
Mit einem kleinen Update auf Version 78.2.1, das auf die Veröffentlichung von Thunderbird 78.2 von vor wenigen Tagen folgt, wird die Verschlüsselung per OpenPGP im Kern von des E-Mail-Clients Thunderbird freigeschaltet. Das sollte eigentlich bereits mit Version 78.2 geschehen, jedoch wollten die Entwickler ein paar zusätzliche Tage für Tests.
Übergang abgeschlossen
Die Release Notes weisen neben zwei kleinen Fehlerkorrekturen aus lediglich zwei Änderungen aus. OpenPGP ist standardmäßig eingeschaltet und die Algorithmen MD5/SM2/SM3 wurden deaktiviert. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass es derzeit noch keine automatischen Updates von Thunderbird 68 gibt, diese sollen in einer künftigen Veröffentlichung freigeschaltet werden. Wer bereits Thunderbird 78 verwendet, erhält automatisch oder über die integrierte Update-Funktion das Update auf 78.2.1.
Zwei neue Untermenüs
Damit ist die bisherige Addon-on-Lösung Enigmail nicht nur überflüssig, sondern auch nicht mehr installierbar. Als neuen Menüeintrag findet sich unter Extras der OpenPGP Key Manager, mit dessen Hilfe vorhandene Schlüssel importiert oder neue erstellt werden können. Alles Weitere in Bezug auf die Anwendung der Schlüssel findet sich im ebenfalls neuen Untermenü Ende-zu-Ende-Verschlüsselung unter Bearbeiten | Konten-Einstellung.
Enigmail noch mit Thunderbird 68
Anwender, die Enigmail noch weiter verwenden wollen, müssen bei Thunderbird 68 bleiben, der noch zumindest bis zum Jahresende weiter gepflegt werden soll. Für umstiegswillige Bestandsanwender von Enigmail hat Mozilla einen Migrationsleitfaden veröffentlicht, der die dahinterstehenden Techniken näher beleuchtet.
Wer Thunderbird 78 unverbindlich ausprobieren möchte, kann das Paket von der Projektseite herunterladen, im eigenen Home entpacken und starten. Damit bleibt ein vorhandenes Profil einer installierten Version unverändert.
Feinschliff nötig
Bis auf ein wenig Feinschliff wie das Nachreichen der deutschen Übersetzung in den beiden neuen Untermenüs ist der Übergang zur Integration der Verschlüsselung in den Client abgeschlossen. Was die Umstellung auf die neue Erweiterungsschnittstelle MailExtensions angeht, so sind noch nicht alle Erweiterungen damit kompatibel.
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