Impactphone im Bündel mit WEtell und Ecosia

Bild: WEtell

Der Markt der Smartphones ist 2020 in Bewegung gekommen. Wenn auch keines der Projekte die Marktmacht hat, am Quasi-Monopol von Android und iOS zu kratzen, so finden sich bei den diversen Alternativen Smartphones, die verstärkt aufkommende Bedürfnisse nach Sicherheit, Schutz der Privatsphäre und Nachhaltigkeit bedienen und sich weg von geplanter Obsoleszenz bewegen. Jetzt stellt sich neben PinePhone, Librem 5, Volla Phone, Fairphone und anderen ein weiterer Vertreter dieser Gattung vor.

Nachhaltiges Bündel

Das Projekt heißt Impactphone und stellt ein Bündel aus den drei Anbietern Shiftphone, dem Mobilfunk-Provider WEtell und der ökologisch ausgerichteten Suchmaschine Ecosia. Alle drei Anbieter haben sich Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben. Somit sind die Stichpunkte beim Impactphone auch Klimaschutz, Datenschutz, Fairness und Transparenz.

Shiftphone: modular und fair

Die beiden angebotenen, modular aufgebauten Modelle Shift5me und Shift6mq des deutschen Herstellers Shift werden dabei mit den Mobilfunktarifen von WEtell kombiniert und mit der Suchmaschine Ecosia ausgeliefert. Als Betriebssystem kommt ShiftOS zur Auslieferung, ein Android 10, das in Version G die Google-Dienste mitbringt, wogegen Variante L ohne eine Vielzahl von Google-Diensten auskommt. Zudem sollen die Custom-ROM-Communities dabei unterstützt werden, ihr OS an die SHIFT-Geräte anpassen zu können.

Vorerst für 3 Monate

Das Impactphone ist derzeit auf drei Monate beschränkt und soll zu den Feiertagen eine «attrak­tive und ethi­sche Alter­native« unterm Weihnachtsbaum darstellen. Der über ein Crowdfunding gestartete Mobilfunk-Provider WEtell, der das Vodafone-Netz nutzt, investiert Gewinne in ökologische Projekte und will in Sachen Datenschutz nur so viele Daten erheben wie nötig. Diese Daten verspricht WEtell unter keinen Umständen zu verkaufen, auch nicht anonymisiert. Die Namen der Kunden sollen auch gegen­über Vodafone geheim bleiben.

Jede noch so kleine Verbesserung des Status Quo im Mobilfunkmarkt ist willkommen. Das Angebot des Impactphone basiert zwar in der Hauptsache auf Android, bietet aber trotzdem einige Punkte, die ihm Kunden zuführen werden, die an Ökologie und Nachhaltigkeit interessiert sind.

Kommentare

18 Antworten zu „Impactphone im Bündel mit WEtell und Ecosia“

  1. Avatar von Tim
    Tim

    Verstehe jetzt nicht den großen Mehrwert. Dachte erst es ist ein Linuxphone, aber dann steht dort, dass ShiftOS ja auch nur auf Android basiert. Und Androidhandys gibts ja schon wie Sand am Meer, verstehe jetzt nicht, warum dieses Handy den Markt etwas mehr aufmischen sollte. Google hat ja bis aufs Pixel auch eigentlich keinen großen Anteil am Handy-Hardwaremarkt. Samsung, Huawei und Co sind da deutlich verbreiteter.

    Auch wenn ShiftOS L ohne Google auskommt, ist das ja kein wirkliches Argument für eine Googlealternative, denn LineageOS kann man ja auch fast auf jedem Androidhandy installieren.

    Warum das Handy von Shift jetzt in einem Atemzug mit PinePhone, Librem 5 und Vollaphone genannt wird, ist mir gar nicht klar. Denn diese drei genannten sind durch ein Linux-OS wirkliche Marktaufmischer, das Handy von Shift in meinen Augen jedoch nicht.

    Habe ich etwas übersehen?

