrastrukturen, auf die wir uns alle verlassen, einschließlich derjenigen für Transport, Energieerzeugung und vieles mehr, basieren auf Linux. Wenn diese Systeme ausfallen, entstehen sofort ernsthafte Probleme. Diese Art von Infrastruktur läuft auf einer anderen Zeitskala als eine typische Linux-Distribution. Die Entwicklungszeit, die allein für die Inbetriebnahme eines solchen Systems benötigt wird, kann bis zu zwei Jahrzehnte betragen, und das System selbst kann dann üblicherweise 25-60 Jahre in Betrieb bleiben.

    »Our civilization’s infrastructure runs on Linux« – Yoshitake Kobayashi

    Zuverlässigkeit, Robustheit und Sicherheit

    Die Rechnersysteme, die diese Infrastrukturen unterstützen, müssen über lange Zeiträume funktionieren. Sie müssen auf industrietauglicher Software basieren, die in der Lage ist, das erforderliche Maß an Zuverlässigkeit, Robustheit und Sicherheit zu bieten. Aber auch in dieser konservativen Umgebung müssen diese Systeme stets auf dem aktuellen Stand der Technik sein. Bislang wurde die langfristige Unterstützung, die notwendig ist, um sie am Laufen zu halten, von einzelnen Unternehmen geleistet, ohne dass es zu gemeinsamen Anstrengungen kam, wie Kobayashi berichtet. Das hat diese Systeme zwar funktionsfähig gehalten,  ist aber ein teurer Ansatz, der tendenziell hinter dem aktuellen Stand der Technik zurückbleibt.

    Gemeinsam stärker

    Der Weg zu einer Zusammenarbeit besteht darin, ein kollaboratives Framework zu schaffen, das industrietaugliche Software unterstützt und dabei so weit wie möglich mit den Entwickler-Communities zusammenarbeitet. Das ist die Rolle, für die das CIP geschaffen wurde. Derzeit unterstützen sieben Mitgliedsunternehmen die Initiative. Sie supporten das Projekt, indem sie direkt zu den Upstream-Projekten beitragen und Arbeiten finanzieren, die die Ziele des CIP vorantreiben.

    SLTS-Kernel

    CIP konzentriert sich derzeit auf die Erstellung einer Open-Source-Basisschicht, die aus einer kleinen Anzahl von Komponenten besteht, darunter der Kernel, die GNU C-Bibliothek und BusyBox. Die Distributoren sollen auf dieser Basis aufbauen können. Das Hauptprojekt im Moment ist die Erstellung des Super-Langzeit-Support-Kernels (SLTS), der hoffentlich mindestens zehn Jahre lang unterstützt werden kann. Wenn damit die Erfahrung mit extra langfristigem Support wächst, werden künftige Kernel auch längere Supportzeiten haben können. Der erste SLTS-Kernel basiert auf der 4.4 LTS-Version und wird von Ben Hutchings gewartet; die entsprechende 4.4.120-cip20-Version erschien am 9. März 2018. Im Allgemeinen sehen die Richtlinien des Projekts vor, den stabilen Upstream-Versionen zu folgen, solange sie unterstützt werden. Backports von neueren Kerneln sind explizit erlaubt, aber sie müssen in der Hauptlinie liegen, bevor sie für einen SLTS-Kernel infrage kommen. Neue Kernel-Versionen werden alle vier bis sechs Wochen veröffentlicht. Es gibt eine explizite Richtlinie, die die Unterstützung für Out-of-Tree-Treiber aus dem Staging-Bereich des Mainline-Kernel-Trees ausschließt.

    Anpassung an LTS-Auswahl

    Alle zwei bis drei Jahre wird ein neues Major-Kernel-Release für den Super-Langzeit-Support ausgewählt. Das Projekt denkt derzeit darüber nach, welches Release die Basis für den nächsten SLTS-Kernel sein wird. Die Anpassung an die LTS-Auswahl von Greg Kroah-Hartman ergibt dabei den meisten Sinn. Bei einem Treffen auf dem Japan Open Source Summit im Juni wird diese Entscheidung getroffen werden.

