
Alpine ist eine unabhängige, minimale und auf Sicherheit bedachte Distribution, basierend auf BusyBox und Musl als C-Standard-Bibliothek mit OpenRC als Init-System. Die seit 2010 entwickelte Distribution die ohne ihren gehärteten Kernel nur rund 5 MByte groß ist, dient unter anderem postmarketOS als Basis und eignet sich, da sie auch im RAM laufen kann, bestens auch für Server, Firewalls und Router, wo sie Mesh-VPN unterstützt und in virtuellen Umgebungen wie Containern eine gute Figur macht. Eine Vielzahl von Docker-Images basiert deshalb auf Alpine Linux.
Aktualisierung
Alpine Linux 3.14 aktualisiert viele der Tools, die für den Betrieb auf Servern und Firewalls, in Containern oder Routern benötigt werden. Darunter sind beispielsweise Lua 5.4.3, HAProxy 2.4.0, nginx 1.20.0, njs 0.5.3, Node.js 14.17.0, PostgreSQL 13.3, Python 3.9.5, QEMU 6.0.0, R 4.1.0, XEN 4.15 und Zabbix 5.4.1. Als Kernel wird Linux 5.10 LTS vorinstalliert.
Mit oder ohne Desktop
Alpine Linux ermöglicht aber auch den Betrieb mit Desktop-Umgebungen. Als Standard gelten Xfce und Mate, unter anderem ist aber auch ein aktuelles Plasma 5.22 über den hauseigenen Paketmanager APK installierbar. Images mit vorinstalliertem Desktop sind nicht verfügbar. Bestandsanwender können von Alpine 3.13 auf 3.14 mit apk upgrade --available
aktualisieren.
Auf der Webseite des Projekts stehen Abbilder in den Varianten Standard, Extended und Netboot bereit. Zudem gibt es ein generisches Abbild für ARM sowie eins speziell für den Raspberry Pi sowie ein minimales Root Dateisystem für Container oder Chroots. Für virtuelle Maschinen steht ebenfalls ein generisches Image sowie eins für XEN bereit.
Empfehlung: Wenn minimal, dann Alpine
Ich kann Alpine Linux für Anwendungen auf dem Raspberry Pi wärmstens empfehlen. Bei mir läuft es zudem pfeilschnell auf einem alten ThinkPad X230. Voraussetzung für jegliche Arbeit mit Alpine ist ein wenig Stöbern in der guten Dokumentation und im Wiki. So müssen etwa die Repositories aktiviert werden, bevor man Pakete installieren kann. Ansonsten ist Alpine Linux das beste minimale Linux, dass ich kenne.
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