Analyse: Mozilla muss abspecken

Mozilla muss abspecken
Logo: Mozilla

Mozilla gab kürzlich bekannt, dass die Stiftung sich gezwungen sieht, 250 Mitarbeiter zu entlassen, was rund einem Viertel der Belegschaft entspricht. Als Gründe werden neben Corona der sinkende Marktanteil und somit sinkende Einnahmen aus dem Suchmaschinendeal hauptsächlich mit Google angeführt. Der Blogger Cal Paterson hat Mozillas derzeitige Situation analysiert.

Unkosten zu hoch

Dabei legt er die Maßstäbe an, die üblicherweise an NGOs (Nichtregierungsorganisationen) angelegt werden. Paterson schaut sich die drei Komplexe Unkosten, Ethik und Resultate an. NGOs werden generell gerne daran gemessen, wie das Verhältnis der administrativen Kosten zu dem Anteil ist, der in die eigentliche Mission fließt. Und da steht Mozilla mit 30 Prozent Kosten für die Administration ganz schlecht da. Charity Navigator, eine Organisation, die die Effektivität von NGOs bewertet, vergibt dafür 0 von möglichen 10 Punkten. Die volle Punktzahl erhalten Organisationen mit maximal 15 Prozent Unkosten für die Administration.

Keine finanzielle Grundlage

Mozilla hat in den letzten Jahren jeweils gut über eine halbe Milliarde US-Dollar an Einnahmen verzeichnet. Für 2017 weist der Finanzbericht 607.269 US-Dollar aus, 2018 waren es 622.743 Dollar. Anstatt mit diesen Einnahmen über die Jahre eine solide finanzielle Grundlage zu schaffen, lebte Mozilla anscheinend von der Hand in den Mund und erhöhte dabei das Gehalt der Vorstandsvorsitzenden Mitchell Baker in den letzten fünf Jahren um mehr als das Doppelte auf 2.4 Millionen US-Dollar im Jahr.

Marktanteil Firefox gegen Gehalt der Vorstandsvorsitzenden | Quelle: Cal Paterson

Leistungsgerechte Bezahlung?

Das dies nicht leistungsgerecht sein kann beweist der Marktanteil von Firefox, dem Hauptprojekt der Foundation. Der fiel innerhalb der letzten 10 Jahre von rund 30 Prozent auf derzeit gerade noch 4 Prozent. Anstatt sich auf sein Hauptprodukt zu konzentrieren und den freien Fall abzubremsen, wurden unter dem Motto »Beyond the Browser« zahlreiche Nebenprojekte wie der Kauf von Pocket für 25 Millionen US-Dollar gestartet in der Hoffnung, unabhängiger von den Tantiemen von Google zu werden. Das hat offensichtlich nicht geklappt.

Ein weiteres Manko sieht Paterson beim Marketing. Als Beispiel führt er den mobilen Firefox an, der in der Bedeutungslosigkeit von weniger als einem halben Prozent Marktanteil dahindümpelt. Dabei kann der mobile Firefox sogar Erweiterungen installieren, was bei mobilen Browsern eher unüblich ist.

Ethische Bedenken

Ein ethisches Problem sieht der Blogger in der Tatsache, dass Mozilla weit über 90 Prozent seiner Einnahmen von Google bezieht. Der Suchmaschinenriese verdient damit viel Geld über sein Werbenetzwerk, das Nutzer weitgehend ohne deren Zustimmung im Netz verfolgt. In der Tatsache, dass Mozilla erst recht spät nach Apple und dem Brave-Browser den Schutz der Privatsphäre in Firefox einführte, kann man durchaus das Ergebnis eines Interessenkonflikts sehen.

