Philosophie und Ethik des GNOME Desktop

Ethos von GNOME

Langjährige Linux-Anwender werden sich an den um die Jahrtausendwende geprägten Begriff Desktop Wars noch erinnern. Dabei ging es darum, ob KDE und GNOME die dominante Desktop-Umgebung sein würde. GNOME gewann dabei zunächst die Oberhand, was aber hauptsächlich an den damaligen Lizenzproblemen bei KDE lag. Beide Desktops unterliegen unterschiedlichen Entwicklungs- und Design-Paradigmen und haben sich demzufolge seither zum Teil diametral auseinanderentwickelt.

Der letzte Entwicklungsschritt bei GNOME trat mit GNOME 40 ein und brachte ein neues Bedienschema, dass die generelle Ausrichtung von vertikal zu horizontal verlagert. Der bei Purism beschäftigte Software-Designer Tobias Bernard hat in einer Serie aus bisher vier Blog-Artikeln erklärt, wie GNOME aus seiner Sicht funktioniert, wie Dinge im Projekt erledigt werden und welches Ethos, dahintersteckt. Um dieses Ethos geht es im vierten Teil der Serie, sowohl in Bezug auf die übergeordneten Werte als auch darauf, was diese in praktischer Hinsicht bedeuten.

Der traditionelle Desktop ist tot

Bernard behauptet, der traditionelle Desktop sei tot und komme auch nicht wieder. Anstatt zu versuchen, alte Konzepte wie Menüleisten oder Status-Icons zurückzubringen solle man nach neuen Wegen suchen. Erweiterungen der GNOME Shell seien nur eine Nische, es sei besser, entweder Apps zu kreieren oder gleich die GNOME Shell zu verbessern. Auch systemweites Theming ist laut Bernard ein kaputtes Konzept. Zudem sei Flatpak die Zukunft für die Auslieferung von Apps. Was den Stellenwert der Erweiterungen angeht, so sind viele GNOME-Anwender da anderer Ansicht. Für viele ist GNOME ohne Erweiterungen schlicht unbenutzbar. Wenn Bernard verlangt, doch gleich die Shell zu verbessern, stellt sich mir die Frage, warum die Entwickler jahrelang Funktionalität aus der Shell entfernt haben.

Einsame Entscheidungen

Als Beispiel sei die mit GNOME 3.28 vorgenommene Entfernung von Desktop-Icons erwähnt. Der Code zur Darstellung von Icons auf dem Desktop war im Dateimanager Nautilus verankert. Dass er dort eigentlich nichts zu suchen hat, leuchtet ein. Dass man den Code dann aber ersatzlos gestrichen hat, anstatt ihn an der richtigen Stelle zu implementieren, erzürnte viele Anwender. Seither sind sie darauf angewiesen, Icons über die Erweiterung GNOME Tweak Tool zu realisieren. Aber wie war das noch? Erweiterungen werden immer eine Nische bleiben…

Je weniger Optionen, desto besser!?

Eine weitere These, die bereits 2002 in einem Essay aus dem GNOME-Umfeld diskutiert wurde. besagt, dass jede Einstellungsoption ihren Preis hat und dass der exponentiell steigt, je mehr Optionen man dem Anwender bietet. Daher vermeide GNOME solche Präferenzen so weit wie möglich und konzentriere sich stattdessen darauf, die zugrunde liegenden Probleme zu beheben. Das Problem mit dieser Aussage ist meiner Meinung nach, dass man die Daseinsberechtigung von Optionen nicht einfach als Problem beheben kann, da man damit alle Anwender über einen Kamm schert. Wobei wir wieder bei dem unterschiedlichen Selbstverständnis von KDE und GNOME sind. Trotzt der aus meiner Sicht vielen Ungereimtheiten ist die Serie von Bernard eine gute Lektüre zum Verständnis, wie GNOME tickt.

Kommentare

137 Antworten zu „Philosophie und Ethik des GNOME Desktop“

  1. Avatar von no one
    no one

    Abgesehen davon, dass ich ein Dock will, bin ich mit GNOME absolut zufrieden und finde die Bedienung insgesamt viel intuitiver als KDE, wo es erstmal ein Krampf ist, das Öffnen von Ordnern auf einen Dopelklick umzustellen. Die (wenigen) Optionen in GNOME sind IMHO einfach viel übersichtlicher und besser zu bedienen.

    Ansonsten ist es halt eine Geschmacksfrage, ob man Design-Philosophien wie „weniger, aber besser“ mag oder nicht.

    1. Avatar von Stefan Haag
      Stefan Haag

      Witzigerweise stelle ich bei meinen Rechnern bei der Arbeit (Windows) das öffnen von Dateien und Ordnern immer erstmal auf Ein-Klick um. Für mich ist das intuitiver (ich bin das natürlich von KDE so gewohnt und Links in Browser funktionieren ja auch mit einem Klick).

      Aber wie Du schon sagst, das ist Geschmacksache. (und daher stimme ich Ferdinand zu, Optionen sind keine Probleme)
      Gruß

      1. Avatar von no one
        no one

        Mit mehr Optionen kommt allerdings durchaus auch mehr Aufwand und es droht Unübersichtlichkeit. Daher muss man sich irgendwann fragen, ob man sich auf das Wesentliche beschränkt und versucht das optimal auszutüfteln oder im Zweifelfall eben viel hat, das dann aber irgendwie halbgar ist.

        Wie KDE das Öffnen von Ordnern standardmäßig regelt, ist mir im Prinzip auch egal, aber letztendlich musste ich Google anwerfen, um die passende Option zu finden, weil ich das öffnen von Ordnern nicht mit der Konfiguration der Maus assoziiere, und das sollte einfach nicht passieren.
        Die KDE Einstellungen sind IMHO insgesamt wahnsinnig unübersichtlich und insgesamt empfinde ich KDE dann als unausgegoren.

        1. Avatar von Graf Zahl
          Graf Zahl

          Eine Möglichkeit wäre es sicher die Optionen nach Wichtigkeit oder Häufigkeit zu Gruppieren/Sortieren, dann könnten wenige elementare Einstellungen ohne langes Suchen erreichbar sein, während weniger „wichtige“ Einstellungen in der Kategorie „Leidenschaft zum Detail“ zu finden sind.

          1. Avatar von no one
            no one

            Die Frage ist auch, warum das überhaupt in den systemweiten Einstellungen des Desktops erledigt werden muss und nicht einfach in den Einstellugen des Dateimanagers, wo es IMHO viel naheliegender wäre.

            Ich halte auch nichts davon, Einstellungen irgendwie nach Häufigkeit etc. zu sortieren, dann findet man weniger häufig genutze Einstellungen nicht mehr. Stattdessen muss alles von vornherein so strukturiert sein, dass man instinktiv an der richtigen Stelle sucht.

          2. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Das Eine schließt das Andere ja nicht aus.

            Stattdessen muss alles von vornherein so strukturiert sein, dass man instinktiv an der richtigen Stelle sucht.

            Genau, so meinte ich das.

          3. Avatar von Ferdinand

            Die Systemeinstellungen von KDE Plasma sind im letzten Jahr ständig in der Übersicht verbessert worden.

          4. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Das ist mir auch aufgefallen, nicht zuletzt weil auch Graham das öfter mal thematisiert. Seit ein paar Wochen bin ich mit dem Desktop auf dem letzten Stand und die Systemeinstellungen gefallen mir. Wie auch immer, das ist subjektiv. Der Punkt ist jedenfalls bekannt und wird bedacht. Alles im Fluss also. KDE räumt auf und Gnome wird vielleicht die eine oder andere Option auch noch anbieten. Läuft doch.

          5. Avatar von Ferdinand

            Stimmt, GNOME wird bestimmt die eine oder andere Option noch entfernen 😉

          6. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Huch jetzt haben wir ja nur noch eine Hand voll Optionen … Ach komm, weg damit 🙂

          7. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Die Frage ist relativ einfach beantwortet: Weil es Unsinn wäre die gleiche Einstellung für Dolphin, konqueror (immer noch der bessere file manager und wenn es nur wegen der bookmarks ist) und desktop folder widgets zu machen

        2. Avatar von Stefan Haag
          Stefan Haag

          Was die Übersichtlichkeit der KDE Einstellungen angeht muss ich Dir recht geben, die Sachen sind zum Teil schwer zu finden. Wenn man weiß nach was für Stichwörtern man sucht, dann hilft auch häufig das Suchfeld in den Einstellungen weiter.

        3. Avatar von Alex
          Alex

          wo es erstmal ein Krampf ist, das Öffnen von Ordnern auf einen Dopelklick umzustellen.(…)

          weil ich das öffnen von Ordnern nicht mit der Konfiguration der Maus assoziiere(…)

          Womit „doppelklickst“ Du denn?

          1. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Guter Punkt. Ich denke hier wird klar, was die Schwierigkeit mit den Optionen ist.

            Die Sache mit dem Doppelklick betrifft ja dann auch das Startmenü oder die Taskleiste und die hat ja dann nichts mehr mit dem Dateistöberer zu tun. Also, wohin mit dem „Doppelklick“?

            Ich sehe da eine Analogie zu dem Organisieren von Lesezeichen im Browser. In „Ordner“ sortiert passt nicht immer, nach „Thema“ auch nicht immer, weil eine Sache vielleicht unter mehreren „Themen“ passen könnte. Eine andere Herangehensweise sind die „tags“, wie es auch OperaMail mit den Mails macht. Alles in ein Loch geschüttet und mit Markierungen versehen. Was aber auch nicht immer passt.

