Im vermutlich letzten Status-Update vor der Veröffentlichung von Linux Mint 20 »Ulyana« erklärt Chef-Entwickler Clement Lefebvre unter anderem, worin sich die im Juni erwartete neue Version der beliebten Distribution von ihrer Basis Ubuntu 20.04 LTS »Focal Fossa« unterscheiden wird.
Snap ausgebremst
Ein wichtiges Thema für Mint-Anwender war und ist, wie Ubuntus alternatives Paketformat Snap künftig in Mint gehandhabt wird. Anlass war, dass Pakete wie Chromium oder Ubuntu Software als Snaps in Ubuntu 20.04 eingebunden sind und somit eine direkte Verbindung zum proprietären Ubuntu Store darstellen. Für Chromium existiert zudem kein alternatives DEB-Paket im Ubuntu-Archiv mehr. Ein alternativer Snap-Store existiert ebenfalls nicht.
Lefebvre kündigt Maßnahmen an, die diesen Zustand für Mint verhindern. Das Paket Chromium wird nicht aus dem Snap-Store installiert, sondern informiert Anwender, die es installieren möchten, wie sie Chromium als DEB-Paket bekommen. Zudem verhindert APT die zufällige Installation von Snapd durch die Hintertür. Anwender können jedoch bei Bedarf weiterhin Snapd manuell per APT installieren.
Nvidia Optimus optimiert
Darüber hinaus wird Linux Mint 20 verbesserte Unterstützung für Nvidia Optimus bieten. Über ein Applet kann der Anwender direkt auswählen, zu welcher Grafikkarte gewechselt werden soll. Auch in MATE und Cinnamon wird die Auswahl der Nvidia-Karte für einzelne Anwendungen im Menü unterstützt. Für die Kommandozeile werden hierzu die beiden neuen Befehle nvidia-optimus-offload-glx
und nvidia-optimus-offload-vulkan
eingeführt.
Keine Artefakte mehr
In Multi-Monitor-Umgebungen war das Anstecken von Displays zur Laufzeit (hotplugging) in Cinnamon seit Jahren problematisch. Abhängig von Grafikprozessor und den verwendeten Grafiktreibern konnte es zu schwarz blinkenden Texturen um Fenster herum und auf dem Hintergrund des neu hinzugefügten Monitors führen.
Jetzt scheint eine Lösung für dieses Problem gefunden zu sein. Zur Laufzeit angesteckte Monitore sollen in der kommenden Version 4.6 von Cinnamon keine solchen Artefakte mehr zeigen. Diese und einige weitere Änderungen werden demnächst auch auf Cinnamon 4.4 zurückportiert.
Neue Farben kritisiert
Die vorgeschlagenen neuen Farben für das Mint-Y-Theme erfuhren zumindest so viel Ablehnung wie Zustimmung und wurden zunächst wieder zurückgezogen. Sie sollen während der in Kürze beginnenden Beta-Phase zusammen mit den Anwendern angepasst werden.
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