Auch den neuen VPN-Dienst, mit dem Mozilla Einnahmen generieren will, sieht Paterson als ethisch fragwürdig an, da ein VPN nicht wirklich vor Tracking schützt. Er stellte fest, dass er selbst bei Nutzung des Mozilla VPN per Fingerprinting verfolgbar war, da Firefox nicht effektiv genug gegen Fingerprinting vorgehe. Hierbei kam das Tool Panopticlick der EFF zum Einsatz.

Derzeitiges Modell chancenlos

Paterson betont, er sei Firefox-Anwender und er wünsche sich, dass Mozilla Erfolg hat, sieht dafür aber mit dem derzeitigen Modell wenig Chancen. Als eine mögliche Alternative schlägt er vor, die Anwender um Geld zu bitten, was bei anderen Projekten in Geldnöten bereits erfolgreich erprobt worden sei, wie etwa bei der britischen Zeitung The Guardian. Allerdings verdiene der Vorstandsvorsitzende dort auch nur 360.000 Pfund im Jahr.

Kommentare

40 Antworten zu „Analyse: Mozilla muss abspecken“

  1. Avatar von Bigsby
    Bigsby

    Ich bin ebenfalls ein alter Firefox/Thunderbird Nutzer und Fan. Aber mal ehrlich, wer hat sich in den letzten Jahren nicht schon häufig über Mozillas Entscheidungen geärgert? Es wird wirklich Zeit, dass die sich grundlegend neu aufstellen. Allein diese unglaubliche Abhängigkeit von Google ist ein rotes Tuch, und das Gehalt des Vorstands obszön.

    1. Avatar von kamome
      kamome

      Mitchell Bakers Rechtfertigung ist ja, dass sie anderswo noch mehr verdienen könnte – das soll sie von mir aus tun, aber eben nicht bei Mozilla.

      1. Avatar von audi666

        Bei dem Gehalt habe ich auch wenig Lust, nur einen Cent an Mozilla zu spenden 😛

  2. Avatar von Alex Perkolopolis
    Alex Perkolopolis

    Der Fisch stinkt vom Kopf.

  3. Avatar von Sven

    Die Sache mit den Spenden könnte man ja auch sanft in den Browser einbringen. Es würde sicherlich niemanden stören, wenn man oben rechts auf das Menü klickt und der erste Menüpunkt „An Firefox Spenden“ o. ä. heißen würde. Dann kommen sicherlich mehr Leute auf die Idee, dies auch zu tun.

    Mir ist es schon wichtig, dass Firefox erhalten bleibt, auch wenn vielleicht nicht alles perfekt gelaufen ist. Die Alternativen haben aber noch mehr Nebenwirkungen.

    1. Avatar von kamome
      kamome

      Das fände ich gut, gerne auch einmal im Monat/Jahr ein Spenden-Popup – das würde nur ein bisschen nerven, könnte aber durchaus helfen (Wikipedia scheint so ja gut zu funktionieren).

      1. Avatar von Sven

        Die müssen schon vorsichtig sein, sonst rennen deswegen plötzlich noch mehr Benutzer weg.

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Management wie normale Entwickler bezahlen, Google-Deal weg, alle Schwachsinnssachen wie Pocket weg, dafür ein gut erreichbarer Spendenaufruf und das Versprechen, weiter eine gescheite Linie zu fahren – ich wäre gern bereit, zu spenden; glaube, da wäre ich nicht alleine! Ich mag den Browser auch, auch mit Webextensions, und einige andere Dinge, die Mozilla tut – alles raus, was nicht den Nutzern nutzt, und das Teil wäre noch immer / wieder gut!

    2. Avatar von Andre
      Andre

      Nö. Ich werde den Vorständen sicher nicht ihre nächste Yacht finanzieren, während sie die Belegschaft ausdünnen und sich selbst uneingeschränkt hart gönnen.

      1. Avatar von Sven

        Wenn Mozilla ernsthaft seine Abhängigkeiten zu Google reduzieren will, müssen offensichtlich einige Baustellen angegangen werden. Falls Spenden später zu den Haupteinnahmen werden sollen, müsste natürlich auch an der Außenwirkung gearbeitet werden. Das Schließt auch den Verdienst der Vorsitzenden und generell die Beseitigung sinnloser Kosten mit ein.

