Die völlige Abwesenheit von KaOS

KaOS

KaOS ist eine kleine feine Linux-Distribution, die das im Namen mitschwingende Chaos völlig vermissen lässt. Das Team von KaOS bietet in Rolling-Release-Manier ständig die allerneuesten KDE-Pakete. Von daher ist die Distribution mit KDE Neon vergleichbar. Während letztere auf Ubuntu als Unterbau setzt und verschieden aktuelle Auszüge aus den KDE-Git-Repositorien darüberlegt, ist KaOS eigenständig und beruht auf keiner anderen Distribution. Es werden lediglich einige Werkzeuge aus Arch Linux eingesetzt. Alle Pakete der Distribution werden regelmäßig aus den Quellen selbst gebaut.

Mit Einschränkungen

Allerdings ist KaOS nur für eingefleischte KDE-Fans gedacht, denn es kommt mit einigen Einschränkungen daher. Ist die Beschränkung auf die 64-Bit-Plattform für die allermeisten Anwender zu verschmerzen, so ist es der eingeschränkte Paketumfang für viele eher nicht. Der Umfang der Repositories schwankt zwischen 2.500 und 3.00 Paketen. Im Vergleich mit den rund 30.000 Paketen bei Debian ist das wenig.

Selbst ist der Linuxer

Hier kommt allerdings eine Eigenschaft des von Arch ausgeliehenen Pacman als Paketmanager zu Hilfe. Die KaOS Community Packages (KCP) bedienen sich der Funktion PKGBUILD und erweitern damit den Paketbestand erheblich. Somit können Anwender von Paketen anderer User profitieren oder aber selbst bauen, was im Repo fehlt. Ein aktuell installiertes und aktualisiertes Abbild von KaOS bietet nach dem Upgrade KDE Frameworks 5.40.0, Plasma 5.11.3 und KDE Applications 17.08.3.  Zudem ist bereits LibreOffice 5.4.3.2 in den Repos. Als Installer kommt Calamares zum Einsatz, an dessen Entwicklung  KaOS-Entwicklerin Anke Börsma aktiv beteiligt ist. Als weiteres Highlight kann bei der Anmeldung Wayland als Sitzung gewählt werden.

Stabilität und Aktualität = KaOS

KaOS hat sich bei mir über Jahre als Zweitsystem ultrastabil gezeigt und wird liebevoll gepflegt. Die Aktualität ist unübertroffen. Dabei beschränkt sich das Team auf das saubere Paketieren der neuesten KDE-Software und bietet bewusst keine eigenen Entwicklungen und Tools an. Das Ziel heißt Qualität, nicht Quantität. KaOS will nicht die größte Distribution werden, sondern attraktiv für enthusiastische KDE-Anwender bleiben. Für mich ist KaOS eindeutig und trotzt der Einschränkungen die beste und aktuellste KDE-Distribution.

Update: 14.11.17:  Gerade wurde KaOS 2017.11 veröffentlicht.

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