Ausblick auf GNOME 40

GNOME 40

Die nächste GNOME-Version ist noch einige Monate entfernt. Es gibt aber bereits Hinweise, was an Neuerungen kommen könnte. Zunächst ist da die neue Versionierung. Anstatt GNOME 3.40 wird die nächste Version GNOME 40 heißen. Auch die Anzahl der Vorversionen vor dem stabilen Release wird angepasst. Künftig wird es derer nur noch drei geben:

  • GNOME 40.alpha
  • GNOME 40.beta
  • GNOME 40.RC

GNOME 40 kommt am 24. März

Die Bugfix-Releases der stabilen Ausgabe werden dann fortlaufend durchnummeriert: GNOME 40.1, GNOME 40.2, usw. Die erste Veröffentlichung nach diesem Schema wird GNOME 40 alpha am 9. Januar 2021 sein, gefolgt von der Beta am 13. Februar, einem Release-Kandidaten am 13. März und der stabilen Veröffentlichung am 24. März. Im Herbst 2021 wird GNOME 41 folgen. Von diesem neuen Schema erwarten die Entwickler mehr Freiheit bei der Entwicklung, vor allem da damit auch die Kopplung an die Veröffentlichungen des zugrunde liegenden Toolkits GTK entfällt.

Baustelle GNOME Extensions

Eine große Baustelle für die kommende GNOME-Version sind die für viele Anwender wichtigen Erweiterungen. Deren Entwicklung und Aktualisierung verläuft bisher relativ unorganisiert, sodass bei Updates immer wieder Erweiterungen kaputtgehen. Diesem Missstand soll die Initiative Extensions Rebooted abhelfen. Die Pläne gehen dahin, dass Entwickler von GNOME Extensions zwar weiterhin auf einer beliebigen Plattform entwickeln können, ihre Erweiterungen aber auch auf GNOME Gitlab einstellen müssen. Das würde einen automatisierten Review-Prozess erlauben, der bereits während der GNOME-Entwicklung Alarm schlägt, wenn eine Erweiterung nicht funktioniert. Darüber hinaus soll die Gemeinschaft rund um die Extensions gestärkt werden.

App Grid soll horizontal scrollen

Das App Grid wurde über die letzten GNOME-Versionen flexibler gestaltet. Jetzt liegen Pläne vor, die Richtung, in der man durch das Grid blättert, von vertikal auf horizontal zu ändern, was bei Geräten mit Touch-Screen durchaus Sinn ergibt. Zudem sollen die Namen unter den Icons im Grid, die bisher auf eine Zeile gekürzt werden, bei Mouseover den gesamten Namen anzeigen. Für GNOME Dateien, den Dateimanager, der früher Nautilus hieß, ist vorgesehen, dass in die Suchzeile eingegebene Pfade autokomplettiert werden.

Die neue Versionierung ist beschlossene Sache, wie weit die Baustelle der Extensions Rebooted kommen, wird bleibt abzuwarten. Bei den anderen Neuerungen ist noch unklar, ob sie es sicher in die nächste Version schaffen.

Kommentare

12 Antworten zu „Ausblick auf GNOME 40“

  1. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Bis auf Verbesserungen zu selbst verschuldeten Problemen von GNOME tut sich wohl nichts.

    1. Avatar von max
      max

      Die wohl wichtigste Änderung ist „GNOME 40 Mutter Moves Input Work To A Separate Thread“:
      https://www.phoronix.com/scan.php?page=news_item&px=GNOME-40-Separate-Input-Thread

  2. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    So ganz erschließt sich mir das neue Versionsschemata noch nicht.
    Man müsste doch davon ausgehen, dass wenn bei GNOME das führende 3. für die Versionierung weg fällt, dass auch für das verwendete Toolkid ein Versionsschemata gewählt wird, dass Auskunft darüber gibt welches GTK zu welchem GNOME passt.
    Desshalb frag ich mich, wie wohl das nächste GTK dann heißen wird? GTK4, GTK40 oder dem aktuellen GTK 3.99 folgend dann GTK 100?

