KDE Apps Update für August 2020

KDE Apps Update
Bild LGPL

KDE hat sein Apps-Update für den Monat August freigegeben. Die Aktualisierung bringt eine große Anzahl neuer Funktionen für viele der KDE Applications. Die meisten Neuerungen erhielten der Dateimanager Dolphin sowie der Terminal-Emulator Konsole.

Mehr Freiheit

Was früher unter der Bezeichnung »KDE Applications« als eine der drei Säulen der KDE-Software veröffentlicht wurde, wird seit Ende des letzten Jahres unter dem etwas lockereren Verbund »KDE Apps Update« geführt, wie Jonathan Riddell damals in seinem Blog erklärte. Damit wurden mehr Apps, Plugins und Bibliotheken integriert und ein freierer Release-Zyklus ermöglicht.

Dolphin weiter aufgewertet

Der Dateimanager Dolphin erhielt eine Erweiterung einiger seiner Funktionen. So werden Thumbnails nun auch für Dateien des 3D Manufacturing Format (3MF) erstellt. Die Vorschau in Dolphin umfasst nun auch Dateien und Ordner auf verschlüsselten Dateisystemen wie Plasma Vault. Dabei behält der Anwender die volle Kontrolle, ob diese Inhalte in der Vorschau auftauchen oder nicht.

Besser lesbare Dateinamen

Eine andere Möglichkeit, Dateien zu identifizieren, ist über ihre Namen. Für den Fall, dass der Dateiname zu lang ist, um angezeigt zu werden, haben die Entwickler das Kürzungsverhalten der Dateinamen verfeinert. Anstatt die Mitte eines langen Datei- und Ordnernamens auszuschneiden, wie es Dolphin in früheren Versionen getan hat, schneidet die neue Version das Ende ab und lässt die Dateierweiterung immer sichtbar. Dies erleichtert die Identifizierung von Dateien mit langen Namen erheblich.

Dolphin merkt sich jetzt den letzten Ort, die offenen Tabs und alle weiteren Zustände wie geteilte Ansichten, wenn die Anwendung geschlossen wird und stellt sie standardmäßig beim nächsten Besuch wieder her. Das Verhalten kann in den Einstellungen deaktiviert werden.

ISO-Images einbinden

Aber jetzt zeigt Dolphin Remote- und FUSE-Mounts mit benutzerfreundlichen Anzeigenamen statt mit dem vollständigen Pfad an. Zudem können ISO-Images auch über einen neuen Menüpunkt im Kontextmenü eingehängt und inspiziert werden. Die Möglichkeit, weitere Dienste einzubinden, die in den Einstellungen unter dem Tab Dienste zu finden ist, wurde vereinfacht. Musste der Anwender bisher oft manuell Scripte ausführen oder Pakete installieren, läuft dies nun alles automatisch ab.

Pfade komplett kopieren

Eine neue Funktion, die sich Dolphin mit dem Terminal-Emulator Konsole teilt, ist der Punkt Copy Location im Kontextmenü, die es erlaubt, den vollen Pfad eines Objekts zu kopieren und an anderer Stelle einzufügen. Konsole verfügt zudem über eine neue Funktion, die eine subtile Hervorhebung für neue Zeilen bietet, die beim schnellen Durchrollen im Fenster sichtbar werden. Es werden außerdem Thumbnails für Bilddateien angezeigt, die mit dem Mauszeiger überfahren werden.

Tab-Handling verbessert

Die Abkürzung Strg+Umschalt+L in Konsole für Aktuellen Tab schließen wurde entfernt, da es zu einfach war, versehentlich den aktuellen Tab zu entfernen, wenn eigentlich mit Strg+Umschalt+K nur der Inhalt gelöscht werden sollte. Eine weitere kleine Änderung bewirkt, dass sich der Mauszeiger der eingestellten Textgröße anpasst.

Yakuake besser unter Wayland

Auch das Dropdown-Terminal Yakuake wurde erweitert. Alle verwendeten Tastaturkürzel von Konsole lassen sich nun konfigurieren. Es gibt zudem ein neues Icon in der Taskleiste, das anzeigt, wann Yakuake läuft. Das Icon kann natürlich ausgeblendet werden. Darüber hinaus wurde die Darstellung von Yakuake unter Wayland verbessert.

