Parted Magic 2020_08_23 lässt 32-Bit fallen

Parted Magic Desktop | Quelle: Wikimedia | Lizenz: CC By-SA 4.0

Parted Magic ist eine Linux-Distribution für optische Datenträger oder USB-Sticks, die auf dem Partitionierungswerkzeug GNU Parted basiert und im Kern auf das Management von Festplatten spezialisiert ist. Parted ist dazu mit weiteren nützlichen Tools in eine Linux-Distribution auf der Basis von Slackware eingebunden.

Tools zum Partitionieren

Unter den weiteren spezifischen Tools sind GParted, Clonezilla, Erase Disk, Testdisk, Partimage, Smartmontools, der Treiber NTFS-3G sowie fdisk in verschiedenen Ausführungen. Darüber hinaus sind unter der Desktop-Umgebung LXDE viele der üblichen Desktop-Anwendungen vertreten.

Kein aktueller 32-Bit Kernel mehr

Die neue Version Parted Magic 2020_08_23 verzichtet erstmals auf eine 32-Bit Version. Entwickler Patrick Verner schreibt dazu, er sei zum Fallenlassen des 32-Bit-Kernels gezwungen, da Syslinux eine Größenbegrenzung des Initramfs aufweise. Es ist aber ein älterer 32-Bit-Kernel weiterhin in der Distribution verfügbar.

AUFS macht Platz für Overlayfs

Auch beim verwendeten Union-File-System gab es eine Änderung. Anstelle von AUFS trat das modernere Overlayfs. Einer der Gründe für den Austausch war, das AUFS oft Patches für aktuelle Kernel benötigt, was dann die Auslieferung der Kernel verzögern konnte. Mittels eines UnionFS lassen sich zwei Dateisysteme übereinander stapeln, wobei das UnionFS virtuell ist und bei Live-Distributionen Änderungen im Read-only-Dateisystem ermöglicht.

Kernel 5.8 und weitere Updates

Des Weiteren trat Linux 5.8.3 an die Stelle von Kernel 5.6.12 aus der Vorgängerversion. Weitere aktualisierte Pakete sind: kernel-firmware-20200821git, zfs-on-linux-0.8.4git, linux-5.8.3, dislocker-0.7.1, getdevinfo-1.1.0, gnutls-3.6.14, libexif-0.6.22, libjpeg-turbo-2.0.5, libvorbis-1.3.7, ntp-4.2.8p15, nvme-cli-1.12, sane-1.0.30, sudo-1.8.31p2, btrfs-progs-5.7, ca-certificates-20200630, curl-7.72.0, flashplayer-plugin-32.0.0.414, mozilla-firefox-68.11.0esr sowie bind-9.11.22.

Bezahlmodell

Das unter der GPL veröffentlichte Parted Magic war früher einmal kostenfrei erhältlich. Seit 2013, als Verner arbeitslos wurde, lässt sich der Entwickler seine seit 2006 geleistete Arbeit bezahlen. Ein einmaliges Herunterladen von der Projektseite kostet 11 US-Dollar, ein Jahres-Abonnement schlägt mit 39 Dollar zu Buche.

Kommentare

7 Antworten zu „Parted Magic 2020_08_23 lässt 32-Bit fallen“

  1. Avatar von Johannes
    Johannes

    Seit 2013, als Verner arbeitslos wurde, lässt sich der Entwickler seine seit 2006 geleistete Arbeit bezahlen. Ein einmaliges Herunterladen von der Projektseite kostet 11 US-Dollar, ein Jahres-Abonnement schlägt mit 39 Dollar zu Buche.

    Zwei Fragen dazu:

    1. Kann er davon leben?
    2. Wo stellt er denn den Quelltext bereit? Seine Arbeit dürfte ja klar ein Derivat sein, wo er das muss. Auf der Website ist es jedenfalls nicht direkt ersichtlich.
    1. Avatar von Ferdinand

      Zu 1: Ich kann dir nicht sagen ob er davon Leben kann. Auf Phoronix gab es mal einen Bericht dazu mit vielen Kommentaren.

      Zu 2: Den Quellcode gab es noch eine Weile auf SourceForge, nachdem Verner die Software kostenpflichtig machte. Mittlerweile wurde der Quellcode dort entfernt und wird nur noch beim Kauf auf Anfrage ausgeliefert. Damit entspricht der Entwickler den Vorgaben der GPL, die eine Herausgabe des Quellcodes bei Weitergabe der Software vorschreibt.

      1. Avatar von Johannes
        Johannes

        OK, nach den Vorgaben der GPL heißt das aber auch, dass ich den Quellcode nicht nur lesen darf sondern auch meinerseit verändern oder/und weitergeben.

  2. Avatar von Johannes
    Johannes

    Eine andere Frage noch: Was ist denn der Mehrwert von Parted Magic gegenüber anderen Livesystemen mit GNU Parted? Warum will ich das haben? Was kann es was systemrescuecd oder GMRL nicht können?

    1. Avatar von Ferdinand

      Soweit ich weiß, hatte SYSTEMRESCUECD eine grafische Oberfläche und ist heute CLI-basiert. Zudem ist Clonezilla nicht integriert. GMRL kenne ich nicht, vermute mal, du meintest GRML. Das kenne ich als Rettungssystem auch nicht.

      1. Avatar von Johannes
        Johannes

        Dass systemrescuecd keine graphische Oberfläche mehr hat, wäre mir neu, wobei ich meines eine weile schon nicht mehr aktualisiert habe. Ich setze es häufig ein. Man muss halt explizit startx ausführen, es basiert IIRC auf Gentoo. Das mit Clonezilla stimmt. Da nehme ich halt das USB-Image von Clonezilla für.

        Ja richtig, grml, sorry. Buchstabendreher.

        Ich meine: Bietet Gparted Magic irgendwas darüberhinaus, dass es halt ein Livesystem ist, auf dem diese freien Tools vorinstalliert sind? Hat es vielleicht irgendwelche Assistenten, die bei der Eingrenzung der Fehler helfen und einem dabei auf die Sprünge helfen, das geeignete Werkzeug auszuwählen?

        1. Avatar von Ferdinand

          SystemRescueCD basiert mittlerweile auf Arch, nicht mehr auf Gentoo. Gparted Magic hat keine meines Wissens keine Assistenten, es ist einfach eine gute Live-Zusammenstellung. Von daher hat es keinen direkten Vorteil. Allerdings habe ich das lange nicht mehr benutzt.

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