Mozilla Firefox 57 Quantum ebnet das Spielfeld

Firefox

Mit der Veröffentlichung von Firefox 57 Quantum schließt Mozilla wieder zu Google Chrome auf, was die Geschwindigkeit angeht. Der Beiname Quantum, der dieses Release aus der Masse hervorheben soll ist aus dem Project Quantum entlehnt, das mehrere Entwicklungsstränge zusammenführt. Quantum ermöglicht dem Browser, moderne Hardware besser auszunutzen, indem es Aufgaben parallel auf mehrere CPU-Kerne verteilt.

Dazu wurden aus Mozillas experimenteller Web-Engine Servo, die in der hauseigenen Programmiersprache Rust geschrieben ist, Teile sukzessive in Firefox eingefügt. Aufbauend auf der Multi-Prozess-Architektur Electrolysis (E10S) wird damit eine parallele Abarbeitung von Aufgaben auf mehreren Prozessorkernen möglich, die die Geschwindigkeit massiv erhöhen kann. Damit will Mozilla den schnellsten Firefox aller Zeiten ausgeliefert haben. Die Arbeiten an der Optimierung der Verteilung von Aufgaben auf verschiedene CPU-Kerne werden aber noch weiter gehen.

Die Grundlage dazu bildet die Multi-Prozess-Architektur Electrolysis, deren Entwicklung bereits 2009 begonnen hatte und die behutsam ab 2016 ausgerollt wurde. Laut Mozilla ist der Browser mit Quantum mehr als doppelt so schnell als vor einem Jahr und verbraucht dabei ein Drittel weniger Speicher als bisher. Dazu wurden im Rahmen von Project Quantum 75 Prozent der Codebasis umgekrempelt und dabei rund sieben Millionen Zeilen angefasst.

Für Unruhe unter den Anwendern sorgte bereits im Vorfeld die neue Add-on-Architektur WebExtensions. Diese wird mit Firefox 57 zum Standard, der nicht mehr umgangen werden kann. Der Ärger beruht darauf, dass viele Add-ons noch nicht umgestellt oder nicht zur Umstellung vorgesehen sind. Bei anderen Erweiterungen verhindern technische Gründe die Umstellung. So etwa bei den Add-ons, die die Design-Änderung Australis rückgängig machten. Denn die APIs der WebExtensions erlauben keine tiefgreifenden Änderungen der Oberfläche mehr. Solche Änderungen lassen sich nur noch direkt im CSS-Code ändern. Selbst bei beliebten Erweiterungen wie Tab Mix Plus oder DownThemAll ist derzeit noch unklar, ob eine Umstellung stattfinden wird oder nicht.

Firefox Quantum ist jedoch mehr als die Summe aus den Teilen aus dem Project Quantum. Mit Photon UI werden neben der direkten Bedienoberfläche auch der Einstellungs- und Erweiterungsdialog optisch angepasst. Bei den Einstellungen wurde ein neuer Berechtigungsdialog eingefügt, der die Rechte von Kamera, Mikrofon und Benachrichtigungen pro Webseite regeln lassen. Die eigentlich erst für Firefox 58 vorgesehene Erweiterung des Tracking-Schutzes auf mehr als die bisher unterstützten privaten Seiten wurde in letzter Minute noch für Firefox 57 freigeschaltet. Der Anwender kann dabei aus zwei Blocklisten auswählen und einzelne Webseiten vom Tracking-Schutz ausnehmen.

Firefox 57 Quantum wird im Laufe des Tages offiziell freigegeben. Weitere Änderungen dieser für Mozilla wichtigen Veröffentlichung können dem ausführlichen und gut bebilderten Artikel im Blog von Sören Hentzschel entnommen werden.

Kommentare

Eine Antwort zu „Mozilla Firefox 57 Quantum ebnet das Spielfeld“

  1. Avatar von Alexander Beddoes
    Alexander Beddoes

    Ehrlich gesagt ist der neue Firefox (57.0.2) Aktuell für mich der Schlimmste Browser.

    Mir persönlich geht es um die „NewTab“ Einstellung.

    In der Firefox Version 54.0.1 hatte ich mir meine Kacheln von meinen Favoriten schön eingerichtet. Über die Firefox Einstellung „about:config“ konnte ich mir die Seite „NewTab“ so einstellen wie ich sie wollte.

    Das heißt: Die Anzahl der Kacheln konnte man beliebig verändert. Ebenso konnte man die Kacheln in der Reihenfolge hin und her schieben wie man sie wollte und man hatte ein vernünftiges Bild als Vorschau.

    Und jetzt???

    Die Kacheln sind begrenzt auf 12 Stück insgesamt. (Man kann zwar wieder über „about:config“ die Anzahl erhöhen aber leider kann ich jetzt nicht mehr selbst festlegen in welcher Reihenfolge die Kacheln stehen.

    Des Weiteren sind die Kacheln jetzt viel kleiner so dass das Vorschaubild einfach Mist aussieht. Wieso kann man dann nicht einfach ein Logo als Bild nehmen???? Leider fehlt hier jede Einstellmöglichkeit.

    Zum Glück kann man den weiteren Mist wie Empfohlen von Pocket, Wichtigste Seiten und Kurzinformationen deaktivieren.

    Wieso kommt ihr vom Firefox Team darauf das man den Müll braucht.

    Höchstwahrscheinlich werde ich noch andere Dinge finden die mir nicht zu sagen werden.

    Ich weiß nicht warum ihr meint das der Firefox immer mehr Ähnlichkeit mit Google Chrome haben muss.

    Immer dieser Wettkampf in Schnelligkeit, Sicherheit usw. Dabei geht es euch langsam wie Samsung. Immer schneller ein neues Produkt in Kürzerer Zeit.

    Leider könnt Ihr damit nicht mehr die Qualitätsstandard halten und es wird immer mehr auf Quantität gesetzt und Produziert.

    Aktuell habe ich mich dazu entschlossen meine Daten in einen anderen Browser zu exportieren da ich Firefox nicht in dem selben Umfang nutzen kann wie in der Version 54.0.1.

    Firefox ist nun Deinstalliert. Mal sehen wie es in einem halben Jahr aussieht. Vielleicht macht man mal was Gescheites.

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