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Der Debian-Entwickler Mike Gabriel will den ehemaligen Ubuntu-Desktop Unity in Version 8 und damit einhergehend das ehemalige Display-Protokoll Mir für Debian paketieren. Das wurde bei einem Treffen mit den UBports-Entwicklern auf der Entwicklerkonferenz FOSDEM am vergangenen Wochenende beschlossen.
Unity 8 basiert auf Qt
Unity wurde von Canonical auf der Basis von Qt und QML entwickelt und ab 2010 als Desktop für Ubuntu eingesetzt. Während der Entwicklung zu Unity 8 wurde die Entwicklung von Canonical im Rahmen der Einstellung von Ubuntu Touch beendet. Ubuntu nutzt seit 2017, wie auch vor 2010 wieder GNOME als Desktop.
UBports to the rescue
Seitdem hat die Community in der UBports Foundation die Weiterentwicklung von Ubuntu Touch und damit auch von Unity 8 und Mir übernommen. Dieses Bündel will Gabriel jetzt für Debian paketieren.
Unity 8 ist konvergent
Warum Unity in Debian? Diese Frage beantwortet Gabriel in seinem Blog. An erster Stelle nennt er die in Unity eingebaute Konvergenzfunktion, also die Möglichkeit, ein Smartphone mit Ubuntu Touch, das an Display, Maus und Tastatur angeschlossen zum Desktop skaliert. Damit ist die gleiche Codebasis für Smartphone, Tablet und Desktop nutzbar.
Zudem habe Debian keine gute Lösung für Tablets. Dadurch dass Debian die Basis vieler anderer Distributionen inklusive Ubuntu und Linux Mint bildet, wirkt die Paketierung weit über Debian hinaus.
Paketierung hat begonnen
Erste Spuren des Projekts sind bereits im Debian-Git-Repository Salsa und im Paket-Tracker zu sehen. Mir, früher als Display-Server gedacht, jetzt zum Wayland-Compositor mutiert, liegt dem FTP-Master-Team zur Freigabe vor.
Unity war immer umstritten, der Desktop wurde geliebt oder gehasst. UBports hatte mit der Übernahme der Entwicklung des halbfertigen Unity 8 eine gute Grundlage für einen touchfähigen Desktop für mobile Geräte gerettet. Für Debian ist es eine Ergänzung für den mobilen Bereich.
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