antiX-21 »Grup Yorum« veröffentlicht

antiX ist eine kleine Distribution aus dem Umfeld der MEPIS-Community, aus dem auch MX Linux stammt. Auf antiX-19.4 vom April folgt nun antiX-21 mit dem Codenamen »Grup Yorum«, der für eine türkische Band steht, die seit 1985 politisch motivierte Songtexte verwendet.

antiX-21 basiert auf Debian 11 »Bullseye«, verzichtet aber auf Systemd, verwendet eudev statt udev und bietet SysVinit oder runit als Init-Systeme. Die Distribution wird in 32- und 64-Bit in den Varianten antiX-full, antiX-base, antiX-core und antiX-net angeboten.

Vier Fenstermanager

antiX-full und antiX-base werden mit den vier Fenstermanagern IceWM, Fluxbox, JWM und HerbstluftWM ausgeliefert. Die antiX-full-x64-Version bietet Linux 4.9 und 5.10 als Kernel. Die beiden kleineren Varianten werden ohne X-Server ausgeliefert und bieten im Gegensatz zu den beiden größeren Varianten keine Verschlüsselung.

Große Auswahl an Tools

Bei antiX-full sind LibreOffice 7.0.4-4 und Firefox-ESR 78.14 vorinstalliert. Bei antiX-base kommt Seamonkey 2.53 zum Einsatz. Für E-Mails steht Claws-Mail 3.17.8 bereit. Hinzu kommt eine große Auswahl an Anwendungen aus allen Sparten, oft mehrere Anwendungen für einen Zweck. Diese kann man entweder im Menü finden oder über die Anwendung App Select direkt anspringen und starten, indem man dort einen Suchbegriff wie Office oder Video eingibt.

Vorinstalliert sind unter anderem Pakete wie die Dateimanager zzzFM und rox-filer, Conman und gnome-ppp fürs Netzwerk, die Editoren Geany. Leafpad und Midnight Commander sowie Tools zum Remastern und für Snapshots. Hinzu kommen eine Anzahl hauseigener Tools.

antiX Installer

Hausgemachter Installer

Der Installer von antiX ist hausgemacht und erlaubt vor dem Abschluss der Installation die Auswahl der zu startenden Dienste. Der einzige Fehler, der auffiel war, dass die Tastaturbelegung nicht übernommen wurde. Das war aber im Control Centre schnell korrigiert.

Die Entwickler empfehlen mindestens 256 MByte RAM und zum Installieren eine Mindestfestplattengröße von rund 3 GByte. Nach dem Start belegt das System mit antiX-full knapp unter 150 MByte RAM. Die Installation gelingt auch auf einem USB-Stick mit oder ohne permanente Datenspeicherung.

Kommentare

17 Antworten zu „antiX-21 »Grup Yorum« veröffentlicht“

  1. Avatar von MaximilianMustermann
    MaximilianMustermann

    Lol, HerbstluftWM und zzzFM, da haben ein paar Leute zuviel Zeit.Ein TilingWM wie es schon hunderte gibt. Dazu eine praktisch unbrauchbare Distro ohne Systemd.

    1. Avatar von Ferdinand

      Haha, schlecht getrollt.

      1. Avatar von MaximilianMustermann
        MaximilianMustermann

        ( ಠ ʖ̯ ಠ )

    2. Avatar von Christian
      Christian

      Und warum genau ist eine Distrubtion ohne systemd unbrauchbar?

      1. Avatar von MaximilianMustermann
        MaximilianMustermann

        Weil ist kein systemd dabei.

    3. Avatar von vinzv
      vinzv

      Lol, Trollkommentare und keine Ahnung, da hat wohl jemand zu viel Zeit. Ein Kommentar ohne technisches Wissen, wie es schon hunderte gibt. Dazu eine praktisch nicht existente Grammatik.

  2. Avatar von perko
    perko

    Das ist eine perfekte VM für GNS3, noch 32-bit dazu mit aktuellen Paketen. Manchmal wird ein „fett“ Client mit Browser und MTA benötigt um bestimmte Dienste wie HTTP/SMTP zu testen. Kann ich gut gebrauchen. Danke.

  3. Avatar von FraWoh
    FraWoh

    Der auf dem Screenshot gezeigte Desktop mit IceWM nebst Conkey sieht sehr gefällig aus: Schlicht, volle Funktionalität und dabei viele Systeminformationen auf einen Blick parat. Wird mal interessehalberausprobiert…
    Was ich mich generell bei antix (positiv) wundert, dass die wohl recht mühelos systemd aus Debian rausbekommen haben. Bzw anders gefragt, wieso brauchte es dann Devuan bzw. wieso nehmen sie nicht Devuan als Basis?

