Souk: Neuer Flatpak-Store in Entwicklung

Souk

Gnome-Anwendern stehen für die grafisch geführte Installation von Flatpaks je nach installierter Distribution die Anwendungen GNOME Software oder Ubuntu Software zur Verfügung, die beide auf dem gleichen Code aufbauen. Sie installieren nicht nur Pakete im RPM-Format aus den Archiven der jeweiligen Distribution und aktualisieren die Distribution selbst, sondern handhaben nebenher auch Firmware, Flatpaks und Snaps.

Leichtgewichtiger Flatpak Store

Dieser Standard-App-Store für GNOME ist selbst auf aktueller Hardware behäbig, unübersichtlich und verbraucht viel zu viel Arbeitsspeicher. Bei Ubuntu wird er als Snap ausgeliefert und ist somit von Hause aus Ressourcen-hungrig. Deshalb entschied sich der Entwickler Felix Häcker, der unter anderem auch für die Anwendung Shortwave und den BitTorrent-Client Fragments verantwortlich zeichnet, einen neuen Flatpak-Store von Grund auf zu entwickeln. Als zweiter Entwickler stieß Christopher Davis dazu.

Auch auf Smartphones zu Hause

Adaptive Oberfläche

Souk wird in Rust und GTK4 geschrieben und als Flatpak ausgeliefert. Die Nutzerschnittstelle entspricht in weiten Teilen der von GNOME-Software, ist aber mit Libhandy entwickelt, damit Souk sich auf Smartphones wie dem Pinephone oder dem Librem 5 und auf Tablets an die mobilen Formfaktoren anpasst. Die Aufteilung in die Tabs Erkunden, Installiert und Aktualisierungen entspricht dem Vorbild.

Klares Design

Souk will nicht GNOME-Software Konkurrenz machen, sondern einen Flatpak-orientierten App-Store anbieten der sowohl auf Desktop- als auch adaptiv auf Mobilgeräten läuft. Beim Design ist der bei Purism beschäftigte GNOME-Designer Tobias Bernard beteiligt, was sich in einer klaren Formensprache ausdrückt. Die Ansicht einzelner Apps zeigt neben dem Install-Button auf einen Blick alle relevanten Details in Wort und Bild.

Souk ist keine offizielle GNOME App. Ob der Flatpak Store bereits für GNOME 40 zur Verfügung stehen wird ist noch unklar. Weitere Informationen, der Quellcode sowie eine Bauanleitung zu Souk sind auf GitLab zu finden.

Kommentare

10 Antworten zu „Souk: Neuer Flatpak-Store in Entwicklung“

  1. Avatar von Tim
    Tim

    Hmm, was mal wirklich cool wäre, wäre ein guter PDF Editor. Sowas gibts leider noch nicht unter Linux. Okular stellt zwar PDFs gut dar und kann annotieren, doch es gibt kein Scroll per mittlerer Maustaste (extrem praktisch) und keine gute Möglichkeit PDFs zu bearbeiten/schneiden/croppen/konvertieren. LibreOffice Draw zerschießt viel zu oft das Format und Inkscape ist umständlich bzw. meist nur auf eine Seite fokussiert.

    Sowas wie Adobe Acrobat Pro wäre mega hilfreich (die Bearbeitungsfunktionen sind da einfach der Hammer), Master PDF Editor geht zwar in die Richtung ist aber halt nicht FOSS.

    Weiterhin gibts große Probleme mit Druckern und Scannern. Grundlegender Druck und Scan funktionieren zwar, aber schon bei Duplex-Druck ist die Option ausgegraut. Und für CUPS braucht man ja fast schon ein IT-Studium. Das ging bei Windows deutlich leichter. Hier wäre eine einfachere (!) zentrale Druckverwaltung schön, wie CUPS, halt nur n bisschen einfacher aufbereitet. Letztendlich liegt es aber ja auch an den Herstellern der Drucker.

    Das waren damals auch die größten Hürden zu Linux zu wechseln.

    Dafür dass Distros und andere Programme, die es schon en masse gibt, wie Pilze aus dem Boden wachsen, wundert mich, dass es für viele essentielle Software noch keine „massenfähigen“ Alternativen zur Verfügung stehen.

    Gerne würde ich solche Projekte auch supporten.

    1. Avatar von Ferdinand

      Was das Drucken angeht, so könnte pappl Linderung bringen.

    2. Avatar von Pete
      Pete

      Ja, in der Tat gibt es leider kein umfassendes Open Source PDF-Bearbeitungsprogramm. Es gab mal PDFedit, aber das Projekt ist wohl vor ca. 6 Jahren eingeschlafen.

      Master PDF Editor ist eine Lösung, die mich nie zufriedengestellt hat. Eine andere ist Qoppa PDF Studio. Sehr mächtiges professionelles Programm, aber eben proprietär. Immerhin antwortet das Entwicklerteam i.d.R. sehr schnell und kompetent. https://www.qoppa.com/pdfstudio/

    3. Avatar von Mandri Vator
      Mandri Vator

      PDF-Editor
      Wie viele Hunderttausend Euro wäre dir das wert?
      Was glaubst du denn, was die Entwicklung solcher Software kostet?

      Drucken / Scannen
      Einfach intelligent einkaufen, dann klappt das.

    4. Avatar von Jana
      Jana

      Okular stellt zwar PDFs gut dar und kann annotieren, doch es gibt kein Scroll per mittlerer Maustaste (extrem praktisch)

      Wie genau funktioniert das? Der Scroll erfolgt in einer festgelegten Geschwindigkeit?

      1. Avatar von Tim
        Tim

        @Jana: Im Prinzip abhängig von der Weite wie stark man die Maus nach unten zieht. Müsste klappen, wenn man in Firefox ein PDF öffnet und Autoscroll in den Firefoxeinstellung aktiviert hat. Ist auch absolut top, um in Websites zu scrollen, ohne kann ich mir das gar nicht mehr vorstellen 😁

  2. Avatar von Matthias Böhm
    Matthias Böhm

    Zurück zum Thema: Es wundert mich nicht, dass die Initiative aus der mobilen Ecke kommt. Denn die Erleichterung der Bereitstellung auf verschiedenen mobilen Distributionen erhöht den Nutzerkreis und macht es so (hoffentlich) erst Interessant Software für mobile Endgeräte anzupassen. Das erhöht dann auch die Alltagstauglichkeit der mobilen Distributionen.
    So fehlt z.B. bis heute eine Firefox Version für mobile Linux Distributionen. Dabei gibt es den Firefox selbst für iOS ohne eigene Engine.

    1. Avatar von anonym
      anonym

      iOS hat aber auch Nutzer. Auf eine spezielle Firefox-Version für Linux-Telefone braucht man daher nicht zu warten, man kann höchstens darauf hoffen, dass Mozilla der Desktop-Version beim nächsten größeren UI-Redesign nebenbei ein responsives Design spendiert. Bis dahin ist man mit GTK/libhandy-Anwendungen wie Epiphany dann wohl besser dran.

    2. Avatar von max
      max

      Du kannst Purism dafür bezahle Firefox an zu passen:
      https://puri.sm/fund-your-app/

    3. Avatar von kamome
      kamome

      Oder für viele Anwendungen (vielleicht nicht diese): PWA

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert