Aktuelle Entwicklungen bei Fedora Workstation

Screenshot: FThommes

 

In der Fedora-Experimentierküche brodeln zu jeder Zeit interessante Entwicklungen. Red-Hat-Mitarbeiter Christian Schaller berichtet in unregelmäßigen Abständen über solche Entwicklungen, die dann in absehbarer Zeit in Fedora Workstation verfügbar sein werden. Jetzt bietet die kürzlich zu Ende gegangene GNOME-Entwicklerkonferenz GUADEC den Anlass für Schaller, einen neuen Bericht zu veröffentlichen.

Wayland im Hintergrund

Bei den meisten derzeitigen Projekten steht Wayland im Hintergrund. So etwa auch bei Remote Desktop und Desktop-Sharing. Hier stellen Unterschiede von X11 zum von Fedora Workstation seit einigen Veröffentlichungen als Standard eingesetzten Wayland-Protokoll die Entwickler vor neue Herausforderungen.

Entfernte Desktops laden

Jonas Ådahl arbeitet derzeit an Remote-Desktop für die GNOME-Shell. Die für Ende Oktober erwartete Veröffentlichung von Fedora 29 Workstation soll eine VNC-basierte Implementierung des Remote-Desktop bieten, weitere Protokolle wie etwa Spice sollen folgen. VNC ist zwar ziemlich veraltet, ist trotzdem noch recht weit verbreitet und anspruchslos im Einsatz. Um die Wayland-Sitzung über VNC zu teilen kommt das Multimedia-Framework PipeWire zum Einsatz, das vom GStreamer-Pionier Wim Taymans entwickelt wird.

Desktop-Sharing per WebRTC

Jan Grulich, Tomas Popela und Eike Rathke arbeiten seit geraumer Zeit am Desktop-Sharing unter Wayland mit Firefox und Chromium unter Zuhilfenahme von WebRTC. Auch hier spielt PipeWire das Bindeglied, indem die Browser jeweils ein PipeWire-Backend erhalten. Eine gepatchte Firefox-Version steht bereits seit einiger Zeit zum Testen für Fedora 28 und Fedora Rawhide bereit.

PipeWire

Auf der GUADEC 2017 hielt Entwickler Wim Taymans einen Vortrag über die Ideen hinter und den Entwicklungsstand von PipeWire. Hier wird unter anderem beständig an der Nachbildung der Funktionalität des professionellen Audio-Servers Jack gearbeitet. Die Player Totem und Rhythmbox können zum Abspielen von Audio über PipeWire mit dem PulseAudio-GStreamer-Plugin genutzt werden, nachdem ein Ersatz für die libpulse.so implementiert wurde.

Im Herbst wird ein PipeWire und Linux Audio Hackfest stattfinden, bei dem die Teams von  PipeWire, GStreamer, Totem, GNOME Control Center, PulseAudio und Jack über die weitere Entwicklung von PipeWire diskutieren.

GNOME Builder im Container

GNOME Builder, die integrierte Entwicklungsumgebung, die seit einiger Zeit in den GNOME-Desktop integriert ist, wird maßgeblich von Christian Hergert entwickelt. Die derzeitige Entwicklung geht in Richtung Unterstützung für die Entwicklung hin zu Embedded-Geräten wie dem kommenden Linux-Smartphone Purism 5. Christian erwähnte zudem in seinem GUADEC-Vortrag, dass Builder wahrscheinlich die erste »Container Native IDE«  der Welt ist, indem es einerseits mit dem Ziel entwickelt wird, als Flatpak verteilt zu werden, als auch, Flatpaks als primäres Ausgabeformat zu erstellen.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert