Die meisten Linux-User, die gerne auf der Kommandozeile arbeiten, kennen den Befehl du
zur Bestimmung des Platzverbrauchs von Dateien. Nicht so bekannt ist dagegen die durch Verwendung von Ncurses etwas flexiblere Größenbestimmung von Dateien durch ncdu
. Ausgeschrieben heißt das nützliche Werkzeug NCurses Disk Usage. Es ist unter Linux, FreeBSD, OpenBSD, NetBSD, DragonFlyBSD, MirBSD, z/OS, macOS und Cygwin verfügbar.
Grafisch am Desktop
Unter den bekannten Desktop-Umgebungen gibt es grafische Werkzeuge, die uns zeigen, warum unsere Platte schon wieder vollgelaufen ist. Tools wie Filelight unter KDE oder Baobab bei GNOME zeigen dabei anschaulich die dicken Brocken. Allerdings brauchen sie auf Systemen mit sehr vielen Dateien auch entsprechend lange, um die grafische Darstellung aufzubauen. Dabei sind sie dann noch weniger flexibel als Ncdu, da sie beispielsweise nur über den Umweg über die Konsole löschen können. Zudem sind sie ziemlich nutzlos, wenn der Platz auf dem Server knapp wird.
Ncdu beim Server
Dort kann dann das einfach zu bedienende, schnelle Helferlein Ncdu seine Stärken ausspielen. Während der Befehl Disk Usage (du) ein Linux-Standard-Befehl der GNU Core-Utils ist, muss das Paket ncdu
meist nachinstalliert werden. Wird das Tool dann aufgerufen, zeigt es die Verzeichnisse und Dateien des aktuellen Verzeichnisses an, absteigend nach der Größe sortiert. Mit den Pfeiltasten navigiert man im Dateibaum. Steht der Cursor auf einem Verzeichnis, öffnet sich dieses durch Klick auf =>
oder die Enter-Taste, zurück geht es mit <=
.
Viele Optionen
Darüber hinaus lassen sich mittels einzelner Buchstaben Änderungen an der Anzeige und am Datenbestand vornehmen. So lässt sich mit n
die Liste alphabetisch nach Dateinamen sortieren. Ein weiteres n
geht wieder zurück zur Ursprungssortierung nach Größe. Die Eingabe von d
löscht den markierten Eintrag.
Einen Schutz vor versehentlichem Löschen bietet der Aufruf des Tools im Read-Only-Mode mit -r
. Mit t
werden Ordner vor Dateien sortiert. Die Anzeige von Ncdu kann auch zur weiteren Verarbeitung in eine Textdatei umgeleitet werden. Das gelingt etwa mit dem Aufruf ncdu /home -o ncdu_home.txt
. Viele weitere Optionen und Beispiele bietet das Handbuch zu Ncdu.
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