    1. Avatar von Ferdinand

      Die Nennung von PinePhone, Librem 5 und Volla Phone bezieht sich auf die in 2020 am Markt erschienenen Alternativen. Volla OS ist in erster Linie auch kein Linux-Phone, denn das Haupt-OS heißt VollaOS und basiert auf Android. Und bei Ubuntu Touch ist auch nur das Userland Linux.Ich habe das Impactphone der Vollständigkeit halber vorgestellt und weil jedes kleine bisschen hilft. Ob das Angebot nun als Marketingstrategie oder als Alternative wahrgenommen wird, bleibt dem Leser überlassen. Auch WEtell mag ja für den ein oder anderen eine Überlegung wert sein.

      1. Avatar von Pete
        Pete

        Danke für den Artikel. Was meinst Du mit „Und bei Ubuntu Touch ist auch nur das Userland Linux“? Wenn ich mir Ubuntu Touch ansehe, dann läuft es auf einem Linux-Kernel, nutzt Wayland als Fenstersystem und QT/Lomiri als grafische Shell. Also, so ziemlich alles wie bei einem „echten“ Linux-System. Natürlich gibt es Entscheidungen bezüglich des Multitasking etc., aber das hat ganz praktische Gründe bei einem Mobilsystem.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Stimmt, auch der Androidkernel ist irgendwo ein Linux. Aber Linux ist nicht Android. Man wird also doch unterscheiden müssen.

    2. Avatar von Leon De Andrade
      Leon De Andrade

      „die verstärkt aufkommende Bedürfnisse nach Sicherheit, Schutz der Privatsphäre und Nachhaltigkeit bedienen“

      Das ShiftPhone zeichnet sich vor allem durch die Hardware und weniger durch die Software aus. Es wird stark auf Nachhaltigkeit gesetzt. Das bedeutet möglichst nachhaltig hergestellt und vor allem (angeblich) kinderleicht zu reparieren.
      Die anderen aufgezählten Punkte erfüllt es zum jetzigen Zeitpunkt eher weniger. Doch mehr Support für Custom Roms (evtl. auch Linux?) sind ja schon mal ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung.

      Also alles in allem, hätte man es vlt. eher in einem Atemzug mit dem Fairphone erwähnen sollen. Ach warte mal … wurde es ja 😉

      Die Aussage, dass alle erwähnten Geräte Marktaufmischer sind, stimmt meines Erachtens schon. Halt nicht alle zwingend im selben Bereich. Das PinePhone und das Librem 5 (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) kommen zwar mit Linux, aber in Sachen Nachhaltigkeit können sie nur sehr bedingt punkten. Hier könnte man imo noch argumentieren, dass es wohl etwas langliebiger ist (wegen Software Support) und etwas besser Reparierbar. Aber an Shiftphone oder Fairphone kommt das ganze nicht ran.

      Das Impact Bündel finde ich jetzt etwas übertrieben dargestellt. Faires Handy + Fairer Tarif im Bündel? Coole Sache.
      Dann auch noch mit Ecosia vorinstalliert? Das ist nun wirklich nicht die Sensation 🙂
      Aus meiner Sicht hätte man es beim 2-er Bündel belassen sollen.

      Korrektur: Ich sehe sogar grade, dass man kaum von einem Bündel sprechen kann? Gibt es ja überhaupt nicht zusammen zu kaufen … die Webseite sieht mir mehr aus nach „Das wäre ne tolle Kombi“. Insofern hat der Artikel hier das vlt. etwas verfälscht.

      1. Avatar von Charmaine
        Charmaine

        Es wird stark auf Nachhaltigkeit gesetzt.

        Das behauptet dieser Händler, beweisen kann er das nicht (eine eigene Fertigung hat diese obskure Firma nicht und Auftragsfertiger werden wegen der zu erwartenden Stückzahlen für den mit Sicherheit keine Ausnahmen machen).

