
Wieder ist eine Woche ins Land gegangen und die Pandemie hat uns weiter fest im Griff. Die Linux-Entwicklung geht davon unbeeindruckt weiter und bescherte uns auch in dieser 11. Woche viele Nachrichten.
Neue Liste und Lücken bei SCSI
Beginnen wir beim Kernel. Die Tradition von E-Mail als Kommunikationsmittel und zur Einreichung von Patches bei der Kernel-Entwicklung wird beibehalten, was durch die neue Mailingliste lists.linux.dev unterstrichen wird. die Programmiersprache Rust hält weiter Einzug in den Kernel. Im linux-next-Zweig wurde ein Patch integriert, der initiale Unterstützung für das Schreiben von Gerätetreibern in der Sprache Rust einführt. Ob dieser Patch bereits mit 5.13 im Mainline-Kernel landen wird, ist noch unklar.
Das iSCSI-Subsystem des Kernels sorgte mit drei mittlerweile geschlossenen Sicherheitslücken für Arbeit, die ihr Entdecker, der Sicherheitsforscher Adam Grimm in seinem Blog beschrieb. Mit Linux 5.13 soll die schon länger geplante Entfernung des bereits 2019 als veraltet erklärten IDE-Treibercodes aus dem Kernel beginnen, wie Entwickler Christoph Hellwig auf der Liste berichtet. Der Linux-Kernel verwendet bereits seit vielen Jahren libATA als bevorzugte Bibliothek zur Unterstützung von ATA-Controllern und Geräten. Darüber hinaus wurde Git v2.31.0 veröffentlicht.
Fedora 34 und Ubuntu 21.04 im April
Fedora kann ebenfalls Neuigkeiten vermelden. Die um eine Woche verschobene Beta-Version zu Fedora 34 wird am 23. März erscheinen, das Ziel der stabilen Veröffentlichung bleibt weiterhin der 20. April. Nach zwei Jahren Vorbereitung erhält Fedora ein überarbeitetes Logo, das die Designerin in einem YouTube vorstellt. Das gerade veröffentlichte Plasma 5.21.3 wird es nicht in die Beta zu Fedora 34 schaffen.
Eine weitere Distribution, die im April erscheint, ist Ubuntu 21.04. Hier stehen mittlerweile die Grundbausteine fest. Das GNOME 40 nicht dazugehören wird, steht bereits seit Längerem fest. Unklar ist auch noch, ob Wayland der Standard für Rechner ohne Nvidia-Karten sein wird. Einen Schritt nach vorne machte Ubuntu diese Woche mit der Einführung von XWayland als eigenständigem Paket, dass die Fedora-Entwickler vor wenigen Tagen veröffentlicht hatten. Weiterhin wurde Mesa 21 ins Archiv eingeführt. Als Kernel wird Linux 5.11 ausgeliefert werden. Zudem planen die Entwickler, Link Time Optimization (LTO) zu aktivieren. Darunter versteht man die Programmoptimierung beim Linken.
Thunderbird, PinePhone und verlorener Code
Das Installer-Framework in Version 3.2.39 erlaubt Distributionen künftig die Unterstützung für konfigurierbare Setups für Btrfs-Volumes anstatt des bisher hart kodierten Setups der Sub-Volumes, wie es beispielsweise Fedora für Btrfs nutzt. Im Pine64-Report für März war die Öffnung der Vorbestellung der neuen PinePhone BETA Edition avisiert worden. Dies wurde jetzt konkret für den 24. März angekündigt.
Die MZLA Technologies Corporation als Heim für die Thunderbird-Entwicklung hat ihren Finanzbericht für 2020 (PDF) vorgelegt. Daraus geht hervor, dass das Spendenaufkommen derMozilla-Tochter sich in den letzten drei Jahren auf rund 2,3 Mio. USD verdreifacht hat.
Schlechte Nachrichten gibt es für viele Kunden eines OVH-Rechenzentrums mit Platz für 12.000 Server in Straßburg, das am 10. März total ausgebrannt war. Zeitweise verschwanden dadurch insgesamt 3,6 Mio. Websites auf 464.000 Domains aus dem Netz, von denen viele nicht so schnell wiederkehren werden. Das betrifft vor allem Kunden des Cloud-Hosters, die die kostenpflichtige Spiegelung in ein anderes Rechenzentrum nicht gebucht hatten.
Ich wünsche euch nun einen erholsamen Sonntag und morgen einen guten Start in die neue Woche.
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