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Ubuntu 19.04 »Disco Dingo« steht seit heute für Desktop, Server und Cloud in stabiler Version bereit. Neben der Desktop-Version von Ubuntu selbst wurden auch die Varianten Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, Ubuntu Kylin, Ubuntu Mate, Ubuntu Studio und Xubuntu aktualisiert.
Auf neuestem Stand
Ubuntu 19.04 setzt eher auf Evolution denn auf revolutionäre Änderungen, während Canonical bei den Versionen zwischen den LTS-Releases früher öfter mal Neues ausprobierte. Für »Disco Dingo« setzen die Entwickler auf Kernel 5.0, Mesa 19.0 und in weiten Teilen auf GNOME 3.32. Viele Anwendungen sind auf dem neuesten Stand, so sind unter anderem Firefox 66.0, Thunderbird 60.6 und LibreOffice 6.2.2 vorinstalliert.
GNOME 3.32 und Linux 5.0
Mit der neuen GNOME-Version geht eine fühlbare Beschleunigung der GNOME-Shell einher. Mit Kernel 5 werden Besitzer von AMD Radeon RX Vega M und Intel Cannonlake Grafik unterstützt. Besitzer von Nvidia-Karten erhalten bei der Installation des proprietären Treibers nun automatisch den für ihr System am ehesten passenden Treiber installiert.
Der Dateimanager Nautilus ist wieder aktuell und in Version 3.32 dabei, nachdem er in den letzten Ubuntu-Ausgaben jeweils in Version 3.26 ausgeliefert wurde. Grund dafür war, dass Gnome ab 3.28 keine Icons mehr auf dem Desktop platzieren kann. Dafür liefert Ubuntu 19.04 erstmals die noch in der Entwicklung befindliche App »Desktop Icons« aus. Was hier noch fehlt ist Drag&Drop auf den Desktop.
Snaps und Livepatch besser eingebunden
GNOME Software unterstützt nun mehrere Versionen einer Anwendung als Snap. So können unterschiedliche Versionen einer App direkt verglichen werden. In »Anwendungen und Aktualisierungen« in den Einstellungen wurde ein Tab für »Livepatch« integriert. Den Livepatch-Dienst, der es erlaubt, Sicherheitsaktualisierungen in den Kernel zu integrieren, ohne dass ein Neustart erforderlich ist, hatte Canonical erstmals mit Ubuntu 18.04 LTS für den Desktop freigegeben und macht ihn nun leichter zugänglich.
Klarere Fonts unter Wayland
Ubuntu 19.04, das mit X.org als Standard ausgeliefert wird, bietet als experimentelle Funktion in der alternativen Wayland-Sitzung die mit Gnome 3.32 ausgelieferte Unterstützung für »Fractional Scaling« für HiDPI-Displays. Es ersetzt die bisherige ganzzahlige Skalierung durch eine feinere Abstufung, die Fonts leichter lesbar macht.
Optisch macht Ubuntu 19.04 »Disco Dingo« einen frischen Eindruck, die Beschleunigung durch GNOME 3.32 tut ein übriges zu einem gelungenen Release. Wer große sichtbare Änderungen sucht, wird allerdings enttäuscht.
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