            Je umfangreicher desto komplizierter die Organisation. Da hat Gnome schon recht.

            Es ist eine gar nicht mal so triviale Aufgabenstellung wie mir scheint. Insofern finde ich, dass die Sammlung aller Einstellungen unter dem Dach „Systemeinstellung“ mit ordentlicher (Kontext-) Suche bis auf Weiteres (bessere Idee) ein guter Kompromiss ist, mit dem man schon mal leben kann.

            Ich denke eine gute Idee in der Richtung wäre sicher sowohl bei KDE als auch bei Gnome Willkommen.

          2. Avatar von tretelrusch
            tretelrusch

            Bei mir ist diese Einstellung nicht in der Konfiguration der Maus, sondern unter „General Behaviour“. Und wenn ich „double click“ in das Suchfeld eingebe finde ich sie auch sofort.

          3. Avatar von Alex
            Alex

            Alles was mit Mausklick zu tun hat suche ich unter „Maus“ und nicht unter „General Behaviour“. Das finde ich dann auch sofort.
            Aber offensichtlich gibt es „philosophische & ethische“ Gründe für Gnome das unter „General Behaviour“ zu verstecken…

          4. Avatar von tretelrusch
            tretelrusch

            Bei KDE (5.22.3) ist es unter „General Behaviour“, darum ging es doch.

          5. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Wenn man gaaaanz genau hinschaut findet man die Option auch direkt auf der „Startseite“ der Einstellungen 🙂

            In den eingedeutschen Fassung findet man es auch mit „doppel“ oder „klick“, nur nicht mit „Maus“, was tatsächlich auch Sinn machen würde.

          6. Avatar von Alex
            Alex

            So wie ich das verstanden habe hat Gnome (fast) alle Optionen aus Gründen der „Philosopie & Ethik“ entfernt.
            Und jetzt beschwerst Du Dich darüber, dass KDE Plasma keine 10 Optionen hat wie, wo imd wann man den Doppelklick verwendet? 😉

          7. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Wo kämen wir da hin wenn es nur 9 wären 😉

            Ich meinte natürlich nicht, dass es für Startmenü und Taskleite separate Einstellungen zu Doppelklick geben sollte … mmmh oder doch 🙂

    2. Avatar von Reindl Harald
      Reindl Harald

      Diese Umstellung auf doppelklick macht man genau einmal oder fängst du bei jedem Rechner mit einem frischen Userhome an?

      Andere stecken einfach ihre RAID-Platten um und den Fedora installer habe ich 2008 zum letzten Mal gesehen

  2. Avatar von Gerrit

    Ich bin nicht gegen Entwicklung oder Veränderung. GNOME 2 war sicher nicht das Ende der Fahnenstange. Aber Michael Kofler hat kürzlich die Probleme bei GNOME gut auf den Punkt gebracht.

    GNOME ist der Quasi-Standard auf dem Desktop (jaja das wird einigen wieder sauer aufstoßen) und nicht irgendeine kleine experimentelle Spielwiese. Das sieht man auch daran, dass keine Desktopumgebung so viele hauptamtliche Mitarbeiter hat und sie bei allen wichtigen Enterprise-Distributionen (RHEL, SLED, Ubuntu LTS, Debian) Standard ist. Dem werden die Entwickler aber nicht gerecht, weil sie GNOME permanent als Experimentierfeld nutzen ohne dem Anwender die Wahl zu lassen.

    Damit hat man direkt oder indirekt zur Entwicklung von MATE, Cinnamon, Budgie, Pantheon (und wie sie sonst alle heißen) beigetragen und dem Linux-Desktop durch unnötige Diversifizierung einen Bärendienst erwiesen.

    Es ist immer schön, wenn Entwickler etwas für tot erklären. Besonders schön, wenn es der Zweig ist, auf dem sie sitzen. 99% der GNOME-Anwender nutzen das Ding auf dem klassischen Desktop und wenn man sich die Fortschritte bei Linux-Smartphones so anguckt, wird das auch noch einige Zeit so bleiben.

    Ein bisschen Realitätsanbindung täte den Entwicklern gut. Vielleicht fehlt es manchen Projekten doch ein wenig an Managern, die über die Fähigkeitg verfügen das große Ganze zu sehen und sinnvolle Markteinschätzungen und Perspektiven vornehmen können. Viele Entwickler kreisen doch zu sehr um sich selbst und überschätzen ihre eigenen Kompetenzen.

    1. Avatar von Graf Zahl
      Graf Zahl

      Danke, sehr schön zusammengefasst.

    2. Avatar von Naja
      Naja

      dem Linux-Desktop durch unnötige Diversifizierung einen Bärendienst erwiesen

      Da zeigt sich wieder, beim Thema Desktop gehen die Meinung schnell und weit auseinander.

      Ich z.B. finde Diversifizierung nicht schlecht, sondern gut. Ich finde es fantastisch, dass wir in der Welt der freien Software eine große Auswahl haben, das möchte ich nicht missen.

      1. Avatar von Gerrit

        Auswahl und zig Forks, die es nur gibt, weil GNOME ein paar Optionen nicht anbietet sind zwei paar Schuhe. Vor allem wenn man ansonsten 1zu1 den GNOME-Stack nutzt. Siehe inbesondere Cinnamon und Budgie oder das neue Projekt von system76, aber mit Abstrichen auch Pantheon.

        Es geht hier nicht um Auswahl wie sie beispielsweise KDE Plasma, Xfce oder IceWM schaffen.

        1. Avatar von Naja
          Naja

          Was spricht gegen Forks? Das ist doch einer *der* Gags an freier Software.

          1. Avatar von Gerrit

            Logisch. Warum nicht einen Fork pro Entwickler bei freier Software. Ach was rede ich, ein Fork pro Option, damit ich gar keine Einstellungsmöglichkeiten mehr haben muss. Das Ziel sollte mindestens 10 Milliarden Pakete bei Debian sein!

            Vielfalt, ich will mehr Vielfalt.

    3. Avatar von Atalanttore
      Atalanttore

      Die Zersplitterung bei Linux finden vor allem Anwender gut, die nur kurz über den eigenen Vorteil (= große Auswahl) nachdenken.

      Das Softwarehersteller von dieser großen Zersplitterung abgeschreckt werden und es langfristig weniger richtig gute Software für Linux gibt, ist nichts worauf man kommt, wenn man nur kurz an den eigenen Vorteil denkt.

      1. Avatar von Christopher
        Christopher

        Danke. Sehr, sehr gut!
        Wenn alle ihre Kräfte mehr bündeln würden, dann hätten die Anwender und Entwickler auch mehr davon.

        1. Avatar von Graf Zahl
          Graf Zahl

          Das Problem wird sein, dass diese Kräfte ja eben gerade nicht an einem Strang ziehen wollen, sonst würden sie es ja tun.

          Man kann das bedauern, mit all den genannten negativen Effekten, aber letztlich muss man froh sein, dass es überhaupt möglich ist, dass es so getan werden kann wie es getan wird. Man kann ja schlecht jemanden vorschreiben mit was er seine Energie wahlweise „verballert“ oder „sinnvoll einsetzt“.

          1. Avatar von Gerrit

            Ich verstehe dieses negative Menschenbild nicht. Wenn alle so „Einzelkämpferisch“ denken würde, wäre freie Software nie groß geworden.

            Manchmal beteiligt man sich auch einfach an Projekten, weil man das große Ganze im Blick hat, ohne jetzt zu 110% mit dem Projekt überein zu stimmen.

            Ich finde es falsch diese Einzelkämpferei als Entschuldigung gelten zu lassen. Genau so falsch finde ich Projekte, die durch ihre Kompromisslosigkeit zur Einzelkämpferei verleiten.

          2. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Ich denke ich verstehe Deinen Punkt … nur, was ist Dein Vorschlag?

          3. Avatar von Christopher
            Christopher

            Das ist richtig, aber stell dir mal vor die würden an einem Strang ziehen.
            Was die zusammen erreichen könnten …
            Fluch und Segen die Freiheit.

          4. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            … hach, seufz … eine schöne Utopie.

            Fluch und Segen die Freiheit.

            Oder an der Überwindung des Fluches zu wachsen?

        2. Avatar von Naja
          Naja

          Nein, falsch. Die Zersplitterung ist Teil des Konzepts und ohne sie wäre freie Software nicht denkbar. Es gibt keinen CIO, CEO, großen Führer, der irgendwelche Strategien festlegt. Es gibt die Freiheit alles auszuprobieren, wonach wem auch immer der Sinn steht und die daraus entstehende Evolution ist ein Effekt davon, aber nicht das Ziel. Freiheit ist das Ziel.

          1. Avatar von Ferdinand

            Volle Zustimmung meinerseits.

          2. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Den roten Daumen verstehe ich nicht bzw. ich verstehe die Konfrontationsstellung nicht. Die negativen Effekte der Zersplitterung sind doch wohl offensichtlich, genauso wie das von Dir ganz wunderbar trefflich formulierte Ziel bzw. hervorheben des Positiven. Beide Aspekte sind doch gleichwertige Teile des Status Quo. Wie beim guten alten Yin und Yang, das Eine nicht ohne das Andere oder wo das Eine ist, ist auch das Andere. Mich würde interessieren, worüber genau hier mit dem Daumen „abgestimmt“ wird.

