Entgegen dem Trend: Framework Laptop

Framework Laptop | Quelle: Framework

Die Firma Framework trat 2019 in San Francisco an, um sich gegen den Trend der geplanten Obsoleszenz bei Consumer-Elektronik zu stemmen. Framework hat sich auf die Fahnen geschrieben, Produkte herzustellen, die langlebig und somit nachhaltig, modular und somit leicht reparier- und aufrüstbar sind. Als erstes Produkt hat das Unternehmen jetzt den Framework Laptop vorgestellt.

Moderne Komponenten

Es handelt sich dabei um ein 13,5-Zoll Notebook, das mit der 11. Generation Tiger Lake von Intel Core-Prozessoren, Wi-Fi 6E, bis zu 64 GByte RAM und 4 TByte NVMe-Speicher nichts an Aktualität vermissen lässt. Das Display sitzt in einem Aluminiumgehäuse und bietet eine Auflösung von 2256 x 1504 Bildpunkten bei einem Seitenverhältnis von 3:2.

Weitere Merkmale des Framework Laptops sind eine per Hardware-Killswitch abschaltbare 1080p Webcam mit 60 FPS, eine Tastatur mit 1,5 mm Tastenhub und einem auf Langlebigkeit ausgewählten 55Wh Akku. Das Notebook ist keine 16 mm dick und wiegt 1,3 kg und fällt damit in die Kategorie Ultrabook. Darüber hinaus bietet der Framework Laptop folgende Möglichkeiten zum Aufrüsten, Anpassen und Reparieren:

  • Ein Erweiterungskartensystem erlaubt dem Kunden bei der Konfiguration, genau die Anschlüsse zu wählen, die er benötigt und auf welcher Seite des Notebooks er sie haben möchte. Mit vier Einschüben besteht die Wahl zwischen USB-C, USB-A, HDMI, DisplayPort, MicroSD, ultraschnellem Speicher, einem High-End-Kopfhörerverstärker und mehr.
  • Neben gesockeltem Speicher, Akku und WiFi kann das gesamte Mainboard ausgetauscht werden, wenn aktualisierte Versionen mit neuen CPU-Generationen verfügbar sind.
  • Stark beanspruchte Teile wie Akku, Bildschirm, Tastatur und die farblich anpassbare, magnetisch befestigte Blende um das Display lassen sich leicht austauschen. QR-Codes auf jedem Artikel sollen direkt zu Anleitungen und der Auflistung der Artikel im Webshop führen.
  • Zusätzlich zur regelmäßigen Veröffentlichung neuer Upgrades soll ein offenes Ökosystem entstehen, um einer Community die Möglichkeit zu geben, kompatible Module zu erstellen und über den Framework Marketplace zu verkaufen.

Viel Recycling-Material

Der Framework Laptop besteht zu 50 % aus recycletem Aluminium (PCR) und zu durchschnittlich 30 % aus PCR-Kunststoff. Die Verpackungen sind vollständig recycelbar und enthalten keine Einwegkunststoffe. Bei der Software setzt Frameworks auf Windows 10 Home oder Pro. Leider wird Linux nicht direkt angeboten, lässt sich aber nachrüsten. Dazu muss nicht unbedingt eine Microsoft-Lizenz bezahlt werden, denn die »Framework Laptop DIY Edition« bietet die Möglichkeit, das Notebook als Bausatz von Modulen bei freier Wahl des Betriebssystems zu bestellen.

Nähere Einzelheiten sind für die nächsten Wochen angekündigt. Das betrifft die komplette Spezifikation sowie Preise und Verfügbarkeit. Die Auslieferung ist für den Sommer 2021 geplant. Man darf gespannt sein, wie sich Frameworks entwickelt, denn der Laptop ist nur das erste Produkt, dass der Firmenphilosophie entsprechend entwickelt werden soll.

Kommentare

14 Antworten zu „Entgegen dem Trend: Framework Laptop“

  1. Avatar von Christopher
    Christopher

    Moin, moin,

    das klingt super und wären interessant mehr darüber zu erfahren.
    Da ich gerade selber für einen Laptop am schaun bin, halte ich hier vielleicht mal die Füße still.
    Allerdings würde mich interessieren wie das Preis Gefüge sein könnte und wie das bzgl. Garantie geregelt wird.
    Gibt es hier schon Ideen zu?

    1. Avatar von Peter
      Peter

      Nähere Einzelheiten sind für die nächsten Wochen angekündigt. Das betrifft die komplette Spezifikation sowie Preise und Verfügbarkeit. Die Auslieferung ist für den Sommer 2021 geplant.

    2. Avatar von Ferdinand

      Das wird bestimmt im Bereich von über 1.000 Euro liegen. Ist aber nur meine Einschätzung.

  2. Avatar von Sven
    Sven

    Total vielversprechender Ansatz. Wenn ein 15-Zoll-Laptop verfügbar ist und der preislich auf einem vertretbaren Niveau verkauft wird, dann hole ich mir den.

    1. Avatar von Ferdinand

      15-Zoll ist auch für mich die Untergrenze. Und »preislich auf einem vertretbaren Niveau« ist sehr relativ. Aber günstig wird das schon durch die zu erwartenden kleinen Stückzahlen nicht.