  2. Avatar von Charmaine
    Charmaine
    • ökologisch wertvolles Mobilfunkverhalten
    • ethisch korrekte Hardware
    • telefoniert und surft man mit vollem Fokus auf Klimaschutz
    • rundum nachhaltige Alternative
    • schützt das Klima

    Ein chinesisches Billig-Smartphone, von ausgebeuteten Billigarbeitern zusammengeschraubt und das alles zu extrem teuren Tarifen. Fällt da wirklich jemand drauf rein? 😉

    1. Avatar von Ferdinand

      Hast Du Belege für die Behauptung, es sei ein »chinesisches Billig-Smartphone, von ausgebeuteten Billigarbeitern zusammengeschraubt«?

      1. Avatar von Charmaine
        Charmaine

        Hast Du denn Beweise, daß dieses Billig-Ding (der Händler nennt es selbst „Economy-Modell“) für 454 Euro mit Plastikgehäuse(!) und schlechter Kamera in irgendeiner Weise „nachhaltig“ ist? Wo der Händler noch nicht einmal seinen Lieferanten dazu bewegen kann, die angeblich „nachhaltige Suchmaschine“ ab Werk zu installieren und der Kunde das nach dem Kauf selbst machen muss? 😉

        Aber da Du Beweise möchtest, hier bitte:

        „Anfänglich wurden Zweifel an der Glaubwürdigkeit der als fair formulierten Unternehmensziele der Shift GmbH geäußert. So warf das Computermagazin c’t in der Ausgabe 9/2016 Zweifel an der Fairness des Shift5.1 auf.[16] Im Artikel wird darauf hingewiesen, dass der Gründer Carsten Waldeck keine Dokumente vorlege, die seine Aussagen belegten. Auch seien Aussagen des Fair Production Manifesto auf der Website des Herstellers auffällig schwammig formuliert. Ferner sei das Manifest von Waldeck geschrieben und „von ‚Aaron, dem Gründer und CEO von Vstar und Weihuaxin‘, einer Firma mit Sitz im chinesischen Shenzen“, unterschrieben. Das Unternehmen, das laut c’t von Waldeck als „Hauptpartner“ bezeichnet wird, lasse die Shiftphones wiederum von einem weiteren Unternehmen fertigen. Das Manifesto sei laut c’t also lediglich „eine Absichtserklärung des Shift-Machers, kein Untersuchungsbericht eines zumindest halbwegs unabhängigen Dritten“. Das Fazit des Artikels geht entsprechend hart mit dem Shift5.1 ins Gericht: Es solle nicht als Fairphone-Alternative betrachtet werden, sondern lediglich als typisches Billig-Smartphone.“
        Wikipedia: Shiftphone

        Wegen der Fairness: Die üblichen Dummschwätzer von N-TV, „Gallileo“, usw. kamen später natürlich zu einem ganz anderen Ergebnis. Wer aber schon einmal längere Zeit in China war, der lacht sich über die Naivität dieser „Reporter“ kaputt. Als wenn die Chinesen irgendwelchen Langnasen wirklich ihre Fertigung zeigen würden…. 😀

        Das es noch lächerlicher geht, zeigt übrigens das „Fairphone“: Die behaupten allen Ernstes, ihre Akkus würden u.a. aus „nachhaltigem Kobalt“ gefertigt (Kopfschüttel).

          1. Avatar von Charmaine
            Charmaine

            Das deutsche Unternehmen Shift baut Smartphones

            Schon der erste Satz eine Lüge, da habe ich dann nicht mehr weitergelesen.
            Selbst nach deren eigenen Angaben werden die Dinger von irgendwelchen Unter- Unter-Lieferanten in China zusammengeschraubt. „Das deutsche Unternehmen“ baut gar nichts.
            Bei Alibaba findet man übrigens jede Menge dieser angeblich „nachhaltigen“ Android Smartphones. Die kosten mit 64GB und Achtkern-CPU z.B. bei der „Shenzhen Youmi Intelligent Tech“ pro Stück US$120 (€98,39) bei einer Mindestabnahmemenge von 20 Stück (bei größerer Stückzahl wird’s billiger). Da braucht man noch nicht einmal vom Schreibtisch aufstehen um die zu „fertigen“. Allerdings wird für den Preis keine „nachhaltige Suchmaschine“ vorinstalliert, aber das kann der Endkunde in Deutschland nach dem Kauf ja selbst machen… 😉

          2. Avatar von Ferdinand

            Der erste Satz lautet »Das aus Deutschland stammende Impactphone…«. Zitieren solltest Du schon richtig. Und was Du da aus Asien anführst ist ja alles gut und schön, nur was hat es mit dem vorliegenden Fall zu tun?