          3. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Einheit ohne Vielfalt ist nicht denkbar.
            Einheit als einziges Prinzip ist daher eher nur Einfalt.
            Soviel zum Yin und Yang.

          4. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Einheit ohne Vielfalt ist nicht denkbar.

            Aber das ist es doch, wofür Yin und Yang steht.

            Es ist aber auch scheißegal, völlig sinnlos darüber zu streiten oder es besser wissen zu wollen. Ich zog diese Analogie, einzig aus dem Grund, um darauf hinzuweisen, dass alle Teile Ihren _notwendigen_ Beitrag beisteuern.

          5. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Welche negativen Effekte denn?

            Glaubst du jene die nicht genau das machen was du für richtig hältst würden unter anderem Umständen IRGENDWAS machen von dem du Notiz nehmen könntest?

            In der echten Welt machen Menschen wenn keine Zwänge dahinter stehen genau das was sie wollen und wenn sie das dann auch noch publizieren freue dich daran oder benutze es eben nicht

          6. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Welche negativen Effekte denn?

            Ich korrigiere mich: Die rein subjektiv von mir so wahrgenommen negativen Aspekte, die allerdings durchaus im Zusammenspiel mit anderen Faktoren, wieder zu als positiv zu bewertenden Ergebnissen führen können.

            Glaubst du jene die nicht genau das machen was du für richtig hältst würden unter anderem Umständen IRGENDWAS machen von dem du Notiz nehmen könntest?

            Ich habe jetzt alles noch mal gelesen und finde nirgendwo, von niemanden hier, eine diesebezügliche Äußerung. Worauf genau beziehst Du Dich da?

          7. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Auf die dümmlich naive Annahme es gäbe den einen richtigen Strang an dem alle mitziehen sollten

            Das Gegenteil ist richtig: Nur durch die unterschiedlichen Stränge kann sich der bessere durchsetzen denn ohne würde man nicht merken dass alle ggf in die falsche Richtung ziehen

          8. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Verstehe. Vielleicht liegt das Problem ja einfach darin, dass man sich falsch versteht, weil „An einem Strang ziehen“ möglicherweise unterschiedliche Assoziation und Bedeutungen in den Gedanken desjenigen der es äußert und desjenigen der es vernimmt beinhaltet oder hervorruft.

            Wenn Christopher äußert, dass es eine _schöne Vorstellung_ wäre, wenn alle an einem Strang ziehen würden, ist das ja nicht unbeding eine alles andere ausschließende und absolute Forderung. Jedenfalls habe ich das darin nicht gelesen. Wenn er es so meinte, muss er es halt auch so formulieren. Dann kann man immer noch mit „dümmlich“ darauf regieren.

            Ich möchte auch konkretisieren was ich als negative Aspekte sehe.

            Aus rein technischer Sicht, gibt es wohl kein „negativ“, aus genau den von Dir und anderen geannten Gründen. Allerdings gibt es auch noch den menschlichen Faktor. Und da empfinde ich Dinge wie Dogmatismus (Ich dachte lange, dass Religionen die Referenzimplementierung davon seien), Egozentrik (ist es schon Egomanie?), Kompromisslosigkeit und Angriffslust als äußerst negativ und nicht zielführend. Die Unfähigkeit nur einen Millimeter von der eigene Vorstellung abzuweichen und alle Äußerungen die dagegen „verstoßen“ sofort als Angriff wahrzunehmen.

            So richtig dümmlich nativ meinerseits, und damit meine ich nicht explizit Dich, war es, zu glauben, dass Attributierungen wie „frei“ auch auf die Geister bzw. die Haltung der Menschen anzulegen wären, die doch so für Freie Software eintreten und die Fahne dafür hochhalten.

          9. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Es ist relativ einfach: Wenn zuviele mit ihren am Ende doch hier und dort unterschiedlichen Vorstellungen und Zielen am gleichen Strang rumziehen dann ziehen sie punktuell auch in verschiedene Richtungen

            Am Ende hast du entweder einen Kompromiss der niemanden wirklich glücklich macht aber halt auch niemandem weh tut

            Wenn es ganz blöd läuft hast du am Ende ausser Diskussionen nur Stillstand

            Wenn nun Leute ihre Ideen unabhängig umsetzen gehen sie sich nicht die ganze Zeit auf die Nerven, können zeigen dass etwas funktioniert und nachdem es nun mal OSS ist steht nichts im Weg funktionierende Ideen entweder zu übernehmen oder adaptiert einfließen zu lassen

            Und wenn das nicht passiert hast du als User immer noch eine Wahl die du sonst nicht hättest

            Viele User sind nur überfordert damit eine Wahl zu haben und Entscheidungen zu treffen weil das sonst im ganzen Leben auch immer andere machen

            Das ist aber deren Problem und da könnte die Lösung schlichtweg Apple heißen

          10. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Das ist nachvollziehbar und verständlich.

            Der Wunsch nach einem Apple (oder dem wohlwollendem Dikator, der einem die Wahl abnimmt) stand hier aber glaube ich zu keinem Zeitpunkt im Raum.

          11. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Es ist aber die logische Konsequenz für Leute die mit Vielfalt, Wahl und Entscheidungen treffen überfordert ist statt überall Einheitsbrei und alle mögen solange am gleichen Strang ziehen bis etwas für alle gleich beschissenes hinten raus kommt

            Es gibt eben nicht die Lösung und das Ziel für alle und genau deswegen wird von verschiedenen Leuten an verschiedenen Strängen gezogen

          12. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Ja, das habe ich verstanden.

            Es ist der Mangel an Kompetenz und die Mühen sie zu erlangen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

          13. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Ich stimme dir zu. Allerdings würde ich das Wort „Zersplitterung“ nicht wählen.
            Zersplitterung impliziert, dass es zuvor eine funktionelle Einheit gegeben hätte, die durch irgend einen Einfluss jetzt in tausend Teile zerbrochen ist.

            Es ist jedoch gerade umgekehrt!
            Linux ist nur eine Wort und deshalb denken mache Leute es wäre eine einzige Sache. Dabei hat jemand ursprünglich nur Teile seiner Hardware mit seinem eigenen Code zum Laufen bringen wollen und eine E-Mail geschrieben, die andere dazu einlädt noch mehr zum Laufen zu bringen.

            Es ist m.M.n. also eher so, dass genau diese freie Art der Zusammenarbeit überhaupt erst das erschafft was andere dann sehr sehr viel später als eine funktionelle Einheit betrachten können.

            Mittlerweile hat sich dieses Prinzip der Zusammenarbeit, dass GNU und der Linux Kernel vorgemacht haben und das meist mittels Git auf der konkreten Ebene gehandhabt wird, so viele weitere Softwareprojekte erfolgreich hervorgebracht, dass es einem schwindlig werden kann. Aber genau das, ist doch der beste Beweis dafür, das dieses Prinzip erfolgreich ist.

            Zersplittert und kaputt gegangen ist da gar nichts, im Gegenteil, es kommt immer mehr dazu.
            Allein der Wunsch einiger User nach vorgegebener simpler Orientierung bleibt bei all der gebotenen Vielfalt gelegentlich mal auf der Strecke.
            Dann streitet man sich leidenschaftlich über die beste Benutzeroberfläche oder das eine oder andere Tool. Und genau dieses darüber Streiten und Argumentieren hilft ja ungemein bei der Orientierung.

          14. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Mittlerweile hat sich dieses Prinzip der Zusammenarbeit, dass GNU und der Linux Kernel vorgemacht.

            Das soll jetzt nicht provozieren, aber es gibt doch nur einen Linus-Kernel an dem alle gemeinsam arbeiten und sich einbringen. Ist das nicht genau das richtige Beispiel für „Alle an einem Strang“?

          15. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Das muss wohl der Grund sein dass kaum ein System mit einem Kernel ohne 100 vendor-patches läuft (Smartphones, LTS Distributionen, IT-Devices, Hardware-Appliances)

          16. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Ah! Okay, das stimmt wohl. Das hatte ich so nicht auf dem Schirm.

            Aber es ist schon so, dass die Hersteller auch bemüht sind, ihre Änderungen in den Hauptzweig („mainline“, richtig?) des Kernels unterzubringen weil es viel Mühe mach, die Änderungen immer wieder einzupflegen? Außer die Änderungen z.B. für ein IoT-Gerät sind so speziell, dass sie im Hauptzweig einfach nicht sinnvoll sind?

            Für’s Verständnis. SUSE oder RH haben ihre eigenen Kernel, die zwar jeweils auf dem Hauptzweig basieren aber eben doch firmeneigene Änderungen beinhalten? Und deswegen ist auch ein Kernel 3 in den 10 Jahre Support-Dingern, nicht unbedingt auch 10 Jahre alt, weil ständig selektiv Neuerungen rückportiert und die firmeneigenen angefügt werden?

          17. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Natürlich, kann man ja permanent in den News zu Point-Updates lesen und was sollen sie sonst machen wenn sie die ABI nicht anfassen dürfen aber bugs fixen müssen

            Rate mal was bei 3.10.0-1160.31.1.el7.x86_64 die ganzen Zahlen sind

            Unterm Strich hat der nach all den Jahren weder mit 3.10 noch 5.13 viel gemeinsam

          18. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Rate mal was bei 3.10.0-1160.31.1.el7.x86_64 die ganzen Zahlen sind

            Danke! Jetzt sehe ich es auch.

          19. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Mir ging es lediglich darum, das das Wort Zersplitterung nicht passend ist für etwas das aus vielen Teilen zusammengefügt wird.
            Zersplitterung ist der umgekehrte Vorgang.

          20. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Ich denke ich weiß wie Du es meinst.

            Vielleicht haben andere dieses Bild vor Augen wenn sie den gleichen Begriff benutzen.

            https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1b/Linux_Distribution_Timeline.svg

        3. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Das ist auch ein Vorurteil.
          Die Losung „wir ziehen jetzt alle an einem Strang“ klappt eigentlich nur beim Tauziehen. Also bei eindimensionalen Problemstellungen mit klarer Zielvorstellung bei denen man die Einzelkräfte als Summe der Einzelvektoren aufaddieren kann.

          In der kreativen Duokratie finden sich die Protagonisten schon von ganz allein zu den Gemeinschaften zusammen in denen ihre Fähigkeiten und Leidenschaften am besten gebündelt werden können. Das ist bei komplexen Systemen ein sehr viel effektiveres Vorgehen. Wenn das nicht sehr effektiv klappen würde, hättest du gar kein GNU/Linux auf dem Computer.

        4. Avatar von Reindl Harald
          Reindl Harald

          Naives Geschwätz da du niemanden dem du nicht ein Gehalt bezahlst sagen kannst wann er was wie und warum zu machen hat

          Und wenn ihn jemand ein Gehalt bezahlt tut er erst recht nicht was du gerne hättest es sei denn du wirfst bei dem der ihn bezahlt sehr viele Münzen ein

          Die Fragmentierung sorgt unter anderem auch dafür dass es Lösungen abseits des Consumerviehs gibt

          1. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Naives Geschwätz

            Warum so aggressiv?

            Die Fragmentierung sorgt unter anderem auch dafür dass es Lösungen abseits des Consumerviehs gibt

            Was wohl niemand in Frage stellt.

            Langsam beginne ich zu verstehen, wie diese ganze Augenausstecherei in der „Linux-Welt“ (man verzeihen mir das Pauschale, meine ich so.) funktioniert.

          2. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            (man verzeihen mir das Pauschale, meine ich so.)

            meine ich _nicht_ so. 🙂

          3. Avatar von Gerrit

            Bis du dich hier in die Diskussion eingebracht hast, war das echt nett und inhaltlich sehr bereichernd. Ich habe lange nicht mehr eine so sachliche und konstruktive Diskussion über Desktopumgebungen und ihre Entwicklung geführt. Schade, dass wir uns nun mit so Kommentaren wie „dümmlich“ und „naives Geschwätz“ beschäftigen müssen, von einem Kommentator, der sich anscheinend für überlegen hält.

          4. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Na klar halte ich mich jemandem gegenüber für überlegen der nicht ansatzweise versteht wie opensource funktioniert

            Würden alle an einem Strang ziehen wie er es gerne hätte müsste ich mich mit GNOME rumschlagen was mittlerweile nur mehr Idioten als Zielgruppe zu haben scheint die man mit nichts überfordern darf – Da kann ich zu Apple auch gehen

            Also gut dass es einen anderen Strang gibt und ich seit 1999 KDE benutze weil GNOME damals schon grausam war

          5. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Wenn GNOME was für Idioten wäre, dann müsste ich ja von KDE extra dorthin wechseln. Ne, ne, du kannst mir viel erzählen. Ich bleibe lieber bei KDE-Plasma weil ich einfach gestrickt bin und mich nicht umgewöhnen möchte. 😉

          6. Avatar von Gerrit

            Bist einfach ein toller Hecht. Was würde diese Diskussion nur ohne deine wertvollen Beiträge werden.

          7. Avatar von Christopher
            Christopher

            Darum geht es doch auch gar nicht.
            Vor allem solltet ihr an einem Strang ziehen nicht wörtlich nehmen.

          8. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Na worum geht es denn und wo ist dein Problem mit Vielfalt?

            Keine Ahnung wie du dir Zusammenarbeit von Leuten mit unterschiedlichen Interessen vorstellst ohne sie dafür zu bezahlen

            Die erfolgt in Form von libraries und Ideenaustausch, das war es dann aber auch schon und das ist auch gut so

          9. Avatar von Christopher
            Christopher

            Es geht doch gar nicht darum, dass irgend wem verboten werden soll irgend etwas zu tun. Dafür leben wir in so etwas ähnlichem (lach) wie einer Demokratie.
            Es soll selbstverständlich auch weiterhin Vielfalt geben. Genau das ist eines der tollen Dinge in dieser Welt.
            Ich meine aber (ist nur ein frommer Wunsch von mir) das wenn alle etwas mehr zusammen rücken würden und vielleicht nicht jeder das zehnte doch sehr ähnliche Projekt eröffnen würde, um dieses nach einer Zeit X wieder schließen zu müssen aus diversen Gründen, dann könnte die Community in Summe stärker sein und vielleicht mehr erreichen.
            Warum müssen wir gefühlte 1000 Distributionen haben? 100 würden das vielleicht auch tun? Warum müssen wir gefühlte 100 Desktops (verzeiht die Ungenauigkeit) oder Forks haben? Warum nicht nur 20? Ist jetzt alles übertrieben und ich weiß auch, dass es in Wirklichkeit viel komplexer ist. Es geht um eine andere Idee/Ansatz Ressourcen anders ein zu setzen.
            Bei Fußballmannschaften ist es ja auch so, dass 11 Leute gerne mit dem Ball spielen und sich zu einer Mannschaft zusammen tun. Hinkt ein wenig…ich weiß.
            Deswegen gibt es halt auch Interessen Verbände …auch im Open Source Bereich.

            Ist ja alles super, aber es würde halt vielleicht auch besser gehen.

          10. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Hätte, würde, könne – Ist aber nicht

            Als Enduser wirst du das niemals verstehen: Im Zweifel ziehe ich einen Fork zeitraubenden Diskussionen vor und nirgends steht geschrieben dass Forks nicht untereinander Code austauschen

            Beim Kernel hat streng genommen jeder Entwickler seinen fork und ob Linux das am Ende mergt oder nicht weiss der betreffende vorher nicht

      2. Avatar von kamome
        kamome

        Nun musst Du aber nicht jede Software an jeden Desktop anpassen!

        1. Avatar von Atalanttore
          Atalanttore

          Als Hobbyentwickler muss man das nicht machen, aber der Hersteller einer kommerziellen Software sollte seine Software besser unter jedem Desktopsystem ausführlich testen und Support leisten, wenn er ein Interesse an zufriedenen Kunden hat.

          1. Avatar von kamome
            kamome

            Testen und Support leisten – klar. Und wenn Du eine Software entwickelst, die GUI-gesteuert Audio und Video aufnimmt, in einer Datenbank speichert, einen Server startet und per VPN bereitstellt, könnte das durchaus nicht ohne sein 😉 Aber ein Qt- oder Gtk-Programm (vielleicht mit KDE- oder GNOME-Integration; mit XDG) musst Du eben nicht für jeden Desktop anpassen (und testen)!

          2. Avatar von Atalanttore
            Atalanttore

            Die Meinung, dass man auf Tests und Support verzichten kann, ist mir bei freier Software schon häufiger begegnet.

          3. Avatar von kamome
            kamome

            Diese Meinung gibt es sicher – meine ist das aber nicht, das hast du ziemlich falsch verstanden.

          4. Avatar von Atalanttore
            Atalanttore

            Wie hast du folgende Aussage genau gemeint?

            Aber ein Qt- oder Gtk-Programm (vielleicht mit KDE- oder GNOME-Integration; mit XDG) musst Du eben nicht für jeden Desktop anpassen (und testen)!

          5. Avatar von kamome
            kamome

            So wie in #wpd-comm-9756_9655, MPRIS, etc.

          6. Avatar von tuxnix
            tuxnix

            Verzichten ist das falsche Wort. Bei freier Software kann der einzelne Entwickler aber einiges von der Testerei und Support auf die Community verlagern. Bug Reports, Wiki Beiträge, Forenposts.
            Das können Firmen nicht so einfach auslagern.

          7. Avatar von Atalanttore
            Atalanttore

            Den Anwender als Beta-Tester zu missbrauchen ist aber nichts worauf ein Open-Source-Entwickler stolz sein sollte.

          8. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Eine qt basierte Anwendung funktioniert auf einem gtk basierten Desktop und umgekehrt

            Genau das wollte dir der Vorposter in einem sehr einfachen Satz sagen

      3. Avatar von Naja
        Naja

        Welche richtig gute Software fehlt dir denn? Und da ich ahne welche, liegt das nicht eher dran, dass die ihren Quellcode nicht preisgeben wollen?

        1. Avatar von Atalanttore
          Atalanttore

          Beispielsweise ein Anzeigeprogramm für 3D-Inhalte in PDF-Dateien.

          Viele Hersteller kommerzieller Software möchten den Quellcode ihrer Software nicht preisgeben.

      4. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Die große Auswahlmöglichkeiten von graphischen Bedienoberflächen irritiert allenfalls Laien und Leute die von dem Windows-Apple Duopol her kommen und nur das langweilige „Einheitsdesktop für alle“ gewohnt sind.

        Softwarehersteller werden dadurch nicht abgeschreckt.
        Hersteller wollen Geld verdienen und das ist bei Linux sehr viel schwieriger weil:

        1. Die Verbreitung von Linux unter 4% liegt.
        2. Das Publikum bei Linux freie Software verlangt und in vielen Bereichen auch schon bestens versorgt wird.
        3. Die Tatsache, dass die verschiedenen Distributionen libs in unterschiedlichen Versionen vorhalten, was den Produkt-Support sehr aufwändig macht.

        Aber die Dinge sind im Fluss und der Punkt 3 ändert sich mit der Einführung von flatpak und snap gerade grundsätzlich.

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Zu 2.: Es gibt ja durchaus Anbieter, die Ihre Freie Software für viel Geld anbieten …

        2. Avatar von kamome
          kamome

          „Laien“ bekommen doch vermutlich meist ein System empfohlen (oder installiert), das dann auf Plasma, Gnome oder Xfce setzt – keine Irritation, alles gut, oder?

          1. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            So lala. Ich bin Laie. Das mit der Irritierung ist noch milde ausgedrückt. Vollständige Verwirrung träfe es besser. Mir wurde praktisch alles empfohlen, von „Arch ist so einfach“ bis „probier doch mal Kylin“. 🙂

          2. Avatar von kamome
            kamome

            ;/ Dann wäre es wohl gut (gewesen?), sich zunächst an _eine_ Person dranzuhängen, bzw. sich idealerweise von jemandem mal alle großen Umgebungen zeigen zu lassen.

          3. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Das wäre gut gewesen. Aber wo finden?

            Der Vater eines Freundes meines Sohnes ist ein Arch-Benutzer (betreut auch ein/zwei Pakte im AUR), der aber hat mir nicht zu Arch geraten und wollte mir aber ansonsten auch keine konkreten Empfehlung geben. „Musst halt mal selbst ausprobieren“ waren seine Worte. Löcher in den Bauch fragen wollte ich auch nicht. Letztlich habe ich es einfach gewagt und festgestellt, dass alles was ich mir vorher irgenwie zurecht gelegt hatte, überhaupt nicht von Bedeutung war 🙂 Immerhin habe ich jetzt schon den Anflug einer Ahnung was LTS und RR bedeuten. Inkl. multiplen geschrotteten Systemen. So ganz check ich es noch nicht, bin aber motiviert. Alles besser als Windows aus der Wolke (siehe Windows 365).

          4. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Dann machst du halt irgendwas falsch

            Ich habe 2006 entschiedenaauf Linux umzusteigen, Fedora probiert, für gut befunden und 2008 ein Unternehmen von MacOS auf Fedora umgestellt

            Neuinstallation auf Linux weil system geschrottet ist mir völlig fremd

            Zähle mal die dist-upgrades von fc6 nach f33 – Nix offline, yum/dnf und reboot, auch und speziell auf Servern

            Ich setze mich allerdings mit meinen Systemen und Geräten auseinander egal ob pc, Smartphone oder avr

            Von Fedora würde ich DIR definitiv abraten und ich weiß auch nicht für welche distribution Du die Zielgruppe bist, möglicherweise für gar keine und Du musst an Dir arbeiten

            Kann dir am Ende des Tages niemand abnehmen es rauszufinden und zu lernen

            kaltes Wasser und spring, genau das war meine Lösung: kein Windows mehr haben und lernen damit klar zu kommen

            Kostet Zeit UND Nerven, deal with it oder lass es bleiben, möglicherweise heisst Vielfalt für dich auch etwas anderes als Linux

          5. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Das mit dem kalten Wasser ist schon so richtig, so habe ich es ja auch gemacht. Die Systeme geschrottet habe ich mir stets selbst. Mit zig planlosen Aktionen, dafür mit Lerneffekt. Irgendwann hatte ich halt meist das Gefühl soviel zermüllt zu haben, das ich eben wieder von vorne angefangen habe. Mittlerweile gehts schon besser, danke der Nachfrage.

            Danke für den Tipp, Fedora muss ich mir unbedingt mal anschauen 🙂

          6. Avatar von Ferdinand

            Es ist nichts verkehrt daran, in der frühen Lernphase auf die Schnauze zu fallen und wieder von vorne zu beginnen. Jedenfalls wenn da nichts weiter dranhängt als deine Maschine. Wenn es um produktives Arbeiten geht, muss man natürlich einen anderen Weg einschlagen.

          7. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Das erste Gnome habe ich neu aufgesetzt, weil ich schnell gemerkt habe dass ich z.B. für eine Leiste am unteren Bildschirmrand oder ein Startmenü Erweiterungen brauche. Das hat mich zwar verwundert, aber dann habe ich halt auch mal einen Streifzug durch extensions.gnome.org gemacht mit dem Lerneffekt, dass viele Erweiterungen auch viele Probleme bringen können und das die Integration davon keineswegs so super funktioniert. Erweiterungen hatten bugs, oder ließen sich nicht mehr per Maus entfernen, das komplette tweaktool reagierte überhaupt nicht mehr auf Mauseingabe, etc. So halt, dann noch verschiedene Themes- und Icon-Sets und fertig war die Matschepampe. Weil ich nicht genau wusste wie das alles zusammengesteckt war, oder wie ich es wieder Rückstandsfrei aus dem System entfernen sollte, war das für mich schon geschrottet/zermüllt und reif für einen Neuanfang.

            Das zweite Mal war fällig, weil ich Software ausprobiert/gesucht habe, tausend Sachen per ppa gezogen und auch selbst kompiliert. Zwar hatte ich dann irgendwann sowas wie meine Favorits, aber keinen Plan wie ich den nun die ganzen selbst kompilierten Dinger (funktionierende und Überbleibsel aus gescheiterten Versuchen) wieder aus dem System bekommen sollte. Und da auch ein „apt purge“ entgegen meiner Erwartung nicht alles entfernte (Evolution behielt seine Einstelllungen und Konten), war wieder ein Neuanfang mit „sauberem System“ fällig.

            Als in mir dann die Erkenntnis gereift war, dass gnome zwar irgendwie neu, schön und appelig ist, aber überhaupt nicht meinen Bedürfnissen entspricht, musste ein KDE her. Neben dem Desktop berührte mich von Anfang an der Slogan „Frei sein!“. Das passt alles perfekt. Also habe ich, weil ich nicht wieder komplett anfangen wollte, Kubuntu über das Gnome gebügelt. Wieder Matschepampe, aber immerhin lief noch alles.

            Natürlich habe ich meine Stack immer geschützt oder mir ordentlich dokumentiert, damit ich ihn schnell wieder aufsetzen kann. Den Wechsel von Kubuntu auf Tumbleweed habe ich über mehrere Tage im dualboot gemacht, weil ich auch hier schnell gemerkt habe, dass ein SUSE RR was ganz anderes ist als ein Debian/Ubuntu LTS. Und in der VM kann man Problem schnell mal wegklicken, wenns auf der Platte ist und man den Problemen nicht ausweichen kann, aktiviert das die Selbstheilungskräfte sehr viel besser.

            Erkenntnis: Aus Fehlern lernt man. Dummeweise halt meist nur aus den eigenen.

            Schönen Sonntag noch.

          8. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            ein Unternehmen von MacOS auf Fedora umgestellt

            Banking und Fakturierung. Welche Software?

          9. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Jegliche Software: Webserver, Datenbankserver, DNS server, VoIP, Fileserver, Mailserver und über die Jahre diversen Hardwareschrott von wegen Spamfirewalls, Netzwerkfirewalls und Router durch eigene virtualisierte Lösungen ersetzt

            Desktops abseits meiner Arbeitsmaschine interessieren mich nicht, ich bin am Server und im Netzwerk zu Hause und was es nicht fertig in einer Form die auf einen Bierdeckel passt gibt schreibe ich selbst womit ich mich auch drauf verlassen kann dass mir nicht irgendein Depp mit einem inkompatiblen Update in 5 Jahren meinen Urlaub versaut

            Klappt seit 2003 sauber und die damalige erste Kundeninstanz des cms läuft heute noch einwandfrei obwohl kaum eine Zeile Code unverändert ist

          10. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Mit welcher Software schreibst Du die Rechnung für das Hosting des CMS und mit welcher Software kontrollierst Du den Zahlungseingang?

          11. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Nicht mein Job

          12. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Aber Du hast doch den Rechner der dafür zuständigen Person mit einer Fedora Installation versorgt. Hat diese sich die Software etwas selbst aussuchen müssen? „Kein Windows mehr, schau wie Du klar kommst“, oder wie?

            Obwohl, in dem Bereich ist die Vielfalt ja nicht so ausgeprägt, da sind die ja sicher schnell auf den Trichter gekommen, dass da was fehlt. Und solange gibt’s halt keine Rechnungen … kommt mir nicht sehr glaubwürdig vor.

            Oder meintest Du mit „ein Unternehmen“ etwas nur deinen eigenen Arbeitsplatz, der ja ohnehin für ein Linux Desktop geradezu sprädestiniert ist?

            Klar, so meintest Du das, und

            Desktops abseits meiner Arbeitsmaschine interessieren mich nicht (…)

            ist die Bestätigung dafür. Wow, da sind die Leute im Unternehmen ja richtig gut mit Linux bedient worden, außer natürlich Du bist die einzigste Person im Unternehmen. Dann passt das ja wieder.

          13. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Verflucht nochmal ich spreche von der technischen Infrastruktur: Netzwerk, Firewalls, Fileserver, Webserver, Telefonanlage, Nameserver, Datenbankserver

            Was genau hast du an der Tatsache dass mich workstations weder interessieren noch in meinen Bereich fallen nicht verstanden?

            Die sind auch völlig irrelevant

          14. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Du hast damit geprahlt wie Du mit Leichtigkeit und kaltem Wasser „ein Unternehmen“ nach Fedora migriert hast. Was sich als mindestens übertrieben oder völlig frei erfunden herausgestellt hat. Du hast 2008 ein Unternehmen migriert und ein CMS läuft auf dem 2008er Stack seit 2003 ganz wunderbar.

            Kannst Du das mal aufklären oder muss ich jetzt davon ausgehen, dass Du einfach nur ein Schaumschläger bist?

            Vor Deinen 15/16 Jahren Vorsprung im Umgang mit Linux auf dem Deskop habe ich Respekt und könnte sicher viel von Dir lernen … aber wer will schon von jemandem lernen der alle anderen als unterlegene Deppen betrachtet die nur dümmlich natives Geschwätz von sich lassen.

            Du findest ja, dass ich mal an mir arbeiten solle. Du kannst Dir sicher sein, das diese Baustelle in vollem Gange ist. So wie es aussieht habe ich da 15 Jahre Vorsprung. Als erstes solltest Du mal deine soziale Kompetenz einer Revision unterziehen, wenn Du nicht willst, dass Deine Welt irgendwann so klein wird, dass Du selbst darin keine Platz mehr hast.

          15. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Verflucht nochmal IM NETZWERK UND SERVER BEREICH – Ja hat im Satz gefehlt aber ich habe es dir bereits mehrfach erklärt

            Das cms wurde 2003 auf Windows entwickelt, lief dann produktiv auf MacOSX

            Die Entwicklung findet seit 2006 auf einem Fedora Desktop statt und seit 2008 läuft auch die Server Infrastruktur auf Fedora

            ok, der Mailserver erst seit 2009 weil 2008 zu wenig Tage hatte

          16. Avatar von Reindl Harald
            Reindl Harald

            Und der Punkt ist dass ich 2 Jahre nach meinem Umstieg so weit war produktive Infrastruktur inkl Entwicklung der Adminbackends zu migrieren

            Ich mag dir die betreffenden Servertypen nicht nochmal aufzählen und wir sprechen hier von 800 Domains

          17. Avatar von Graf Zahl
            Graf Zahl

            Was zweifelsohne beeindruckend und Zeugnis Deiner fachliche Kompetenz und entsprechendem Talent ist. Gut gemacht Sherlock.
            .

          18. Avatar von kamome
            kamome

            Hmm, wenn sonst niemand da ist, vielleicht eine LUG oder sogar online fragen?

  3. Avatar von Alex
    Alex

    Der bei Purism beschäftigte Software-Designer Tobias Bernard 

    Nach eigenen Angaben ist Tobias Bernard kein „Software-Designer“, sondern ein „interaction designer“ (was immer das auch sein mag).

    1. Avatar von Andre Ramnitz
      Andre Ramnitz

      …und es ist gut, dass der außerhalb von Gnome nicht das Sagen hat. 🙂

      Nix für ungut. Ich nutze auch eins seiner Produkte (Phosh) und für den Anwendungszweck (kleiner Touchscreen) ist deren Minimalsoftware gut. Auf dem Desktop hat so etwas nichts zu suchen. Da können die es noch zig-mal für tot erklären.

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Da hast du dich aber wohl noch nie mit Konvergenz beschäftigt.

    2. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Das ist eine Bezeichnung die hervorhebt, dass ein Desktop-Designer die Bedienung und Benutzerführung gestaltet und nicht, wie viele meinen nur das hüpsche Aussehen.

      1. Avatar von Alex
        Alex

        Im Artikel war die Rede von „Software-Designer”.
        Ein “interaction designer” gestaltet also die Bedienung und Benutzerführung und nicht, wie viele meinen, die Software.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Es ging mir jetzt eher darum die Begrifflichkeit „interaction designer“ zu entschlüsseln.
          Natürlich ist er auch “Software-Designer” aber dann können wir ihn auch schlicht Programmierer nennen. Und ein wenig übertreibt er auch, denn so neu ist das alles nicht was er da schreibt.
          Im Übrigen ist der Desktop noch lange nicht tot.
          Aber das verzeihe ich einem Kreativen der natürlich alles Erneuern möchte.

          1. Avatar von Alex
            Alex

            Natürlich ist er auch “Software-Designer” aber dann können wir ihn auch schlicht Programmierer nennen.

            Wer sagt denn das? Kennst Du den Mann persönlich oder woher kennst Du dessen Ausbildung?

  4. Avatar von Charon
    Charon

    Hier mal die Aussage eines Gnu/Linux Neulings! Als ich am 6.7.21 Debian 11 Rc2 Gnome empfohlen bekommen habe, war ich doch recht skeptisch da ich ausschließlich den traditionellen Desktop kannte. Aber mich holt Gnome absolut ab.

    Vielen Dank für den tollen Artikel.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ist die Frage was er mit ’traditionellem Desktop’ meint. Als Linux-Neuling vermutlich Windows.

      1. Avatar von Charon
        Charon

        Kam von Windows 10 zu Linux Mint Cinnamon und jetzt zu Debian mit Gnome.

        1. Avatar von Graf Zahl
          Graf Zahl

          Ich bin auch Anfänger, mit ähnlichem Verlauf. Seit Win95 über UbuntuLTS/GNOME dann drübergebügeltes Kubuntu (Autsch), jetzt tumbleweed mit Plasma und fühle ich genauso happy und begeistert und abgeholt wie Du. Dann ist doch gnome wie für Dich gemacht, genau wie KDE für mich, ist doch super! Du bist happy, ich bin happy … statt „desktop war“ stünde mir der Sinn da eher nach einer fetten „perfekt-wir-sind-doch-alle-happy“-Party 🙂

  5. Avatar von Pascal Garber

    Mehr Optionen können auch zu einem Inkonsistenteren Desktop führen. Die Idee ist ja auch, dass ein Entwickler einer App sich auf diese Umgebung (und dazu gehört eben auch das Theme) verlassen können um sich maximal gut in das System integrieren zu können. Statt Try-Icons gibt es jetzt Benachrichtigungen wie bei Android, es macht auch absolut Sinn sich immer mehr den mobilen Betriebssystem-Konzepten anzunähern, PC’s werden immer weniger genutzt auch ich lese diesen Beitrag hier gerade mit einem Smartphone. Heutige Generationen kennen das Smartphone besser als den PC. Also warum nicht auch bei der Betriebssystem-Oberfläche mobile-first gehen wir man es heutzutage auch bei der Webentwicklung macht?

    Zudem haben die Mobilen Betriebssystem-Konzepten auch gezeigt daß es sich lohnen kann alte Zöpfe abzuschneiden. Die Teilen-Funktionen sind beispielsweise viel intuitiver, ich klicke auf Teilen und kann meinen Messenger der Wahl aussuchen. Oder ich möchte einen Podcast-Abbonieren, klicke auf Abbonierten und es öffnet sich direkt meine Podcast-App. Langsam kommt das auch auf dem Desktop an aber es fehlt dort noch einiges.

    Ich habe eine Nachricht bekommen? Ich kann direkt in der Benachrichtigung die Antwort schreiben und das Verhalten ist bei allen Messenger-Apps gleich. Das fehlt bei GNOME meines Wissens nach noch aber sie haben einen wichtigen Schritt dort hin gemacht indem sie die Try-Icons abgeschafft haben und ein einheitliches Benachrichtigungssystem eingeführt haben. Man kann die Try-Icons per Extension wieder aktivieren (was auch gut ist da es noch Anwendungen gibt die das brauchen) aber es führt zu einem inkosistenten Desktop.

    1. Avatar von Graf Zahl
      Graf Zahl

      Also ich habe mir einen Wolf gesucht, wo den nun das vermaledeite Tray-Icon für die VMware abgeblieben ist, bis ich realisiert habe das es das unter gnome gar nicht gibt. 🙂

      Es gibt nicht nur die Pole, es gibt auch noch Kontinente dazwischen. Was Du beschreibst bezieht sich halt zu 100% auf die Benutzung per mobilem Gerät und Fingerwischen. Das ist ja auch absolute OK und mit Sicherheit ein/das zukünfigiges Szenario. Aber bitte nimm mir den „traditionellen Desktop“ nicht weg, nur weil Du selbst dafür keine Verwendung dafür hast. Danke.

      1. Avatar von Ferdinand

        Dem kann ich nur zustimmen, denn ich brauche zum effektiven Arbeiten zumindest ein 15″ Display und fühle mich darauf mit einem ‚traditionellen Desktop‘ wesentlich wohler.

    2. Avatar von Gerrit

      Der Unterschied ist halt, dass Webseiten in der Realität auch mobil genutzt werden. Der Linux-Desktop aber nicht. Ja, ja es gibt das Bestrebungen aber niemand würde momentan ein PinePhone als alltagstauglich bezeichnen.

