
Ubuntu 18.10 Beta »Cosmic Cuttlefish« steht als Vorabversion für Neugierige zum Testen bereit. Neben Ubuntu für den Desktop nehmen Ausgaben für Server und Cloud sowie die Desktop-Varianten Kubuntu, Lubuntu, Ubuntu Budgie, UbuntuKylin, Ubuntu MATE, Ubuntu Studio und Xubuntu am Beta-Test teil, wie in der Ankündigung zu lesen ist.
Es ist in diesem Release-Zyklus für alle Beteiligten der einzige offizielle Vorabtest, keine der Desktop-Varianten hat diesmal im Vorfeld eine Beta veröffentlicht, sieht man von den Daily Builds von Ubuntu selbst ab.
Beschleunigte Installation
Verbindendes Merkmal der Desktop-Varianten ist Kernel 4.18 und der erstmals offiziell eingesetzte Kompressionsalgorithmus Zstandard (zstd), der bei Facebook entwickelt wurde und Vorteile vor Xz und Gzip bietet. Er beschleunigt fühlbar die Installation durch schnelleres Auspacken der Pakete auf dem Image. Neben dem neuen »Yaru«-Theme kommt der ebenfalls neue, von Ubuntu Phone inspirierte Icon-Satz »Suru« sowie ein neues Wallpaper zum Einsatz.
Angepasste Gnome
Ubuntu 18.10 ist die zweite Distribution, die das aktuelle GNOME 3.30 offiziell einsetzt, den Anfang machte vor wenigen Tagen die Beta zu Fedora 29. Allerdings ist die GNOME-Version von Ubuntu in einigen Punkten leicht angepasst. So wird immer noch, wie bereits bei 18.04 der Dateimanager Nautilus in Version 3.26 ausgeliefert, da dies die letzte Version ist, die noch Desktop-Icons darstellen kann.
Diese Funktionalität wurde aus dem Dateimanager entfernt noch bevor eine neue Erweiterung der GNOME-Shell diese Aufgabe übernimmt. Diese Erweiterung befindet sich noch in der Testphase und steht vermutlich für die nächste GNOME-Veröffentlichung bereit.
Schnellere Snaps
Des Weiteren wurde das hauseigene Paketsystem Snap weiter ausgebaut. Vorinstallierte Snaps wie etwa die Calculator-App sollen nun schneller starten. Auch Beta-Versionen oder Daily Builds von Snaps zeigen nun genauere Informationen über den Herausgeber an. Nicht zuletzt wurden die Snap-Mounts von der Anzeige im Systemmonitor ausgeblendet. In der Konsole kann man sie etwa mit df -h
noch sehen.
Fehlendes GSConnect
Die Softwareauswahl bietet kaum Überraschungen. Warum allerdings neben Firefox 61 und Libre Office 6.1.1 der E-Mail-Client Thunderbird in der veralteten Version 52.7 vorinstalliert wurde erschließt sich nich, wenn doch Thunderbird 60.x bereits seit Monaten allgemein zur Verfügung steht. Eine neuere Version ist allerdings derzeit auch aus aus dem Archiv nicht installierbar. Die vorgesehene Integration der GNOME-Shell-Erweiterung GSConnect, die KDE Connect für die GNOME-Shell abbildet, hat nicht geklappt. Entgegen anderslautender Meldungen ist sie auch derzeit nicht über das Ubuntu-Archiv nachinstallierbar.
Bugs gefällig?
Bei einem ersten schnellen Test fielen mir gleich ein paar Ungereimtheiten auf. Zunächst war das Image für Ubuntu 18.10 nicht dazu zu überreden, in einer virtuellen Maschine von VirtualBox zu starten, das Fenster blieb schwarz. Auf einen USB-Stick gelegt, ließ es sich dann starten, zeigte aber nicht das neue Hintergrundbild sondern das alte vom Vorgänger »Bionic Beaver« sowie auch dessen Willkommensbildschirm. Schmerzlich vermisst wird immer noch eine vorinstallierte Bash-Completion.
Images für Ubuntu 18.10 Beta »Cosmic Cuttlefish« stehen auf Canonicals Downloadserver bereit. Frische Abbilder für Kubuntu, Xubuntu, Ubuntu MATE, Ubuntu Budgie, Ubuntu Studio und Ubuntu Kylin stehen ebenfalls bereit.
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