Aufbau eines Freie-Software-Repository für den öffentlichen Dienst

Dortmund
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Die Stadt Dortmund unterstützt mit vielen Anderen eine Initiative der Open Source Business Alliance (OSBA) und der Vitako – Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister unter dem Motto »Ein Ort für öffentlichen Code« zum Aufbau eines Repository für Freie Software für den öffentlichen Dienst. Das berichtet Do-Foss, die Initiative für den Einsatz Freier und Quelloffener Software (Foss) bei der Stadt Dortmund.

Digitale Souveränität erhöhen

Ziel des Verbundes ist laut Do-Foss Blog »die einfache Auffindbarkeit, der rechtssichere Austausch sowie die gemeinsame Entwicklung von Freier Software im interkommunalen Rahmen«. Damit ist die Initiative Teil einer weitergefassten Strategie zur Gewährleistung der digitalen Souveränität des öffentlichen Dienstes.

Viel Unterstützung

Der Interessenverbund umfasst neben Do-Foss und dem Dortmunder Systemhaus dosys viele Initiativen, Organisationen und kommunale sowie private IT-Dienstleister aus ganz Deutschland. Dazu zählen neben OSBA und FSFE die Städte Dortmund, Oldenburg, Frankfurt und München sowie The Document Foundation und Wikimedia Deutschland.

Public Money? Public Code!

Die nächsten Schritte zur Umsetzung einer Verwaltung Freier Software des Öffentlichen Dienstes ganz im Sinne der von der FSFE betriebenen Kampagne Public Money? Public Code! sind die nachhaltige Finanzierung durch Trägerorganisationen sowie der Aufbau einer Gemeinschaft zur Pflege des geplanten Repositories. Die FSFE vertritt mit ihrer Kampagne die eigentlich logische Forderung, dass Code, der von der Öffentlichkeit finanziert wird, auch öffentlich sein muss, ergo Freie Software. Bisher erhielt das Unterfangen rund 30.000 Unterschriften. Dort heißt es:

Wir wollen rechtliche Grundlagen, die es erfordern, dass mit öffentlichen Geldern für öffentliche Verwaltungen entwickelte Software unter einer Freie-Software- und Open-Source Lizenz veröffentlicht wird. Wenn es sich um öffentliche Gelder handelt, sollte auch der Code öffentlich sein!

Kommentare

11 Antworten zu „Aufbau eines Freie-Software-Repository für den öffentlichen Dienst“

  1. Avatar von 0byte
    0byte

    Ein Schritt in die richtige Richtung! Am besten noch mit der Blockchain-Technologie kombinieren, damit jeder einsehen kann, was unsere Verwalter treiben.

  2. Avatar von Jonn
    Jonn

    Das geht endlich in die richtige Richtung aber Zweifel sind angebracht weil einige Lobbys das versuchen werden zu verhindern und nicht zu vergessen: Die Bequemlichkeit des Personals aufgrund fehlender Kenntnis und die Weigerung mal neue Wege zu gehen

    1. Avatar von Kräker
      Kräker

      Halt wie in der freien Wirtschaft auch.

      1. Avatar von Franziska
        Franziska

        In der freien Wirtschaft gehen Unternehmen wegen Fehlentscheidungen pleite. In der öffentlichen Verwaltung werden die Entscheider befördert (da unkündbar) und die Steuern werden erhöht.

  3. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Sehr gut! Eigentlich wundere ich mich nur darüber, dass es das nicht schon längst gibt und hoffe sehr, dass man auch bald mit der praktischen Arbeit beginnen kann. Aber in Behörden kann das Selbstverständliche auch mal sehr lange dauern. Bis Zuständigkeiten geklärt, Etats beschlossen und Prozeduren abgestimmt sind, können auch noch einmal Äonen vergehen.
    Wahrscheinlich geht es jetzt aber ein wenig schneller, weil das HomeOffice in Coronazeiten klar macht, an was es allem fehlt und man dann doch nicht ausschließlich auf intransparente Lösungen von US-Firmen angewiesen sein möchte.
    Schön, dass man allmählich aufwacht. Man hat Jahrzehnte verschlafen.

  4. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Das geht auch leider wieder voll in die Hose. Warum müssen die denn auch immer direkt ALLES umstellen wollen. Warum kann man nicht mal klein Anfangen und erstmal ein Softwareprogramm auf Opensource umstellen? z.B. das Kassensystem, bundesweit. Dann vielleicht das Ticketsystem, dann…
    Und wenn alle Programme umgestellt wurden, dann erst auf ein OpenSource-OS wechseln.

    Leider vergessen die Profis immer, den Benutzer da abzuholen wo er steht. Wenn alles gleichzeitig umgestellt wird, dann geht jeder „normale“ Benutzer in eine Verweigerungshaltung und torpediert wo er nur kann…

    Aber, ist nur meine Meinung. Evtl. erleben wir kein München 2.0 😉

    Gruß

    1. Avatar von tuxnix
      tuxnix

      Sooo weit ist man doch noch gar nicht. Zunächst möchte man eine Plattform ähnlich Github schaffen auf der interkommunal Software entwickelt werden kann. Bis die hier gepflegte Software selbst zum Einsatz kommt kann es also noch etwas dauern.

      1. Avatar von Ferdinand Thommes
        Ferdinand Thommes

        Richtig, erst mal geht es um die Infrastruktur, die es eigentlich längst geben würde.

  5. Avatar von Atalanttore
    Atalanttore

    Doppeltes Abkassieren hat System und ist bei Software keine Ausnahme.

    Beispiel: Öffentlich finanzierte, amtliche Geodaten sind auch nicht frei verfügbar. Wer als Steuerzahler amtliche Geodaten nutzen möchte, muss dafür zahlen.

    1. Avatar von Franziska
      Franziska

      Jup. In den USA gibt es ein Gesetz, wonach Software oder Daten die vom Steuerzahler bezahlt wurden auch dem Steuerzahler zugänglich gemacht werden müssen. Das fehlt hier völlig.

  6. Avatar von detlef S
    detlef S

    Das kann man nur begrüßen, bleibt nur noch die Frage, ob nur die verwendete Software frei sein soll, oder ob man es gleich richtig mach, und auch komplett auf Linux setzt, denn das wäre nur konsequent.

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