      Natürlich kann man sich von neuen Konzepten inspirieren lassen, aber trotzdem darf der Desktop-Entwickler nicht vergessen, dass die Interaktion hier auf einem 14″-34″ Monitor erfolgt und i.d.R. mit Tastatur und Maus/Touchpad. Bestes Beispiel für die fehlende Beachtung dieser Bedienung bei GNOME sind meiner Meinung nach die irrsinnig langen Mauswege. Bei KDE kann ich die Elemente wenigstens umsortieren bei GNOME nicht.

      1. Avatar von Pascal Garber

        Wenn wir den Desktop erst mobilefähig machen nachdem es die passenden Geräte gibt dann wird auf diesen Geräten etwas anderes laufen oder sie sich nicht verkaufen. GNOME entwickelt sich gut in diese Richtung und wenn sie so weiter machen wird das bald auf Mobilen Geräten (die es bis dahin gibt) und auf Desktop gleichermaßen laufen und bekommen dann etwas damit hin an dem Microsoft und Apple gescheitert sind

        1. Avatar von Ferdinand

          Was das Voranschreiten der Entwicklung bei mobilen Geräten betrifft, so gebe ich dir vollkommen recht und begrüße das sehr. Hier wurde durch die Entscheidung von Purism für GNOME als Grundlage eine Entwicklung angestoßen, die gute Früchte trägt und noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich meinen Desktop mit Tastatur und Maus nicht nach diesen Mobil-Paradigmen bedienen will.

          1. Avatar von Pascal Garber

            Natürlich willst du das nicht, deswegen will es GNOME ja auch besser machen. GNOME hat z.B. bereits schon seid längerem ein One-Screen-Keyboard, wenn du allerdings eine angeschlossene Tastatur hast, dann taucht diese auch nicht auf. Trotzdem kann das praktisch sein, wenn du ein Touchscreen hast, auch auf Desktop-Rechnern. GNOME entwickelt sich bereits seid längerem in diese Richtung, nicht erst durch Purism. Purism hat hier aber sicherlich noch einmal einen ordentlichen Schub gebracht, vor allem mit LibHandy, Purism ist aber für mobile Geräte gedacht und vernachlässigt den Desktop. So machen es ja alle, Apple hat MacOS und iOS, Microsoft hat Windows und hatte Windows Mobile. Warum sollte das nicht aber auch besser mit einer Codebasis gehen? Webseiten die für mobile Geräte entwickelt wurden können ja trotzdem auch genauso gut für Desktops optimiert sein. Bei GNOME dauert die Entwicklung aus diesem Grund etwas länger, da die ganzen Anwendungen erst einmal Stück für Stück Responsive gemacht werden müssen und dabei müssen sie sich trotzdem noch gleichermaßen gut auf Desktops bedienen lassen.

          2. Avatar von Gerrit

            und dabei müssen sie sich trotzdem noch gleichermaßen gut auf Desktops bedienen lassen.

            Und genau das funktioniert eben nicht! Letztlich geht es immer zulasten der Bedienbarkeit auf dem Desktop

            Musste Microsoft auch schon mit Windows 8/10 einsehen. Aber die GNOME-Entwickler müssen es halt noch selbst probieren. Warum auch aus den Fehlern anderer lernen.

          3. Avatar von Pascal Garber

            GNOME ist noch lange nicht fertig, ich sagte das dies ihr Ziel ist und nicht das es bereits erreicht ist. Ich denke schon das dieses Ziel erreichbar ist ohne Einbußen machen zu müssen, ganz im Gegenteil. Wir, diejenigen die mit PC’s aufgewachsen sind statt mit Smartphones (ich gehe jetzt einfach Mal davon aus das dies bei dir auch der Fall ist) haben uns (inzwischen) alte Bedienkonzepte angewöhnt, was wir gewohnt sind ist aber nicht unbedingt besser. Smartphones haben teilweise bessere, neuere Konzept. Aber ja, diese lassen sich nicht immer einfach auf den Desktop übertragen, deswegen müssen eigene Lösungen gefunden werden und ja, es muss dabei auch experiment und Erfahrungen gesammelt werden. Ich finde den Desktop schon jetzt besser als unter Windows. Ich musste beruflich eine Weile mit MacOS arbeiten und auch da habe ich einiges von GNOME vermisst, auch wenn GNOME sich von dort an einigen Stellen unübersehbar inspirieren lassen hat 😉 Das ich trotzdem GNOME besser finde kann aber auch an meinen Gewohnheiten gelegen haben 😉

          4. Avatar von Gerrit

            Was für neue Bedienkonzepte soll ich mir denn am Schreibtisch angewöhnen? Mein Bedürfnis auf dem Bildschirm zu wischen, der über eine Armlänge von mir entfernt steht, hält sich in engen Grenzen.

          5. Avatar von Pascal Garber

            Ich habe nicht gesagt das du am Desktop wischen sollst (wobei das vielleicht trotzdem praktisch ist wenn ein zusätzlicher touchfähiger Monitor in den Tisch eingelassen ist). Ein Android eignet sich ebenfalls nicht wirklich gut für den Desktop. Aber wenn du ein Touchscreen am Schreibtisch haben *solltest*, dann schadet es nicht den Touch auch vernünftig nutzen zu können und dann auch dessen Vorteile nutzen zu können. Die meisten Reponsive Apps die es für GNOME bereits gibt ändern ihre Oberfläche entsprechend um gut auf dem Desktop genutzt werden zu können. Und wenn sie klein geschoben sind, dann bekommen sie z.B. eine touchfähige Sidebar die du auf dem Desktop aber nicht brauchst, so wie es eben auch responsive Webapps machen.
            Mit neuen Bedienkonzepten meinte ich Dinge wie systemübergreifendes Teilen an andere Apps, den Launcher von Apps wo sich Apps z.B. auch Gruppieren lassen wie man es von Smartphones kennt (auf Desktop natürlich mit schneller Sucheingabe über die Tastatur, halt für Desktop trotzdem optimiert), eine einheitliches Benachrichtigssystem, eine einheitliche und übersichtliche (und damit auch minimalistische) Benutzeroberfläche usw. Halt das wo GNOME sich scheinbar hinentwickelt.

        2. Avatar von Gerrit

          Aber warum muss der Desktop unbedingt mobil-tauglich werden. Sollen sie doch was neues entwickeln. Kernbestandteile und Bibliotheken kann man ja trotzdem gemeinsam nutzen. Apple betont z. B. vollkommen zurecht, dass macOS und iOS unterschiedliche Systeme sind und unterschiedliche Anwendungsszenarien voraussetzen, auch wenn man sich hier und da inspirieren lässt.

    3. Avatar von kamome
      kamome

      > hier gerade mit einem Smartphone.
      Das wohl kein „Tray“ kennt 😉

  6. Avatar von Stefan

    Was ich sehr schade aber (leider) dennoch realistisch finde die Aussage zum systemweiten Theming. Vielleicht sollte eine Desktopumgebung nicht versuchen mehr zu sein. Generell bin ich für mehr Optionen, dennoch kann ein Anwender Gnome ja auch wegen der Gestaltung bevorzugen. So ist es in meinem Fall, KDE hat wirklich gewonnen aber bezüglich der Qt Abhängigkeit habe ich Bedenken.

    1. Avatar von Alex
      Alex

      Was für Bedenken sind das genau?

    2. Avatar von kamome
      kamome

      bezüglich der Qt Abhängigkeit habe ich Bedenken.

      Integrieren sich Qt-Anwendungen in Gnome genauso schlecht wie GTK/Gnome in Plasma? Zumindest früher sah für mich Qt unter Gtk immer gut aus, andersrum nur nach Konfiguration; aber seit GTK auf CS-Decorations setzt, ist es für mich ziemlich vorbei mit GTK. Ganz schlimm leider unter QubesOS, wo man jetzt auch noch diese fetten Dekorationen doppelt hat!

      1. Avatar von tuxnix
        tuxnix

        Der Autor hat auf seinem Block auch einen separaten Artikel über das Theming verfasst.
        Es geht ihm dabei auch um Dinge die auch du hier beschreibst.
        Das Theming klappt halt bei GNOME mit CS-Decorations nicht, je mehr man sich von Adwaita entfernt.

    3. Avatar von Atalanttore
      Atalanttore

      Löst die Lizenz(änderung) von Qt Bedenken bei dir aus?

  7. Avatar von Cinux
    Cinux

    Huihuihuihuiiii.. hier wird ja viel Diskutiert und Meinungen ausgetauscht. Dem will ich mich doch mal anschließen. 🙂

    Was, wie ich finde, viele „vergessen“ ist das Gnome ja nicht nur für Zuhause verwendet wird, sondern auch von anderen Menschen zum Produktiven Arbeiten. Ich habe momentan das „Glück“ unter Windows zu arbeiten. Welch ein „Glück“ gibt es da Arbeitsflächen. Also was mache ich als erstes am frühen Morgen? Richtig ich öffne alle meine Programme verschieben die in den Richtigen Arbeitsbereich und kann mich dann darauf verlassen das diese auch auch sind/bleiben (kann ich das wirklich? Erfahrungen sagen was anderes…)
    Gnome verwende ich momentan nur Zuhause aber ich stelle da das selbe Problem fest.
    Viel schöner wäre es doch man drückt eine Tastenkombination und findet dann auch das stück Software vor seinen Augen was man erwartet. Mit i3,awesome, sway (was ich gerade auf meinem Notebook, von dem ich aus gerade schreibe) ist dies möglich. Ich will das nie wieder missen müssen. Aber ein natives Gnome (also ohne Add-Ons etc.) ist das nicht möglich.
    Wenn wir jetzt noch einen zweiten Bildschirm hinzuziehen wird es noch interessanter.

