TrueNAS 12 vereint TrueNAS und FreeNAS

TrueNAS SCALE Logo

Die Firma iXsystems, bekannter Hersteller von NAS-Hardware, richtet bereits seit geraumer Zeit das Portfolio seiner BSD-Distributionen neu aus. Aus PC-BSD wurde TrueOS mit erweiterter Ausrichtung auf Desktop-Anwender. Der neue gemeinsame Name TrueNAS vereint die Codebasis von TrueNAS und FreeNAS und trennt die Varianten in das freie TrueNAS Core und dessen kommerzielle Schwester TrueNAS Enterprise. Marke und Distribution FreeNAS verschwinden damit vom Markt.

Linux und FreeBSD gemeinsam

Auf dem OpenZFS Developer Summit 2019 wurde bekannt gegeben, dass die Weiterentwicklung von ZFS künftig für FreeBSD und Linux in einem gemeinsamen Repository ablaufen soll. Mit der Veröffentlichung von TrueNAS Core 12 integriert iXsystems die vielen Weiterentwicklungen des demnächst zur Veröffentlichung anstehenden OpenZFS 2.0 (ehemals ZFS on Linux) und greift damit die ersten Früchte der Bündelung von Linux und FreeBSD bei der ZFS-Entwicklung auf.

OpenZFS 2.0

Neben diesen Errungenschaften bringt TrueNAS Core 12.0 native ZFS-Verschlüsselung, Zwei-Faktor-Authentifizierung per Google Authenticator oder ähnlichen Apps, Fusion Pools, wie die ZFS-Pools aus SSD und HD hier heißen, Deduplizierung und asynchrones TRIM, was die Zeit beim Löschen und Freigeben des Speicherplatzes beschleunigt. Per vorinstalliertem OpenVPN Server und Client lassen sich Ende-zu-Ende verschlüsselte Verbindungen zu anderen Geräten herstellen.

TrueCommand Cloud

Mit der TrueCommand Cloud Integration lassen sich Systeme direkt in eine TrueCommand Cloud integrieren, ohne dass dazu zusätzliche Hardware benötigt wird. TrueNAS kann mit der neuen TrueNAS API v2.0 durchgehend konfiguriert werden und unterstützt jetzt API-Schlüssel für den Fernzugriff. Die API v1.0 wird nicht mehr unterstützt.

Weitere Plattformen

Zudem profitiert praktisch jeder Bereich der Plattform einschließlich SMB, iSCSI und ZFS von den Neuerungen von OpenZFS 2.0, wenn es um Leistungsverbesserungen geht. Neben TrueNAS Core und TrueNAS Enterprise bietet iXsystems TrueNAS SCALE an. Dabei handelt es sich um das jüngste Mitglied der TrueNAS-Familie. Es bietet eine Open Source HyperConverged Infrastructure mit Linux-Containern und VMs. TrueNAS SCALE umfasst die Fähigkeit, Systeme zu clustern und Scale-Out-Speicher mit Kapazitäten von Hunderten von Petabyte bereitzustellen. Es befindet sich derzeit noch in der Entwicklung und wird 2021 für den Einsatz verfügbar sein. TrueNAS Core 12 steht im Downloadportal von iXsystems bereit. Voraussetzung sind eine 64-bit CPU und mindestens acht GByte RAM.

Kommentare

3 Antworten zu „TrueNAS 12 vereint TrueNAS und FreeNAS“

  1. Avatar von Jochen Geyer
    Jochen Geyer

    Das System (die Software) ist weniger interessant für mich, aber deren Hardware ist eine gute Basis für eine Backuplösung.

    1. Avatar von Ferdinand

      Als Software für ein (selbstgebautes) NAS nehme ich auch lieber Rockstor, wenn es um x86 Hardware geht. Ich hatte vor ein paar Jahren mal einen Vergleich angestellt.

      1. Avatar von Jochen Geyer
        Jochen Geyer

        Hallo Ferdinand,

        ich hatte heute endlich einmal die Zeit, deinen Artikel zum Thema OSS Backuplösungen durchzulesen und ergänzend dazu habe ich mir ein paar YT Videos angeschaut.

        Mir gefällt weder TrueNAS, FreeNAS, OMV, noch Rockstore, da ich meine Backupsysteme bisher immer selbst aufgesetzt & konfiguriert habe und dies sehr wahrscheinlich auch weiterhin machen werde.

        Damit habe ich immer die Möglichkeit das gesamte System aus einer (aufeinander abgestimmten) Quelle, zeitnah zu aktualisieren, dies ist vor allem bei Sicherheitslücken wichtig.
        Auf der anderen Seite muss ich nicht befürchten, dass ich seitens des Backupsystem-Anbieters mit Technologien wie dem „Google Authenticator“ oder Public Cloudanbindung zwangsbeglückt werde.

        Außerdem kann ich das Backupsystem nach meinen Wünschen umbauen, und/oder erweitern, was bei den Fertiglösungen nur sehr begrenzt möglich ist, wenn überhaupt.

        Dennoch war es interessant deinen Artikel zu lesen, denn einen Blick über den eigenen Tellerrand zu werfen, ist immer eine gute Idee.

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