Fedora 33 soll mit Stratis 2.1.0 ausgeliefert werden

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Erst letzte Woche hatte das Fedora-Steuerungskomitee beschlossen, dass mit Fedora 33 Btrfs das neue Standard-Dateisystem für die Desktop-Varianten der Distribution sein wird. Jetzt wurde ein weiterer recht später Vorschlag unterbreitet, Stratis 2.1.0 mit Fedora 33 auszuliefern.

Red Hats eigene Storage-Lösung

Der zeitliche Zusammenhang lässt darauf schließen, das Red Hat darauf drängt, das dort favorisierte Storage-System Stratis 2.1.0 ebenfalls mit auszuliefern. Da Btrfs bei Fedora nur den Desktop betrifft, können sich die Varianten Server, IoT und andere die erweiterten Möglichkeiten von Stratis 2.1.0 zugute machen. Red Hat hatte sich 2017 von Btrfs abgewandt und die Entwicklung von Stratis begonnen.

Gut integrierte Lösung

Stratis soll die Eigenschaften von ZFS und Btrfs mit Blick auf künftige Anforderungen an Storage abbilden. Dabei will Red Hat aber kein neues Dateisystem schreiben, sondern unter Verwendung von XFS eine Anwendung bauen, die Anwendern mit unterschiedlichsten Storage-Anforderungen eine gut integrierte Lösung mit konsistenter Konfiguration bietet.

In Rust und Python umgesetzt

Hauptentwickler Andy Grover beschrieb es in einem Strategiepapier als eine Kommandozeilenlösung mit einer umfassenden API, die auf bestehenden Techniken aufbaut. Stratis wird in Rust und Python umgesetzt. Die eingesetzten Komponenten sind das Dateisystem XFS als Grundlage und Device-Mapper als Schnittstelle zur Erzeugung virtueller blockorientierter Geräte.

Verschlüsselung per Pool

Stratis 2.1.0 bietet Verschlüsselung auf der Ebene von Pools auf der Basis von LUKS2, führt neue D-Bus-Schnittstellen ein und baut stratis-cli weiter aus. Die Verschlüsselung eines Pools schließt alle darin eingebundenen Geräte ein. Pools werden mithilfe eines Schlüssels im Kernel-Schlüsselring verschlüsselt. Jeder verschlüsselte Pool kann einen anderen Schlüssel verwenden, aber alle Geräte in einem Pool werden mit einem einzigen Schlüssel verschlüsselt.

Nur für neue Pools

Anwender werden die neue Verschlüsselungsmethode nur wahrnehmen, wenn sie einen neuen Pool aufsetzen. Für bestehende Dateisysteme ändert sich nichts. Ein Tutorial auf der Webseite von Red Hat, führt in die Verwendung von Stratis ein, beinhaltet aber noch nicht die neuen Möglichkeiten der Verschlüsselung mit Stratis 2.1.0.

Prall gefülltes Release

Das für den 20. Oktober zur Veröffentlichung anstehende Fedora 33 schickt sich an, eine der Veröffentlichungen mit den meisten Änderungen der letzten Jahre zu werden, sowohl was die Zahlen als auch die Bedeutung der Änderungen angeht.

Kommentare

2 Antworten zu „Fedora 33 soll mit Stratis 2.1.0 ausgeliefert werden“

  1. Avatar von anonym
    anonym

    Den Zusammenhang zu Btrfs sehe ich jetzt nicht so ganz. Letztendlich ist das doch nur ein Update auf die neue Version? Auch schließen sich die Nutzung von Btrfs und Stratis nicht aus. Dass irgendein Fedora-Release Stratis demnächst als Standard-Dateisystem verwenden wird, halte ich jedenfalls für extrem unwahrscheinlich.

    1. Avatar von Ferdinand

      Der Zusammenhang ergibt sich für mich dadurch, dass Red Hat Btrfs rausgeworfen hat, während Fedora es nun als Standard für den Desktop setzt. Ansonsten ist es nur eine neue Version von Stratis, die aber offensichtlich bisher nicht für Fedora 33 geplant war.

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