          3. Avatar von Charmaine
            Charmaine

            Das deutsche Unternehmen Shift baut Smartphones, die mit dem Hintergedanken der Nachhaltigkeit entstehen. Das bedeutet für die Entwickler: faire Bezahlung der Werksarbeiter, wiederverwertbare Materialien und leicht zu öffnende Hardware. Außerdem gibt es auf jedes Gerät ein Rückgabepfand – interessant.

            Artikel von Oliver Nickel veröffentlicht am 14. Juni 2018, 12:22 Uhr“

            Offensichtlich hast Du Deine eigene Quelle nicht gelesen?
            Ich bitte außerdem um Auskunft, warum die angeblich gutbezahlten und ausgeruhten Arbeiter in China offensichtlich nicht in der Lage sind, die „nachhaltige Suchmaschine“ des angeblich deutschen Herstellers bereits in China vorzuinstallieren? Ein Hersteller der angeblich auf „nachhaltige Rohstoffe“ in China achtet, ist nicht in der Lage in China eine App vorzuinstallieren? Wer’s glaubt… 😀 😀 😀

          4. Avatar von Ferdinand

            Sorry, ich dachte, Du sprichst über meinen ersten Satz. Meine Quelle ist in der News im 2. Absatz unter dem Stichwort Impactfone verlinkt. Ich habe hier lediglich eine News erstellt, deren Inhalt ich für berichtenswert hielt. Ich habe das Angebot weder gelobt noch empfohlen. Ich finde einfach, je mehr Alternativen, desto besser. Es obliegt dem potenziellen Kunden, das Angebot für sich zu prüfen. Damit ist das Thema für mich jetzt durch.

        1. Avatar von Leon De Andrade
          Leon De Andrade

          Faire Herstellung ist wohl schwierig nachzuweisen. Reparierbar ist es allerdings und damit definitiv nachhaltiger als Konkurrenzprodukte. Ob einem das Geld jetzt wert ist, ist ne andere Sache.

          Aber Langlebigkeit sollte man auch preislicht nicht unterschätzen. Mein Iphone 5s, vor circa 5 Jahren second Hand gekauft, ist noch heute im Einsatz. Das liegt zum einen an dem langen Software Support (immerhin bis iOS12), aber auch daran, dass es gut reparierbar ist. Für Repaturteile habe ich circa. 50€ ausgegeben insgesamt.

          1. Avatar von Charmaine
            Charmaine

            Ich treibe mich öfters monatelang in Asien herum. Da wird am Straßenrand jedes Smartphone repariert, auch die „unreparierbaren“. Und das Verblüffende: Diese asiatischen Straßenkünstler haben richtig Ahnung, haben die Ersatzteile auf Lager und sie wissen was sie tun.

          2. Avatar von Leon De Andrade
            Leon De Andrade

            Mag sein. Aber es ist nun mal einfacher einfach per Schrauben das Gerät aufzumachen und die Teile mit wenigen Handgriffen wechseln zu können.
            Sicher kann man auch Geräte mit voll verklebten Display etc. reparieren, aber das können dann die wenigsten noch selbst machen. Und der Spezialist, hier in Deutschland, wird sich das gut bezahlen lassen. Ist schließlich auch nicht ganz ohne Risko.
            Reparierbar ist alles, die Frage ist nur von wem, wie einfach und zu welchem Preis 😉

          3. Avatar von Charmaine
            Charmaine

            Wechseln? Wo genau bietet der „nachhaltige Hersteller“ denn Ersatzteile für seine Geräte zum „wechseln“ auf seiner Internetseite an? Oder soll man sich die Ersatzteile „nachhaltig“ selbst in China besorgen? 😀

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