    »Das Jahr-2038-Problem von EDV-Systemen könnte zu Ausfällen von Software im Jahr 2038 führen.« – Wikipedia

    Zusammenarbeit mit Debian

    Das Hauptaugenmerk von  CIP-Core liegt bei der Erstellung von installierbaren Images, die aus einer kleinen Untermenge von Debian-Paketen und dem CIP-SLTS-Kernel bestehen. Der Code hierzu wird auf GitLab gepflegt. CIP arbeitet mit Debian zusammen, um eine Untermenge von Paketen längerfristig zu unterstützen, die Cross-Compilation zu verbessern und den Austausch von DEP-5-Lizenzinformationen zu verbessern.

    Sicherheitszertifizierung angestrebt

    Längerfristig strebt CIP eine Sicherheitszertifizierung nach IEC-62443 an. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, das  CIP nicht alleine erreichen kann. Das Projekt arbeitet an Dokumentationen, Testfällen und Tools, die hoffentlich bei einem Zertifizierungsantrag helfen werden. Ein weiteres Problem, das bei einem solchen Projekt auf dem Radar sein muss, ist das Jahr-2038-Problem, das derzeit eine harte Grenze setzt, wie lange ein Linux-System unterstützt werden kann. CIP arbeitet mit Kernel- und Libc-Entwicklern zusammen, um Lösungen in diesem Bereich voranzutreiben.
  • Linux Foundation strebt AI als Open Source an

    AI als Open Source
    Quelle: Franck Veschi auf Unsplash

     

    Artifizielle Intelligenz (AI)  ist ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens, Maschinenlernen (ML) und Deep Learning befasst. Sie ist ein aufstrebendes Forschungsgebiet und wird unser Leben nachhaltig ändern. Hoffnungen und Befürchtungen halten sich die Waage. Die Linux Foundation ist bestrebt, mit der Gründung der Deep Learning Foundation Open-Source-Prinzipien in diesem Bereich der Entwicklung zu verankern.

    AI als Open Source

    Vor einigen Tagen gab die Open-Source-Organisation offiziell die Gründung der Deep Learning Foundation an. Das offizielle Ziel ist es, Open-Source-Innovationen in den Bereichen KI, maschinelles Lernen und Deep Learning zu fördern. Wie die meisten Linux-Foundation-Projekte bedeutet dies vor allem die Entwicklung von Software. Das noch junge Projekt hat bereits Sponsoren wie Amdocs, AT&T, B.Yond, Baidu, Huawei, Nokia, Tech Mahindra, Tencent, Univa und ZTE am Start.

    Das Acumos AI-Projekt

    Die Software, die bereits zum Download zur Verfügung steht, ist das Acumos AI-Projekt und wurde von AT&T und Tech Mahindra aus Indien, einem Anbieter von IT für die Telekommunikation, geliefert. Die Plattform ermöglicht die einfache Erstellung, gemeinsame Nutzung und Bereitstellung von Modellen für maschinelles Lernen, Deep Learning und Analysen, entweder in eigenständigen Implementierungen oder integriert in andere Anwendungen. Die Linux Foundation wird das Projekt zusammen mit einem unterstützenden Acumos Marketplace hosten. Ziel ist, eine Gemeinschaft von Entwicklern um das Projekt herum aufzubauen, um den Anteil von Open-Source-Software in diesem rapide wachsenden Bereich zu erhöhen.

    Vom Buzzword zur Realität

    Obwohl AI bereits seit über einem Jahrzehnt ein Schlagwort ist, hat es erst seit kurzem seinen Weg in den Rechenzentren sowie in kommerzielle Anwendungen gefunden. In den letzten Jahren hat die Technologie, insbesondere das maschinelle Lernen, einen dramatischen Anstieg bei Anwendungen gezeigt. Die Technologie ist gereift, und in der kommerziellen IT ist es bereits jetzt schwierig, Anwendungen zu finden, die nicht über einen gewissen Grad des maschinellen Lernens verfügen.

    Es handelt sich hier um eine Technologie, die besonders für das Open-Source-Entwicklungsmodell geeignet ist, wenn man eine tolerante Lizenzierung verwendet, da Unternehmen zusammenarbeiten können, um die grundlegenden AI- oder ML-Frameworks zu erstellen und dann ihre eigenen proprietären Aufsätze hinzuzufügen.