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Thunderbird ist ein sehr beliebtes E-Mail-Programm. Aber es stecken noch viel mehr Funktionen unter der Haube des Donnervogels. Diese können Thunderbird zum richtigen Personal Information Manager (PIM) machen. Neben E-Mails können auch Kontakte, Termine, Aufgaben und Notizen organisiert und verwaltet werden.
E-Mail mit Thunderbird geht noch produktiver
Der Umgang mit E-Mails ist natürlich die Königsdisziplin von Thunderbird. Aber auch hier besteht noch etwas Optimierungspotential: Zum einen sollte man Speichermethode für die E-Mail-Konten ändern. Das geht unter „Einstellungen – Allgemein – Speichermethode für neue Konten“. Hier sollte die Methode „eine Datei pro Nachricht (maildir)“ eingerichtet werden.
Das voreingestellte mbox ist gewissermaßen technisch veraltet und sollte in einer zeitnahen Version umgestellt werden. Größtes Problem ist dabei die Umwandlung vom alten in das neue Format. Das sollte niemanden stören, der ohnehin seine E-Mails per IMAP bezieht, da liegt die Kopie der Nachrichten eh auf dem Server. Die Umstellung für bereits eingerichtete Konten ist ein wenig komplizierter, wenn man nicht einfach das Konto einmal entfernen und wieder neu hinzufügen möchte.
Verschlüsselung vereinfacht
Seit Thunderbird 78 ist auch die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung überarbeitet. OpenPGP wurde direkt integriert. In den Einstellungen des Nutzerkontos besteht die Möglichkeit, ein Schlüsselpaar zu erstellen. Nachrichten können automatisch signiert und bei Bedarf verschlüsselt werden. Mittlerweile geht das tatsächlich kinderleicht. Ausreden, seine E-Mails im Klartext durch das Internet zu schicken, sind damit eigentlich vom Tisch.
Als letzter Tweak für E-Mails soll noch der Umgang mit Ordnern genannt werden: Per Rechtsklick auf das E-Mail-Konto können Ordner hinzugefügt werden, sodass mehr Ordnung gehalten werden kann. Bei manchen E-Mail-Anbietern und Microsoft Exchange tauchen nach Hinzufügen des Kontos auch gar nicht alle Ordner auf. Dieses Problem lässt sich ebenfalls per Rechtsklick auf das Nutzerkonto lösen. „Abonnieren…“ zeigt dann eine Liste aller Ordner an. Diese können per Häkchen ausgewählt werden.
Adressbuch im Thunderbird fit machen
Deutlich mehr Optimierungspotential besteht im Adressbuch. Denn auch hier möchte man plattformübergreifend immer auf dem aktuellen Stand sein. Die Synchronisation der Kontakte funktioniert heute meist über das CardDAV-Protokoll. Thunderbird unterstützt dieses über Add-ons wie Cardbook. Das Add-on leitet elegant durch den Konfigurationsprozess.
Kalender gehen auch mit Google
Viele Anwender nutzen heutzutage einen digitalen Kalender. Auch hier gibt es das entsprechende Protokoll, CalDAV. Dieses ist schon seit geraumer Zeit im Thunderbird integriert. Auch iCalendar (ICS) können per Link hinzugefügt werden. Wer seinen Terminkalender Google anvertraut, braucht allerdings ein Add-on: Provider for Google Calendar. Die Protokolle für den Kalender stellen auch gleich eine To-do-Liste zur Verfügung, die Thunderbird direkt mit integriert.
Und noch viel mehr…
Thunderbird bietet aber noch mehr Möglichkeiten. Die Entwickler arbeiten wieder deutlich aktiver an dem Programm. Und auch Add-ons gibt es in hoher Zahl. Aber auch ohne diese werden Instant-Messaging-Protokolle unterstützt. Altbewährt sind beispielsweise IRC und XMPP. Außerdem haben die Entwickler angekündigt, in Zukunft auch das Matrix-Protokoll unterstützen zu wollen. Ebenfalls soll das Adressbuch überarbeitet werden. Dann könnten auch ohne Add-on alle Funktionen mit an Bord sein.
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