CentOS Stream 9 gibt Ausblick auf RHEL 9

CentOS Stream 9

CentOS Stream 9 ist die neueste Ausgabe der Distribution CentOS und die erste stabile Ausgabe seit der Umstellung auf das Continuous Delivery-Prinzip und der Neueinordnung als Upstream in Red Hats Ökosystem. War CentOS früher ein Nachbau von RHEL, der Server-Edition von Red Hat für Enterprise-Kunden, so ist CentOS Stream nun zwischen Fedora und RHEL angesiedelt und basiert auf Fedora, in diesem Fall auf Ausgabe 34, wie der Ankündigung zu entnehmen ist.

Upstream für RHEL

What CentOS Stream looks like now is what RHEL will look like in the near future.

Rich Bowen | Red Hat

Für jedes Point Release von RHEL wird es im Vorfeld eine Version von Stream geben. Jede Version von Stream fußt auf einer stabilen Fedora-Version. Wenn aktualisierte Pakete aus Fedora die stringenten Tests bestehen und die Stabilitätsstandards erfüllen, werden sie in CentOS Stream sowie zeitgleich in den Nightly Builds von RHEL aufgenommen. CentOS Stream wird durch die Zusammenarbeit zwischen der CentOS-Community und dem RHEL-Entwicklungsteam erstellt. Obwohl viele Beiträge zu CentOS Stream von Red Hat-Mitarbeitern stammen, soll CentOS Stream auch von der Unterstützung der Community profitieren, die damit im Endeffekt auch Einfluss auf künftige Versionen von RHEL nehmen kann.

Potenzielle Nachfolger von CentOS

Die Entscheidung von Red Hat, CentOS einen neuen Platz in seiner Hierarchie zu geben, löste vor einem Jahr massive Proteste in den beteiligten Communities und bei Anwendern von CentOS aus und führte zur Gründung von Rocky Linux und AlmaLinux, die mittlerweile dort positioniert sind, wo CentOS früher stand. Red Hats Entscheidung hat aber auch Einfluss auf Produkte außerhalb seines direkten Einflussbereichs. Basierte die erste Version von Amazon Linux noch auf CentOs, so wird AWS Amazon Linux 2022 (AL2022) auf Fedora aufsetzen.

CentOS Stream unterstützt die Architekturen x86 (nur 64-Bit) und ARM (AArch64) sowie IBM Z und Power PC. Entsprechende Abbilder stehen auf der CentOS-Webseite zum Download bereit.

Kommentare

9 Antworten zu „CentOS Stream 9 gibt Ausblick auf RHEL 9“

  1. Avatar von Horst
    Horst

    War Stream früher ein Nachbau von RHEL, der Server-Edition von Red Hat für Enterprise-Kunden, so ist CentOS Stream nun zwischen Fedora und RHEL angesiedelt

    Statt „War Stream“ ist doch sicherlich hier „War Centos“ gemeint.

    1. Avatar von Ferdinand

      Richtig, danke!

  2. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Man kann auch Red Hat verstehen.
    Man positioniert sich etwas mehr am upstream, anstatt an der Langzeitpflege der Vergangenheit seine Ressourcen zu verbrauchen.

    Trotzdem ist das, was jetzt jetzt Rocky Linux und Alma heißt wichtig und behält seine volle Berechtigung. Zu viele sind darauf angewiesen, dass der Server den man ein mal mühsam aufgesetzt hat die nächsten 10 Jahre schlicht und einfach läuft.

  3. Avatar von no one
    no one

    „Wenn aktualisierte Pakete aus Fedora die stringenten Tests bestehen und die Stabilitätsstandards erfüllen, werden sie in CentOS Stream sowie zeitgleich in den Nightly Builds von RHEL aufgenommen.“

    Nachdem CentOS Stream einmal von Fedora abgespalten ist, werden neue Pakete afaik nicht aus Fedora übernommen, sondern direkt für Stream/RHEL gebaut. Fedora liefert immer die nächste Major Version von RHEL und Stream die nächste Minor Version.

    1. Avatar von Ferdinand

      Das kann durchaus sein, wird aus der Ankündigung nicht so ganz klar.

    2. Avatar von Raufaut
      Raufaut

      Was befähigt Dich diese Annahme zu treffen? Fedora, oder CentOS Stream Verwender bist Du ganz sicher nicht.

      1. Avatar von no one
        no one

        Das ergibt anders IMHO keinen Sinn. Zum einen müssen die Pakete für Stream/RHEL sowieso alle neu gebaut werden, weil RHEL da anderen Konfigurationen usw. verwendet als Fedora. Darum wird Stream/RHEL neuerdings von Fedora ELN abgespalten, einem automatisch gebauten Rebuild von Rawhide, den so vermutlich kaum jemand nutzt. Vorher hat man das anscheinend weitgehend manuell gemacht.
        Und zum anderen unterstützt RHEL Software-Versionen durch Backports usw. auch viel länger als Fedora, weshalb man mit ansteigender Lebenszeit eines RHEL Releases auch immer weniger aus Fedora übernehmen könnte.
        Außerdem wirbt RedHat jetzt auch damit, dass man seine Änderungsvorschläge für die nächste RHEL Minor Version in CentOS Stream (nicht Fedora) einreichen kann.

        Das heißt dann natürlich nicht, dass es viele Stream/RHEL Pakete in ähnlicher Form nicht auch schon mal in Fedora gab, aber es sind afaik eben nicht die gleichen Pakete.

        1. Avatar von Raufaut
          Raufaut

          Nein, das was Du verfaßt hast, macht eben keinen Sinn. Ist Dir langweilig? Oder warum verspürst Du schon wieder das Verlangen, Dich zu Systemen zu melden, die Du nicht einmal einsetzt? Was soll das?

          1. Avatar von Marco Welter
            Marco Welter

            Was genau soll denn dieses aggressive Verhalten? Ich nutze sowohl Fedora als auch CentOS Stream und Rocky Linux. Aber was „no one“ schreibt, ist nicht falsch.

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