
In Flatpaks verpackte Anwendungen bringen systembedingt einige Bibliotheken im Container mit. Der Großteil wird jedoch in Laufzeitumgebungen direkt auf dem Gerät gespeichert. Derer können mehrere nebeneinander installiert sein. Die Standard-Runtime ist die von FreeDesktop, doch auch KDE und GNOME bieten unter anderem eigene Runtimes, die auf das jeweilige Projekt abgestimmt sind. Runtimes erleichtern unter anderem auch Aktualisierungen bei Sicherheitslücken.
RHEL 8.2 mit eigener Runtime
Jetzt hat Red Hat bekannt gegeben, dass für den Desktop eine eigene Flatpak-Runtime zur Verfügung steht. Das im April erschienene Red Hat Enterprise Linux (RHEL) 8.2 bringt Flatpak, die Runtime sowie das SDK bereits mit. Die Integration einer eigenen Runtime soll es Anwendungsentwicklern erleichtern, containerisierte Desktop-Anwendungen auf der Basis von RHEL zu erstellen.
Flatpak-Runtime zu kurz unterstützt
Red Hats Kritik an der FreeDesktop-Runtime ist, dass jede neue Version nur für einen begrenzten Zeitraum unterstützt wird. Viele Entwickler wünschen sich eine Laufzeit, die über einen längeren Zeitraum aktuell gehalten wird. Unternehmensbenutzer möchten sicher sein, dass sie längere Unterstützung für die Kombination von Hostsystem und Runtime erhalten können.
10 Jahre Unterstützung
Die Runtime, die in RHEL 8.2 integriert ist, soll über den gesamten Lebenszyklus von RHEL 8.0 unterstützt werden, der noch bis zum Mai 2029 läuft. In naher Zukunft werden Laufzeit und SDK unter ähnlichen Bedingungen wie die der Red Hat Universal Base Images (UBI) verteilt. Diese Bedingungen ermöglichen es Entwicklern, Anwendungen zu erstellen, die mit vielen Linux-Distributionen funktionieren. Benutzer müssen dafür kein RHEL-Abonnement haben. Der Support ist verfügbar, solange die Runtime auf einem RHEL-Host läuft.
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