Linux-Tablet PineTab ab sofort vorbestellbar

PineTab

Das PineTab, ein Linux-Tablet von Pine64 war wegen des Rummels um PinePhone und Pinebook Pro ein wenig ins Hintertreffen geraten. Seit heute kann das mit Ubuntu Touch ausgelieferte Tablet vorbestellt werden.

Hardware geerbt

Das PineTab mit seinem 10-Zoll 720p IPS LC-Display basiert auf dem gleichen Allwinner A64 SoC wie das PinePhone und ist mit 2 GByte LPDDR3-RAM ausgestattet. Auch die 2 und 5 MPixel Kameras sind identisch. Das Tablet ist mit 64 GByte eMMC-Speicher ausgestattet, der über eine bootfähige SD-Karte erweitert oder über ein M.2-Zusatzmodul mit einer SSD ausgestattet werden kann.

Zur Ausstattung gehören ein USB-2.0-Port in voller Größe, ein USB-OTG-Port und ein digitaler HD-Videoausgang. Dazu kommt ein 6000mAh-Akku, der über micro-USB oder per koaxialem Steckverbinder aufgeladen werden kann. Das Tablet bietet als zusätzliche optionale Ausstattung eine magnetisch befestigte, hintergrundbeleuchtete Tastatur, die gleichzeitig als Abdeckung und Ständer dient.

PineTab mit und ohne Tastatur

Der Preis für das PineTab beträgt 99 US-Dollar, für das Tastatur-Cover fallen zusätzliche 20 US-Dollar an. Dazu kommt in diesem Fall nur der Versand, anders als beim PinePhone bleibt hier der Wert inklusive Versand unter 150 Euro und ist somit steuerfrei. Ich habe vorhin bestellt, es wurden inklusive Versand 136 Euro abgebucht. Davon entfallen 27 US-Dollar auf den Versand.

Ubuntu Touch vorinstalliert

Natürlich kann, wie beim PinePhone auch, per SD-Karte ein anderes Betriebssystem aufgespielt werden. Pine64 hat zudem ein Adapter-Board entwickelt, das verschiedene Funktionen übernehmen kann. Neben der schon erwähnten Erweiterung für eine NVMe-SSD finden darauf alternativ Chips für LTE und GPS ebenso Platz wie ein LoRa– oder ein RTL-SDR-Modul. SSD und LTS sollten bereits funktionieren, LoRa und SDR-Funktionalität hängt von den Entwicklern in den Communities ab. Die Erweiterungen sind leider noch nicht im Shop verfügbar.

Kommentare

15 Antworten zu „Linux-Tablet PineTab ab sofort vorbestellbar“

  1. Avatar von Pfister

    Tönt auf den ersten Blick toll, aber ich würde es begrüssen, wenn zunächst GPS und Kamera beim PinePhone (gleiche Hardware) laufen würden. Ebenso wäre es auch gut, wenn die Hardware ab Lager geliefert werden könnte. Mein PinePhone ist zwar nur unwesentlich verspätet angekommen, ca, 2 bus 3 Monate Wartezeit für ein Gerät, ist aber nicht nichts. Kommt hinzu, dass das PinePhone aktuell nicht ab Lager lieferbar ist, d.h. wenn mein aktuelles Geräte in die Brüche ginge (z.B. runterfällt), dann warte ich wieder Monate, bis irgendwann Ersatzgeräte lieferbar sind.

    1. Avatar von Ferdinand

      GPS und Kamera sind ja nicht von Pine64 abhängig, sondern von den jeweiligen Communities, die sich um die Software kümmern. Das ist eines der Probleme einer rein auf die Hardware bezogenen Entwicklung. Und ich fürchte, eine Lieferung ab Lager kann es bei den Preisen nicht geben.

  2. Avatar von onli

    Hey, Danke für den Hinweis. Dank deinem Artikel habe ich das PineTab bestellen können. Mittlerweile ist die Shopseite auf HN und wer weiß sonstwo geteilt worden und daher down. Hätte es wohl verpasst.

    1. Avatar von Ferdinand

      Freut mich für dich.

