13 Monate mit dem XA2 Plus und Sailfish X

Um es vorwegzunehmen: Meine Begeisterung für diese Kombination aus Gerät und Betriebssystem von XA2 Plus und Sailfish X hat nicht abgenommen. Kurz nach meinem letzten Bericht im Juni 2019 kam die early access Version von Sailfish 3.1 »Seitseminen«, mit der das OS auf den Geräten der XA2 Serie endgültig die Betaphase verlassen durfte.

Mit Fennec & Firefox als Browser fehlt mir eigentlich nichts mehr und mit MicroG gibt es keine App die ich nicht grundsätzlich zum Laufen bekam. Allerdings hilft es nichts, wenn die App zwar funktioniert aber die Zusammenarbeit mit einem weiteren Gerät via Bluetooth verweigert. Bislang funktionierte die Koppelung mit diversen Autos sowie unserer JBL Flip 4 Box, aber Wahoo erkennt trotz eingeräumter Rechte nicht, dass Bluetooth aktiv ist und bleibt so unbenutzbar.

Nicht für jeden Zweck

Für Skitouren, Wandern, Snowboarden und Radfahren habe ich noch ein Android Gerät, das aber im Alltag zu Hause bleibt. Würde Wahoo funktionieren, könnte ich das Zweitgerät außer Betrieb nehmen, obwohl es stoßresistent und wasserdicht ist, um mich aus der Google Umklammerung zu befreien. Die Hoffnung darauf habe ich nicht aufgegeben.

Google Camera API

Das EA Programm hat sich bislang als unproblematisch erwiesen, so dass sich die Backups zu jedem OS Update als unnötig erwiesen haben. Als Kamera-App nutze ich mittlerweile die native Advanced Camera App, Open Camera kommt nur noch selten zum Einsatz. Bei schlechtem Licht bleibt die Leistung weiter enttäuschend. Mit neueren Geräten setzt Sony nicht mehr auf eine Eigenentwicklung, sondern auf die Google Camera API damit sollte der Leistungsabfall im Vergleich zum Betrieb unter Android der Vergangenheit angehören.

Aptoide enttäuscht

Den von Jolla mit dem OS ausgelieferten Aptoide Store für Android Apps habe ich mittlerweile deinstalliert, nachdem er für sich selbst ein Fake-Update angeboten hat und Jolla selbst auf seiner Support Website von der Nutzung abrät. Stattdessen verwende ich F-Droid und APKpure. Die nativen Apps beziehe ich weiterhin aus dem Jolla Store Harbour, Storeman oder direkt aus den Open Repos.

Die Mittelklasse-Hardware passt

Bis auf dieses für mich verschmerzbare Manko bin ich mit der Hardware sehr zufrieden, muss dabei aber erwähnen, dass ich bisher nie mehr als die 320€ für ein Smartphone ausgegeben habe, die mich das XA2 Plus damals gekostet hat. Wer bisher mit Highendgeräten unterwegs war, dürfte das wahrscheinlich anders sehen, mir fehlt jedoch nichts.

Lange Unterstützung

Ein Sony Xperia 5 mit voller Sailfish Unterstützung könnte mich ins Grübeln bringen, ob ich den Wunsch nach einem einigermaßen nachhaltigen Einsatz des Smartphones weiter nachkomme. Zumal ich damit rechne, dass die Unterstützung seitens Jolla weit länger anhalten wird als man das am Markt sonst gewohnt ist. Das Jolla 1 (2013) und das Sony Xperia X (2017) werden immer noch mit OS Updates versorgt, lediglich die Android Unterstützung Alien Dalvik wird nicht mehr aktualisiert und ist auf dem Stand von Android 4.4 Kitkat stehen geblieben, sodass man zunehmend auf die nativen Sailfish Apps eingeschränkt wird.

Einen Weg zurück zu Android oder iOS sehe ich für mich auf absehbare Zeit nicht mehr!

Kommentare

2 Antworten zu „13 Monate mit dem XA2 Plus und Sailfish X“

  1. Avatar von tuxnix
    tuxnix

    Gerade weil es so ausgereift ist, finde ich es sehr schade, dass Sailfish OS es bisher noch nicht geschafft hat seine UI freizugeben. Wenn jetzt gleich mehrere freie Linux-Phone OS’s verfügbar werden, könnte der Segelfisch etwas ins Abseits geraten. Auch könnten sich so einige Synergien bei der App Entwicklung ergeben. Weißt du ob man sich bei Jolla über diesen Schritt Gedanken macht?
    Die Ports mit Android-App Unterstützung könnte man sich dann trotzdem immer noch vergüten lassen.

    1. Avatar von Stefan

      Ich zitiere mal den User bionade24 von curius.de: „Die Oberfläche besteht zur >95% aus QML, wenn man dessen Schnitstelle kennt, weiß man, das dort nicht viel bösartiges gemacht werden kann. Die proprietären Apps sind für Privatnutzer, die kein Android-Support benötigen, irrelevant. Insgesamt bin ich mir sicher, dass Jolla bei genügend Einnahmen Silica (Das UI-Framework) und Aliendalvik (Android-Container) komplett offen machen würde, obwohl ihr bereits Jetzt >80% des Codes anfordern könnt, dank GPL.“ In einem Blogbeitrag hat Jolla das nochmal bekräftigt. Da das Unternehmen sich noch am Markt festigen und das Geschäftmodell verfeinern muss, bin ich vor dem Hintergrund der wenigen Alternativen bereit darauf zu setzen, dass sich Jolla irgendwann an das Versprechen hält. Weiter Andorid oder iOS zu nutzen kann jedenfalls nicht die Antwort sein.

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