Rescuezilla ist eine einfach zu bedienende Anwendung zur Erstellung bootbarer Abbilder des Betriebssystems zur Systemwiederherstellung im Notfall. Es basiert auf Ubuntu 20.04.1 LTS, ist ein Fork des lange nicht aktualisierten Redo Rescue (von 2012 – 2020 ruhte die Entwicklung) und tritt als Alternative zu SysRescueCD und Clonezilla auf, wobei es mit Letzterem auch kompatibel ist.
Fokus auf Einfachheit
Der Fokus von Rescuezilla liegt vor allem auf der Einfachheit. Anfänger und ehemalige Windows-User kann beispielsweise die Arbeit mit Clonezilla durch die veraltete grafische Aufmachung schnell überfordern. Rescuezilla legt, wie das Windows-Gegenstück Acronis True Image Abbilder übersichtlich und leicht verständlich mit wenigen Schritten an, bietet dabei aber lediglich die grundlegenden Optionen.
Nur die wichtigsten Optionen
Der Anwender kann einzelne Partitionen oder die gesamte Festplatte in das Abbild packen. Das Ziellaufwerk kann auf dem gleichen Rechner oder als externer Speicher an diesen angeschlossen sein. Netzlaufwerke werden als SMB/CIFS-Freigaben eingebunden. Allerdings funktioniert die Netzwerksuche derzeit nicht und die Freigaben müssen manuell eingetragen werden. Bei den weiteren Anwendungen übt sich Rescuezilla ebenfalls in Zurückhaltung und bietet unter anderem, Apps wie Firefox, GParted, Mousepad, PCManFM und ein Terminal an.
Rescuezilla 2.0 ist zum Clonezilla-Format für Abbilder gewechselt. Mit der neuen Version erstellte Abbilder können also auch mit Clonezilla wiederhergestellt werden und umgekehrt. Allerdings können dadurch Abbilder, die mit Rescuezilla 2.0 erstellt wurden, nicht mehr mit älteren Versionen von Rescuezilla wiederhergestellt werden. Sicherungen, die mit älteren Versionen von Rescuezilla erstellt wurden, können dagegen noch mit v2.0 zurückgespielt werden.
Rescuezilla 2.0 unterstützt RAID und LVM
Hinzugefügt wurde die Möglichkeit, einzelne Partitionen wiederherzustellen und optional die Partitionstabelle nicht zu überschreiben. Software-RAID (md)-Geräte können nun gesichert und zurückgeschrieben werden. Zudem gelingt nun auch das Sichern und Wiederherstellen von Logical Volume Manager-Systemen (LVM). Das Rescuezilla-Frontend wurde für Python 3 neu geschrieben. Wie immer bei Backup- oder Imaging-Anwendungen sollte nicht nur das Sichern, sondern auch das Wiederherstellen vor dem produktiven Einsatz getestet werden.
Alle weiteren Änderungen sind dem Changelog zu entnehmen. Rescuezilla 2.0 steht als ISO-Image auf GitHub zum Download bereit. Derzeit gibt es lediglich ein 64-Bit Abbild, mit der nächsten Version soll auch 32-Bit wieder unterstützt werden. Die Roadmap skizziert die geplante Weiterentwicklung. Die Planung beinhaltet unter anderem ein grafisches Tool zum Extrahieren einzelner Dateien aus Backup-Images sowie ein Datenrettungstool zur Rettung von Daten von versagenden Festplatten.
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