  3. Avatar von Uwe
    Uwe

    Als möglicher Endkunde spricht mich das Gerät überhaupt nicht an.
    -10 Zoll? Nee also
    -kein Intel prozzi
    -wahrscheinlich verklebt, nicht aufrüstbar
    -Touch (Patsche-finger auf dem kleinen Bildschirm?)

    Vorteil: Billig.

    Elektronikspielzeug. Für Leute die fast alles haben.

    Da wäre das hier eher was:

    Wie ich meinen alten Laptop fit für die Zukunft mache

    Mit ein paar neuen Teilen und etwas Bastelei kann mein acht Jahre altes Thinkpad wieder mit den Laptops der Kollegen mithalten.
    Ein Erfahrungsbericht von Moritz Tremmel veröffentlicht am
    25. Mai 2020, 12:05 Uhr

    https://www.golem.de/news/thinkpad-diy-wie-ich-meinen-alten-laptop-fit-fuer-die-zukunft-mache-2005-148555.html

    1. Avatar von Ferdinand

      Es gibt nicht viele Linux-Tablets und das ist eins davon. Hat mit ‚Für Leute die fast alles haben‘ absolut gar nichts zu tun.

  4. Avatar von Uwe
    Uwe

    @ Ferdinand Thommes
    10.06.2020, 21:34 Uhr

    Einverstanden.
    Wenn man es als Tablet sieht.

    1. Avatar von Ferdinand

      Als vollwertiger Notebook-Ersatz taugt es wegen der doch eher bescheidenen Hardware nur im Notfall.

  5. Avatar von Jochen Geyer
    Jochen Geyer

    @ Ferdinand

    Kann man dieses Gerät auch ohne dieses Ubuntu Touch-Zeug beziehen?
    Und ist es möglich, eine eigene Distribution – Hardware Support vorausgesetzt – auf dem zu installieren?
    Das wäre vielleicht etwas für meine Kinder?
    Aber Ubuntu möchte ich nicht.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ohne OS gibts das nicht, aber du kannst darauf alles installieren, was auf dem Allwinner A64 läuft. Manjaro macht sich da vermutlich gut drauf.

  6. Avatar von Michael Taggatz

    Die 19% Einfuhrumsatzsteuer werden beim Empfang der Ware fällig. Sollte das Paket über die Post kommen, muss es beim Zoll abgeholt werden und es gibt, von der Einfuhrumsatzsteuer abgesehen, keine weiteren Kosten. Sollte das Paket über DHL (ja, auch Post) kommen, dann berechnet DHL mindestens das doppelte der Einfuhrumsatzsteuer (Auslagen & Bearbeitung), das Paket wird zur Lieferadresse geliefert und es muss passend Bargeld bereit liegen.

    https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Postsendungen-Internetbestellungen/Sendungen-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Zoll-und-Steuern/Internetbestellungen/internetbestellungen.html?nn=289528#doc289538bodyText2

    Gruß Micha

    1. Avatar von Ferdinand

      Soweit klar. Als ich das PinePhone beim Zoll abholte (DHL schickte eine E-Mail und fragte, ob ich ihren Service beim Zoll wünsche, was ich ablehnte) musste ich 19% Einfuhrumsatzsteuer zahlen. Die Steuer wurde auf die Summe aus Kaufpreis + Versand erhoben. Es waren knapp über €150, weshalb der Beamte sagte, da habe ich aber Pech gehabt, denn unter 150 hätte ich nichts zahlen müssen. Ich habe das nicht überprüft.

