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ArchivistaBox ist eine Linux-Distribution der Schweizer Firma Archivista GmbH des Entwicklers Urs Pfister. Haupteinsatzzweck war bisher die Verwaltung von Dokumenten, die alle Aspekte vom Scannen der Dokumente bis hin zur langfristigen sicheren Aufbewahrung abdeckt. Daneben wird auch ein ERP-System angeboten. Dazu kann jeweils geeignete Hardware geordert werden.
Grundlage gewechselt
Seit letztem Jahr setzt ArchivistaBox als Grundlage auf die ebenfalls von Pfister erstellte Multimedia-Distribution AVMultimedia und erhält dadurch neben einem neuen Desktop auch erweiterte Multimedia-Fähigkeiten. Mit der neuen ArchivistaBox 2020/V können nun Archive mit mehreren tausend Stunden 4K-Material erstellt und verwaltet werden. Die ArchivistaBox macht damit den Schritt vom Dokumenten Management System (DMS) hin zum Multimedia Management System (MMS).
Bis zu 20.000 Stunden Material
ArchivistaBox 2020/V speichert die Strukturdaten auf einer schnellen NVME-Platte. Die Video-Daten werden weiterhin kostengünstig auf herkömmlichen Festplatten vorgehalten. Damit lassen sich mit Standardhardware bis zu 5.000 Stunden 4K-Filmmaterial oder bis zu 20.000 Stunden FullHD-Material webbasiert verwalten.
Mit der Veröffentlichung von 2020/V wurde vor allem Wert darauf gelegt, dass die Inhalte schneller erfasst und effizienter bearbeitet werden können. So extrahiert die ArchivistaBox 2020/V automatisiert Meta-Daten wie Typ, Größe, Auflösung und andere, sowie Vorschaubilder aller Video-Dateien.
Mehr Kontrolle
Damit lassen sich die Inhalte im Web-Interface in einer Art Daumenkino abspielen, womit das Sichten der Daten schneller abläuft, als wenn jede Datei einzeln mit einem Video-Dekoder begutachtet werden muss. Alle Inhalte in den Archivdatenbanken lassen sich durchsuchen und sortieren.
Eigene Scripte einbinden
Mit ArchivistaBox 2020/V können dynamisch Projekte erstellt und mit einem Klick zum Video-Schnittprogramm exportiert werden. Der Workflow lässt sich mit der grafischen Schnittstelle WebAdmin beliebig an die eigenen Bedürfnisse anpassen. Dabei können eigene Skripte in Python, PHP, Perl,Java, C/C++ und Bash eingebunden werden.
Langzeitsicherung
Herkömmliche Sicherungen über USB-Platte, SMB/NFS und/oder RSync eignen sich gut für periodische Sicherungen, für die Langzeitarchivierung sinnvoll sind veränderbare Datenträger eher nicht. Daher können ArchivistaBox Archive auf optische Datenträger im M-Disc-Format mit Fassungsvermögen von rund 100 GByte langfristig und sicher ausgelagert werden.
RAW-Daten werden verarbeitet
Durch die neue Dublettenkontrolle der ArchivistaBox 2020/V wird zudem sichergestellt, dass Daten nicht doppelt erfasst werden. Dies hat den Vorteil, dass vor einem Import nie geklärt werden muss, ob eine Datei bereits im Archiv vorhanden ist; diese Prüfung übernimmt die ArchivistaBox mit Prüfsummen über Hash-Tabellen. Abgerundet wird das Release 2020/V durch die Möglichkeit, RAW-Bilder direkt auf der ArchivistaBox zu bearbeiten und in den Archiven zu speichern.
ArchivistaBox ist freie Software, die der GPL v2 unterliegt. Der Quellcode steht auf der Webseite des Anbieters zur Verfügung. Abbilder für die Community-Edition stehen in zwei Varianten zum Download bereit.
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