        Sonst sehe ich das aktuell auch so, dass die Spendenbereitschaft bei vielen eingetrübt sein dürfte. Mal sehen, ob das Thema irgendwann einmal in den Fokus rückt oder ob Mozilla das Problem auf anderen Wegen gelöst bekommt.

  4. Avatar von martin b
    martin b

    Gibt es überhaupt eine brauchbare Alternative? Qupzilla scheint in der Entwicklung tot zu sein. Die Browser von KDE und Gnome setzen auf die gleiche Engine wie Chrome und Opera (soweit ich weiss webkit?). Mir fehlen da echte Alternativen. Vielleicht liegt es einfach daran das man älter wird, aber es gibt Tage, da sehne ich mich nach den Netscape Navigator zurück . Liegt vielleicht auch daran das das Netz damals noch nicht so zugepflastert war mit Werbung und der Kunde noch nicht so gläsern wie heute.

    Welche richtigen Alternativen gibt es denn noch?

    1. Avatar von Ferdinand

      Qupzilla wurde in Falkon umbenannt und dient KDE als Standard-Browser.

      1. Avatar von martin b
        martin b

        Der Falkon ist so eines von den Programmen, die mich von KDE abhalten. Einerseits fand ich den Qupzilla vor langem mal gut, schaue ich aber andererseits auf der KDE Homepage steht dort: „aktuelle Version März 2019“. Heisst es nicht immer, das der Webbrowser das erste Angriffziel eines Hackers ist und sollte deshalb aktuell gehalten werden.
        Sorry für meine Pedanterie, aber ich habe manchmal den Eindruck, das alle opensource Projekte an der Zersplitterung der Entwicklergruppen, bei gleichzeiter Vergrösserung des Programmumfangs zu leiden haben. Das sieht man vor allem an den grossen Distroprojekten Debian, Ubuntu, Fedora, openSuse.
        Ich habe nun mal kein Vertrauen in ein Projekt, das 1 1/2 Jahre keine Entwicklung mehr zeigt. Neue Funktionen sind mir egal, wenn das Programm alles kann was benötigt wird, aber keine Software ist ohne Fehler und sollte „wenn aktiv entwickelt wird“ wenigstens Fehler und Sicherheitslücken beheben.

        Sorry für das KDE Bashing.

        1. Avatar von Ferdinand

          Da ist wohl eher die Webseite hinterher. apt changelog falkon unter Debian sagt:

          falkon (3.1.0+dfsg1-8) unstable; urgency=medium

          * backported the last version of networkmanages.cpp. Closes: #964775

          — Georges Khaznadar Mon, 24 Aug 2020 09:55:39 +0200

        2. Avatar von kubuntuuser
          kubuntuuser

          Der Falkon ist so eines von den Programmen, die mich von KDE abhalten.

          Und ich habe normalerweise keine Lust Leuten zu antworten, die sich eigentlich gar nicht mit einem Thema auseinandersetzen wollen, aber trotzdem der Auffassung sind, die Welt mit ihren undifferenzierten Äußerungen „beglücken“ zu müssen.

          Falkon ist EIN einziges Programm von vielen im KDE Universum. Eines, welches ich z.B. gar nicht benutze und trotzdem mit KDE seit Jahren hervorragend arbeiten kann. Dann verwende ich dafür halt einen anderen Browser. Und? Abgesehen davon ist der Urvater fast aller heutiger Webbrowser KHTML aus dem KDE-Projekt. Später von Apple als Webkit weiterentwickelt. Und heute basieren die wichtigsten Browser genau darauf.

          Ich habe nun mal kein Vertrauen in ein Projekt, das 1 1/2 Jahre keine Entwicklung mehr zeigt.