    1. Avatar von Unixery
      Unixery

      Völlig egal, bald kommt bestimmt KDE 600.

    2. Avatar von max
      max

      So ganz erschließt sich mir das neue Versionsschemata noch nicht.

      Es wird ab jetzt ganz einfach hochgezählt.

      Man müsste doch davon ausgehen, dass wenn bei GNOME das führende 3. für die Versionierung weg fällt, dass auch für das verwendete Toolkid ein Versionsschemata gewählt wird, dass Auskunft darüber gibt welches GTK zu welchem GNOME passt.

      Warum? Das Toolkit ist doch für den Endbenutzer eigentlich irrelevant.

    3. Avatar von anonym
      anonym

      GTK plant den Sprung auf Version 4.0. Das eine hat mit dem anderen aber einfach nichts mehr zu tun.

      In absehbarer Zeit ist keine neue GNOME-Major-Version geplant und daher sollte es, unabhängig von der GTK-Version, auch kein GNOME4.X geben. Statt großer Veränderungen wie beim Wechsel von GNOME auf GNOME2 und dann GNOME3 sollen nur noch kleinere, iterative Veränderungen folgen. Major-Versions in dem Sinne gibt es einfach nicht mehr und damit braucht es auch die Nummer nicht. GTK4 wird im Großen und Ganzen übrigens auch aussehen wie GTK3.

  3. Avatar von Fabian Berger
    Fabian Berger

    Gnome 3 ist furchtbar. Als würde ich vor einem Tablet sitzen und die diversen Extensions funktionieren auch nicht immer.

    1. Avatar von max
      max

      Ich mag es. Wenn ich Windows benutze schiebe ich schon immer automatisch den Mauszeiger in die Linke-Obere-Ecke und nichts passiert. Ich bin damit sehr schnell und es stört nicht.

      1. Avatar von Michi
        Michi

        …und so wird es jeden gehen, da halt die Bedienung von Windows sehr verschieden zu GNOME ist und sich nur sehr wenige Windows zu Linux Wechsler damit anfreunden können. Zu groß ist das Ungewohnte sich an GNOME extra neu anpassen zu müssen. Für Windows Wechsler ist dann
        doch ein KDE-Plasma, Cinnamon oder ähnlich aufgebaute Oberflächen besser geeignet um sich schneller zurechtzufinden.

        1. Avatar von Ferdinand

          Auch nach 20 Jahren Linux (ohne Windows) komme ich mit GNOME nicht klar.

  4. Avatar von Poldi
    Poldi

    So hübsch Gnome ist. Die Extensions sind für mich einer der Hauptgründe es nicht zu benutzen. Erst entfernt man wichtige Funktionen und sinnvolle Anpassungsmöglichkeiten aus dem Desktop und dann lagert man es in Extensions aus, für die man sich (bis jetzt) nicht wirklich zuständig gefühlt hat. Entweder diese versagen nach Versionssprüngen ihren Dienst. Oder zwei genutzte Extensions überschneiden sich in ihrer Funktionalität und führen zu Problemen.
    Bei KDE gibt es zwar auch die Widgets. Von denen sind aber schon die wichtigsten bei den meisten KDE-Distros vorinstalliert und – so mein Eindruck – entsprechend getestet, weil sie als Teil des Desktops gesehen werden.

  5. Avatar von Meyer
    Meyer

    Ich nutze Gnome wirklich sehr gerne. Wenn man sich darauf einläßt und einige Zeit produktiv damit arbeitet ist zu merken, dass man mit Gnome immer einen zacken schneller ist, als mit konservativen Umgebungen. Und ‚konvergent‘ ist Gnome obendrein! Nicht wie UbuntuTouch wo es nicht möglich ist ein normales Libreoffice zu benutzen. Ich nutze Gnome als Touchsystem auf einem Surface Pro bzw Acer Switch. Und da ist Gnome nunmal Vorreiter. Ein echtes Linuxsystem mit Touchgesten. Das kann KDE zwar auch, aber Gnome ist da einfach besser(für mich). Ich bin froh, das es in der großen Desktopwelt von Linux so eine Umgebung dabei ist.

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