  7. Avatar von Sebastian
    Sebastian

    Import:
    bis 22 € inkl. Versandkosten kostet nix extra
    bis 150 € inkl. Versand kommen sozusagen 19 % MwSt. oben drauf (Einfuhrumsatzsteuer)
    über 150 € inkl. Versand kommen Importsteuer (Katalog aufschlagen, viel Spaß beim suchen) iHv. xx bis yy % oben drauf + 19 % MwSt.
    Achtung: es werden alle Sendungen PRO TAG zusammengefasst, also wenn von Alibaba und Pine64 2 Pakete am selben Tag per Post kommen, dann werden die Werte beider Lieferungen addiert wenn der Zollbeamte in der Postsammelstelle das mitbekommt 😉

    Ps:
    mehrfach selbst erfahren: Zoll Bocholt (Niederrhein) ermittelt die Preise anhand von eBay-Angeboten, also für dumm verkaufen „Jaa, der 60″ TV aus China kostet wirklich nur 39 $, steht doch auf der Rechnung“ ist bei den meisten Zollbeamten nicht drin 😛

    Genug geklugscheißt, ich hoffe das klärt alle auf, bei Fehlern bin ich gerne lernbereit 🙂
    Gruß

    1. Avatar von Ferdinand

      Das PinePhone lag wie gesagt 2 oder 3 Euro über 150, ich habe aber nur 19% Steuern gezahlt, keine Einfuhrgebühr. Ich lass es mir, wenn das PineTab ankommt, nochmal genauer erklären. Ich hab auch schon SBCs für über 22 Euro einfach so vom Paketboten bekommen.

  8. Avatar von Ali Espresso
    Ali Espresso

    Die Zeile „anders als beim PinePhone bleibt hier der Wert inklusive Versand unter 150 Euro und ist somit steuerfrei“ ist falsch: Da kommt exakt die gleiche Steuer drauf wie über 150€ auch, nämlich die Einfuhrumsatzsteuer (also die ganz normale Umsatzsteuer von aktuell bis Dezember 16% bzw ansonsten regulär 19%… nur dass die Umsatzsteuer halt bei Abführung per Zollabwicklung „Einfuhrumsatzsteuer“ genannt wird).

    Die 150€-Zollgrenze betrifft nicht die (Einfuhr)Umsatzsteuer, bei der die Freigrenze deutlich niedriger liegt (s.u.) und somit auch in diesem Fall anfällt… sondern die Erhebung von Einfuhrzöllen, die je nach Herkunfts-Drittland der Waren und der Warenkategorie (TARIC-Nummer) anfallen. Aber da gerade für die Einfuhr von Smartphones (TARIC-Nummer 85171200) aus China die Zollsätze ohnehin bei 0% liegen, macht es für ein Smartphone gar keinen Unterschied, ob der Zollwert des Geräts nun über 150€ liegt oder nicht. In jedem Fall fällt für ein Smartphone also die EUSt an (weil über der deutlich niedrigeren EUSt-Freigrenze s.u.) aber kein Einfuhrzoll.

    Die Geschichte, wonach also der Beamte beim Zoll gemeint hätte, unter 150€ hätten Sie nichts gezahlt, ist also entweder ein Missverständnis Ihrerseits… oder die haben bei Ihrem Zollamt an dem Tag einen Azubi oder eine Aushilfskraft rangelassen, die von der Verzollung keine Ahnung hatte… was mich doch, mit Verlaub, eher wundern würde.

    Was die Einfuhr-Umsatzsteuer betrifft gilt folgendes:
    • die Freigrenze für die EUst liegt nicht bei 150€ sondern bei nominal 22€
    • da der Zoll (noch) keine Kleinbeträge unter 5€ einkassiert, liegt die faktische Freigrenze bei aktuell 31,25€ (achtung: gilt nur zeitlich beschränkt aufgrund des aktuell von 19% auf 16% reduzierten Umsatzsteuer-Satzes. Bei den normalen 19% lag die faktische EUSt-Freigrenzte bei 26,31€)
    • Ab 2021 fällt die EUSt-Freigrenze voll weg. Sprich: Selbst für Zollwerte unter 22€ fällt dann die EUSt an. Da diese Abschaffung explizit unter dem Argument der Beseitigung der Wettbewerbs-verzerrenden Bevorteiligung außereuropäischer Anbieter ggü europäischen Anbietern geschah, ist davon auszugehen, dass der deutsche Zoll dann auch seine bisherige Praxis des Nicht-Einkassierens von Kleinbeträgen unter 5€ (was ja eine faktische Freigrenze über der nominalen 22€-EUSt-Freigrenze zur Folge hat) beenden wird.

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