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Minder ist ein Programm für das Erstellen von Mindmaps. Gerade visuell denkende Menschen erfreuen sich an der grafischen Darstellung von Verknüpfungen verschiedener Begriffe. Was man einst auf dem Flipchart schrieb, kann man jetzt mit der passenden Software erledigen. Einsatzzwecke gibt es zahlreich: Vom Visualisieren eines einfachen Brainstormings bis hin zu einer umfangreichen Prüfungsvorbereitung oder auch der Organisation eines Projektes kann man Mindmaps einsetzen.
Vorteile und Nachteile von Mindmaps
Die Betonung liegt dabei allerdings auf dem Wort »kann«. Mindmap-Enthusiasten sehen die Methode häufig als ideal an: Es werden nur die wesentlichen Informationen notiert und hierarchisch sortiert. Dabei können sie mit Bildern verknüpft werden und jeweils speziell für den eigenen Anwendungszweck erstellt werden.
Dabei wird allerdings eben dieser individuelle Aspekt leicht vergessen: Mindmaps sind in erster Linie nur ein Werkzeug für den Autor. Zeigt man die eigens erstellte Mindmap jemand Fremden, kann es gut passieren, dass der damit gar nichts anfangen kann. Und auch für den Eigengebrauch ist die Methodik des Mindmappings laut Wissenschaft nicht überlegen.
Wer dennoch von der Methode angetan ist, kann mit »Minder« ein möglicherweise passendes Programm finden. Erstellt wurde das Programm ursprünglich für die Linux-Distribution Elementary OS. Aber auch bei den meisten anderen Distributionen findet sich das »Minder«-Paket in den Paketquellen, darüber hinaus ebenfalls bei Flathub.
Schick und einfach zu Bedienen
Die Aufmachung des Programms kommt schick daher. Mit »Tab« wird immer ein neuer Unterknoten angelegt, der eine frische neue Farbe bekommt und mit »Enter« wird ein neuer Knoten auf der gleichen Gliederungsebene erstellt. Will man dann trotzdem noch optische Änderungen vornehmen, so geht das zumeist einfach per Drag&Drop.
So entsteht schnell und ohne Einarbeitung in das Programm eine sehenswerte Mindmap. Öffnet man die Sidebar, so ergeben sich noch viel mehr Möglichkeiten. Man kann einzelne Knoten als Aufgaben labeln, Notizen und Bilder hinzufügen. Leider allerdings keine Datei- oder Weblinks ohne Umwege. Da beschränken sich die Funktionen vor allem auf das Optische.
Ist die Mindmap fertig, so kann man sie exportieren. Dabei stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung: CSV, FreeMind, Freeplane, JPEG, BMP, SVG, Markdown, Mermaid, OPML, Org-Mode, Outliner, PDF, PNG, Portable Minder, PlainText, XMind und yEd laut den Programmierern. Aus vielen davon ist auch der Import möglich.
Fazit: Schick, aber nicht immer funktional
»Minder« ist eine tolle Software. Sie ist aus den Paketquellen oder als Flatpak fix installiert und ohne lange Einarbeitung direkt nutzbar. Das Ergebnis sieht dann auch noch schick aus. So wird ein toller Einstieg in die Welt der Mindmaps bereitet. Allerdings kann es dann auch schnell passieren, dass man an die technischen Grenzen des Programms kommt. Denn gerade wenn man im digitalen Arbeitsalltag die Mindmaps nutzen möchte, wäre es schön, wenn man beispielsweise Dateien verlinken könnte. So musste ich meine Mindmaps am Ende doch exportieren und teste noch weitere Projekte.
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