    2. Avatar von Dominic
      Dominic

      So unterschiedliche die Bedürfnisse und Geschmäcker. Seit ich 13 Zoll einsetze kommt für mich größer 14 Zoll nie wieder in Frage. Bei 15 Zoll ratscht nämlich der Reißverschluss des Rucksacks an den Gehäusekanten entlang 🙂

  3. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Wenn Linux nicht vorinstalliert ist, gibt es dafür mit ziemlicher Sicherheit auch keinen Hersteller-Support und die Linux-Installation wird zu einem privaten Bastelprojekt.

    1. Avatar von Christian Becker
      Christian Becker

      Ja, wäre ja nun nichts neues. Wenn die Nachfrage besteht, kann Linuxsupport ja noch dazu kommen. Oder die tun sich mit System76 oder Tuxedo etc. für sowas zusammen.

  4. Avatar von Hans Schmidtfuß
    Hans Schmidtfuß

    Also teurer als ein normales Laptop wird der auf jeden Fall, weil die Modularität ja eine zusätzliche Eigenschaft ist. Die Frage ist, ob das Preisupgrade noch innerhalb der Schmerzgrenze oder weit drüber liegt.

    In jeder Kostenkalkulation sollte man beachten, dass man das Framework Laptop weitaus länger nutzen kann. Man holt sich den Laptop ja sinnvollerweise nur, wenn man damit auch die Nutzungsdauer signifikant verlängert und nicht, weil es voll hip ist, das man die Teile theoretisch austauschen kann.

    Erhöht man dir Nutzungsdauer um 4-5 Jahre (alles weniger rechtfertigt meiner Meinung nach nicht den Kauf davon), macht es nur Sinn, das auch in der Beredhnung zu berücksichtigen.

    Aber ich frag mich eh, wer die Zielgruppe ist. Weil viele, die die Geräte ewig lang nutzen, kaufen sich häufig sowieso gebrauchte Notebooks (Thinkpads z.B.) bei eBay. Das ist aus den Gründen „lange Nutzbarkeit“, „ökologisch“ und „preislich“ immer noch am Nachhaltigsten.

    1. Avatar von Frank
      Frank

      Vor allem da Thinkpads ja wie viele Business-Notebooks bereits quasi modular sind, mit detaillierten Servicemanuals im Netz und gut erhältlichen Ersatzteilen.

      1. Avatar von Christian Becker
        Christian Becker

        Wobei das bei Thinkpads doch nachgelassen hat.
        Ich habe mal bei einer Firma gearbeitet, die Leasingrückläufer wiederverwertet hat. T4x war super auseinanderzubauen. T6x ging auch ganz gut, war aber etwas mehr Aufwand. T400 war wieder ein bisschen schwieriger und bei meinem mittlerweile auch schon alten T420 sind manche Sachen noch etwas fummeliger.
        Insgesamt verglichen mit anderen Marken, deren Laptops ich auseinandergebaut habe, immer noch gut, aber nicht mehr so toll wie einst.

  5. Avatar von Uwe
    Uwe

    Ein Schritt in die richtige Richtung finde ich .
    Viel Erfolg und dann den 17 Zöller mit tatsächlich von den Leuten alltäglich benutzten Schnittstellen und modularen Bauteilen vorstellen.

    Der Einsatz von bewährten Standardbaugruppen sollten es Linuxtauglich machen.

    mein Wunschdenken:

    -wechselbare dezidierte Grafikkarte
    -genormter runder Stromstecker Dell/Lenovo o.ähnlich,
    USB-C ist Sch***, zu winzig
    -Dual/Quad-chanel Rambänke SODIMM
    -optisches Laufwerk, je nach Wahl
    -verschiedene Panäle, je nach gewünschter Auflösung, entsprechende Baugruppen gibts ja schon
    -verschiedene Videoausgänge incl VGA
    -PCExpress Schnittstelle
    -zusätzliche interne normaler 6gb SATA Schnittstelle
    -schön wär (wieder) ein PGA Sockel mit passender Kühleinheit und unterschiedliche CPUs
    -dickeres Gehäuse, max 25mm im geschlossenem Zustand

  6. Avatar von Johanna die Wahnsinn
    Johanna die Wahnsinn

    Vor fünf Jahren habe ich anderswo noch blöde Witze darüber gerissen, der ‚Heiße Scheiß‘ auf der 2022er Apple Keynote würden EINGEKLEBTE ADAPTER“ ™, aber schön wenn das Zeug endlich wieder modularer wird.

    Vollumfänglich unter Linux funktionieren sollte die Hardware halt, und die ein oder andere Schraube zur Sicherung wäre vermutlich kein Fehler.

    An sich wäre das Ding genau, was ich hier wirklich gut verwenden könnte. Mein derzeitiger Rechner ist ein 10 Zoll Atom Netbook, und das tut auch, was es soll, aber etwas Reserve zu haben, wenn ein i5 der 11. Generation zumindest beim ‚Däumchendrehen‘ ebenso sparsam wäre, also dagegen hätte ich -auch mit 13 Zoll- wirklich rein gar nichts einzuwenden.

    Was ich hingegen persönlich beim besten Willen nicht mehr sehen kann, ist das „Macbook Pro Design“ mit dem blöden schwarzen Rand, und ich würde hier dringend darum bitten, die Dinger in einheitlicher Farbe zu eloxieren.

    Leider befürchte ich meinerseits ebenfalls, dass sich der Hersteller seinen „Geistesblitz“ hier preislich eher „vergolden“ lassen wird.

  7. Avatar von Bigsby
    Bigsby

    Das geht genau in die richtige Richtung *daumenhoch*.

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