Systemd 247 stellt den Out-of-Memory Daemon vor

Systemd 247
Bild: Digital Ocean | Lizenz: CC BY-NC-SA 4.0

Die Entwickler um Lennart Poettering haben die neue Hauptversion Systemd 247 des Linux-System- und Dienste-Managers freigegeben. Unter den vielen Neuerungen sticht die experimentelle Vorschau auf den Out-of-Memory Daemon (oomd) heraus. Das Kürzel OOM steht für Out-of-Memory und beschreibt eine Situation, in der dem System der Arbeitsspeicher ausgeht. Dann wird zunächst, soweit vorhanden, der viel langsamere Swap genutzt. Ist dieser nicht vorhanden oder bereits belegt, verlangsamt sich das System immer mehr, bis ein Arbeiten fast nicht mehr möglich ist.

Kernel reagiert erst spät

Schon lange kann der Kernel mit solchen Situationen durch den Einsatz des OOM-Killers umgehen. Diese Kernel-Komponente verrichtet den Job aber nicht optimal, da er zu langsam reagiert. Systemd-oomd überwacht den Speicherbedarf von Cgroups und greift bei Bedarf schneller mit dem Abschießen von Prozessen ein.

Bei Facebook entwickelt

Systemd 247 stellt jetzt die initiale Integration des von Facebook erstellten und als Open Source freigegebenen OOM-Daemon vor. Poettering hatte zusammen mit Facebook die Lösung für Systemd angepasst. Das Verhalten und die Schwellenwerte werden über die Konfigurationsdatei oomd.conf gesteuert.

Btrfs für systemd-homed

Die Systemd-Komponente systemd-homed nutzt nun standardmäßig das Dateisystem Btrfs beim Erstellen von Home-Verzeichnissen mit LUKS-Verschlüsselung. Dieses Verhalten kann in der homed.conf über den Parameter DefaultFileSystemType= angepasst werden.

Neue Credentials-Logik

Systemd unterstützt mit 247 eine neue Credentials-Logik als Mittel, um privilegierte Daten auf sichere Weise an Dienste weiterzugeben. Der beabsichtigte Anwendungsfall betrifft Passwörter, kryptografische Schlüssel, aber auch weniger privilegierte Daten wie Benutzernamen und Zertifikate. Systemd-nspawn gehört zu den ersten Benutzern der neuen Logik. Weitere Einzelheiten können den Release Notes entnommen werden. Der Quellcode liegt auf GitHub.

Kommentare

12 Antworten zu „Systemd 247 stellt den Out-of-Memory Daemon vor“

  1. Avatar von tux.

    Wie viel näher an „out of memory“ bringt systemd einen eigentlich inzwischen?

    1. Avatar von mszet
      mszet

      Das hängt natürlich vom System ab. Für Embedded und Ähnliches taugt Linux immer weniger und systemd hat daran entscheidenden Anteil.

      Grüße
      arce

      1. Avatar von tux.

        Ich müsste gerade wirklich viel Denkarbeit investieren, um einen einzigen Anwendungsbereich zu finden, für den Linux die beste Wahl wäre, aber das ist wieder ein ganz anderes Problem.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Für die windows-shell – haha!

          1. Avatar von tux.

            Das ist natürlich nicht richtig, denn die Hamilton C Shell existiert.

        2. Avatar von alex
          alex

          Ähm, alles?

          1. Avatar von tux.

            Unsinn.

      2. Avatar von Falk
        Falk

        Das Gegenteil ist der Fall: Wenn es beim Systemstart auf jede Sekunde ankommt, erweist sich der Linux-typische Klassiker Sys-V-Init als lästiger Bremser…

  2. Avatar von wurzel99
    wurzel99

    ist doch wieder der Klassiker ..
    kaum erscheint eine Meldung zu systemd ist sachliche Diskussion unmöglich.

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Mit systemd lässt sich halt nicht diskutieren.

  3. Avatar von Jörn
    Jörn

    Das peinliche für die Systemd-Gegner ist ja, die merken gar nicht, das die Welt schon lange weitergezogen ist….

    https://linuxnews.de/2020/10/plasma-5-21-erhaelt-neue-startoption/ vom 7.10.
    Und garantiert werden andere DEs und/oder Programme folgen…

    Haben die Aluhutträger gar nicht mitbekommen; passt zu denen….

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Danke für die Erinnerung. Hoffe das macht sich positv bemerkbar. Plasma benötigt mittlerweile länger zum Runterfahren wie zum Starten.
      Auch wenn ich gerne über systemd frotzele, ich setze es gerne ein.
      Systemd hat viel zur Vereinheitlichung beigetragen. Noch nie war es so einfach zu einer anderen Distribution zu wechseln.
      Alternativen zu Systemd sind aber trotz allem nicht zu vergessen.
      Alpine bzw. Postmarket Os hat hier sehr viel Potenzial.

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