          Aber ganz wichtig, erstmal mit einem Satz die komplette sehr aktive Weiterentwicklung des Plasma-Desktops mit seinen vielen Programmen zu diskreditieren, an denen täglich aktiv weiterentwickelt wird. Klar, weil Du Dir ein Programm ausgeguckt hast, welches Deiner Meinung nach zu wenig Zuneigung enthält.

          Aber mal ehrlich – es geht Dir doch gar nicht um Falkon. Du magst KDE nicht. Du musst KDE auch nicht mögen, musst es nicht einsetzen. Du magst es nicht. Akzeptiert! Fertig. Andere verwenden es gerne, wissen es zu schätzen und sind denen dankbar, die mit viel Leidenschaft daran arbeiten.

          Aber wem erkläre ich das? Vergebene Mühe.

          1. Avatar von martin b
            martin b

            Ich habe mich vielleicht schlecht ausgedrückt, denn es ist nicht meine Absicht gewesen, das KDE Projekt kaputt zu reden. Ich habe grossen Respekt vor den Entwicklern, die ihre Freizeit opfern um Nutzern, wie z.B. mir, das Arbeiten mit dem PC zu erleichtern. Zwei Studiengänge habe ich mit Suse und KDE erfolgreich abgeschlossen und bin dankbar das ich es damals wie heute kostenlos nutzen kann.
            Dadurch das ich im Familien/Freundes- und Arbeitskreis alte wie neue PC´s einrichte, komme ich mit der unterschiedlichsten Hardware in Kontakt und installiere nicht jedem das gleiche, sondern passe es entsprechend an. Auf alten PC/Notebook installiere ich eher Lxde oder Xfce als KDE oder Gnome. Und ich installiere nicht nur Suse, sondern ich achte auch darauf, welcher NutzerIn hinter dem Gerät sitzt und welche Programme er/sie nutzen möchte. Dem einen ist es wichtiger das die Systeme problemlos laufen, die anderen wollen eher die neuesten Programme.
            Dadurch bin ich auch in den Besitz alter Computer/Notebooks gelangt, weil sich der eine oder andere doch eher mal neues gönnen wollte. Dadurch bin ich auch in der Lage, alle möglichen Distris, GUIs, bzw. Programme einfach mal zu testen, ohne erst eine VM zu bemühen.

            Und ja, ich richte auch KDE und Kubuntu für Andere ein. Oft weiche ich dort dann aber auf Programme wie z.B VLC, Pidgin, Thunderbird, etc. aus.

            Ich selbst bin nach 11 Jahren von KDE über Unity zu Gnome gewechselt, nicht ganz freiwillig, aber nach dem Kauf eines neuen PC blieb mir nichts anderes übrig als einen schnellen Ersatz zu finden (Suse wurde einige Monate zuvor mit einem zu alten Kernel ausgeliefert) und das war in dem Fall Ubuntu 11.10 (waren die ersten neben Arch mit Kernel 3.0).
            Auf einem alten Thinkpad T430 (der mittlerweile so kaputt ist, das er nur noch stationär verwendet wird) läuft seit 5 Jahren Debian, jeweils in der aktuellen Version mit Gnome (und es läuft). Auf einem 5 Jahre alten Dell Inspiron läfut Suse mit KDE und ich habe es mir so eingerichtet das ich damit arbeiten kann und auch das läuft, tatsächlich zu meiner Zufriednheit.
            Ich nehme den Dell immer dann, wenn ich zu Freunden/Kollegen fahre, die mit ihrem System/Netzwerk Probleme habe.
            Aus einem einzigen Grund, weil ich neugierig bin wie sich KDE entwickelt und es vielleicht eines Tages wieder hauptsächlich nutzen werde.
            Und ich kann dir ein Programm nennen, das seines gleichen sucht, kein Dateimanager ist so genial wie Dolphin und das ist das einzige das ich wirklich unter Gnome vermisse. Es gibt zu diesem Programm keine Alternative, inkl. der proprietären von Microsoft und Apple.Und das ist meine persönliche Meinung, jeder Andere darf das gerne anders sehen.

            Ein weiteres Programm das ich lange genutzt habe war Rkward. Habe R aber schon länger nicht mehr im Einsatz. Kurz vor meinem Umstieg habe ich auch mal Cantor ausprobiert, kurz danach kam der Wechsel zu Ubuntu, so wurd das dann fallen gelassen. Und genauso wie ich mir gestern den Falkon kurz angesehen habe, werde ich mir vielleicht diese Programme nochmal ansehen..

            Trotzdem sollte Kritik erlaubt sein und Fragen gestellt werden dürfen. Ich bin fast 2 Jahrzehnte pro-linux Leser gewesen und wenn ich mich da an einige Kommentare (eher Beleidigungen) zurück erinnere, kocht es in mir hoch. Sowas hat niemand, der sich unentgeldlich in seiner Freizeit engagiert verdient, egal woran er/sie arbeitet.
            Deshalb kann ich deinen Ärger verstehen, den ich aus deiner Antwort herausgelesen habe.

            Da ich das klarstellen wollte, habe ich hier überhaupt darauf geantwortet.

            Sorry für die Länge.

          2. Avatar von kubuntuuser
            kubuntuuser

            Danke für die Klarstellung!

            Schönes Wochenende.

        3. Avatar von Andre
          Andre

          Qutebrowser ist auch ein feines Projekt. Nutzt ebenfalls qt-webengine.
          Das Ding lässt sich exzellent mit dem Keyboard bedienen. Ausserdem ist es gestattet, die Tabbar am linken oder rechten Rand darzustellen (im Gegensatz zu Falkon sogar _ordentlich_!

      2. Avatar von axt

        Qupzilla wurde in Falkon umbenannt

        …und kurz darauf ist Schluß gewesen. Was Du da als vermeintliche Updates angeführt hast, ist nur distributionsseitig (in arch gibt’s mit teils monatelangen Abständen marginal auch welche). Man hat stark den Eindruck, Ziel David Roscas ist es einzig gewesen, diesen Browser in KDE als Standard zu verankern und sich dann zu verdünnisieren.

        Dabei hätte ich Falkon wie zuvor Qupzilla als schlanken (Zweit-)Browser durchaus weiter genutzt.

    2. Avatar von Der Andi
      Der Andi

      Ich habe heute beruflich an einem GotoMeeting teilnehmen müssen. Weder der Firefox noch Chromium haben den Ton wiedergeben können. Spaßeshalber habe ich den Konqueror ausprobiert. Der hat einwandfrei funktioniert. Den Falkon könnte ich auch mal probieren.
      Viele Grüße, Der Andi

      1. Avatar von kubuntuuser
        kubuntuuser

        Das durfte ich auch schon des öfteren. Funktioniert bei mir problemlos mittels Google Chrome, wenn man den Zugriff auf das Mikrofon bzw. falls erforderlich, auch auf die Kamera erlaubt.

      2. Avatar von axt

        beruflich an einem GotoMeeting teilnehmen müssen. Weder der Firefox noch Chromium

        Es klingt zwar (durch Chromium) nach privatem Rechner, aber vielleicht bist Du ja über VPN ‚rein. Firmennetzwerke nutzen Proxies.

        Für jede dieser konkurrierenden grausigen Konferenzlösungen müssen Ausnahmen herausgefunden und eingetragen werden. Das kann richtiggehend ausarten, selbst, wenn Wildcards unterstützt werden.

        Auch, wenn zu Beginn des Lockdowns in Windeseile unbedingt was eigenes hat aufgebaut werden müssen, wenn MA an externen Webinaren oder gar nur 1:1-Gesprächen, bei denen bislang ein schnödes Telefon gereicht hat, teilnehmen müssen (oder glauben, daß sie, die anderen TN oder das Thema so wichtig sei), muß jeder Mist funktionieren.