    Lange rede kurzer Sinn. Es kommt halt auch einfach auf den Usecase an. Für ein casual Linux User aka. ex-Windows-User ist Gnome sicherlich vollkommen ausreichend. Etwas Umgewöhnung aber reicht.
    Aber für jemanden der damit Produktiv an einem Desktop PC oder Notebook arbeiten will eher weniger gut geeignet.

    Jetzt kommt aus meiner Sicht auch die, wie schon von einigen angesprochen, Stärke von Opensource/Freier Software zum tragen. Gefällt mir der Usecase nicht aber das rings rum, fork ich es einfach und pass es an mich an. Oder vielleicht hat es sogar schon jemand gemacht und ich kann was dazu bei steuern/einfach verwenden? (Achtung, retorische Frage 🙂 )

    1. Avatar von kamome
      kamome

      Du scheinst zu vergessen, dass sehr viele „produktiv“ mit Freier Software arbeiten, auch auf dem Desktop 😉 Vielleicht nicht prozentual, aber doch absolut. Deine Anforderungen klingen für mich (bei „den Großen“) nach Plasma Activities (die ich aber nicht verwende).

      1. Avatar von Cinux
        Cinux

        du schreibst es ja selbst: „produktiv“
        Aber ich meine produktiv! Also nein ich vergesse nicht.
        Vielleicht haben die nicht die Anforderungen, vielleicht liegt es auch daran das die für ihr „produktiv“ auch nur ein Fenster brauchen… was weiß ich… 🙂 aber was ich weiß ist:

        Ich will nicht immer suchen müssen ala „wo war denn jetzt das Fenster“. Ich will eine Taste drücken und da mein Fenster haben (von mir aus auch ein Klick). Und ich möchte nich jedesmal erst Fensterjonglieren spielen.
        Dinge die Gnome ohne Erweiterungen nicht kann. Ob mit? Ich weiß es nicht… so weit ist es bei mir nie gekommen.
        Und was KDE kann und was nicht ist schön, aber hier im Beitrag ging es um Gnome.

  8. Avatar von Benjamin Quest
    Benjamin Quest

    Ich habe Linux ja unter anderen aus dem Grund lieben gelernt, weil ich immer alles so einstellen und konfigurieren konnte, wie ich das für meinen Workflow als am besten angesehen habe. Von einem PC erwarte ich das auch einfach, damit er sich sein „P“ im Namen verdient.

    Von daher liegt mir einfach KDE Plasma, da kann ich alles so einstellen wie ich es mag und ein anderer kann es so einstellen wie er es mag. Benutzer sing verschieden und haben einfach verschiedene Vorlieben/Bedürfnisse/Arbeitsabläufe. Eine gute Desktopumgebung sollte diese verschiedenen Use-Cases abbilden können. GNOME (so nett ich das ein oder andere Konzept gut finde, oder das Bestreben eine gewisse Konsistenz herzustellen) ist halt leider „My way or the highway“ … ich finde es einfach nicht hilfreich irgendwelche Desktopkonzepte einfach für tot zu erklären. Immerhin, gibt es ja unter Linux weiterhin die volle Auswahl an verschiedenen Bedienkonzepten, so kann jeder nach seiner Facon glücklich werden.

    1. Avatar von Pascal Garber

      Du sprichst von „Du hast Linux aus anderen Gründen lieben gelernt“. Daran wird sich nichts ändern, dann ist GNOME einfach die falsche Oberfläche für dich. An Linux wird das aber nichts ändern, du wirst die Freiheit dir deinen Desktop aussuchen können behalten, weiterhin alles so einstellen können wir du möchtest und kannst daher Linux auch weiterhin lieben, unabhängig von GNOME.

      Es bringt aber auch nichts von GNOME mehr Einstellungsmöglichkeiten zu fordern wenn du gar nicht die Zielgruppe bist die GNOME ansprechen möchte, würden sie deine Wünsche erfüllen, würden sie stattdessen meine kaputt machen. Von daher ist es schon sehr gut, wenn sich die großen Desktop-Oberflächen in unterschiedliche Richtungen entwickeln, so behält jeder seine Freiheit sich seine Lieblingsgeschmacksrichtung aussuchen zu können.

      1. Avatar von Benjamin Quest
        Benjamin Quest

        Hi Pascal,
        ja das sehe ich eigentlich genauso. Nur ist es leider öfter GNOME, die die anderen Bedienkonzepte madig reden („der klassische Desktop ist tot“; hint: ist er nicht, Win10 lebt!). Auch ist GNOME leider in der Vergangenheit auch nicht sonderlich damit aufgefallen, auf die Wünsche/Bedürfnisse ihrer eigenen User-Base zu hören, was ich hinreichend schade fand und finde. Beispiel Extensions: egal wie beliebt sie sind, der nächste „Punkt-Release“ kann sie Dir zerschießen. Statt also die Realität der eigenen User-Base wahrzunehmen und zu berücksichtigen, wird immer weiter am Feature-Dysplementations-Rad gedreht und die API für die Extensions ist ja eh wurscht, GNOME hat man besser ohne Extensions zu benutzen, basta. Es ist im Prinzip dieser „totalitäre“ Touch, der mir bei GNOME aufstößt (z.B. Theming: sollte man -wenn es nach GNOME geht- besser verbieten).

        Andererseits wäre man ansonsten nicht mit so schönen DEs wie Cinnamon oder MATE beglückt worden. Leider entsteht dadurch schon wieder eine Menge an Auswahl, mit der der Durchschnittliche PC User (üblicherweise nicht Linux User) nur schlecht klar kommt. Bitte nicht falsch verstehen, ich brauche sicher nicht die Linux-Desktop World Domination, aber ich fände es schön, wenn es mal für einen Desktopanteil reichen würde, der ausreicht, um mehr (auch kommerzielle) Softwareanbieter auf die Plattform zu holen. Meine Kinder bekommen schon hier und da mit, dass sie nur 2nd Class Desktop Citizens sind, was ich sehr sehr schade finde. Ich kann ihnen zwar sehr gut erklären, wieso es einfach keinen Windowsrechner (den sie benutzen können) im Haus gibt, aber nicht so gut, wieso wir dann Android-Tablets haben (nun ja … immerhin ist Blokada drauf installiert und es wird erst bei F-Droid geschaut)). Wenn nun aber GNOME „führend“ auf dem Linux-Desktop sein soll, und sich der „normale“ PC User daran versucht, dann wird das nix mit dem ernstzunehmenden Linux-Desktop-Anteil. Ich würde mir daher von GNOME mehr Offenheit gegenüber Bedienkonzepten wünschen. Eine Zeitlang gab es noch halboffiziell den Classic-Modus, aber der verwässerte offenbar zu sehr das (pardon) „heilige“ GNOME Konzept und flog raus (es folgte (und ging mittlerweile wieder): Unity).

        Auf *meinem* Desktop ist mir GNOME daher herzlich egal, nur muss ich einfach immer zucken, wenn das o.g. gnomisch-elitäre mal wieder andere Konzepte (nämlich die von XFCE, Cinnamon, KDE, LXDE, MATE, Windows …) für tot erklären möchte.

        1. Avatar von Alex
          Alex

          Auf *meinem* Desktop ist mir GNOME daher herzlich egal, nur muss ich einfach immer zucken, wenn das o.g. gnomisch-elitäre mal wieder andere Konzepte (nämlich die von XFCE, Cinnamon, KDE, LXDE, MATE, Windows …) für tot erklären möchte.

          Im Artikel geht es ja auch um „Philosophie und Ethik“ und nicht um Bedienbarkeit.

          1. Avatar von Benjamin Quest
            Benjamin Quest

            Genau genommen, kann man die Bezeichnungen „Philosophie“ und „Ethik“ im Zusammenhang mit GUI auch schon merkwürdig finden (auch wenn man die Begriffe auch einfach ganz „unschädlich“ im bildlichen Sinne verwenden kann). User-Interface-Design sollte nix mit Philosophie zu tun haben und mit Ethik nur genau so viel, dass das GUI „nicht-diskriminierend“ sein sollte.

            Im Idealfall werden Bedienkonzepte in verschiedenen, verschieden erfahrenen Benutzergruppen getestet. Im Idealfall kommt dann erstmal ein Konsensus dabei raus und zusätzlich Optionen für andere prominente Benutzergruppen. Dazu gehört auch die Frage (an die Benutzer): was erwartet ihr von diesem Programm, was soll es tun können.

            Und das mit dem Interface beim User-Interface sehe ich ziemlich wörtlich, all die elegant versteckten Sachen, die man nur hervorzaubern kann, wenn man weiß, wo man ins „nichts“ klicken kann, sind kein Interface. Im idealfall erklärt das Interface mir seine Funktionen und ich rufe sie dann einfach ab.

            Das sind in der Tat keine leichten Probleme, die da gelöst werden müssen, aber IMHO löst man diese Probleme nicht durch weglassen, weil man dann Benutzergruppen „diskriminiert“ oder Programme erhält, die nicht den (meisten) Erwartungen entsprechen.

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