Weitere Verbesserungen erfuhren die Foto-Verwaltungen Digikam 7.0 und Gwenview, der Editor Kate und der Dokumentenbetrachter Okular, der Music-Player Elisa sowie die Astronomie-App KStars. Alle Änderungen können in der Ankündigung nachgelesen werden.

Kommentare

13 Antworten zu „KDE Apps Update für August 2020“

  1. Avatar von kamome
    kamome

    > Es werden außerdem Thumbnails für Bilddateien angezeigt, die mit dem Mauszeiger überfahren werden.
    Das habe ich allerdings schon länger (Debian stable).

    1. Avatar von Ferdinand

      In der Konsole? Ich nutze Yakuake. da geht das noch nicht.

      1. Avatar von kamome
        kamome

        Nein, nicht in Konsole, dass das gemeint war, war für mich nicht klar ersichtlich – wäre zwar sonst etwas zusammenhanglos gewesen in dem Absatz, aber das soll ja mal vorkommen 😉
        Dann ist es ja in der Tat neu (und vielleicht ganz kool/brauchbar).

  2. Avatar von Klickibunti
    Klickibunti

    Warum ist denn Gnome trotzdem der Standard? Kde5 ist um Welten besser!

    1. Avatar von Ferdinand

      Dazu fand ich heute morgen diesen interessanten Post. Dem ist von meiner Seite nichts hinzuzufügen.

      1. Avatar von Klickibunti
        Klickibunti

        Wirklich interessant! Italien boss mafia 😀

        Ubuntu Studio wechselt auch auf Kde5. Gute Entscheidung würde ich sagen.

    2. Avatar von kubuntuuser
      kubuntuuser

      Warum ist denn Gnome trotzdem der Standard? Kde5 ist um Welten besser!

      Lass den Leuten doch ihren Willen. Wer sich mit Gnome besser bedient fühlt und damit zurechtkommt, der soll es einfach verwenden. Wird ja niemand gezwungen. Am besten ist immer das System, mit dem der jeweilige Anwender am besten zurechtkommt.

      Das sage ich als überzeugter KDE Plasma-Anwender. Ich muss nicht missionieren. Und bekomme auch null Blutdruck, wenn ich jemanden mit einem Gnome-Desktop sehe. Es ist die (Wahl-)Freiheit die zählt. Das macht das Linux-Universum doch aus. Solange mir im Gegenzug keiner vorschreiben möchte, dass ich „mein KDE“ nicht mehr nutzen darf, ist doch alles ok.

    3. Avatar von 0byte
      0byte

      Warum ist Gnome Standard? Jede Distribution bietet doch verschiedene Desktops an.

      1. Avatar von Klickibunti
        Klickibunti

        Gnome-Desktop wird zum Beispiel als Standard von Ubuntu, Fedora, Suse Redhat genutzt. Auch die Forks lehnen sich an Gnome3 an wie Cinnamon und Budgie.

        Dann hab ich noch das gefunden.
        https://pkgstats.archlinux.de/packages#query=

        Dort verwenden 61% den Gnome-Desktop.

        1. Avatar von tuxnix
          tuxnix

          Nimm lieber das Paket https://pkgstats.archlinux.de/packages#query=gnome-session.
          Dann kommst du auf 28%. Gnome-desktop https://www.archlinux.org/packages/extra/x86_64/gnome-desktop/ wird als Abhängigkeit auch schon dann mit installiert wenn jemand cheese oder evolution nutzt.

        2. Avatar von 0byte
          0byte

          Achso, ja. Ich habe Gnome3 kurz getestet. Für meinen Geschmack zu minimalistisch. Ich verwende momentan Cinnamon, gedenke aber zu KDE zu wechseln.

          1. Avatar von Klickibunti
            Klickibunti

            Was ich am meisten bedenklich finde, das man mit den Extensions arbeiten muss wie dash to dock oder dash to panel. Hier muss ich dem Autor der Software blind vertrauen wenn keine Kenntnisse vorhanden sind um sich den Source Code anzuschauen. Oft lese ich, es sind öfters Gnome Entwickler die diese Extensions anbieten. Trotzdem gefällt mir dieses Konzept nicht wirklich.

          2. Avatar von poiuz
            poiuz

            Hier muss ich dem Autor der Software blind vertrauen

            Und bei jeder anderen Software (egal ob Closed oder Open Source) ist das nicht der Fall?

            KDE Plasma funktioniert übrigens genauso: https://store.kde.org/browse/cat/418/order/latest/

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