Red Hat gibt Firewalld 1.0.0 frei

Firewalld ist ein grafisches Frontend für die Befehlszeilenprogramme iptables und nftables des Netfilter-Frameworks im Kernel. Mit Firewalld lassen sich dauerhafte Regeln für den Netzwerkverkehr setzen, ohne dass man sich in die Gefilde von chains, jumps, accepts und denies begeben muss. Vielmehr regelt Firewalld den Netzverkehr mit einem Zonenmodell mit vordefinierten anpassbaren Regelsätzen. Zonen für bestimmte Szenarien lassen die dafür erlaubten Dienste herein und blockieren alles andere.

10 Jahre bis zur 1.0.0

Jetzt hat Red Hat nach 10 Jahren und vielen Minor-Versionen eine stabile Version 1.0.0 veröffentlicht, die auch einige nicht kompatible Neuerungen im Gepäck hat, aber auch Ballast abwirft. So wurde die Kompatibilität zu Python 2 über Bord geworfen und der tftp-client-Dienst entfernt. Das iptables-Backend geht in Rente. Bereits seit Firewalld 0.6 wird das modernere nftables unterstützt. Obwohl als veraltet markiert, wird iptables noch lange in Firewalld verfügbar bleiben.

Intra Zone-Weiterleitung wird zum Standard

Das mit Firewalld 0.8 eingeführte Intra Zone Forwarding wird mit 1.0.0 zum Standard. Das ermöglicht die freie Weiterleitung von Paketen zwischen Schnittstellen oder Quellen innerhalb einer Zone, wie es auch bei anderen auf Zonen basierten Firewalls der Fall ist. Für das nftables-Backend wurden die NAT-Regeln zur iNet-Familie zusammengefasst und damit die bisherige Regelduplizierung für ip- und ip6-sets überflüssig.

Firewalld wird im Herbst mit Fedora 35 als Standard-Firewall ausgeliefert. Außerdem ist Firewalld bei openSUSE, SUSE, Red Hat und CentOS sowie dessen Nachfolgern AlmaLinux und Rocket Linux im Einsatz. Firewalld ist darüber hinaus in den meisten Distributionen aus den Archiven installierbar. Alle Änderungen können im Detail im Blog des Projekts nachgelesen werden. Das Konzept von Firewalld wird in einem Artikel im Sysadmin-Blog näher erläutert.

Kommentare

2 Antworten zu „Red Hat gibt Firewalld 1.0.0 frei“

  1. Avatar von Stefan Haag
    Stefan Haag

    In der Artikelüberschrift hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen, da sind 2 Formulierungen durcheinandergewürfelt.

    1. Avatar von Ferdinand

      Autsch, danke!

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