        Während bei manchen Anbietern/Systemen (Jitsi, Zoom,…) nur 2…4 Adressen haben im Proxy freigeschaltet werden müssen, ist das bei anderen ausgeufert, gerade bei dem von Dir angesprochenen GoToWebinar (zuerst was um die 10, zuletzt das Doppelte). Das hat aber als solches schon enorme Probleme.

        Einen Tag zuvor ausprobiert (und daß man vom User sicherheitshalber solche Einladungsadressen überhaupt vor Beginn genannt bekommt, ist schon die große Ausnahme, meist erst, wenn die Veranstaltung längst läuft und beim User nichts geht), hat es dann aber eben doch nicht funktioniert (auch nicht komplett ohne Proxy über anderen Zugang).

        Ich habe den Support angeschrieben gehabt – daß da nicht User 08/15 druntersteht, hat den auch bloß nicht interessiert.

        Btw., Blocker wie NoScript (was es für Fx und Chromium gibt, aber eben nicht für Konqueror), müssen für sowas natürlich deaktiviert bzw. entsprechende Adressen freigeschaltet werden, sonst hat man den gleichen Effekt.

        Wahnsinnig lustig ist auch, wenn Zugangs-Software gezogen werden muß. User dürfen das nicht, das muß also erstmal ein Admin machen, aber installiert werden muß es unter dem jeweiligem User selbst (der Kram geht nach AppData). Witzigerweise löscht sich während des GotoWeb-Setups dieses Executable selbst, auch, wenn man es abgebrochen hat.

        1. Avatar von axt

          beruflich an einem GotoMeeting teilnehmen müssen. Weder der Firefox noch Chromium

          …ist ein Zitat, selbstverständlich korrekt als solches markiert, wird aber, wenn das Posting wegen der Länge umgebrochen wird, nicht so angezeigt. erst, wenn man über „Weiterlesen“ aufklappt.

  5. Avatar von Alexander

    Missmanagement.. ich erwähne nur Firefox OS

    1. Avatar von max
      max

      Firefox OS wurde, wenn ich mich richtig erinnere, ja hauptsächlich von Telefonica finanziert. Von daher war das für Mozilla kein Risiko.
      Auch kann man US Gehälter schlecht mit deutschen vergleichen, aber 2,5 Millionen Dollar scheint mir etwas zu viel zu sein.
      Ingesamt verstehe ich nicht wieso man 1000 Leute für die Entwicklung eines Browsers braucht und warum keine Rücklagen gebildet wurden.

      Übrigens, für alle die daran Interesse haben, den Jahresbericht von Mozilla gibt es hier:
      https://assets.mozilla.net/annualreport/2018/mozilla-fdn-2018-short-form-final-0926.pdf

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Rücklagen hat man reichlich gebildet. Trotzdem muss man irgendwann die Ausgaben den laufenden Einnahmen anpassen.

    2. Avatar von 0byte
      0byte

      Firefox OS hatte keine Chance, genauso wie Web OS, Bada, Tizen oder Windows Mobile.

      1. Avatar von Uwe
        Uwe

        Firefox. Meine Tante, ehem. Windows Benutzerin-jetzt unter Linux Mint unterwegs, kannte Firefox gar nicht.

        Wir hier, die Linux nutzen, wissen um den Bowser, der mehrheitliche PC Käufer (Mediamarkt &Co) bekommt doch Alternativen gar nicht mit. Vieleich bringt ja die Linuxoffensive von Lenovo etwas positives. Auch für den Firefox ,der m.M.n teils auch mit Blödsinn zu überladen ist.

        Ich sag nur:
        Einstellung „Firefox- Inhalte des Startbildschirms“

        Und KEINE direkte Decodierung von Videos auf der dez. Grafikkarte einstellbar. Will man was einstellen muss man mit „about:config“ arbeiten.

