Das /e/-Phone im ersten Test

Ich habe hier bereits des Öfteren über das /e/-Phone berichtet. Jetzt hat mir Gaël Duval, der Gründer des Projekts, ein Samsung Galaxy S9 mit vorinstalliertem /e/OS zur Verfügung gestellt. Da musste sich das /e/-Phone nun im ersten Test beweisen.

Gute Gebrauchtgeräte

Die /e/-Foundation bietet das OS unter anderem vorinstalliert auf gebrauchten, aufbereiteten Samsung-Galaxy-Phones an. Erhältlich sind die Modelle S7, S7 edge, S9 und S9+, die Preisspanne reicht von 250 bis 479 Euro. Mein Testmodell bietet 4 GByte RAM und 64 GByte Speicher. Mein Testgerät, das im Shop 449 Euro kosten würde, ist in makellosem Zustand.

Das Betriebssystem, das derzeit bei Version 0.7 steht, basiert auf LineageOS, das mittels microG aufgepeppt wird. Im Herbst ist die erste als stabil bezeichnete Version 1.0 vorgesehen.

Auf dem Gerät sind bei Auslieferung 28 Apps für die üblichen Aufgaben vorinstalliert, ein App-Shop bietet viele, aber bei Weitem nicht alle Apps von Google Play. Alle Apps, die ich bisher getestet habe, funktionieren einwandfrei. Lediglich GPS ist noch etwas ungenau.

Bald mit Installer

Neben der Möglichkeit, /e/ vorinstalliert zu erwerben, lässt sich das Custom ROM auch auf derzeit 91 kompatible Geräte selbst flashen (bei Bedarf auch selbst bauen). Die Benutzerfreundlichkeit wird durch einen demnächst als Beta zu testenden Installer erhöht, bei dem der Anwender nach der Verbindung von Phone und PC lediglich den Bildschirmanweisungen folgen muss. Wer auch diese Mühe scheut, kann bald sein kompatibles Gerät einsenden und erhält es mit vom Experten vorinstalliertem /e/OS zurück.

Nextcloud für Online-Dienste

Zusätzlich bietet die /e/-Foundation, die das Projekt trägt, im Zusammenhang mit /e/OS auch Online-Dienste an, die auf Nextcloud basieren und deren Daten in Europa gehostet sind. Neben einer E-Mail-Adresse können auch Daten sowie Kontakte und Termine mit der Cloud synchronisiert werden. Die gesamte Infrastruktur ist einsehbar und kann auch selbst auf der eigenen Nextcloud gehostet werden.

Soweit ein erster Blick auf ein Projekt, dass zwischen normalem Android und einem Linux-Phone angesiedelt ist. In der Ausgabe 05/20 der Zeitschrift LinuxUser, die Ende April erscheint, stelle ich das System etwas ausführlicher vor.

Kommentare

7 Antworten zu „Das /e/-Phone im ersten Test“

  1. Avatar von Uwe
    Uwe

    Hat nur indirekt was damit zu tun, aber wenn man die Schlagzeile und den Rest ließt…. Kopfschüttel!

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    Wenn ich sowas lese, denke ich immer an die Präkariaten.
    Wer und vor allem Warum kauft der/die/das diesen überteuerten Mist?

  2. Avatar von DeepThought
    DeepThought

    Wenn der Installer so einfach wird wie bei Ubports/Ubuntu Touch wäre das die perfekt einfache Möglichkeit ein (auch älters) Handy mit aktuellem Android ohne Google(-Apps) zu benutzen.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich werde das vermutlich in den nächsten Tagen testen können.

  3. Avatar von DeepThought
    DeepThought

    „Ferdinand Thommes
    10.03.2020, 21:20 Uhr
    Ich werde das vermutlich in den nächsten Tagen testen können.“
    -> wo kann man den Installer dann Runterladen ?
    Ich hab noch ein altes, aber brauchbares, Smatphone auf dem ich das auch testen will.

    1. Avatar von Ferdinand

      Der Beta-Test soll noch diese Woche beginnen, ich sag Bescheid.

  4. Avatar von evil-god
    evil-god

    irgendwie finde ich als nutzer keinen vorteil /e/ zu verwenden, wenn ich ein googlefreies telefon haben will, da kann ich gleich lineage ohne gapps nehmen, die funktionen vom /e/ kann ich mit davx und nextcloud aus fdroid innerhalb 2min nach“bauen“.

    1. Avatar von Ferdinand

      Ich sehe da viele Vorteile gegenüber LineageOS. Bei Letzterem handelt es sich um unabhängige Entwickler, die was machen oder auch nicht. Sieht man daran, dass sich die Entwicklung schon recht verlangsamt hat im letzten Jahr. Wenn der Betreuer eines Smartphones keine Lust/Zeit mehr hat, dann war’s das. Bei /e/ handelt es sich um eine Organisation, die Entwickler bezahlt beschäftigt. Da würde ich mich langfristig besser aufgehoben fühlen.

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