ArchivistaBox 2021/II mit Nextcloud-Integration

ArchivistaBox ist eine Linux-Distribution der Schweizer Firma Archivista GmbH, deren Entwickler Urs Pfister auch für die Distributionen AVMultimedia und AVMultiPhone verantwortlich zeichnet. Haupteinsatzzweck war bisher die Verwaltung von Dokumenten, die alle Aspekte vom Scannen der Dokumente bis hin zur langfristigen sicheren Aufbewahrung abdeckt. Daneben wird auch ein ERP-System angeboten. Dazu kann jeweils geeignete Hardware geordert werden.

Cloud-Lösung für ArchivistaBox

Gerade wurde ArchivistaBox 2021/II vorgestellt und bietet mit der Integration von Nextcloud in das System eine neue Ebene der Zusammenarbeit bei ArchivistaBox. Mit der Integration von Nextcloud steht für Privat und für kleine bis mittlere Unternehmen eine kosteneffiziente Cloud-Lösung für jede ArchivistaBox zur Verfügung. Bislang wird die ArchivistaBox primär als Dokumentenmanagement-Server (ArchivistaDMS) sowie als Lösung zur Virtualisierung (ArchivistaVM) verwendet. Ab Version 2021/II ist es möglich, auf jeder ArchivistaBox eine eigene Cloud zu betreiben. Dank der Nextcloud-Integration kann dabei nicht nur direkt online in Teams gearbeitet werden, vielmehr können komplett verschlüsselte Telefonate über Video-Konferenzen über die ArchivistaBox getätigt werden.

Im aktuellen Umfeld wird es immer wichtiger, wenigstens virtuell miteinander in Kontakt zu bleiben. Die aktuellen Lösungen der Big-Player haben beim Datenschutz große Defizite und bieten in der Nutzung wenig bis keine Transparenz. Zwar basieren viele der heute verfügbaren Lösungen auf Open Source, nur ist es oft nicht möglich, eigene Lösungen zu betreiben geschweige denn in die kompletten Quellen Einblick zu nehmen.

Betriebsfertig aufgebaut

Der Aufbau eines kompletten Web-Servers bzw. einer Nextcloud-Lösung mit der nötigen Absicherung ist je nach Kenntnisstand nicht immer ganz einfach. Zwar gibt es sehr einfach zu installierende Lösungen für den Raspberry PI, doch bietet diese Hardware einfach zu wenig Ressourcen, um größere Cloud-Lösungen im Bereich von mehreren TByte oder Video-Konferenzen mit mehr als zwei oder drei Teilnehmern darüber laufen zu lassen.

Als Software oder Hardware inklusive

Hier setzt die ArchivistaBox 2021/II ein. Ob mit einer eigenen Hardware (Intel/AMD mit minimal 4 GByte RAM) oder aber einer kompletten Appliance (gesamte Hard- und Software aus einer Hand), ab Version 2021/II der ArchivistaBox steht nach einer einfachen Installation die komplette Nextcloud-Infrastruktur zusätzlich zu den bisherigen Diensten der ArchivistaBox auf einem Gerät zur Verfügung.

Ab 300 Euro

Die ArchivistaBox 2021/II richtet sich daher vor allem an jene, die eine eigene private Lösung wünschen, die aber nicht in der Lage sind oder die Zeit nicht haben, eine komplette Lösung selber aufzubauen, abzusichern und zu warten. Mit 300 Euro (virtualisiert oder eigener Rechner) oder 900 Euro (Hardware mit 10 TByte) steht eine Lösung zur Verfügung, bei dem alle Komponenten betriebsfertig sind.

Die Lieferung der Hardware nach Deutschland dauert der Pandemie geschuldet derzeit rund 10 Tage, die reinen Versandkosten liegen bei 60 Euro, ohne dass derzeit eine Versicherung möglich ist. Hinzu kommt beim Empfang die Mehrwertsteuer. Im Preis enthalten ist das erste Jahr der Wartung, danach fallen 20 Prozent des initialen Preises (ArchivistaBox Dolder mit eigener Hardware 5 Euro/Monat) an. Darin enthalten sind sämtliche Updates, kommerzieller Support (Telefon/Mail/Talk/Remote). Bei den Hardware-Boxen wird bei Defekten jederzeit auch die Hardware kostenfrei ausgetauscht.

Kommentare

14 Antworten zu „ArchivistaBox 2021/II mit Nextcloud-Integration“

  1. Avatar von kamome
    kamome

    […] Raspberry PI, doch bietet diese Hardware einfach zu wenig Ressourcen, um […] Video-Konferenzen mit mehr als zwei oder drei Teilnehmern darüber laufen zu lassen.

