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Meine Reise zu Linux begann aus der Not heraus. Nachdem ich im Sommer 2009 meinen Rechner mit neuem Board, RAM, CPU und Festplatten bestückte, brach mein Windows XP mit käuflich erworbener CD in einem „blue screen“ die Installation ab. Ich hatte nicht bedacht, dass die SATA-Schnittstelle genau dafür sorgen würde. Also schnell die Schullizenz für Vista heraus gekramt und einwandfrei installiert. Nur mein Canon iP4200 wollte nicht mit Vista sprechen. Aber ein einwandfrei funktionierendes Gerät wollte ich aufgrund von Problemen mit dem Betriebssystem nicht ersetzen.
Ein mir bekannter Linux-Administrator sorgte für Abhilfe, indem ich nach einem Gespräch noch am selben Abend eine DVD im Briefkasten vorfand. Dort stand Kubuntu 9.04 drauf. Sein Spruch war: „Wenn du schon mal Windows XP manuell partitioniert hast, kommst du mit der Installation von Kubuntu auch klar.“ Wie soll ich sagen? Er hatte recht. Nur gefiel mir KDE nicht. Also ersetze ich Kubuntu im Herbst 2009 durch Ubuntu 9.10. Danach fand Ubuntu 10.04 seinen Weg auf den Rechner und blieb es fast drei Jahre lang. Die neueren Ubuntu sagten mir nicht zu. Damit bekam Linux Mint eine Chance.
Im Frühjahr 2014 begann ich, Musik aufzunehmen und benötigte dafür niedrige Latenzzeiten. Erst installierte ich unter Linux Mint einen Low-Latency-Kernel. Aber so richtig rund liefen JACK und Ardour damit nicht. Da war Ubuntu Studio genau richtig und war ab 2015 bis 2020 sehr hilfreich. Die Ausgabe Ubuntu Studio 20.10 warf unlösbare Fehler beim Installationsversuch. Seitdem läuft LMDE 4 fehlerlos, auch mit JACK und Ardour.
Ein Familienmitglied bekam mit 75 Jahren ein Xubuntu 20.04 von mir installiert. Das lief bis zu einem bestimmten Update gut, seitdem läuft Debian mit Xfce auf jenem Rechner. Ein weiteres älteres Familienmitglied nutzt seit Jahren klaglos LMDE 4. Jugendliche kennen eher Mobilgeräte zum Wischen und Tippen statt Rechner. Also läuft auf einem Notebook mit Touchscreen ein Linux Mint 20.2 Cinnamon.
Aktuell läuft mein Smartphone Sony XA2 mit Sailfish 4.1. Die Bedienung finde ich sehr gelungen. Allerdings erscheint bei Neuanlage eines Kontaktes die Tastatur nicht auf dem Display. Das sollte bei einem OS in Kaufversion nicht passieren. Unter Sailfish 3.4 funktionierte dies reibungslos. Im November 2019 fand SailfishOS den Weg auf das XA2.
In Summe laufen die Linux-Distributionen sehr gut auf Rechnern, aber bei Mobilfunkgeräten ist mir noch zu viel Bastelbude vorhanden. Ich benötige da nicht verschiedene Desktops, aber alle drahtlosen Schnittstellen, Kamera, Webbrowser, Mail, Dateibrowser, Messenger, Musik und Videos abspielen müssen funktionieren.
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