    1. Avatar von vinzv
      vinzv

      Bis zu deiner Frage hatte ich mir da noch nie Gedanken drüber gemacht. Kurz nachgeguckt, stellt sich raus: Es sind wohl einfach unterschiedliche Ansätze und Ausprägungen desselben Ziels.

      1. Zumindest MX liefert Systemd mit aus – aber deaktiviert. https://mxlinux.org/wiki/system/systemd/
      2. AntiX ist wohl deutlich radikaler als Devuan: https://www.antixforum.com/forums/topic/free-debian-of-systemd-by-using-antix-repos/#post-63226
      3. Devuan versucht Debian zu klonen, im Sinne von „Universal OS“. Während die anderen beiden sich auf vorkonfigurierte (Live-)ISOs konzentrieren.
    2. Avatar von Sebastian
      Sebastian

      Wenn (!) ich es richtig verstanden habe:

      • Devuan entfernet ALLES was mit SystemD zu tun hat und fixt die Pakete, die SystemD voraussetzen
      • AntiX/Mepis behält alle SystemD Pakete, damit Abhängiglkeiten nicht unbedingt gefixt werden müssen, ersetzt den Dienst ansich aber durch „SystemD-Alternativen“ (siehe eudev statt udev, sysv/runit statt SystemD,…)

      (!) Bitte Korrektur falls falsch

      1. Avatar von Ferdinand

        Stimmt zum Teil. MX liefert systemd, libpam-systemd und andere verwandte Pakete aus, verwendet sie aber standardmäßig nicht. antiX dagegen hat keine Pakete mit Systemd im Namen in der Paketliste (gerade kontrolliert mit dpkg -l | grep systemd

        1. Avatar von sebastian
          sebastian

          Wieder was gelernt!

          Hier noch was zum Thema, der zweite Post:
          https://forum.mxlinux.org/viewtopic.php?t=48364

          Gruß

    3. Avatar von no one
      no one

      Naja, es sieht halt aus wie das „modern“ von vor 10-15 Jahren und warum man Systeminformationen auf dem Desktop und nicht in einer entstprechenden Anwendung haben sollte, weiß ich auch nicht. Installieren sich die Leute das heute immer nocht selbst?

      1. Avatar von FraWoh
        FraWoh

        Danke erstmal an alle für eure Antworten und vor allem an vinzv für die Erläuterungen und Links bzgl systemd! 🙂

        Zu den Systeminformationen auf dem Desktop: Ja, finde ich ungemein praktisch, da hier alle Informationen zu RAM, Netzwerktraffic usw. übersichtlich und viel leserlicher aufbereitet sind als z.B. immer eine Terminal mit top oder dergleichen laufen zu lassen (und zu refreshen).

        Generell arbeite ich gern mit dem Desktop: Auch die verpönte Dateiablage ebendort für noch zu erledigende ToDos möchte ich nicht missen (wenn abgearbeitet, gehören sie aber entsprechend in die richtigen Verzeichnisse verschoben, ansonsten wirds wirr, das ist richtig…). Und dazu taugt solch ein minimaler, althergebrachter Desktop eben perfekt, da brauch ich keinen „modernen“ der mir mit vielen Spielereien den Blick auf das Wesentliche versperrt. Aber so hat halt jeder seine Arbeitsweise 😉

        >> Installieren sich die Leute das heute immer nocht selbst?
        Diese Frage versteh ich hier nicht?! Was installieren sich die Leute immer noch selbst? Diesen Conky oder was ist damit gemeint?

        1. Avatar von no one
          no one

          Ja, solche Conky-Widgets. Früher hat man das gefühlt deutlich häufiger gesehen als in den letzten Jahren.
          Und man muss sich solche Daten ja auch nicht unbedingt im Terminal angucken, da die meisten DE passende GUI-Anwendungen haben, die dann im Zweifelsfall auch noch deutlich mehr leisten. Und da ich sowieso immer Fenster offen habe, sehe ich meine Desktop eh nie.

  4. Avatar von Patrick Limacher
    Patrick Limacher

    Habe Antix 19.4 auf einem Imac late 2009 laufen. Das Ding „rennt“. Idle (nach boot-up) werden 170 MB belegt. Einfach fantastisch wie Linux alte Hardware wiederbelebt.

    1. Avatar von Hannes
      Hannes

      Das kann ich bestätigen. Ich habe MX Linux und antix auf einem Intel Core2Duo mit 1,8GHz, 4GB RAM. Es gab eine neue SSD als Austausch für die defekte HDD. Zum normalen Surfen, Emails schreiben und Texte oder Tabellen bearbeiten reicht es dicke aus. Da brauche ich keine 1000 Euro für neue Hardware bezahlen und die alte verschrotten.

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