    Ist bei NC Talk nicht die Power/Bandbreite der Clients der limitierende Faktor?

    1. Avatar von Urs Pfister

      Natürlich ist die Bandbreite zum Provider der zentrale Punkt. Aber, die Netzwerkkarte des PI schafft nicht annähernd das, was ein AMD Board hergibt. Dazu kommt eine SD-Karte mit jetzt auch nicht wahnsinnig viel Power. Ich habe den PI nicht am Laufen, liess mir aber sagen, dass es harzt. Wenn jemand andere (bessere) Erfahrungen hat, dann her damit.

    2. Avatar von Marco

      Ab einer bestimmten Anzahl Teilnehmer wird m.E. von STUN (direkte Verbindungen zwischen Clients) auf TURN (Verbindung über zentralen Server) umgeschaltet. Der TURN Server sollte entsprechende Rechenpower und Bandbreite haben.

      1. Avatar von anonym
        anonym

        Der TURN-Server kommt zum Einsatz, wenn sich Clients hinter bestimmten Firewall/NAT-Konfigurationen befinden, die keine Direktverbindung erlauben.

        Für Videokonferenzen mit vielen Nutzern gibt es dann noch das High Performance Backend.

        1. Avatar von kamome
          kamome

          Dabei sollte man erwähnen, dass das ab 6500 €/a verfügbar ist.

          1. Avatar von Conrad Beckert
            Conrad Beckert

            Man muß es nur irgendwie zum Laufen bekommen. 🙂

          2. Avatar von kamome
            kamome

            Hey, danke – das hatte ich damals bestimmt auch gelesen, aber irgendwie nicht abgespeichert!
            Demnächst mal versuchen!

        2. Avatar von Marco

          Das habe ich anders verstanden:
          In other words:

          A STUN server is used to get an external network address.
          TURN servers are used to relay traffic if direct (peer to peer) connection fails.

          https://blog.agamitechnologies.com/turn-and-stun-server-webrtc/

          Außerdem ist das HP Backend m.W. Open Source:
          https://www.spreed.eu/de/contact-nextcloud-talk-high-performance-backend/

    3. Avatar von Conrad Beckert
      Conrad Beckert

      Wenn man nur One2Ones oder vielleicht Dreier oder Viererkonferenzen veranstalten will, dann hat der Nextcloudserver eigentlich nicht viel zu tun. Er vermittelt nur die Verbindungen und hält sich sonst dezent zurück. Die Verbindungen sind P2P – jeder mit jedem. Das führt zu einem Bandbreitenverbrauch von N*N-1 (nix Halbe hier – da Daten hin und her gehen) was schnell die Kabel verstopft. Den STUN Server zu Hause betreiben verschlimmert die Situation noch weiter – da dann ggf. Ströme, die das Heim umschifft hätten dann durch die Leitung gehen.

      Leider gibt es bei NC Talk nur diese JederMitJedem oder die HP Lösung. Letzteres ist wohl etwas komplex aufzusetzen. Hat da jemand schon Erfahrung damit gemacht. STUN könnte man theoretisch auch zum Weiterleiten an mehrere Clients verwenden – wie es JITSI zu tun scheint – aber das ist hier wohl nicht der Fall.

      1. Avatar von Tommy P.
        Tommy P.

        Vor einer Weile hab ich noch NC Talk verwendet, wie du schon sagtest 1 vs 1 noch gut, ab da an geht’s bergab. Betreibe jetzt seit einem Jahr nen jitsi Server und das Problem ist gelöst. Super easy aufzusetzen und nur bei 2 Teilnehmern peer2peer, danach geht’s dann über die videobridge. Stun ist eigentlich nur dafür da die Teilnehmer zu vermitteln, sprich die Firewalls zu umgehen indem sich alle Teilnehmer auf einem Server treffen um sich „kennenzulernen“, danach ist es dann eine Direktverbindung und es geht kein traffic mehr über den Stun Server. Lg

  2. Avatar von kamome
    kamome

    Bei den physikalischen Boxen

    Bei den chemischen nicht? 😉

    1. Avatar von Urs Pfister

      Richtig wäre wohl, es gibt physische Hardware und es gibt virtualisierte Lösungen.

  3. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Enthält die ArchivistaBox auch einen Migrationsassistenten für Unternehmen, die im Vendor-Lock-in von Microsoft 365 gefangen sind?

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