Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr

Cutie Shell

Oberflächen für mobile Betriebssysteme gibt es bereits einige. Das reicht unter anderem von dem für das Librem 5 entwickelten Phosh über Plasma Mobile von KDE und Lomiri, dem ehemaligen Unity8, das für Ubuntu Touch weiterentwickelt wird bis hin zum leichtgewichtigen Sxmo, das kürzlich in Version 1.5.0 erschienen ist. Darüber hinaus gibt es noch Hildon bei Maemo Leste, Glacier bei Nemomobile, Pangolin Mobile UI für dahliaOS als Essenz aus dem Besten von Linux und Fuchsia OS und einige mehr.

Für Linux- und Android-Phones

Jetzt stellt Brad Lindner auf der Webseite Linux Smartphones eine weitere Neuentwicklung vor. Der Neuzugang, der sowohl QtWayland-Compositor als auch Shell ist, heißt Cutie Shell und ist von der proprietären Oberfläche von Sailfish OS inspiriert. Neben Qt kommen QML, C++ und WML zum Einsatz. Angeschoben wurde das Projekt vom finnischen Entwickler Erik Inkinen, der das Projekt kürzlich auf Twitter erstmals vorgestellt hat. Inkinen ist auch bei Droidian involviert ist, zu dem wir gleich noch kommen.

Droidian als Grundlage

Den derzeitigen Stand des gerade einmal zwei Wochen alten Projekts bezeichnet der Entwickler als Pre-Alpha. Nichtsdestotrotz läuft es bereits auf PinePhone, Jolla Phone, Xiaomi Redmi 7, OnePlus 6t und Google Pixel 3a. Bei den Geräten auf Android-Basis läuft als Grundlage Droidian, eine GNU/Linux-Distribution, die auf Mobian aufbaut.

Mobian auf Android-Phones

Das Ziel von Droidian ist es, Mobian auf Android-Telefonen unter Verwendung von Technologien wie der Kompatibilitätsebene libhybris und dem Halium-Projekt lauffähig zu machen. Demnach lässt sich Cutie Shell neben Linux-Phones auf allen Geräten nutzen, auf denen Droidian lauffähig ist, Eine Anleitung zur Installation der Cutie Shell gibt es auf der ansonsten noch nicht sehr informativen Webseite. Die Entwicklung lässt sich auf GitHub verfolgen.

Kommentare

13 Antworten zu „Cutie Shell – neue Oberfläche für Linux-Phones und mehr“

  1. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Die Hälfte der genannten Oberflächem kannte ich noch gar nicht.

    1. Avatar von Julian M.
      Julian M.

      Der Punkt ist das typische Problem. Es ist abzusehen, dass Linuxphones weiterhin ein Nischenprodukt bleiben, der große Durchbruch wird so nicht kommen. Für den einfachen Anwender viel zu kompliziert, aus so vielen Distros auszuwählen. Der Vorteil von Forks beißt sich mal wieder selbst in den Schwanz.

      „Problem“ aus meiner Sicht insofern, dass durch diese geringe Verbreitung auch die Entwicklung leidet. Man möge sich mal vorstellen, 60% der Bevölkerung hätten Linuxphones mit einem OS. Das würde sich doch viel schneller entwickeln, wodurch dann wieder alle etwas davon haben.

  2. Avatar von pain
    pain

    Sieht nett aus, bringt das Linux Smartphone auch nicht wirklich weiter.

    Ich habe die Hoffnung schon lange aufgegeben jemals ein Out of the Box Linux Smartphone in den Händen zu halten und Nein Android ist kein Linux und fertig.

    Wie auf dem Desktop, zig Distros die sich minimal Unterscheiden aber den gleichen Unterbau benutzen, der unausgereift ist.

    Das wird einfach nichts, je mehr Zeit vergeht umso schwieriger wird es sich auf dem Markt zu etablieren und eine weitere Alternative hätte der Markt dringend nötig. Das Duopol ist mittlerweile unerträglich geworden, jedes Jahr mehr gängelung und Spionage.

    1. Avatar von Atalanttore
      Atalanttore

      Ein Betriebssystem ist auch nur ein Betriebssystem. Als normaler Anwender nutzt man normalerweise Anwendungen bzw. Apps auf den entsprechenden Geräten, aber für kommerzielle Softwarehersteller ist diese Zersplitterung in unzählige Linux-Distributionen ein Test- und Support-Albtraum und deswegen scheidet Linux als Plattform dann oft aus.

      1. Avatar von no one
        no one

        Das Installations-/Support-Problem ist durch Flatpaks inwzischen halbwegs gelöst, denn es ist halt egal, welches Betriebssystem die Container ausführt.
        Allerdings ist die Zielgruppe natürlich weiterhin winzig, weshalb sich der Aufwand dann trotzdem nicht lohnt und es stellt sich irgendwann auch die Frage, wie man Linux-Apps monetarisieren soll.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Denke mal, das ist schon alles geregelt. Für den FOSS Anhäger wird halt die Orientierung etwas schwieriger denn Linux bedeutet nicht mehr automatisch, dass alles FOSS ist, was man sich mit snap oder flatpak herunterladen kann.