        Welcher normale PC-Nutzer tut das?

        ————
        Lenovo bringt Thinkpads und Thinkstations mit Ubuntu

        Lenovo hat verkündet, in den kommenden Monaten rund 30 Geräte aus seiner Thinkpad-Serie und den Thinkstation Desktop-PCs mit Ubuntu LTS auszustatten.

        Quelle:

        https://www.linux-magazin.de/news/lenovo-bringt-thinkpads-und-thinkstations-mit-ubuntu/
        —————————–

        Edge-Browser für Linux ist ja auch noch in der Mache und kommt demnächst raus.

        1. Avatar von Ferdinand

          Wer braucht denn bitte noch einen proprietären Browser unter Linux?

          1. Avatar von Uwe
            Uwe

            Admins,weil der Boss das so will?
            ——————————————————

            Die Hölle friert zu: Microsoft Edge für Linux kommt bald

            Erste Testversion soll schon im Oktober veröffentlicht werden – Chromium-Grundlage hilft bei der Portierung

            24. September 2020, 16:41

            https://www.derstandard.at/story/2000120241637/die-hoelle-friert-zu-microsoft-edge-fuer-linux-kommt-bald?ref=rss

          2. Avatar von axt

            Ubuntu-User, die chromium-basiert, aber kein snap wollen? 😉

          3. Avatar von axt

            …und da Canonical eh mit Microsoft ins Bett steigt, Stichwort WSL.

            Sofern man ein unterstützendes Windows zur Verfügung hat, kann man das interessehalber ja mal ausprobieren, aber auch wirklich nur das.

            Aber es gibt sie tatsächlich, User, die sowas fahren. Bestes Beispiel ist einer Deiner siduction-Kompagnons – ausgerechnet und ausgerechnet der – der sogar Ausgaben im IRC schon etliche Male gecopypastet hat.

        2. Avatar von axt

          die Linuxoffensive von Lenovo

          Klar, Du kennst auch bestimmt eine Menge User, die FreeDOS oder Linpus Linux nutzen. 😉

          Ich frage mich übrigens immer, wie Leute auf den Trichter kommen, eine bestimmte Fa. aus Round Rock, Tx, sei Linux-freundlich. Wer diese näher kennt, weiß, daß es eben gerade nicht so ist.

  6. Avatar von Alexander

    Ich finde den Firefox gut und nutze ihn gerne. Kaum auszuhalten stattdessen Chrome und Konsorten zu n… https://t.co/vgusut6Axw

  7. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Es gehört schon einiges dazu, jedes Jahr Google diese hohen Beträge raus zu leiern.
    Klar, ethisch einwandfrei wäre es, komplett darauf zu verzichten.
    Das würde klare Verhältnisse schaffen, aber wäre das besser?
    Damals nach dem Browserkrieg war der Netscape Nachfolger wichtig. Mit Microsoft und dem vorinstallierten Internet Explorer drohte neben dem Desktop auch das damals recht neue Internet von Microsoft dominiert zu werden.

    Inzwischen ist das Internet von Google dominiert. Mozilla hat sich aber nie gegenüber Google positioniert.
    Wie soll das auch gehen ohne selbst Werbeeinnahmen zu generieren und mit den Daten der User Geschäfte zu machen? Poket ist denn auch schon hart an der Grenze.

    Auf dem mobilen Sektor hat Firefox vieles ausgelassen. Da entwickelt man mit hohem Aufwand ein Firefox OS und stellt es, kaum sind die ersten Telefone auf dem Markt, wieder ein. Wieso wird Firefox nicht wieder mit Thunderbird kombiniert und die Synchronisation von Adressbuch und Terminkalender mit dem Desktop angepackt? Wieso lässt man alle Möglichkeiten auf dem mobilen Sektor aus?