        2. Avatar von kamome
          kamome

          … wie man Linux-Apps monetarisieren soll.

          Wenn man will, wie andere Apps auch? Oder eben über alternative Wege, auch da gibt es ja schon verschiedene Wege (z. B. Nextcloud).

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      …jedes Jahr mehr Gängelung und Spionage

      Apple will jetzt automatisch die Photos aller seiner Smartphone-User direkt auf dem Device auf Sittlichkeit scannen. Natürlich nur um die Kinder zu schützen.

      Was aber bitteschön geht Apple meine Kinder an. Das ist genauso übergriffig wie am Ende der Welt irgendwelche Frauen mit Waffengewalt befreien zu wollen. Man sieht dieser Tage was dabei raus kommt. Kinderschutz jedenfalls nicht.

      1. Avatar von no one
        no one

        Verpflichtend ist dabei wohl nur der Kinderporno-Scanner und das auch nur wenn man Bilder in die iCloud lädt.

        Der Nacktbild-Scanner ist freiwillig und kann von Eltern für die Apple-Konten von Kindern aktiviert werden. Entsprechende Bilder werden dann per Filter verwaschen und bei Kindern unter 13 kann zusätzlich noch eine Benchrichtigung an die Eltern gehen.

        Die Technologie mag sich missbrauchen lassen, ansonsten ist das IMHO aber nicht so wirklich skandalös.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          In einer perversen Welt mag es dafür einen gewissen Bedarf geben. Die Kindererziehung einem Konzern wie Apple zu überlassen ist jedoch keine Lösung des Problems sonder eröffnet nur weitere gigantische Missbrauchspotenziale.
          Einmal implementiert, ist diese Technik für den einzelnen nicht mehr kontrollierbar.
          Und auch mit der Freiwilligkeit ist es schnell dahin, wenn man damit zumindest theoretisch grausamen Verbrechen vorgebeugt kann. Für fast alle Initiativen von Gesetzesverschärfungen hat als Grund bisher Kinderpornographie herhalten müssen.
          Nur leider verschwinden diese Verbrechen dadurch nie.

        2. Avatar von eric
          eric

          „Verpflichtend ist dabei wohl nur der Kinderporno-Scanner und das auch nur wenn man Bilder in die iCloud lädt.“

          Salami-Taktik sagt dir was? Wie oft habe ich schon gehört: „das wir nur dafür verwendet“ und alle Projekt sind dann am Ende doch missbraucht worden. Der Schritt von Kipo-Scanner zum Meinung-Scanner ist kleiner als die meisten glauben. Wenn die Strukturen das sind werden sie auch genutzt.

    3. Avatar von kermet
      kermet

      Warum soll Android kein Linux sein?
      Den Linux Kernel hat es schon einmal.
      Oder meinst du den Userspace?
      Wenn ja, dann frage ich dich, was du mit Desktop Anwendungen die für große Bildschirme und Tastatur und Maus Bedienung entwickelt wurden und darauf optimiert sind, auf solchen kleinen Displays willst?

      Android ist auf diese kleinen Displays angepasst und das gilt auch für sein Ökosystem.

      Wollte man eine Open Source Konkurrenz zu Android, iOS und Windows 10 Mobile, dann müsste man das Ökosystm darum herum komplett neu entwerfen und daran anpssen.

      Damit, mit dieser Erkenntnis, ist auch der Versuch Desktop Linux Distributionen auf Handys zu portieren nicht sehr sinnvoll, da die Desktop Anwendungen auf solchen Geräten immer wie ein Fremdkörper wirken werden.

      Ich spreche da als Nokia Internet Tablet Nutzer aus Erfahrung.

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Droidian ist ein guter Ansatz der bisweilen gefehlt hat. Die Voraussetzung dafür, dass auch Cutie-Shell eine gute Ergänzung wird ist jedoch, dass alle Apps dann auch gemeinsam mit plasma-mobile und der posh-shell genutzt werden können. Ich denke mal, dass dies der Fall ist. Von der verwendeten Basis her dürften da zumindest keine Probleme auftauchen.

    Hallium bzw. die libhypris sind Zwischenlösungen und es ist gut, dass die community hier nicht mehr viel Energie hinein steckt. Aber das orthodoxe Linux-Phone hat noch eine große Hürde zu nehmen bevor es ein größeres Publikum erreicht. Das ist die Unterstützung der Kameras.

    Weshalb also nicht die phones, für die es bereis eine funktionierende libhypris gibt, wie z.B. das Volla-Phone mit einbeziehen und damit die Nutzerbasis schon mal um ein vielfaches erweitern.
    Man gibt damit den Nutzern von Ubuntu-Touch und SailfishOS auf den jeweils verwendeten Geräten eine Alternative. Und das ist auch nicht schlecht, weil die Apps auf den genannten Plattformen exklusiv sind und damit nur sehr wenig zur allgemeinen Entwicklung beitragen.

    Zumindest ist Droidian erst einmal ein Ansatz die noch vorhandene Lücke für den User zu überbrücken und es vereint bei den Anwendungen die vorhandenen Kräfte eher als dass es auf ein Nebengleis führen würde.

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