    Mozilla hätte die Chance uns Services zu bieten die auch unsere Daten schützt. Verknüpft mit dem Browser hätten wir dabei die Bequemlichkeit die solche Dienste erfolgreich macht. Das wäre ein Geschäftsmodell, das Einnahmen generieren kann. Aber Mozilla muss sich dazu trauen, Google auf die Füße zu treten.

  8. Avatar von RHEL4eva
    RHEL4eva

    was sind unkosten

  9. Avatar von Hanstanzt
    Hanstanzt

    Firefox ist doch tot. Der Zug ist abgefahren! Auf Apple Geräten benutzen viele gerne den Safari, weil Apple keine Probleme hat Google, Facebook etc. Ans Bein zu pinkeln bezüglich Datenschutz.
    Firefox kann man da nicht trauen,
    wenn man mal sieht woher die ihr Geld bekommen.
    Microsoft benutzt mittlere auch den Chrome Unterbau bei ihrem Edge.

    Google bezahlt Firefox nur Geld damit sie als Alibi existieren.

    Und wenn ich mir mal die Entwicklung auf den mobilen Geräten ansehe, dann frag ich mich immer bei Firefox:

    Haben die keine UI Designer? Machen die keine Umfragen?
    Sitzen da nur Informatik Eierköpfe?

    1. Avatar von Ferdinand

      Beim Heranziehen von Apple als Vergleich muss man aber auch erwähnen, dass Apple es sich locker leisten kann »Google, Facebook etc. ans Bein zu pinkeln bezüglich Datenschutz.«

    2. Avatar von kubuntuuser
      kubuntuuser

      Etwas hart formuliert, aber ja, da ist einiges Wahres dran. Leider!

      Haben die keine UI Designer?

      Diesen oder ähnliche Gedanken habe ich auch schon gehabt. Als KDE-Nutzer stört mich vor allem die schlechte Integration in den Plasma-Desktop – Datei-Dialoge, Druckausgabe-Dialog, Menüs. Und zwar mit installierten Theme „Breeze (Plasma 5)“. Blende ich die Menüleiste aus, braucht er wenigstens inzwischen nicht mehr Platz als der Chrome.

      KDE-Nutzer scheinen nicht die Zielgruppe zu sein. Kein Problem. Aber dann bitte auch nicht wundern, wenn gewisse Nutzergruppen sich anderweitig orientieren.

      Ich habe grundsätzlich nichts gegen den Firefox, nichts gegen den Thunderbird. Im Gegenteil. Ich mag freie Projekte. Wäre froh, wenn Mozilla mit dem Firefox erfolgreicher wäre. An sich eine gute Sache.

      Was habe ich den Firefox früher in der Windows-Welt regelrecht gepusht. Teste doch mal den Firefox bla bla. Hebe einige Windows-Nutzer zu Firefox gebracht. Und auch selbst jahrelang eingesetzt. Auch heute noch, unter KDE Plasma, zumindest installiert – aber selten benutzt. Eigentlich mehr, um gewisse eigene Projekte auf deren Funktionalität mit verschiedenen Browsern zu testen.

      Aber als Alltags-Browser verwende ich den Firefox zugegebenermaßen schon lange nicht mehr.

  10. Avatar von Stefan
    Stefan

    Mich würde interessieren was die 1000Entwickler den ganzen Tag machen, für einen Browser finde ich das persönlich etwas viel, auch das Geld was dort verbrannt wird find ich relativ viel. Da frag ich mich wofür? Stecken sich die Manager das in ihre Taschen?

    Firefox sollte back to the roots. Und nochmal ordentlich an der Browser-Usebility arbeiten, allein der Firefox auf Android ist eine Qual, das fängt beim Tab-Wechsel an, in Chrome ist das so logisch und einfach, oder einfach eine Seite aktualisieren – bei Chrome wieder easy, bei FF eine qual.. So gerne ich den Browser nutze, ich versteh jeden der ihn nicht nutzt und Mozilla ist da selber schuld dran.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert